Fanfic: Sehnsucht öffnet alle Türen - letzter Teil
drei zurück sind, dann fliege ich nach Hause. Hättest du eine gute Karte da? Ich war noch nie in deinem Palast und ich möchte nicht in die falsche Richtung fliegen.“
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„Tenshinhan!“, Lunchs Herz klopfte heftig wie nie, als sie seine Gestalt aus dem Zimmmer treten sah.
„Nanu, wer bist du denn?“, fragte Tenshinhan erstaunt. „Und wie bist du hierher gekommen?“
„Ich bin es, Lunch!“, lachte sie und trat näher. Ja, er war gealtert, das konnte sie deutlich sehen. Er hatte sogar ein paar Fältchen um seine Augen und eine Denkerfalte auf seiner Stirn. Die Glatze hatte er immer noch und so geschmeidig wie er sich bewegte, war er womöglich noch stärker geworden.
„Lunch?“ Das war Chaozus Stimme. Der Kleine, der nie erwachsen werden würde hatte immer noch die roten Wangen und die großen Augen eines Kindes. Auch seine Stimme war noch immer hell. „Du bist nie im Leben Lunch.“
„Doch, nur habe ich mich ein bisschen verändert, dank der Dragonballs.“
Mit knappen Worten schilderte sie, wie sie hierher gelangt war und was sie sich von den Dragonballs gewünscht hatte. „Und“, sie drehte sich im Kreis, dass ihre langen Locken flogen, „wie findest du meinen neuen Körper, Tenshinhan? Bin ich schön?“
Tenshinhan sah sie an, wurde ein wenig rot und nickte. „Das ... das bist du ... schon immer gewesen.“
Lunchs Herz jubelte. Endlich, endlich konnte sie es ihm gestehen. „Tenshinhan“, sie räusperte sich und trat auf Armeslänge an ihn heran. „Tenshinhan, ich ... ich liebe dich schon sehr, sehr lange.“
Ihre Augen suchten seine und forschten nach einer Antwort. Doch sie las keine Freude darin, keine Wärme, die über Sympathie hinaus ging. Da sie es noch immer nicht glauben wollte, nicht glauben konnte, schlang sie ihm die Arme und den Hals und küsste ihn mit allem Feuer, das in ihrem Herzen war.
Seine Lippen waren kühl und die ihren vermochten nicht, sie zu erwärmen. Sacht griff er nach ihren Armen und löste sie. Als er auf Abstand ging, durchfuhr ein scharfer Schmerz ihre Seele. „Es tut mir leid.“ Seine Stimme klang, als käme sie von weit, weit her durch eine Wand aus Watte an ihr Ohr. „Ich kann deine Gefühle nicht erwidern, Lunch. Du bist wunderschön und ich fühle mich sehr geehrt, aber ... aber ich bin in meinem Herzen ein Mönch und werde das nie ablegen. Nicht für dich, und nicht für irgendein weibliches Wesen.“
„Mach dir nichts draus!“, versuchte Chaozu Lunch aufzumuntern. „So ist Tenshinhan eben.“
Tenshinhan und er wechselten einen Blick und ein warmes Lächeln spielte um Tenshinans Lippen.
Nie, niemals würde er es ihr schenken. In diesem Augenblick zerbrach ihr Traum und zu ihrer eigenen Verwunderung erkannte Lunch, dass sie schon sehr lange tief in ihrem Herzen Zweifel gehegt hatte. Zwar war es ihr für kurze Zeit gelungen, diese Zweifel unter ihrem brennenden Wunsch zu begraben, doch nun, da das rosa Kartenhaus einer Zukunft mit Tenshinhan zerbrochen war, trat die Erkenntnis ans Licht. Schon als sie sich hatte aufgeben wollen und das Gefängnis in Kauf genommen hatte, schon da hatte sie es gewusst.
„Danke“, hörte sie sich sagen. „Danke für deine ehrlichen Worte, Tenshinhan.“ Dann verschwamm die Szenerie vor ihren Augen und alles wurde schwarz.
„Lunch!“ Seine starken Arme fingen sie auf, ehe sie auf dem Marmorboden aufschlagen konnte. „Lunch, ich wollte nicht ...! Lunch!“ Er schüttelte sie sacht, aber sie rührte sich nicht.
„Leg sie auf dein Bett, ich sehe nach, ob wir Eis in der Kühltruhe haben“, sagte Chaozu. Keiner der beiden bemerkte, wie die Lücke, durch die sie gekommen war, sich langsam wieder schloss.“
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„Oh nein!“ Dendes Ausruf schreckte C17 auf. Mit wenigen Schritten stand er neben dem jungen Gott.
„Was ist los?“
„Die Lücke schließt sich“, sagte Dende und seine Fühler bebten vor Aufregung. „Die 15 Minuten sind fast um.“
„Vielleicht ist sie glücklich mit ihm da drin in dem Raum und bleibt freiwillig dort“, vermutete C17.
„Das kann nicht sein“, schüttelt Dende den Kopf, „Popo ist gut im Lippen lesen und er hat gesehen, dass Tenshinhan sie zurück gewiesen hat. Danach ist sie in Ohnmacht gefallen, offenbar war der Schock zuviel.“
„Was? Der Kerl weist sie ab? Wo sie alles für ihn riskiert hat?“ C17 ballte die Fäuste. „Am liebsten würde ich ihn schütteln und auf den Mond schießen!“
„Das geht nicht, da wir ja keinen Mond mehr haben“, sagte Dende trocken. „Um ehrlich zu sein, ich habe so etwas befürchtet. Tenshinhan hat noch nie Interesse an Frauen gezeigt, jedenfalls nicht in den Jahren seit ich Gott bin. Offenbar gibt es für ihn nur das Training und seine Freundschaft mit Chaozu. Damit ist er zufrieden.“
„Verflucht!“ C17 hieb mit der Faust eine Delle in die Wand. „Wenn sie nicht zurück kann, wird sie ihr Leben mit einem Kerl zu Ende bringen, der sie nicht mag und ihr nichts geben kann.“
„Eben. Schon jetzt ist die Lücke so klein, dass gerade mal Chaozu durch passen würde. Ich weiß nicht, was ich machen soll...“
„Überlass das mir!“ C17 legte sich in den Sarg. „Mir ist Tenshinhan zwar herzlich egal, aber ich will nicht, dass Lunch dort drüben vermodert...“
„Warte! Ich kann nicht versprechen, dass meine Heilkräfte die von großem Nutzen sind, da du ja auch zum Teil aus nicht lebender Materie bestehst.“
C17 grinste ihn schräg an. „Glaub es oder nicht... Mir ist das egal. Tu es einfach, für Lunch, bitte!“
Das Drängen in seiner Stimme überzeugte Dende und mit einem Seufzen aktivierte er das Gerät.
Lächelnd schloss C17 die Augen und rief jeden einzelnen Augenblick mit Lunch ins Gedächtnis zurück. Niemals hätte er geglaubt, dass seine erkaltete Seele sich einem anderen Menschen außer C18 und Maron derart öffnen würde, gierig nach der Wärme, nach der Lebendigkeit, die Lunch verströmte. Jetzt, da beide, die mutige, starke, wilde Lunch und die sanfte, mütterliche Lunch ein und dieselbe waren, da er nicht die eine vermissen musste, während die andere ihm nahe war, jetzt war aus Lunch wirklich die Frau geworden, mit der er gern zusammen sein würde, nicht nur ein Jahr, oder ein Jahrzehnt, nein, ein ganzes Leben ... und mehr ...
Das letzte rote Licht wurde grün, Dende drückte den Knopf und die nächste Phase begann. Als sich schließlich der große Kristall gesättigt in tiefem Blau zeigte, gab Dende die Kraft frei und die Lücke, die sich schon fast geschlossen hatte, weitete sich erneut.
„Reicht ... reicht es?“, keuchte C17 und krümmte sich zusammen, denn der Energieverlust fraß ihn innerlich auf. Dende nickte und legte seine Hände auf C17s Brust, um ihn zu heilen.
„Das war es wert ...“ C17s Kopf fiel zur Seite, er hatte das Bewusstsein verloren. Dende biss die Zähne zusammen und gab grimmig noch mehr von seiner Heilkraft frei.
„Gott es schaffen?“, fragte Popo vorsichtig. Dende rann bereits der Schweiß in Strömen vom Gesicht. „Nein“, schnaufte er, „die menschlichen Teile habe ich versorgt, aber der Rest, das kann ich mit meiner Kraft nicht schaffen.“
„Er sterben müssen?“
„Nicht, wenn er rasch in kundige Hände kommt.“ Dende hob C17 vorsichtig aus dem Sarg und schwankte unter seinem Gewicht. „Uff.“ Er wandte sich an Popo. „Nimm ihn und flieg so rasch du kannst zu Bulma. Sie wird ihn vielleicht retten können.“
„Und was aus den dreien da drin werden?“ fragte Popo.
„Um die kümmere ich mich“, sagte Dende. „Beeile dich!“
„Popo geben sein bestes!“ Gottes Diener flog davon, rasch wie der Wind.
Dende wischte sich den Schweiß ab, packte den Stab fester und schritt durch die Lücke.
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„Ah... sie kommt endlich wieder zu sich“, hörte Lunch Dendes Stimme murmeln.
Sie wollte eigentlich gar nicht aufwachen, aber eine innere Stimme riet ihr, sich nicht länger zu verstecken. Ihre Lider flatterten und dann schlug sie die Augen auf. Das erste was sie sah, war Dendes besorgtes Gesicht, das sich über sie beugte.
„Wo ... wo bin ich..?“, fragte sie. „Das ist nicht mehr der Raum von Geist und Zeit, oder?“
„Nein“, lächelte Dende. „Tenshinhan hat dich durch die Lücke getragen, die C17 dir geöffnet hat.“
„C17?“, sie sah sich um, konnte jedoch außer Popo und Dende niemand in dem Gästezimmer entdecken.
„Popo haben ihn zu Bulma gebracht!“, sagte der Diener. „Sie versuchen sein Leben zu retten.“
„Was?“, Lunch setzte sich auf und schlug die Decke zurück. „Was ist passiert?“
Dende erklärte ihr mit knappen Worten, dass C17s Gefühle für sie die Lücke wieder geöffnet hatten und dass der Cyborg durch den Energieverlust zweifach geschädigt worden war und dass sie um sein Leben bangten.
Lunchs Gesicht wurde blasser und blasser. Sie schluckte schwer. „Ich will zu ihm!“, kam es entschieden über ihre Lippen. „Bitte, bringt mich zu C17.“
„Nach Tenshinhan fragst du nicht?“, wunderte sich Dende. „Er und Chaozu sind schon abgeflogen, um in der Wüste weiter zu trainieren. Eigentlicht wollte sie warten, bis du aufgewacht bist, aber ich dachte, dass es dich nur traurig macht, ihn zu sehen und zu wissen, dass alles vergeblich war...“
„Tenshinhan...“ Lunch legte die Hand auf ihr Herz und horchte in sich hinein. Ja, es war noch etwas da, aber das war nur noch stille Melancholie, ein leises Nachtrauern um all die Zeit, die sie in diese hoffnungslose Liebe investiert hatte. Ihre Augen öffneten sich weit, als sie mit einem Schlag erkannte, dass nun ein anderer Name mit brennenden Lettern in ihre Seele eingraviert