Fanfic: Nur ein Lächeln (V+B) - Teil 1
sie denn in dem Unwetter draußen geblieben?“
„Geschlagene drei Stunden. Ich habe sie fast nicht wiedererkannt, die Haare voll Eiszapfen, die Haut fast blau und kalt wie der Schnee mit dem sie von Kopf bis Fuß bedeckt waren. Ich habe sie gleich in die Wanne gesteckt, alle drei und dann mit Wärmflaschen und Halswickeln ins Bett.“
„Hat es geholfen.“
„Nicht genug. Heute morgen haben sie alle Fieber und ich habe sie bereits mit Salbeitee, Haferschleim und Dosenpfirsichen abgefüllt. Jetzt liegen sie brav im Bett und schlafen. Hätten sie das Schneetraining nicht gemacht, würden sie nicht ein paar Tage aussetzen müssen. Männer können so dumm sein, aber wem sage ich das, du hast ja auch dein Kreuz mit Vegeta zu tragen. Dieser Rüpel macht es dir sicher nicht leicht.“
„Ach was“, meinte Bulma mit einem leichten Lächeln, „so schlimm ist er nun auch wieder nicht. Wenigstens hechelt er nicht hinter jedem hübschen Mädchen her wie Yamchu.“
„Ist der immer noch in der Wüste beim Trainieren?“
„Ja, und ich denke, so bald wird er nicht zurückkommen.“ Bulmas leichter Tonfall konnte zwar Chichi, aber nicht Vegeta täuschen, war er doch selber Zeuge der Abschiedsszene zwischen Bulma und Yamchu geworden....
.................
Zwei Monate zuvor:
„Bulma, es tut mir leid, aber ich denke wir sollten uns trennen.“ Yamchu schulterte seine paar Habseligkeiten und ging in Richtung Eingangstür.
Bulma hatte feuchte Augen, denn sie spürte, dass es dieses Mal endgültig wäre. Sie hatten sie am Abend zuvor wieder mal gestritten. Wieder war es um das selbe Thema gegangen. Yamchu hielt Bulmas Eifersucht für übertrieben während sie ihm vorwarf, ein Weiberheld zu sein. Beide wussten, dass sie übertrieben und den anderen verletzten, aber diese Art von Streit war fast schon zur bitteren Gewohnheit geworden. Yamchu konnte kein hübsches Mädchen schroff abweisen und Bulma sah schon rot, wenn er auch nur einem Mädchen den Weg erklärte.
„Es... es tut mir leid, Yamchu. Wirklich.“
Yamchu seufzte. Er spürte, dass Bulma es ehrlich meinte und ihr trauriges Gesicht hätte seine Vorsätze fast wieder über den Haufen gestoßen. Doch Poo, die einen Schritt hinter ihm schwebte, räusperte sich und er atmete tief durch.
„Mir tut es auch sehr leid, Bulma. Ich mag dich immer noch, aber ...“, verzweifelt suchte er nach den passenden Worten, „aber es ist einfach nicht mehr so wie damals.“
Bulma schluckte. Auch ihr war dieser Gedanke schon mehrfach durch den Kopf gegangen. Nicht mehr wie damals. Damals..... damals als sie sich bewusst geworden waren, dass sie sich mochten.
Unbemerkt von den beiden war Vegeta aus dem Raumschiff gekommen und hörte den Dialog zwischen Tür und Angel mit. Er konnte sich nicht erklären, was ihn bewog, nicht einfach seine Anwesenheit kundzutun, ihnen zu sagen, dass sie ihm im Weg stünden und durch die Tür ins Haus zu marschieren. Statt dessen stand er lautlos im Schatten eines Baumes und rührte sich nicht.
„Also gut“, rang sich Bulma eine Antwort ab, „es ist nicht mehr so wie früher, aber wir ... wir ... lieben uns doch noch!“
Yamchu rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn. Er hatte nicht gedacht, dass es so schwer sein würde, dass sie es ihm so schwer machen würde... wo er sich alle Sätze zurechtgelegt hatte und in Gedanken für jedes Argument eine Erwiderung geprobt hatte... doch nun wollten ihm die flüssigen Sätze nicht so recht über die Lippen gehen, hörten sich so hohl an... Schließlich fasste er sich ein Herz und sprach aus, was ihm in den letzten Nächten durch den Kopf gegangen war, als er Stundenlang in der Dunkelheit wach gelegen und zur Decke gestarrt hatte: „Lieben wir uns wirklich noch, oder ist es nur noch Gewohnheit, dass wir zusammen sind, eine lieb gewordene Gewohnheit, aber“, er sah die Betroffenheit in ihren Augen und stöhnte innerlich auf *ich will ihr nicht weh tun, aber wenn wir keinen klaren Schnitt machen, dann kann keiner von uns eine neue Chance mit ganzem Herzen wahr nehmen und weniger will ich nicht, nicht für sie...* er wappnete sich gegen ihren verletzten Blick und holte tief Luft, „aber ich denke nicht, dass wir uns noch wirklich lieben. Vielleicht haben wir das auch nie...“ Bulma zuckte zurück und öffnete den Mund, doch er hob die Hand. „Warte, natürlich haben wir uns in einander verliebt, keine Frage, aber ... aber dieses Feuer ist längst erloschen. Bekommst du noch Herzklopfen, wenn ich den Raum betrete? Schmetterlinge im Bauch, wenn ich dich überraschend umarme? Steht das Universum still wenn ich dich küsse? Tastet deine Hand nach mir, wenn ich vor dir aufstehe, um zum Training zu gehen?“
Bulma schloss den Mund und starrte auf den Boden. Als sie nach einigen Augenblicken den Kopf hob, war immer noch Trauer in ihrem Blick, aber keine Bitterkeit und kein Schmerz. Yamchu atmete auf.
„Ich ... ich habe nie besonders darüber nachgedacht. Ich meinte, es müsse einfach so sein, wenn man länger zusammen ist...“, sagte sie stockend. Dann schlang sie Yamchu die Arme um den Hals und drückte ihn an sich. „Es tut mir leid, so leid, ich wusste nicht, dass du darunter leidest, dass du etwas vermisst ....“
Yamchu schloss die Augen und legte seine Arme um sie. Sie ein letztes Mal halten, ihren Duft atmen, die seidige Glätte ihres Haares spüren, ihre Wärme ... „Mir tut es auch leid“, sagte er heiser, „ich hätte mir früher diese Fragen stellen sollen, dann hätten wir vielleicht etwas unternehmen können, das Feuer wieder anfachen...“
Er spürte, wie sie den Kopf schüttelte und obwohl sein Hemd von ihren Tränen feucht wurde, zitterte sie nicht. Es waren stille Tränen, Tränen um ihre Jugendliebe, Tränen des Abschieds. „Nein“, ihre Stimme klang leicht erstickt, aber fest, „was geschehen ist, lässt sich nicht rückgängig machen. Ich werde dich nicht aufhalten Yamchu.“ Sie befreite sich aus seiner Umarmung, trat einen Schritt zurück, wischte sich mit der Hand die Tränen fort und lächelte. „Ich danke dir für die schöne Zeit, die wir miteinander hatten. Wir bleiben doch Freunde, oder?“
Er schluckte den Kloß hinunter, der in seinem Hals saß und grinste. „Aber klar doch. Die allerbesten Freunde. Wann immer du mich brauchst, ich bin stets für dich da.“
„Danke, ich auch für dich!“
Rasch trat er nochmals an sie heran, hob sanft ihr Kinn und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Es tat weh, verdammt weh, denn sie war immer noch so schön wie damals, nein viel schöner, reifer und durch den Kummer auch verletzlicher, weiblicher, aber er konnte jetzt nicht mehr zurück. Es war am besten so.
„Ich gehe dann“, sagte er, nahm seine Habseligkeiten und mit Poo im Schlepptau marschierte er vom Haus fort. Er hörte, wie sie sich umdrehte und ins Haus ging. Vegeta wusste nicht so recht, was er von dem Gehörten halten sollte. Erdlinge und ihre Beziehungen ... so ein Chaos und so eine Verschwendung von Zeit und Energie.
„Du brauchst dich nicht zu verstecken, Vegeta“, sagte Yamchu, als er am Baum vorbeischritt. „Du bist viel stärker, als ich es jemals sein kann, also pass mir gut auf Bulma auf. Aber wenn du ihr das Herz brichst, pfeife ich drauf, dass du ein Prinz und ein Saiyan bist ....“
„Phhh!“, Vegeta schüttelte den Kopf. Er verstand nicht, was er mit dem ganzen Durcheinander zwischen Bulma und Yamchu zu tun hatte.
Als hätte Yamchu seine Gedanken gelesen, zwinkerte er ihm zum Abschied mit einem halb traurigem Lächeln zu. „Du wirst es noch früh genug merken...“ Mit dieser kryptischen Bemerkung spazierte Yamchu davon und zurück blieb ein immer noch verwirrter Vegeta....
...................
Das weitere Gespräch zwischen Bulma und Chichi interessierte Vegeta nicht mehr.
Ein Schneetraining. Kälte, Sturm, kaum Sicht. Extreme Bedingungen ... Sollte ihm Kakarot schon wieder eine Nasenlänge voraus sein? Vegeta ballte die Fäuste. Diesen Vorsprung würde dieser Kämpfer dritten Ranges nicht lange haben....
Vegeta ging nach draußen und blickte zum Himmel. Die Wolken hatten sich verdichtet und es war deutlich kühler geworden. Ein paar vereinzelte Flocken trieben die Böe schon heran. Bis der Sturm vollends losbrach, würde es allerdings noch etwas dauern. Nein, hier in Bulmas Vorgarten war nicht der richtige Ort, um die volle Kraft der Elemente herauszufordern. Vegeta entschloss sich, außerhalb der Stadt auf den Ausbruch des Schneesturms zu warten.
„Wo willst du hin?“, hörte er Bulmas fragende Stimme hinter seinem Rücken.
„Ich mache noch ein bisschen Sondertraining außerhalb der Stadt“, sagte er widerwillig. Nicht dass sie das etwas anginge ...
„Warte damit lieber bis der Schneesturm vorbei ist.“
„Keine Chance. Ich will nicht, dass Kakarot noch mehr Vorsprung gewinnt.“
„Welchen Vorsprung?“, Bulma schüttelte verständnislos den Kopf. Eine kalter Windstoß ließ sie frösteln. „Da du ja mein Gespräch mit Chichi belauscht hast, wirst du wissen, dass Gokou, Gohan und Piccolo jetzt krank im Bett liegen... Nennst du das einen Vorsprung?“
„Kakarot ist eben im Grunde ein Weichei. Ich bin jahrelang auf Planeten mit unterschiedlichstem Klima gewesen, mir kann so ein kleines Unwetter nichts anhaben.“
Damit flog er davon.
„So ein sturer Dummkopf“, schimpfte Bulma und stapfte ins Haus zurück. „Soll er sich doch einen Schnupfen holen, wenn er so verbohrt ist...“
Sie ging ins Badezimmer und schrubbte die Wanne. Zufrieden registrierte sie, dass die schwarze Spezialpanzerung offenbar Vegetas Kraft getrotzt hatte.
„Hat er schon wieder seine verschwitzen Klamotten rumliegen lassen“,