Fanfic: Ich will nicht weinen(Ch+G)

gehe ich mich mal duschen. Bist du so gut und siehst nach Gohan? Ihr zwei solltet heute früh schlafen gehen, damit ihr morgen auch ausgeruht seid.“


Erleichtert faltete Gokou die Zeitung zusammen. Er war sehr froh, dass Chichi sich um die Probleme des täglichen Lebens kümmerte, anderenfalls hätten die Familie Son wohl in irgendeiner Höhle schlafen und sich die Kleider aus Bärenfellen und Saurierhäuten schneidern müssen.


Während Gokou also Gohan vom Lernen erlöste, ging Chichi ins Schlafzimmer, um sich ihr Nachtgewand und frische Wäsche zu holen. Vor dem Kleiderschrank zögerte sie, dann gab sie sich einen Ruck und öffnete die unterste Schublade. Dort in einer flachen Geschenkpackung befand sich jenes Teil, das ihr Bulma vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie hatte es nie getragen, es war einfach nicht ihr Stil. Heute jedoch ... Entschlossen nahm sie die Schachtel heraus und ging mit ihr ins Badezimmer. Im obersten Regal des Badezimmerschrankes sammelte ein anderes von Bulmas Geschenken seit Jahren Staub an. Chichi wischte den Staub weg und öffnete die blaue Kunstoffbox. Das Parfüm war vor drei Jahren mal der absolute Hit gewesen, eine warme Note aus Vanille und Jasmin. Bulma zog die Nadeln aus ihrem Knoten und schüttelte die Haare, sie schlüpfte ihre Kleider ab und trat in die winzige Duschkabine. Während das warme Wasser auf sie herab prasselte und sie die nach Honig duftende Seife auf ihren Armen verrieb, fragte sie sich warum sie sich nicht hatte in einen erfolgreichen Wissenschaftler oder in einen Banker verlieben können. Jemand, der am Morgen adrett mit Koffer das Haus verließ, am Abend wieder kam, mit der Familie am Wochenende Ausflüge machte und ihr zum Hochzeitstag einen Rosenstrauß schenkte. Bei der Vorstellung Gokou in einem Anzug mit einem Aktenkoffer auf dem Weg in ein Büro, musste sie lachen. Nein, er war so richtig wie er war, mit allen Fehlern und allen Sorgen, die er mit sich gebracht hatte. Der einzige Anzug, den Gokou besaß war jener, den er von Muten Roshi zu seiner Hochzeit geschenkt bekommen hatte und der seit Ewigkeiten in einer Truhe auf dem Speicher des Schlosses vom Bratpfannenberg lag.


Sie drehte das Wasser ab und hörte, wie Gokou draußen klopfte. „Gohan ist im Bett und hat versprochen, gleich einzuschlafen!“


Chichi, die gerade dabei war, Schampoo auf ihren langen Haaren zu verteilen, rief ihm einen Dank zu.


Gokou war schon auf dem Weg ins Schlafzimmer. Chichis lange Haare brauchten zwei Wäschen, ehe sie sich richtig sauber fühlte. Das Trocknen dauerte auch eine halbe Ewigkeit, aber endlich war sie fertig, tupfte sich von dem Parfüm ein paar Tropfen in den Ausschnitt und hinter die Ohren und schlüpfte in das hauchdünne, verboten kurze Neglige aus dunkelgrüner Seide. Die Haare, die sie sonst über Nacht zu Zöpfen flocht, ließ sie dieses Mal offen bis zur Taille fallen.


Als sie ins Schlafzimmer trat, saß Gokou mit dem Rücken zur Türe auf seiner Seite des Bettes und sah durch das offene Fenster zum Sternenhimmel, als wollte er sich dessen Schönheit einprägen. Chichi spürte, wie die unterdrückten Tränen ihre Augen feucht werden ließen. Nein, sie würde nicht weinen, noch nicht. Lediglich eine Lampe brannte und tauchte den Raum in warmes Licht. Als Chichi die Türe hinter sich schloss, drehte sich Gokou zu ihr um, eine leichte Bemerkung auf den Lippen.


Seine Augen wurden weit. „Chichi ... du ... du bist wunderschön.“


Chichi errötete. Auf diese Wirkung hatte sie gehofft. „Wie müde bist du, Gokou?“, fragte sie unschuldig, trat an das Bett und beugte sich vor, um ihm eine Kuss auf die Lippen zu hauchen. Dass dabei der ohnehin nicht sehr sittsame Ausschnitt ihres Negliges tiefe Einblicke gewährte und ihre langen, seidenweichen Haare über seine nackten Schultern strichen tat ein Übriges. Sein Atem ging schneller und Chichi, der die ungewohnte Rolle als Verführerin Spaß zu machen begann, kniete aufs Bett, rutschte zu ihm hinüber und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Ich will nicht weinen, Gokou“, flüsterte sie. „Ich will nicht an morgen denken.“


Gokou atmete ihren Duft tief ein. „Du bist so anders heute, Chichi“, murmelte er und schlang seine Arme um ihren zarten Körper. „Du machst mich verrückt.“


„Das ist gut so, du machst mich auch verrückt, Gokou.“ Ihre Hände tasteten über seine warme Haut, die festen Muskeln und krallten sich in seinen Schultern fest. „Lass uns diese Nacht zusammen verrückt sein, ja?“


Sacht löste sich Gokou von ihr und drückte sie in die Kissen. Mit einer Hand löschte er die Lampe, mit der anderen strich er ihr über die bebende Unterlippe. Der Mond war aufgegangen und sein bleiches Licht sog die Farbe aus Gokous goldenen Haaren und blassgrünen Augen. Er hatte Chichi noch nie so erlebt, sie war sonst immer so praktisch, so bestimmend und schien sich gar nicht ernsthaft Sorgen um ihn zu machen. Ihr Vertrauen in seine Kraft hatte ihm immer den Rücken gestärkt. Doch nun war ihr Blick so weich, offen und verletzlich. Er wollte die Sorge aus ihren Augen vertreiben, die Angst die sie dieses Mal um ihn zu haben schien. Er wusste, sie nahm sich nur für ihn zusammen, für ihn und Gohan. Hilflos zusehen zu müssen wie er wieder Kopf und Kragen riskierte, Gokou wünschte, er könnte ihr das ersparen.


Chichi spürte, dass er sich zurückhielt, dass er sich noch nicht gehen ließ. Sie zog seinen Kopf zu sich herab und küsste ihn mit aller Leidenschaft, die sie für ihn empfand. Sein Herz schlug nun so heftig wie das ihre.


„Ich werde mich nicht mehr lange zurück halten können, Chichi“, sagte er heiser als sie wieder zu Atem kamen. „Vielleicht werde ich dir weh tun, als Super Saiyan.“


„Ich bin zäher als ich aussehe“, gab Chichi zurück. „Ich habe nicht um Schonung gebeten, oder?“


Der letzte Damm in Gokou brauch und er zog die dünnen Träger ihres Negliges von ihren Schultern...




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Später, sehr viel später erwachte Chichi aus einem wirren Traum. Sie wälzte sich herum und horchte in die Dunkelheit. Gokous ruhiger, tiefer Atem gaben ihr ein Gefühl der Sicherheit. Er hatte sich ziemlich verausgabt, ihr Super Saiyan. Chichi konnte die blauen Flecke an den verschiedenen Stellen ihres Körpers spüren, sein Griff war nicht sonderlich zart gewesen, aber sie war ja keine Mimose, Gott sei Dank nicht. Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit und im schwachen Licht der Sterne konnte sie die Gokous Gesicht erahnen. So friedlich und entspannt wie er aussah, wirkte er viel jünger, fast so jung wie zu dem Zeitpunkt wo sie gegen einander gekämpft hatten.


Er hatte sein Versprechen gehalten, das sie auf dem Turnier von ihm eingefordert hatte, sie hatten geheiratet, aber immer war die dunkle Wolke des Irrtums über ihr gehangen. Hätte er sie von sich aus um ihre Hand gebeten? Nein, das hätte er wohl nicht. Sie dachte zurück an ihre Hochzeitsnacht und an das Chaos das geherrscht hatte, weil weder Gokou noch sie so recht gewusst hatten, was da auf sie zukam. Am Ende war es zwar schmerzhaft gewesen, aber doch schön, weil er so besorgt, so behutsam mit ihr umgegangen war, als sei sie eine zerbrechliche Kostbarkeit. In jener Nacht, da war sie sich rückblickend sicher, war ihre Schwärmerei, ihre Verliebtheit zu jener Liebe gewachsen, die es ertrug, dass sie stets nur an zweiter Stelle kam.


Oh ja, es hatte Tage gegeben, vor allem um den Valentinstag herum oder ihr Hochzeitstag, wo sie es fast nicht ertragen hatte, all die glücklich verliebten Pärchen zu sehen. In jenem Jahr, da er zum ersten Mal gestorben war und dann wieder, als er im Weltall zurück geblieben war. Wie gerne wäre sie von ganzem Herzen wütend auf ihn gewesen, hätte ihm Egoismus vorgeworfen... doch wäre er wirklich ein Egoist, dann wäre ihr Herz vor ihm sicher gewesen. Jeder seiner Kämpfe eine Schlacht für die Welt, auch für sie und alle seine Freunde. Stets hielt er seinen Kopf hin und sie musste dabei zusehen. Es war leichter die Überglucke zu spielen, die besorgte Mutter, als die verzweifelte Ehefrau. Auch morgen wieder würde sie so tun, als wäre es ihr egal, dass er sich diesem Monster stellte, als wäre nur Gohan wichtig. Sie wusste, dass Gokou das Ungesagte ihn ihren Augen, in ihrem Tonfall hören würde, dass er spüren würde, dass ihre Sorge ihnen beiden galt. Doch sie würde es nicht offen aussprechen, sich nicht an ihn klammern. Als Kämpferin wusste sie, dass jede Quentchen Konzentration zählte, jede Ablenkung und wäre es nur ein kurzes Zögern, weil ihm ihre Tränen, ihre Qual in den Sinn kämen, tödlich sein konnte. Wie immer würde sie ihren Kummer unterdrücken, auch auf die Gefahr hin, wieder mal in Ohnmacht zu fallen, weil ihr Herz es nicht länger ertrug, dermaßen um ihre beiden Männer zittern zu müssen.


Sie hob die Hand und streichelte über Gokous Haar. Die blonden Strähnen knisterten vor Kraft. Gab es denn niemand anderen, der die Welt statt seiner retten konnte?


Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, doch da niemand sie sah, hielt Chichi sie nicht zurück. Das Schluchzen, das ihren Körper schüttelte war stumm, so wie die Qual, die sich in ihrem Herzen aufgestaut hatte.


„Sagtest du nicht, dass du nicht weinen willst?“ Gokou hatte die Augen geöffnet und streckte eine Hand aus, um ihr die Tränen von den Wangen zu wischen.


„Stimmt“, sie versuchte zu lächeln. „Wie dumm von mir.“


„Du musst keine Angst haben, ich werde auf Gohan aufpassen.“


*Und wer passt auf dich auf?*, fragte sie sich bange. „Das weiß ich doch“, sagte sie laut und wischte sich die Tränen fort. „Ich hatte nur einen schlimmen Traum, das ist alles. Hältst du mich fest?“ Sie rutschte zu ihm
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