Fanfic: Maiju- Das Maiju- Kommando [K.9]

„Wer wäre denn schon so verrückt, tagsüber in diesem Glutofen herumzulaufen?“


„Außer ihm? Keiner!“


„Und scheucht uns rum als wollte er einen Geschwindigkeitsrekord brechen!“ Tarkran spuckte aus. „Hey, Leute- er schläft tief und fest. Jeder widmet ihm einen Energiestrahl, dann haben wir dass Problem Turnus endgültig aus der Welt geschafft!“


„Meuterei? Tarkran, bitte lass doch mal deine Sicherungen überprüfen!“


„Aber- he, Maiju, das ist unsere große Chance! So eine kriegen wir nie wieder!“


Maiju schüttelte den Kopf.


„Meine Meinung. Tarkran, du hast echt `n par Schrauben locker! Du weißt ja, was auf Fahnenflucht steht!“ Fir wollte ihn wieder auf den Teppich holen.


Tarkran jedoch entzog sich dem Zugriff seines Arguments: „Freezer wird uns doch nicht durch’s ganze Universum jagen!“


„O doch!“ bemerkte Loé leise aus dem Hintergrund. Seine Blicke wanderten ausdrucksstark zu Maiju hin.


>Wenn ihr wüsstet!< Maiju hatte den Blick bemerkt und wusste genau, was er damit sagen wollte.


„Der wird uns überallhin verfolgen lassen, und wenn er uns findet, wird er an jedem von uns ein Exempel statuieren, das sich gewaschen hat, damit die Anderen nicht auf blöde Gedanken kommen! Sonst steht er irgendwann ohne Soldaten da!“


„Stimmt. Also vergiss es, Tarkran, und halt die Luft an!“


„Alle gegen Einen, was?“ grummelte der Überstimmte. „Aber das soll mir doch egal sein! Ihr seid eben ein Haufen Feiglinge!“


beleidigter tuend als er war, stolzierte Tarkran davon und legte sich in deutlichem Abstand zu den Anderen zum Schlafen nieder.


Diese folgten bald seinem Beispiel, nur dass sie blieben, wo sie waren.


Maiju fiel zum wiederholten Male unangenehm auf, wie ungeschützt sie hier waren. Es gab keine Felsen mehr, bestenfalls große Steine wie der, in dessen Schatten Turnus und Tiang lagen. Jedes Wesen, das nicht ganz blind war, konnte sie auf hundert Meter deutlich sehen.


Nichtsdestotrotz schlief sie bald ein, denn die Hitze hatte sie ziemlich ermüdet.




Eiseskälte weckte sie. Als sie verschlafen und durchgefroren zum Himmel aufblickte, sah sie Sterne funkeln. Die dicke Wolkendecke hatte sich verzogen und die Wärme des Tages ins All fliehen lassen. Es herrschte die typische Wüsten- Nachtkälte.


Maiju setzte sich auf und versuchte sich warm zu reiben. Ein seltsames Geräusch ließ sie stutzig werden. Sie lauschte und stellte fest, dass Loé ihr gegenüber leise mit den Zähnen klapperte.


>Logisch- erst holt er sich einen Hitzschlag, und dann liegt er in der Eiseskälte auf dem Boden rum! Wenn der jetzt kein Fieber hat, überrascht er mich sehr!<


Er überraschte sie nicht. Im Gegenteil- ein par Milligrade mehr, und Maiju hätte sich an seiner Stirn die Hand verbrannt.


Sie seufzte. Toll! Und wieder mal Loé! Er hatte in drei Jahren erst die Hälfte der Missionen bis zum Ende durchgestanden. Der Typ hatte ein sagenhaftes Pech!


Sich innerlich gegen seinen voraussehbaren Wutanfall wappnend stieg sie über Fir drüber und schlich zu Turnus hin.


Ihre Versuche, ihn aufzuwecken, waren zu zaghaft; er drehte sich lediglich um und schlief weiter.


Der mit seinem gesegneten Schlaf! Turnus nahm es ziemlich übel, wenn er mitten in der Nacht geweckt wurde. Aber diesmal ging es nicht anders.


Sie trat ihm energisch in die Seite.


Diese Methode zeigte Wirkung. Gähnend und fluchend setzte er sich auf.


„Sag mal, Maiju, spinnst du? Warum weckst du mich zu so einer Zeit auf?“ knurrte der Hauptmann. Maiju ging bei seinem Ton innerlich in Abwehrhaltung, ließ sich aber äußerlich nichts anmerken.


„Loé.“ sagte sie nur.


Turnus wusste was sie meinte. „Was ist denn schon wieder?“


„Fieber. Und nicht wenig!“


Angesichts der späten Stunde überhörte Turnus für diesmal Maijus flapsige Redeweise, die er für respektlos hielt, rollte sich wieder auf dem Boden zusammen und murmelte: „Er wird’s überleben!“


„Sollten wir nicht vielleicht doch zu den Raumkapseln zurückfliegen?“


„Ach was!“


„Aber bei der Kälte übersteht er die Nacht nicht! Wir sollten-“


Er richtete sich auf und fuhr sie an: „Halt jetzt endlich mal die Klappe! Ich führe das Kommando, ich kenne Loé schon ein paar Jahre länger als du, und ich sag dir: Wenn er wirklich so zimperlich wäre wie du glaubst, dann hättest du ihn niemals auch nur kennengelernt! Oder hältst du dich für seine persönliche Krankenschwester?“


„Na- nein...“


„Dann tu gefälligst nicht so besorgt!“ Turnus drehte ihr den Rücken zu.


Am Liebsten hätte ihm Maiju bei dieser Gelegenheit tüchtig die Meinung gesagt, aber sie konnte sich gerade noch beherrschen.


So ein Arsch! Von wegen `persönliche Krankenschwester`! Sie verstand die Anspielung, und das machte sie noch wütender.


Fiesling, Mistkerl, bornierter Spießer! Maiju brannte vor Zorn, Turnus wurde immer gemeiner zu ihr, er reizte sie schon, wenn sie ihn nur sah.


Sie weckte Fir auf, erklärte ihm die Lage und bat ihn, Loé zu wärmen. Dann schlich sie zu Tarkran hinüber und weckte ihn ebenfalls. Er reagierte beinah so ungnädig wie Turnus, raunzte: „Was tust du`s nicht selber?“ und rollte sich herum.


Maiju packte ihn und drehte ihn wieder um „Ich bin nicht scharf drauf, mir noch einmal eine blöde Anspielung von unserem geliebten Hauptmann anhören zu müssen! Also heb deinen Arsch ein paar Meter weiter rüber, es wird dich nicht umbringen!“


„Nö!“


Maiju knallte ihm Eine.


Grummelnd verlegte er seinen Platz.


Bald darauf war er wieder eingeschlafen.


Maiju kauerte sich in einer Bodenfalte zusammen. Ihr Blick wanderte zu Turnus hin. Irgendwas in ihr wurde kalt. Warum verhielt er sich plötzlich so fies zu ihr? Das war erst so, seit sie den Vorschlag mit dem Führer gemacht hatte. `Wer führt hier eigentlich das Kommando: du oder ich?` Seitdem schien er etwas gegen sie zu haben.




Was sich auch am nächsten Morgen wieder bewies, als Turnus herausfand, wie es wirklich um Loé stand und Maiju halb durch den Fleischwolf drehte, weil sie ihn angeblich nicht benachrichtigt hatte. Ihre Versuche, sich zu rechtfertigen, erstickte er


mit der Faust. Dabei brach er ihr wie nebenher einen der spitzen Eckzähne ab. Und schien nicht zu merken, dass er sie durch diese Demütigung nur noch mehr gegen sich selbst aufhetzte.


Loé wurde zum Hauptquartier zurückgeschickt, die Verbleibenden setzten die Mission zu fünft fort- Mit wenig Erfolg, da Turnus in seiner Sturheit nicht auf Maijus Rat, doch in der Nacht zu suchen, hören wollte.


Dass sein Kommando, besonders Fir und Tarkran, sich auf Maijus Seite schlugen, übersah er oder wollte es nicht sehen, denn er hätte schon blind und blöd zugleich sein müssen, um den wachsenden Unmut in seine Richtung nicht zu bemerken.


Nichtsdestotrotz machte er weiter wie bisher und wäre auf diesem Planeten alt geworden, wenn nicht das Trio Maiju- Fir- Tarkran nachts auf Streifzüge gegangen wäre und auf eigene Faust Hunderte der starken Einheimischen im direkten Kampf getötet hätte. Den Dreien blieben nur noch wenige Stunden Schlaf, was, zusammen mit den harten Kämpfen und der Tageshitze, auf Dauer doch sehr an der Substanz zehrte, und Turnus einen weiteren Grund gab, sich über ihre Faulheit zu ereifern.


Durch das Kommando ging ein Riss, der rasch breiter wurde: auf der einen Seite Turnus und Tiang, auf der anderen Maiju, Fir und Tarkran. Die Stimmung zwischen den beiden Parteien glich immer mehr einem zum Zerreißen gespannten Gummiband.


Ein Problem, das Alle betraf, tauchte am zweiten Tag auf: das Wasser. Es gab auf dem Planeten kaum welches, und selbst wenn sie Wasser fanden, dann reichte es nicht. Mitnehmen konnten sie auch nur wenig; in die Feldflaschen, die Turnus unter dem Ramsch im Lager ausgegraben hatte, ging nur knapp ein Viertelliter. Der Durst wurde zu einem Dauerzustand.




„Ich kann nicht mehr!“ Tarkran fiel auf die Knie und atmete schwer. „Maiju, übernimm!“


„Okay!“ Maiju ging in Angriffsstellung, ihr Gegner lächelte überheblich. Er war sich seiner Stärke vollauf bewusst und daher sehr siegessicher. Maiju hatte Zweifel, ob sie ihn besiegen konnte, nach dem, was er mit Fir und Tarkran angestellt hatte, und noch dazu konnte der Scouter seine Kampfkraft nicht erfassen, sie wechselte ständig. Daher war sie verdammt unsicher, die denkbar schlechteste Voraussetzung, um einen Kampf zu gewinnen.


Sie zwang sich zur Ruhe. Wenn sie ihre Unsicherheit durchscheinen ließ, würde sie den Gegner noch in seiner Überlegenheit bestärken.


Der Einheimische eröffnete den Kampf indem er jäh hochsprang, mit den Klauen seiner Füße auf Maijus Gesicht zielte, sie entging dem Tritt als sie sich zur Seite fallen ließ, trat ihrerseits zu, verfehlte, er stürzte sich auf sie und dann rollten sie ineinander verschlungen, nach Kräften tretend und beißend auf dem Boden, bearbeiteten den Gegner mit den Krallen. Plötzlich stoben sie auseinander, stießen sich an den Felsen rings um sie herum ab, prallten mit ungeheurer Wucht aufeinander, wurden zu Boden geschleudert. Doch gleich standen sie wieder und gingen aufeinander los. Maiju wandte ihren alten Trick an, täuschte einen direkten Schlag ins Gesicht vor, er wehrte ab, sie riss die Beine nach vorn und trat mit beiden zugleich zu, stieß sich ab, fing sich mit den Händen am Boden ab, schlug einen Salto über- und landete hinter ihrem momentan wehrlosen Gegner, griff ihn mit aller Kraft im Rücken an. Der Bodycheck schleuderte ihn auf die Erde.


Maiju wusste, dass er nicht k.o. war und es nur eine Frage von
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