Fanfic: Maiju- Das Maiju- Kommando [K.9]
konnte nicht Andere für ihre Fehler büßen lassen!
So, das war’s! Mission gescheitert! Wegen Turnus’ Ignoranz und ihrer Unfähigkeit, ihre Teamkollegen zu verteidigen!
Weil sie zuließ, dass sie Gefühle für ihre Kollegen entwickelte! Ein Kämpfer hat kaltblütig zu sein, es muss ihm am Arsch vorbeigehen, was mit Anderen passiert! Wenn deine Teammitglieder sich in irgendwelche Scheiße reinreiten, dann sollen sie sich auch gefälligst allein wieder rausreiten!` hatten schon Jurke und Trail ihr gepredigt.
Und sie war nicht imstande, das umzusetzen.
Nein, sie konnte nicht! Es war ihre Schuld, dass Tarkran in diese Lage geraten war, also konnte sie nicht sagen, er solle sich selbst wieder daraus befreien! Oder ihn sterben lassen...
„Ich sehe, du bist vernünftig!“ unterbrach der Einheimische ihre Selbstvorwürfe. „Jetzt geh schön langsam rückwärts bis du mich nicht mehr sehen kannst, und dann gehst du so schnell wie möglich zu deinem Raumschiff und haust von hier ab! Und glaub nicht, du könntest umdrehen und mir in den Rücken fallen! Ich folge dir und wenn du nicht spurst, dann... du weißt!“
Maiju schwieg. Was sollte sie jetzt tun? Entweder sofort angreifen, dann wäre Tarkran tot, oder umdrehen und ihn von rückwärts anzugreifen versuchen, was nicht funktionieren konnte wenn er ihr folgte. Und sie konnte nicht darauf vertrauen, dass der Scouter ihr seine Anwesenheit melden würde.
Schließlich entschied sie sich für Letzteres, darauf hoffend, dass er ihr mit seinem Verletzungen nicht folgen oder seinen schwer verletzten Anführer nicht im Stich lassen würde. Aber sie musste schnell sein, denn wenn er tat, was sie erhoffte, würde er ganz sicher Tarkran töten bevor er sich aus dem Staub machte, und auch den noch immer bewusstlos am Boden liegenden Fir- es sei denn, sie nahm ihn mit. Und falls er ihr doch folgte, musste sie ihn weit genug weglocken und dann- hoffentlich- kalt stellen.
Kaum anzunehmen, dass er seine Geisel über den halben Planeten mitschleppen würde.
Als sie Schritt für Schritt zurückwich hätte sie angesichts der Ironie am Liebsten aufgelacht- schnell sein, wie denn, wenn sie die Beine kaum noch vom Boden kriegte?
Neben Fir blieb sie stehen, lud ihn sich auf die Schultern, setzte dann ihren langsamen Rückzug fort.
Ihr Scouter piepste, meldete zwei Kräfte, die sich zügig auf sie zubewegten; zwei Kräfte mit Scouter!
Fast hätte sie erleichtert aufgeatmet. Ein bisschen musste sie den Einheimischen noch hinhalten, dann wäre das Problem gelöst.
Sie bewegte sich jetzt noch langsamer, stolperte als wäre das Gewicht von Fir zuviel für sie. War es auch fast.
Nur verstohlen warf sie kurze Blicke auf die Scheibe des Scouters, die ihr sagten, dass Turnus und Tiang sich rasant näherten.
Sekunden vor ihrer Ankunft verschwand sie hinter den Felsen und damit aus dem Blickfeld des Einheimischen, ließ Fir fallen, huschte an den Felsen vorbei ein Stück nach links, hechtete mit einem gewaltigen Sprung darüber hinweg, schoss, ohne zu zielen, eine Salve Energiekugeln ab. Sie gingen daneben, doch der Einheimische, die Hand zum Schlag erhoben, wurde gerade so lange abgelenkt wie Turnus brauchte um ihn mit einem blitzartigen Angriff an die Felsen zu nageln.
Maiju fiel in den Staub, unfähig sich zu bewegen blieb sie liegen, die Salve hatte ihre letzte Energie aufgebraucht.
So kriegte sie vom folgenden Kampf außer der Geräuschkulisse nicht viel mit. Turnus, der seine Kräfte im Verlauf der Mission noch kaum beansprucht hatte, beendete ihn binnen Minuten.
Dann trat er auf Maiju zu und drehte sie mit der Fußspitze auf den Rücken, so als wolle er sich an ihr nicht die Hände schmutzig machen.
„Was soll das?“ Wieder sein eisiger Ton. Maiju sah auf, in seine grauen Augen, die zu funkelnden Schlitzen zusammengezogen waren.
„Was?“
„Was! Stell dich nicht dümmer als du bist! Wieso hast du dich meinen Befehlen widersetzt?“
„Weil sie’s nicht gebracht haben!“ Ihr war klar, dass diese Aussage böse Folgen haben würde. Aber wenn Turnus die Wahrheit nicht vertrug, dann hatte er Pech gehabt.
„Was? Du...“ Turnus zerrte sie am Kragen hoch, sein Gesicht vor Wut verzerrt. „Du nimmst den Mund ganz schön voll, Maiju! Mach so weiter und du wirst dir bald wünschen, nie geboren worden zu sein!“
Das tat weh, denn Maijus größter Schwachpunkt war immer noch ihre Vergangenheit. Unwillkürlich fletschte sie die Zähne und fauchte ihn an: „Das tu ich sowieso! Also ist es egal ob ich ihren Scheißbefehlen gehorche oder nicht!“
„Zum letzten Mal: Du sollst tun was ich von dir will und nichts Anderes!“ schrie Turnus und schlug sie mitten ins Gesicht. Dann ließ er sie fallen wie einen Müllsack. „Wo ist Fir?“
Mit einer Hand hielt Maiju sich die heftig blutende Nase, mit der anderen deutete sie in die Richtung, in der sie ihn zurückgelassen hatte.
„Tiang!“ rief der Hauptmann daraufhin seinem Gefolgsmann zu, der eben Tarkran wachgerüttelt hatte. „Hab’ mir doch mal ein Auge auf die zwei, ich geh Fir holen!“ und stelzte davon, ohne eine Antwort abzuwarten.
Tiang kam zu ihr herüber, Tarkran stützend, der mit dem rechten Fuß kaum mehr auftreten konnte, obwohl Maiju nicht einfiel, wann er ihn sich hätte verletzen können.
„Ihr seid im Arsch!“ begann Tiang, kaum dass sie sich zu ihr gesetzt hatten. „Turnus lässt euch auf halbem Weg zum Hauptquartier aus der Kapsel aussteigen, oder, noch besser, er wirft euch Freezer zum Fraß vor. Könnt ihr mir erklären, welchen Zweck ihr mit dieser hirnverbrannten Aktion verfolgt habt?“
„Den Zweck, auf diesem Planeten nicht alt und kleinwinzig zu werden!“ entgegnete Maiju näselnd.
„Wieso alt? Die Mission haben wir doch bald geschafft!“
„Ach ja, glaubst du?“ Maiju warf Tiang einen skeptischen Blick zu und Tarkran seufzte: „Optimist!“
„Was habt ihr denn? Die paar Einwohner-“
„Sind ne ganz schöne Menge!“ fiel ihm Maiju ins Wort.
„Ne Menge? Ich bitte dich! Auf so einem Backofen von Planeten?“
„Selbstvernatürlich! Sie gehen halt nur nachts raus und nicht tagsüber, deshalb waren die täglichen Rundflüge die reinste Zeitverschwendung!“
„Sag das mal Turnus- da kommt er ja schon wieder! Das hat ja nicht lange gedauert!“
Der Hauptmann trug Fir mehr als dass er ihn stützte und seine Miene verhieß nichts Gutes. Maiju verhärtete sich innerlich.
Turnus lud seine Last neben ihnen ab.
Einige Momente unbehaglicher Stille folgten als er die drei Verschwörer finster musterte.
„Und jetzt möchte ich bitte gern den Grund für diese sagenhaft dämliche Idee hören!“ brach Turnus schließlich, scheinbar vollkommen ruhig, das Schweigen.
Tarkran setzet zu einer Antwort an, doch Maiju kam ihm zuvor: „Wir wollten auch mal wieder runter von diesem Scheißplaneten!“
Turnus blickte sie warnend an: „Du lernst deine Lektion wohl nie, Mädchen? Aber sprich ruhig weiter, und die Abreibung kriegst du danach!“
Maiju zwang sich, jetzt nicht klein bei zu geben und fuhr fort: „Die Einwohner tagsüber angreifen zu wollen ist ganz und gar sinnlos, ist doch klar, dass die intelligenten Lebewesen hier vor der Hitze in die Nacht ausweichen! Deswegen haben wir uns ihren Befehlen widersetzt und sind nachts auf Streifzüge gegangen, die allesamt erfolgreich waren!“
Sie begriff zu spät, was ihr da rausgerutscht war.
Turnus lächelte wie eine Baumschlange bevor sie zustößt: „Du hältst dich also schon wieder mal für die Klügere, stimmt’s? Ich sag’s dir jetzt zum letzten Mal: Halt deine vorlaute Zunge im Zaum und dich an meine Befehlen sonst kracht’s! Beim nächsten mal bist du tot!“
Maiju senkte den Kopf, verbittert über seine Ungerechtigkeit, und Turnus interpretierte das fälschlicherweise und zu ihrem Glück als Nicken. Dafür zog er jetzt auch noch Fir und Tarkran mit rein: „Also, ihr habt nachts Streifzüge unternommen, ja? Und die sollen alle erfolgreich gewesen sein? Das soll ich euch glauben? Wenigstens ist mir jetzt klar, warum eure Leistung so ins Bodenlose abgerutscht ist! Ihr habt euch nächtens ein schönes Leben gemacht und durch euer kindisches Verhalten den Erfolg der Mission gefährdet!“
Maiju wollte auffahren, ließ es aber bleiben, als ihr die Konsequenzen einfielen.
Ein schneller Seitenblick sagte ihr, dass es Tarkran genauso gehen musste.
„Wir werden hier eine Weile bleiben, dann setzten wir die Mission wie gehabt fort. Und freut euch schon mal auf den Bericht!“ verkündete Turnus. „Ihr zwei,“ er meinte Maiju, natürlich, wen denn sonst, und Tiang, „treibt was auf, das man sich zwischen die Kiemen schieben kann, und brennbares Zeug!“
„Jawohl, Hauptmann!“ Tiang sprang auf und salutierte in einer Bewegung. „Aber, Hauptmann, die Einheimischen sind sicher auch essbar und es wäre nicht das erste Mal, dass wir intelligente Lebewesen auf den Grill schmeißen!“
„Das mag stimmen. Also gut, dann sucht ihr eben nur Brennmaterial!“
„Jawohl!“ salutierte Tiang noch einmal und schleifte Maiju mit sich, als er auf Suche ging. Sie befreite sich jedoch energisch aus seinem Griff, um sich vor Turnus nicht schon wieder eine Blöße zu geben, und ging allein.
„Komisch, dass er deine Vorschläge sehr wohl annimmt und meine ums Verrecken nicht!“ meinte sie zu Tiang als sie wieder auf dem Rückweg waren, die Arme voll dürrem Holz aus einer ausgetrockneten Oase.
„Hm.“ kam die einsilbige Antwort. Tiang wollte dieses Thema aus Loyalität zu Turnus lieber umgehen. Und mehr als das sagte er den ganzen Weg lang nicht. Maijus Ärger minderte