Fanfic: Maiju- Die letzte Mission [K.10]
gewesen wäre.
Sie hatte eine schmalen, sehnigen Körper, nicht so muskulös wie man erwartet hätte- immerhin war sie ja noch ein Kind. An ihrer Statur war nichts Ungewöhnliches; wenn man mal von ihren Beinen absah. Es musste etwas mit den Veränderungen zu tun haben, von denen ihr der Oberarzt erzählt hatte.
Sie verdrängte den Gedanken- er machte sie immer ein wenig nervös. Stattdessen machte sie, dass sie in den Speisesaal kam, damit sie nicht mit Resten abgespeist wurde.
Der nächste Tag- ein Tag wie jeder andere. Soldaten trainierten drinnen und draußen, Kommandos flogen auf Raumpatroullie aus oder kehrten von Missionen zurück und die Flugüberwachungszentrale war im Stress.
Maiju wünschte sich sehnlichst in die Zeit zurück als sie noch beim Turnus-Kommando gewesen war.
Gleich zu Anfang der Trainingseinheit gerieten sich Ti’aLan und Chun in die Haare, die sich nie gut leiden konnten, und Maiju konnte sie kaum trennen.
Dann zeigte zwar Nijaro, dass er die Angriffsposition inzwischen perfekt beherrschte, Dingo dagegen machte sie so falsch wie eh und je. Bis er sich endlich dazu bequemte, sie richtig zu machen, war der Vormittag fast um, Maiju platzte beinahe vor Wut und der Rest des Kommandos war vollkommen entnervt.
Als das jedoch geschafft war, wurde der Tag besser.
In der Mittagspause traf Maiju sich mit Jeice im Wald, wo sie mit ihm sämtliche Neuigkeiten austauschte, die sie erfahren hatten oder die sie selbst betrafen.
Danach spielte sie mit ihrem Kommando verkehrt Fangen. Das Los entschied sich für Zen Iang als ersten Gejagten, der,
wie Maiju erwartete hatte, bald von Nijaro gefangen wurde. Diesen fing so schnell Keiner- nur mit Ausdauer, Geduld und Spucke gelang es Xanthro nach einer Ewigkeit, ihn in die Enge zu treiben und zu packen.
Maiju machte zwar auch mit, hielt sich aber zurück und behielt Jäger wie Gejagten genau im Auge.
Xanthro wurde von Ti’aLan mit einer miesen Finte hereingelegt und ebenfalls gefangen, dieser wiederum wurde von Chun erwischt, wobei es zu einer erneuten Schlägerei mit wunderschönen Resultaten kam, und dann war wieder Nijaro am Zug und hielt sie bis zum Abend in Atem.
Bevor Maiju ihre Soldaten gehen ließ, besprach sie mit ihnen ausführlich ihre Fehler und was ihr an ihnen gefallen hatte, ihre Stärken und die Schwächen, die momentan leider noch überwogen, und hörte sich Vorschläge an, wie sie ihr Training gestalten konnte. Die meisten waren gar nicht so dumm, und sie baute sie später alle der Reihe nach ein.
Anfangs zeigten sich wenige bis gar keine Erfolge, doch schon nach ein paar Wochen ging es mit dem Maiju- Kommando bergauf, was nicht zuletzt an Maijus Hartnäckigkeit lag. Sie hielt zu recht viel auf ein gutes Verhältnis zu ihren Soldaten.
Der Einzige, bei dem Hopfen und Malz verloren schien, war Dingo. Nach Ablauf der Zweimonatsfrist musste Maiju ihn tatsächlich auf Null- Diät setzen, worüber er fürchterlich meuterte. Was ihm natürlich auch nicht half. Maiju kontrollierte täglich seine Verstecke und räumte sie bei Bedarf leer.
Noch einmal zwei Monate und das Maiju- Kommando machte sich auf den Weg, eines der Spitzenkommandos unter Freezers Befehl zu werden. Maiju war in ihrer Rolle als Hauptmann voll aufgegangen und forderte Alles von ihren Soldaten- von sich selbst übrigens auch, was letztendlich der Grund dafür war, dass sie Alle -auch Dingo- bald kompromisslos hinter ihr standen: sie verlangte von ihrer „Bande von Strauchdieben“ nie mehr als sie selbst leisten konnte. Und: sie waren Freunde geworden.
Auf ein Kommandozeichen verzichtete sie. Es war Ti’aLan, der schließlich, nach einem guten halben Jahr, eines einführte.
Freezer hatte sie zu sich bestellt um sich über ihre Fortschritte informieren zu lassen. Maiju berichtet ausführlich, und Freezer ließ ihnen mitteilen, dass sie in Kürze zu einer probeweisen Raumpatroullie aufbrechen sollten. Das Ziel war ein System in einiger Entfernung, das noch weitgehend unerforscht war. Die Aufgabe des Maiju- Kommandos würde es ein, herauszufinden, ob es dort Planeten gab, die sich gut verkaufen ließen. Sie sollten so viele Informationen wie möglich sammeln und dann zurückkehren.
Maiju nahm den Auftrag mit Freuden an. Endlich wieder hinaus ins All!
Auf dem Weg ins Lager, wo sie sich für die Mission neu ausrüsten mussten, sprach Ti’aLan Maiju darauf an, ob sie für ihr Kommando kein Kennzeichen haben wolle.
Sie verneinte die Frage. „Ich wüsste auch gar nicht, was ich für ein Zeichen nehmen sollte. Alles schon vergeben!“
Tatsächlich kam es immer wieder zu Streitigkeiten, weil ein Kommandoführer versehentlich ein Zeichen verwendete, das schon ein anderer hatte. Darauf hatte sie nun echt keine Lust.
„Ich hätte da eine Idee. Wenn ich darf?“
„Wenn du meinst!“ Sie betrat die Lagerhalle und suchte sich einen neuen Einsatzpanzer, Handschützer und einen Scouter aus dem Bestand heraus. Ti’aLan verschwand kurz in der Regalreihe mit dem Krimskrams und kehrte mit ein paar bunten Tüchern wieder zurück. Eines davon hielt er Maiju vor die Nase.
„Das als Halstuch. Wie wär’s?“
„Lass mal sehen!“ Maiju schnappte sich das Tuch und besah es genauer. Es war annähernd quadratisch, mit einem Muster aus silbernen und goldenen Streifen, die sich ineinander schlangen.
„Sieht gut aus! Und auf die Idee mit dem Halstuch ist bis jetzt noch Keiner gekommen. In Ordnung. Vorschlag angenommen!“
„Danke!“
„Und jetzt- sieh zu, dass du dir eine Rüstung besorgst!“
Ti’aLan nahm Haltung an, salutierte stramm „Jawohl, Hauptmann!“ und marschierte steif wie ein Nussknacker davon.
Maiju schnitt ihm eine Grimasse.
Dann ging sie zum Rest des Kommandos hinüber und drückte jedem ein Tuch in die Hand.
„Und was sollen wir damit?“ fragte Chun.
„Euch reinschnäuzen!“
Irritierte Blicke.
„Ihr bindet es euch um den Hals! Das wird unser Kommandozeichen!“
„Ich dachte, du wolltest keins?“ wandte Zen Iang ein.
„Ich hab mich eben eines Besseren belehren lassen. So dumm war die Idee ja nicht!“
„Stimmt, so was ist neu...“
„Eben!“ Maiju legte ihr Tuch zu einem Dreieck zusammen, schlug den Rand ein und band es sich um den Hals. Die Anderen taten es ihr mehr oder weniger gleich.
„Na also!“ meinte Ti’aLan, als er voll ausgerüstet zurückkam. „Jetzt haben wir endlich auch ein Zeichen!“
na, was sagt ihr? zum wegratzen, oda?
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