Fanfic: Koma Teil 5

Spruch... Die Reisende...“


Einige Meter von ihm entfernt lag regungslos Kyoko. Sie sah sehr erschöpft aus. Ihr Gesicht war blass und ihr stand Schweiß auf der Stirn. Ohne zu wissen, was er tat, robbte der Mann auf sie zu und versuchte, sie aufzuwecken.


Er schüttelte sie kräftig. Er gab ihr Backpfeifen. Er schrie sie an. Aber Kyoko wachte nicht auf. „Ist sie etwa...“ Der Dark Kaioshin wusste nicht, warum, aber bei diesem Gedanken füllte sich sein Herz mit Bedauern.


„Danke, dass du den Bann deiner Schwester gebrochen hast“, flüsterte er. „Du warst mir trotz allem eine große Hilfe. Ich werde gehen und sie für dich besiegen.“


„Und wie willst du das anstellen?“, fragte Kyoko mit geschlossenen Augen und richtete sich auf, sodass sie saß und nicht mehr herumlag.


Erschrocken wich der Dark Kaioshin zurück. „Ich... ich dachte du bist tot“, keuchte er. So ein Mist aber auch! Jetzt hält sie mich bestimmt für gar nicht so böse. Er ballte seine Fäuste. Du machst mir nichts vor! Ich bin immer noch genauso böse wie vorher! Aber naja, irgendwie, nett ist sie schon... Klappe, Hirn!


„Das dachte ich auch, als ich dich hörte. Aber leider, leider lebe ich noch. Und habe alles gehört, was du gesagt hast... du willst also Kaori töten?“


Entschlossen nickte der Mann. „Sie hat nicht nur dich, sondern auch mich betrogen.“


Kyoko zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Inwiefern?“


„Sie verschmäht das Böse und will mir nicht dienen. Das nehme ich als Verrat. Und sie hat dir den Körper gestohlen... ganz ehrlich, an deiner Stelle wäre ich noch fuchsteufelswilder (ich fand das Wort irgendwie gut...), als ich jetzt bin...“


Kyoko zuckte mit den Schultern und gähnte. „Naja, sie ist meine Schwester. Ich gönne ihr das. Überleg doch mal... immer musste sie ihren Körper mit mir teilen, obwohl sie mich hasste wie sonstwen. Ich stelle mir das grausam vor. Da kann sie ruhig mal ihre neue Handlungsfreiheit genießen. Das einzige, was mich beunruhigt ist, dass in ihrer unmittelbaren Nähe Bulma, Vegeta, Bra und Trunks sind. Ich möchte nicht, dass sie ihnen etwas antut. Und wenn sie irgendwelche anderen Leute verletzt, nur weil sie es so selten durfte...


Darum mache ich mir Gedanken.“


Kyoko vergrub das Gesicht in den Händen und verharrte stillschweigend. Der Mann neben ihr grübelte.


„Ich habe eine Idee...“, begann er. Die junge Frau hob den Kopf und lauschte interessiert.


„Es gibt ein paar Dinge, die ich über den Herrn der Unterwelt weiß...“




Wütend schleuderte Kaori (ihr wisst ja inzwischen lange, dass sie nicht Kyoko ist, also muss ich sie auch nicht so nennen)ihren gesamten Schrankinhalt auf den Boden. „Gibt es denn in diesem Schrank keine einzige schöne Anziehsache?! Dieses Weib ist doch zu nichts zu gebrauchen. Kann sich nicht mal schick kleiden!“


Nach langem Überlegen entschied sie sich für einen schwarzen knielangen Mantel, dunkelblaue Jeans und eine schwarze Bluse. So ausstaffiert begab sie sich zum Frühstückstisch. Bulma stand bereits am Herd und bemühte sich redlich, Pfannkuchen zu machen. Die meisten wurden schwarz und verkohlt.


„Bulma, ich muss mit dir reden“, sagte Kaori in ihrem traurigsten Tonfall.


Die Frau am Herd sah auf und lächelte. „Worum geht es denn?“


„Setz dich besser.“ Verwundert nahm Bulma am Tisch gegenüber ihrer Schwiegertochter Platz. Kaori atmete tief ein. „Das fällt mir jetzt wirklich schwer. Aber ich finde, du solltest das wissen... Vegeta ist in mich verliebt. Gestern hat er mir seine Liebe gestanden.“


Für einen Moment schien Bulma nicht zu begreifen, was die junge Frau gesagt hatte. Dann sank sie in sich zusammen. „Das kann... doch nicht... nicht sein. Das ist doch ein Scherz, oder?“ Hoffnungsvoll sah sie Kaori an, doch diese schüttelte langsam und ernst den Kopf.


Eine Träne entstand in Bulmas Augenwinkel. Kaori stand auf, ging um den Tisch herum und umarmte sie innig. „Es tut mir so leid. Und niemand wünscht sich mehr als ich, dass das alles nicht geschehen wäre. Aber ich konnte das nicht für mich behalten. Es ist zu viel für einen allein.“


Bulma nickte. „Schon gut“, brachte sie mit tränenerstickter Stimme hervor. „Dich trifft keine Schuld. Daran hat nur einer Schuld.“


Abrupt erhob sich Bulma und stapfte aus dem Raum. Mit einer wütenden Geste wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. Kaori wusste, wo sie hinging. Vegeta würde den Tag noch verfluchen, an dem er sie zurückgewiesen hatte.


Sie nahm sich einen der etwas weniger angesengten Pfannkuchen und aß ihn genüßlich. Dann machte auch sie sich auf den Weg. Auf den Weg ins Gebirge, wo ein völlig verzweifelter Trunks wahrscheinlich sehnsüchtig auf eine Erklärung wartete.




„Trunks.“


Er hob erschrocken den Kopf. Kaori lächelte sanft auf ihn herab. Er blieb resignierend sitzen.


„Oh. Du bist es“, stellte er enttäuscht fest. „Hast du mich noch nicht genug verletzt? Musst du mich jetzt auch noch verfolgen?“, fragte er bitter.


„Ich bin hier, um dir alles zu erklären“, antwortete Kaori eindringlich. „Bitte hör mir zu.“


Trunks stand auf und drehte sich weg. „Ich will nichts hören.“ Dann schwebte er höher und höher und ließ Kaori auf dem Erdboden zurück.


„Trunks! Bleib bitte hier!“ Kaori merkte, dass diese Worte nichts brachten. Sie entschloss sich, es zu sagen, auch wenn sie die Worte verabscheute. „Trunks! ICH LIEBE DICH!“


Mitten im Flug stoppte Trunks. „Was sagst du?“


„Ich liebe dich! Trunks, komm zurück!“, schrie Kaori und versuchte, möglichst herzergreifend zu klingen.


Trunks landete wieder. Stürmisch umarmte er seine Frau. „Sag, dass das keine Lüge ist“, flüsterte er und dicke Tränen kullerten sein Wangen hinab. „Bitte, sag, dass du das ernst meinst.“


Kaori schluckte und wand sich ungemütlich in seinen Armen. „Das... das meine ich ernst. Glaub mir“, sagte sie.


„Danke“, antwortete Trunks. „Aber was war das im Gravitationsraum?“


„Ach, das... naja, ich bin hingegangen, weil mir nicht nach einschlafen war... ich wollte Vegeta beim Trainieren zusehen. Und da hat er mich einfach in die Arme genommen und mir gesagt, dass er mich liebt. Und dann kamst du“, erklärte Kaori. „So war das. Aber ich will nichts von ihm. Ich liebe nur dich.“


„Das hätte ich nicht von ihm erwartet“, murmelte Trunks fassungslos. „Ich dachte, diese Feindschaft hätten wir langsam hinter uns.“


„Lass uns zurückgehen“, schlug Kaori vor. „Ich glaube, Son-Goku und die anderen wollten heute kommen.“


„Hm... ja“, sagte Trunks geistesabwesend. Er warf einen letzten Blick auf das ziemlich kaputte Gebirge, dann flogen die beiden zurück zur Capsule Corporation.




Die beiden landeten Hand in Hand auf dem Rasen vor dem Gebäude. Bulma saß auf der Treppe und schluchzte. Kaori verbarg ihr Lächeln hinter einer Hand, während Trunks besorgt zu seiner Mutter eilte.


„Was ist denn passiert?“, fragte er.


„V...v...v...“ Bulma bekam zwischen ihren Schluchzern kein Wort heraus.


„Vegeta“, begann Kaori hilfsbereit.


„G...g...g“, Bulma versuchte etwas zu sagen, aber ihre tränenerstickte Stimme wollte keine zusammenhängende Silbe hervorbringen.


„Genau?“, fragte Trunks.


Bulma nickte. Kaori zog ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche (Das hatte sie gebraucht, als sie weinen geübt hatte) und reichte es ihrer Schwiegermutter. Bulma nahm es dankbar entgegen und schnäuzte sich kräftig.


Dann begann sie wieder, etwas zu sagen. Diesmal verstand man das meiste.


„Vegeta hat...m...m...mit mir Schluss gemacht. E...er meinte, ich bin zu bl...öd. *schnief* Und dabei...hat...hat er mich doch betrogen...er...meinte...alles...alles Lüge...und er...ist... aus...aus.... ausgezogen! *schluchz* “


Tröstend legte Trunks seiner Muter den Arm um die Schulter.


Kaori blickte unruhig gen Himmel. Sie spürte die starken Energien von Son Goku und seiner Familie.


Wenige Sekunden später setzten Son Goku, Son Gohan, Son Goten, Videl und Pan auf dem Rasen vor der Kuppel auf. Überrascht bemerkten sie Bulmas Tränen. Schnell war die Situation auch den anderen erklärt.


„Vielleicht sollte ich mal mit Vegeta reden“, überlegte Goku laut. Kaori lachte hämisch auf.


„Und du denkst, dann kommt er zurück? Ich glaube, du überschätzt deine Überredungskünste. Vegeta ist zu stolz, um sich von einem Unterklassekrieger etwas sagen zu lassen.“ Verdutzt starrte Goku Kaori an.


„Unterklassekrieger?“ Das hatte Kyoko doch noch nie zu ihm gesagt. „Was ist denn mit dir los?“


Kaori zog eine Augenbraue hoch. „Was soll denn sein?“, fragte sie scharf. „Alles in Ordnung.“ Wütend und entnervt drehte sie sich von den anderen weg. Trunks erklärte die Unhöflichkeit seiner Frau damit, dass sie zur Zeit sehr „gestresst und durcheinander“ sei.


Schließlich entschieden sie sich dafür, Vegeta erstmal in Ruhe zu lassen und sich statt dessen verstärkt um die immer noch völlig aufgelöste Bulma zu kümmern.


In der Capsule Corporation gab es dann ganze Wagenladungen Kuchen und Kaffee (bei so vielen Saiyajins verständlich). Bulmas Mutter hatte vorsorglich eingekauft, bevor sie Besuch bekam. Gegen abend wollte Trunks noch einen kleinen Spaziergang in der Stadt machen (Manchmal ging er in die Stadt, um sich an irgendwelchen unglücklichen Verbrechern die Zeit zu vertreiben und der Polizei etwas Arbeit abzunehmen).




Trunks wartete, bis der Scooter an ihm vorbeigefahren war und ging dann über die Straße. Ein seltsames Gefühl in seinem Magen entstand. Er fühlte sich an
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