Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) - Teil 2

Kapitel: Nur ein Lächeln (B+V) - Teil 2



Anmerkung: Falls euch diese Geschichte gefällt, lest bitte auch ein paar meiner anderen. Ich habe in jede gleich viel Liebe und Mühe gesteckt... und freue mich über jeden eurer Kommentare! Sie sind für mich der beste Ansporn, fleißig weiter zu schreiben.






Nur ein Lächeln




Teil 2






Windböen fauchten noch immer um das Iglu-förmige Haus. Es war längst nach Mitternacht, doch Vegetas Fieber wollte und wollte nicht sinken.


Bulma tauchte zum wiederholten Mal ein Tuch in kaltes Wasser, um seine Stirn zu kühlen. Er schien es zu spüren, denn er leckte seine aufgesprungenen Lippen.


Bulma goss etwas Tee von der Kanne, die ihre Mutter in kluger Voraussicht neben das Bett gestellt hatte in einen Becher und benetzte mit seine Lippen mit der lauwarmen Flüssigkeit. Gierig leckte er die paar Tropen auf. Vorsichtig gab sie ihm einen kleinen Schluck, dann einen größeren und ehe sie sich versah war der Becher leer. Vegeta schien genug zu haben, er drehte sich zur Seite und schlang seine Arme um seinen Körper. Das feuchte Tuch rutsche auf das Kissen, Bulma nahm es rasch weg und befühlte seine Stirn. Das Fieber war noch nicht gebrochen und außerdem schien er Alpträume zu haben, denn er murmelte etwas vor sich hin, das sie nicht verstehen konnte.




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Vegeta wusste nicht, wo er war. Alles war dunkel und er fror entsetzlich. Die Kälte schlug ihre eisigen Klauen in seine Haut, seinen Geist, seine Seele ... er krümmte sich und zog die Knie an, doch die Qual ließ nicht nach und er konnte das Zittern nicht mehr länger unterdrücken.


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In Embryonalhaltung zusammengekauert unter der Bettdecke, erinnerte Vegeta Bulma mehr an ein hilfloses Kind. Immer noch war seine Stirn heiß und dennoch klapperten seine Zähne und eine Gänsehaut überzog seine Arme. Die Wärmflaschen waren längst abekühlt und Bulma wusste sich nicht mehr zu helfen. Dann erinnerte sie sich, dass es ihr als kleines Mädchen auch einmal so schlimmen Schüttelfrost gehabt hatte, damals war ihre Mutter gekommen, hatte sich zu ihr ins Bett gelegt und sie mit ihrem Körper gewärmt.


Ob die Mütter der Sayans sich auch so um ihre Kinder kümmerten? Wohl eher nicht, sonst hätten sie Gokou nicht als Säugling auf eine so weite Reise geschickt.


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Die Dunkelheit baute sich vor Vegeta auf und schien ihn zu verspotten. Die Eiseskälte fraß sich tiefer und tiefer in sein Inneres und fand Wiederhall in jenen Winkeln seiner einsamen Seele, die er vor allen, auch vor sich selbst verborgen und verleugnet hatte.


„Du bist ein Prinz“, hörte er die Stimme seines Vaters. „Du darfst niemals weinen, niemals Schwäche zeigen, niemals um Hilfe bitten ....“


Aber es tat so weh! Die Kälte machte ihn nicht taub, sie schnitt durch seinen wunden Körper wie mit kristallnen Klingen, er wollte sich doch wehren, aber in ihm war keine Kraft mehr. Sein lautloser Schrei nach Hilfe wurde von der Einsamkeit seines Herzens verschluckt. Tiefer und tiefer sank er ins Nichts.


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Irgendwie hatte Bulma das ungute Gefühl, dass sich Vegeta mehr und mehr entfernte, obwohl er doch direkt vor ihr lag. Sein verzerrtes Gesicht sprach von Schmerzen, die er nach der Spritze gar nicht haben dürfte. Seine Haut war heiß, und doch bibberte er.


Bulma fasste einen Entschluss. „Wehe, du nimmst dir Freiheiten heraus,!“, flüsterte sie ihm zu, legte sich zu ihm unter die Decke legte die Arme an seinen bebenden Körper und drückte sich an seinen Rücken, um ihm soviel von ihrer Körperwärme wie möglich abzugeben. „Ich bin nur eine Wärmflasche, sonst nichts, verstanden...?“, hauchte sie ihm ins Ohr. Natürlich kam keine Antwort, aber er schien ruhiger zu werden. Bulma bettete ihre Wange an seinen Rücken und schloss die Augen. Die Aufregung forderte ihren Tribut und sie glitt hinüber in einen traumlosen, tiefen Schlaf.




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Vegeta spürte, wie jemand ihn rief. Eine Wärme stahl sich von seinem Rücken in sein Inneres und drängte die Kälte und der Dunkelheit zurück. Vegeta fühlte sich sicher, geborgen, ein Gefühl das er schon ewig lange nicht mehr gespürt hatte, von der nie geglaubt hätte, dass es existiert.... Ihm war, als höre er eine sanfte Stimme ein Schlaflied summen. Doch da war wieder die Stimme seines Vaters, nicht unbarmherzig, aber unbeugsam und ernst. „Du darfst ihn nicht so verwöhnen. Ich weiß, er ist dein einziges Kind, aber auf ihm ruht unsere ganze Hoffnung. Wir alle beten darum, dass er Freezer einmal erfolgreich die Stirn bieten wird. Aber wenn du ihn verwöhnst, ihn umschmeichelst, wird er verweichlichen und seine Kraft wird nie erwachen.“ Starke Hände zerrten ihn aus der Geborgenheit, aus der Wärme, sodass die Kälte und die Dunkelheit wieder an Kraft gewannen. Er wollte zurück, er wollte sich festklammern an der Wärme, sie halten, sie niemals gehen lassen......


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Ein scharfer Schmerz riss Bulma aus dem Schlaf. Vegeta hatte sich herum gewälzt und sein Gesicht an ihre Brust gedrückt. Doch viel schlimmer war, dass er seine Arme um sie gelegt hatte und das mit einem Griff, als wollte er einen Fels zerdrücken. Sie spürte wie ihre Rippen knacksten und versuchte, sich aus seiner Umarmung zu winden, doch Vegeta, der ihren Widerstand spürte, drückte nur noch fester zu. Wütend zerrte Bulma an seinen Haaren. „Wach auf, du Rüpel, du brichst mir noch alle Rippen!“, keuchte sie, aber er schien sie nicht zu hören. Sie bekam kaum noch Luft und vor ihren Augen tanzten bereits Sterne. Da murmelte er etwas, das sich wie „Mama“, anhörte und überrascht gab sie ihren Widerstand auf. Also war Vegeta doch nicht immer so ein kaltherziges Ungeheuer gewesen.... Wie er wohl als Baby ausgesehen hatte? Statt sich also zu wehren, rückte sie wieder näher an ihn heran, strich beruhigend über sein Haar und murmelte: „Keine Angst, Vegeta. Es wird alles gut. Ich bleibe bei dir. Ich gehe nicht fort....“




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Die Wärme zog sich vor ihm zurück. Angstvoll hielt er sie fester und fester. Er wollte sie nicht verlieren, nicht allein sein in Dunkelheit und Kälte. Doch dann kam die Wärme zurück, und mit ihr eine neue Stimme, die ihm seltsam vertraut vorkam, aber nicht in seine Kindheit gehörte. Sie redete sacht auf ihn ein, weiche Arme hielten ihn fest, drückten ihn, gaben ihm Hoffnung und Kraft . Nun konnte er es mit der Kälte aufnehmen, sie aus eigener Kraft vertreiben und langsam kam wieder Regung in seine erstarrte Seele. Er atmete ruhiger und tiefer und sein Geist stieg langsam wieder aus dem Abgrund empor.....


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Erleichtert registrierte Bulma, dass die Umklammerung nachließ. Vegeta wälzte sich wieder herum und drehte ihr den Rücken zu. Erschöpft schloss sie die Augen. Hoffentlich konnte sie die restliche Nacht über ein wenig Ruhe finden... dieser Trampel machte doch mehr Kummer als er wert war.....


Im Morgengrauen schreckte sie hoch und erkannte, dass sie sich wieder an seinen Rücken geschmiegt hatte. Sein Pyjamaoberteil war feucht von Schweiß und erleichtert registrierte Bulma, dass das Fieber gesunken war. Sie legte die Hand auf seine Stirn und ja, sie fühlte sich deutlich kühler an wie zuvor. Wahrscheinlich würde er bald wieder aufwachen. Bulma schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Ihre Rippen taten immer noch weh, hoffentlich hatte er ihr nicht zu viele davon gebrochen, dieser Neandertaler.... Ihre Mutter fand sie zwei Stunden später mit Schmerz verzerrtem Gesicht im Sessel hocken.


„Was ist denn mit dir passiert, Liebling“, fragte sie erstaunt. Bulma erzählte es ihr in knappen Worten.


„Bei Vegetas Kraft kann man nie wissen, am besten lässt du dich von Papa zum Röntgen ins Krankenhaus fahren, die Straßen müssten mittlerweile geräumt sein.“


„Aber ...“, wollte ihre Tochter mit Blick auf Vegeta einwenden.


Doch ihre Mutter gab nicht nach. „Um den kümmere ich mich, jetzt da das Fieber gefallen ist, wird er sicher bald aufwachen und Hunger haben.“


Widerwillig gab Bulma nach und ihr Vater, dem sie erzählte, sie sei während der Rettung von Vegeta hingefallen, aber es hätte erst in der Nacht begonnen, weh zu tun, holte eiligst sein Auto aus der Kapsel, während sie sich umzog.


Kaum waren die beiden in Richtung Krankenhaus abgefahren, kochte Bulmas Mutter einen großen Topf mit Haferschleim und machte frischen Tee. Als Vegeta etwa eine halbe Stunde später aufwachte, kam gerade Bulmas Mutter mit einem dampfenden Teller ins Zimmer.


„Na, endlich aufgewacht, du Patient? Wie fühlst du dich?“, fragte sie freundlich und stellte den Teller mit dem Haferschleim auf ein Tischchen genau neben sein Bett.


„Als wäre eine Horde Freezers über mich hergefallen.“ Jetzt erst bemerkte er, dass er einen dunkelblauen Pyjama trug und er runzelte die Stirn, was Bulmas Mutter nicht entging.


„Das ist der Pyama meines Mannes. Er ist hoffentlich nicht zu unbequem.“


„Wie bin ich ins Bett und in das Teil gekommen?“, wunderte sich Vegeta. „Ich war doch beim Trainieren, dann kam der Sturm und ich wollte eine kleine Pause machen ...“


„... und bist dabei vermutlich aufgrund von Erschöpfung und Kälte eingeschlafen“, sagte Frau Briefs. Sie tauchte den Löffel in den Teller. „So und jetzt sag mal AAA!“


„Ich bin doch kein Baby“, fauchte Vegeta und versuchte, sich aufzurichten, doch er war so schwach wie ein neugeborenes Kätzchen und sein ganzer Körper tat weh. Es war anders als nach einer Verletzung im Kampf, das hier war ein Schmerz, der ihm die Kraft aus den Knochen
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