Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) - Teil 2

sog und ihn schlaff und wehrlos machte. Als er es schließlich geschafft hatte und so halbwegs aufrecht saß, rann ihm der Schweiß vom Gesicht und er schnaufte wie ein Walross.


Blumas Mutter, die geduldig zugesehen hatte ( Frei nach dem Motto: man gönne dickköpfige Kindern einen kleinen Sieg, umso leichter kann man sie dann zu anderen Dingen überreden...), hielt ihm den Löffel vors Gesicht. Vegeta wollte protestieren, aber darauf hatte sie nur gewartet und im Nu hatte er den Mund voll Haferschleim.


„Alle Männer sind wie Babys wenn sie krank sind“, erklärte Bulmas Mutter fröhlich und überwachte mit Argusaugen, dass er den Haferschleim auch schluckte.


Es gelang Vegeta, zwischen zwei Löffeln Haferschleim (so schlecht war das Zeugs nicht und er hatte Hunger...) seine Frage zu wiederholen.


„Oh den Pyama haben mein Mann und Bulma dir nach dem Bad übergezogen. Du warst komplett durchgefroren, weißt du... und da ist ein heißes Bad das beste Mittel.“


Vegeta erstickte fast an dem nächsten Löffel. Nachdem ihm Bulmas Mutter herzhaft auf den Rücken geklopft hatte, bekam er wieder Luft und keuchte. „Moment mal, Bulma hat mich ausgezogen??!! Und gebadet??!!“


„Sie hat mehr Kraft wie mein Mann und ich, ohne sie hätte er dich nicht in die Wanne bekommen“, erklärte sie und rührte den Haferschleim um. „Bekommst du etwa wieder Fieber, Vegeta? Du bist ja ganz rot im Gesicht ...“ Eilends holte sie das Thermometer aus der Schürzentasche und steckte es ihm in den Mund.


„So, und jetzt mal ganz still sein, bis die Anzeige grün leuchtet“, sagte sie mit der Kommandostimme aller Mütter, die widerspenstige Kinder pflegen. „Du bist schon ein schwieriger Patient, Vegeta. Bestimmt du hast deiner Mutter viel Ärger gemacht, als du die Masern hattest ...“


Vegeta knurrte nur, da er wegen des Thermometers nicht verständlich reden konnte. Irgend etwas an Bulmas Mutter ließ einfach keine Widerworte zu. Mutter ... das Wort rief eine unbestimmte Erinnerung in ihm wach. Er konnte sich an keinen Namen erinnern, an kein Gesicht, nur an Wärme, Weichheit, an einen Duft und eine Stimme.... Schlagartig fiel ihm sein Fiebertraum wieder ein. Da war noch eine andere weibliche Stimme gewesen, die ihn aus der Dunkelheit geholt hatte. Weiche Arme, die ihn gehalten hatten, Wärme, welche die Kälte aus seiner Seele vertrieben hatte und ein Duft, der ihm sehr vertraut vorgekommen war, ....


„Pieps!“, die Anzeige leuchtete grün und Bulmas Mutter zog das Thermometer aus seinem Mund. „Bestens... Du bist fast fieberfrei. Jetzt noch brav deine Medizin nehmen.“ Frau Briefs gab ihm die Tablette und mit einem gegrummelten „Meinetwegen...“ spülte er sie mit einem Schluck Tee hinunter. Zufrieden nahm Bulmas Mutter die Decke, die noch immer auf der Lehne des Polstersessels lag und legte sie Vegeta um die Schultern. „Sobald Bulma und mein Mann zurück kommen, mache ich dir Hühnersuppe und irgendwo müssten wir auch Dosenpfirsiche im Haus haben.“


Vegeta holte tief Luft, um zu protestieren. Da war er wieder.... der Duft aus seinem Traum. Er hob einen Zipfel der Decke an seine Nase. Ja, es war eindeutig dieser Duft, den er in der vergangenen Nacht gerochen hatte. Er sah Bulmas Mutter fragend an.


„Das ist Bulmas Decke“, sagte sie und stand auf, um den Teller in die Küche zu tragen und frischen Tee zu kochen. „Sie hat mir gesagt, dass du ziemlich gefroren hast .... Aber heute geht es dir ja schon wieder viel besser.“


Sie ging mit dem Teller in Richtung Türe.


„Moment“, rief er ihr nach. „Bulma ... wo ist sie ... schläft sie noch?“


„Nein, sie ist mit meinem Mann ins Krankenhaus gefahren, zum Röntgen wegen der Rippen ...“. Damit spazierte sie hinaus und überließ es Vegeta, die Bruchstücke zu einem Ganzen zusammenzufügen.


Vegeta versuchte, sich weiter aufzurichten, dabei wurde ihm etwas schwindlig und er verfluchte diesen Moment der Schwäche, als er nur kurz hatte die Augen schließen wollen, dort draußen inmitten des Sturmes. Er hatte sich eingeredet, dass er die Kälte nicht spürte, dass er nur kurz seine Kräfte sammeln wollte für eine weitere Runde gegen den Sturm ... doch der Sturm hatte das Spiel schon gewonnen gehabt. Vegeta wusste recht gut, was es bedeutete, in so einem Unwetter einzuschlafen. Unwillkürlich fröstelte er und zog die Decke um seine Schultern enger. Bulmas Decke. Er sah auf seine Hände herab. Dunkel und Verschwommen kam die Erinnerung an eine Stimme, die ihn aus dem Dämmerschlaf geweckt hatte. Er war wach geworden, so halbwegs, nicht wach genug, um die Augen zu öffnen, nicht wach genug, um aufzustehen... nur wach genug, um zu begreifen, dass er drauf und dran war zu erfrieren. Jemand hatte ihn gepackt und gezerrt, wäre er wacher gewesen, hätte er sich gesträubt, sich gewehrt, darauf beharrt weiterzuschlafen .. so hatte er geduldet, dass man ihn aus der Kälte zerrte, Helligkeit hatte durch die geschlossenen Lider in seinen Augen geschmerzt, die Wärme hatte in seinen tauben Körper geschnitten, etwas war um ihn herum gewickelt worden, etwas weiches, warmes ... und immer wieder diese Stimme, voll Ärger und doch voll Angst und verhaltenen Tränen... Vegeta schüttelte den Kopf. Konnte das ... Bulma gewesen sein? Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer war er, dass niemand sonst so verrückt gewesen sein konnte, ihn mitten in dem Schneetreiben suchen zu gehen. Und sie hatte ihn gefunden, ihn gerettet ... Vegeta zog die Augenbrauen zusammen. Er hasste es, jemandem etwas zu schulden und so wie es aussah schuldete er Bulma eine ganze Menge. Wenn er dieses lästige Gefühl los werden wollte, würde er etwas für sie tun müssen. Er verzog das Gesicht, da er sich genug demütigende Dinge vorstellen konnte, mit denen ihn Bulma bestrafen könnte; angefangen von Putzarbeiten bis zum Gemüse schälen oder Umgraben der Blumenbeete ... lauter Tätigkeiten, die eines Saiyanprinzen denkbar unwürdig waren.... aber dieses Mal würde er eben in den sauren Apfel beißen müssen...


Mit dem Gedanken an das Bad und wie er in diesen Pyjama gekommen war, wollte er sich lieber nicht genauer auseinander setzen und was die vergangene Nacht betraf ... nun ja, es war ihre eigene Schuld, dass er sie etwas hart angefasst hatte, er war eben ein Krieger und wenn sie ihm zu nahe kam ....


Er schüttelte den Kopf und zwang sich, an etwas Anderes zu denken. Wie könnte er den Trainingsrückstand wohl am ehesten wieder aufholen.... ?


Zwei Stunden später, er war noch immer zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen, außer dass er wohl wieder bei 80G anfangen würde müssen, wenn er wieder länger im Bett lag, hielt draußen ein Auto. Vegeta hörte zwei Leute aussteigen und aufs Haus zugehen. Bulmas Mutter öffnete ihnen die Tür und er konnte sie auf dem Flur reden hören.


„Wie geht es dir, Schatz?“


„Halb so schlimm“, antwortete Bulma beruhigend. „Es ist nichts gebrochen.“


„Dafür hat die Ärmste aber eine ziemlich böse Quetschung am Rücken und jede Menge Blutergüsse“, sagte der Vater. „Schmerzmittel wollte sie keine nehmen, obwohl die Ärztin gemeint hat, dass das noch viel mehr weh tun müsse als ein sauberer Bruch.“


„Ich bin zwar kein Saiyan, aber hart im Nehmen“, sagte Bulma heiter. „So rasch bringt mich nichts um. Wie geht es Vegeta?“


„Der ist schon wieder munter“, sagte ihre Mutter. „Hier ist sein Teller Hühnersuppe, warum bringst du ihm den nicht und überzeugst dich selbst?“


Bulma zögerte. Vor ihrem Vater wollte sie die gestrige Nacht nicht erwähnen, und ihre Mutter schien nicht zu merken, was ihre Tochter gern hören wollte. Also seufzte Bulma, nahm das Tablett und schritt in Vegetas Zimmer. Der Saiyan saß immer noch mit ihrer Decke um die Schultern da und starrte Löcher in die Luft.


„Hallo, Vegeta. Ich freue mich, dass es dir besser geht.“ Sie stellte das Tablett auf das Tischchen. „Meine Mutter hat Suppe für dich gekocht, sie schmeckt bestimmt gut.“


Vegeta war unschlüssig. Sollte er von sich aus auf seine Rettung zu sprechen kommen oder warten bis sie ihre bissige Zunge an ihm wetzte wie sie es mit Vorliebe tat, wenn er in ihren Augen zu leichtsinnig mit seiner Gesundheit umging oder etwas beschädigte. Es machte ihn nervös, dass sie ihn nur freundlich und besorgt anlächelte, also schlug er die Decke zurück und schwang die Beine über den Bettrand um aufzustehen und zu zeigen, dass er sich von so ein bisschen Fieber nicht unterkriegen ließ.


„Nichts da!“ Bulma rückte das Tischchen zum Bett hinüber, dass er im Sitzen essen konnte. „Zum Aufstehen wirst du noch eine ganze Weile zu schwach sein.“ Sie ließ ihn nicht aus den Augen. Wieviel wusste er von seiner Rettung, von der gestrigen Nacht? Konnte er sich überhaupt an etwas erinnern?


Vegeta ahnte wohl, worüber sie sich Gedanken machte, aber er schaufelte lieber die Suppe in sich hinein, als von sich aus ein paar klärende Worte zu sprechen. Sie könnte das ja als Dank und Entschuldigung auslegen und ein Saiyanprinz bedanke sich niemals, genauso wenig wie er sich für irgend etwas entschuldigte.


Als der Teller leer war, hatte sich Bulma immer noch nicht von der Stelle gerührt. Vegeta legte den Löffel zur Seite und gab es auf, den Unwissenden zu spielen. Das Schwindelgefühl war verschwunden und er spürte, dass seine Kraft langsam wieder zurückkam. Spätestens Morgen konnte er wieder mit einer Trainingseinheit beginnen. Bestimmt war Kakerot nicht so rasch wieder fit .... Je eher er seine Schuld bei Bulma einlöste, desto eher hatte er wieder seine Ruhe. Ungeachtet ihrer Proteste stand er auf, ging zwei, drei Schritte und streckte sich, um zu zeigen, dass er ihre Bemutterung nicht mehr brauchte. Bemutterung ... dieses Wort führte
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