Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) - Teil 3

Kapitel: Nur ein Lächeln (B+V) - Teil 3

Nur ein Lächeln




Teil 3




Vegeta tat Bulmas Ankündigung zwar äußerlich mit einem Schulterzucken ab, innerlich jedoch war er ein wenig beunruhigt. Mit dem Gedanken an irgendeine läppische Hausarbeit hatte er sich abgefunden, aber wie es aussah, würde Bulma ihre nicht geringe Fantasie nützen, um sich etwas wirklich Unangenehmes auszudenken. Hmmm.... notfalls könnte er immer noch einen Rückzieher machen, immerhin hatte er ihr für diese Sache kein Ehrenwort abgegeben.


„Müde, Vegeta?“, Bulmas Mutter stand in der Tür. „Das Wasser wäre heiß.“


Vegeta rang sich ein Nicken ab, was Bulmas Mutter mit einem freundlichen Lächeln quittierte und fischte sich ein paar saubere Sachen aus dem Schrank. Im Vorraum des Badezimmers riss er sich den verschwitzen Pyjama förmlich vom Körper und zog die Schiebetüre auf. Es roch stark nach Minze und anderen Kräutern. Rasch eingeseift und abgespült, und schon stieg Vegeta in die Wanne. Es entspannte wirklich herrlich und der duftende Wasserdampf machte ihn wohlig müde. Ein wenig später, er wäre um ein Haar eingeschlafen, hörte er, wie jemand andrer den Vorraum betrat. „Hast du schon wieder deine Klamotten einfach so hinwerfen müssen?“, klang Bulmas Stimme durch die Tür.


„Sind doch nicht meine Sachen, sondern die von deinem Vater!“, gab Vegeta zurück.


„Schau zu, dass du nicht zu lange drin bleibst, sonst hast du eine Haut wie ein verschrumpelter Apfel.“


Vegeta pustete etwas Schaum durch das Badezimmer und gähnte laut hörbar. „Na und? Ist doch wohl meine Sache, oder?“ Trotzdem besah er sich seine Hand und die Haut an den Fingerspitzen war wirklich schon ganz faltig.


„Wenn du meinst... Eigentlich wollte ich ja Maß nehmen für deinen Panzer, aber wenn du jetzt eingehst wie ein zu heiß gewaschener Socken, wird er eine Nummer zu klein...“


„Verstanden!“ Vegeta zog sich hoch und kletterte aus der Wanne (das schwarze Zeugs war wirklich faszinierend). Rasch trocknete er sich ab und schlang sich ein Handtuch um die Hüften. „Okay, ich bin draußen!“


Bulma warf den Pyjama ihres Vaters in den Korb mit der Schmutzwäsche und zog die Schiebetüre einen Spalt auf. Natürlich hatte er weder das Wasser abgelassen, noch die Wanne geputzt. Kleine Tröpfchen glitzerten in seinen Haaren und seine Haut glänzte in einer gesunden Farbe. Sie dachte an gestern Abend und wie kalt und grau seine Haut gewesen war. Unglaublich wie rasch er sich erholt hatte. Nun, sie würde so tun, als wäre sie weder von seinen Muskeln noch von seiner stolzen Pose beeindruckt, mit der er zu ihr hinaus in den Vorraum schritt mit nichts als einem Handtuch bekleidet. Sie hatte nicht vor „muskulös und naiv“ gegen „muskulös und verbohrt“ auszutauschen, nein, ganz sicher nicht. Ihre Hände zitterten auch nur ganz wenig, als sie das Maßband nahm. „Streck die Arme aus“, sagte sie mit auch in ihren Ohren erstaunlich gelassener Stimme.


Vegeta tat wie geheißen, aber wohl war ihm nicht in seiner Haut. Irgendwie kam er sich ähnlich ausgeliefert vor wie zuvor in seinem Zimmer. Er drängte die Erinnerung daran zurück und konzentrierte sich auf die Vorstellung von einem idealen Schutzanzug. Bulma nickte zu seinen Angaben, während sie die Länge seiner Arme, die Dicke seiner Handgelenke und die Breite seiner Schultern abmaß und auf einem kleinen Block notierte. Dann kam sein Brustumfang an die Reihe und beiden stockte für eine Sekunde der Atem, als Bulmas Fingerspitzen das kühle Maßband auf seine warme Haut drückten, doch keiner von beiden wollte das wahrhaben und so ging das Abmessen weiter, seine Taille, die Hüften ließ sie aus, die Länge seiner Beine und seine Fußgelenke, sogar die Länge seiner Füße notierte sie. Auf seinen fragenden Blick hin bemerkte sie nur, dass er sicher auch gepanzerte Stiefel wollte und da dem so war, ließ er es über sich ergehen. „Die restlichen Maße nehme ich an deinen Klamotten“, sagte Bulma und konnte nicht verhindern, dass ihr Blick dabei über seine Hüften streifte, was ihm wiederum die Röte ins Gesicht trieb. Bulma bemerkte es auch und wurde ihrerseits rot. Schon komisch, dabei hatte sie ihn schon oft nur knapp bekleidet erlebt .... Sie riss sich am Riemen, rollte das Maßband ein und hakte den letzten Punkt ihre Liste auf dem Block ab. „Das mit dem Panzer wird etwa zwei Wochen dauern, ich muss das Material in einem Speziallabor herstellen lassen, das Zeugs für die Wanne war nur eine Probe.“


„Wenn’s schneller nicht geht...“, er zuckte die Schultern. „Denk’ aber dran, dass ich bis dahin wieder stärker sein werde als jetzt.“


Also mehr Muskelmasse. Dabei würde ihm nicht schaden, wenn er sich auch etwas mehr Gehirnmasse zulegen würde, dachte Bulma und machte sich mit einem grimmigen Lächeln eine Notiz, den potentiellen Kräfte und Muskelzuwachs zu berechnen, ehe sie ihre Bestellung aufgab.


„Geht klar“, sagte sie nur. Beim Hinausgehen warf sie noch einen letzten Blick zurück. „Mama hat dir etwas zu Essen ans Bett gestellt. Keine Angst, es ist weder Hühnersuppe noch Haferschleim. Danach solltest du versuchen, noch etwas zu schlafen, damit sich das Fieber endgültig verabschiedet.“


Da sein Magen von den zwei Tellern Krankenkost und den Pfirsichen nicht gerade voll geworden war, schlüpfte Vegeta rasch in seine Kleider. Tatsächlich bog sich der kleine Tisch förmlich vor Schüsseln und Tellern. Es war ein Mahl wie er es am liebsten hatte. Viel Fleisch, Reis und ein wenig Gemüse. Mit einem Tempo, das selbst Gokou beeindruckt hätte, verschlang er alles bis auf das letzte Reiskorn. Dann streckte er sich auf dem frisch bezogenen (auf Bulmas Mutter konnte man sich in diesem Punkt verlassen) Bett aus und schloss die Augen. Ein kurzes Verdauungsschläfchen konnte nicht schaden, dann würde er mit neuer Frische an seine Übungen gehen ...


Als er fast 20 Stunden später erwachte, war nicht nur das Geschirr verschwunden, auch das Fieber war weg. Hungrig ging er in die Küche, wo ihn Bulmas Mutter mit einem Berg Pfannkuchen erwartete. Bulma selber hatte sich in die Werkstatt zurückgezogen und entwarf Pläne für seinen Anzug, was ihm nur recht war. Er fühlte sich vollkommen gesund und es ärgerte ihn, dass er das Raumschiff nicht benutzen konnte. Würde er eben irgendwohin fliegen und ein paar Energieangriffe trainieren. Bulmas Mutter packte ihm gleich drei Luchboxen zu einem großen Paket verschnürt in eine Kapsel, und beharrte darauf, dass er sich mit einer Pelzjacke, Schal und Winterstiefeln ausrüstete. Da er selbst keinen Rückfall riskieren wollte, gab er nach und ohne sich von Bulma zu verabschieden flog er davon.


Als Bulma beim Mittag essen erfuhr, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte, explodierte sie nicht. Aufmerksame Beobachter hätten registriert, dass sich ihre Gabel mit besonderer Hingabe in ihr Steak bohrte und sie das Stück Fleisch mit bemerkenswert viel Energie in etwas kleinere Stücke hackte als nötig, aber sonst blieb ihre Stimme bemerkenswert gelassen, als sie lediglich bemerkte: „Er bleibt also den ganzen Tag heute weg und morgen auch? Na, dann stört er mich wenigstens nicht, wenn ich Papas Aurengenerator fertig montiere.“


„Ist er denn schon soweit?“, fragte ihr Vater gespannt. Er hatte zwar die Entwürfe gezeichnet und auch mit der Umsetzung begonnen, dann aber auf Bulmas Drängen ihr die Feinheiten an dieser nutzlosen Spielerei, die endlich einen Namen hatte, überlassen.


„Wir wollen doch beide, dass er bis zu deinem großen Abend fertig ist, oder?“, sagte Bulma und grub ihre Zähne genüsslich in ein Stück Fleisch. Nachdem sie es bestimmt zwanzigmal gekaut und endlich geschluckt hatte, fügte sie hinzu: „Die Arbeit an Vegetas Panzer kann ruhig warten, wenn er es nicht einmal der Mühe wert findet, dabei zu sein, falls ich noch Änderungen mit ihm absprechen muss.“ Energisch spießte sie eine der Butterbohnen auf und wedelte mit der Gabel in der Luft herum, um ihre Worte zu unterstreichen. „Morgen vormittag muss ich kurz mal in die Stadt einkaufen, aber das müsste sich immer noch locker ausgehen.“


„Sonst kann ich ja auch etwas daran arbeiten“, sagte ihr Vater und nahm einen vorsichtigen Schluck. „Im Übrigen finde ich es sehr nett, dass du mich und deine Mutter zu dem Treffen morgen


Abend begleiten willst. Seit damals dieses Mädchen, wie hieß sie doch gleich ...“


Er runzelte die Stirn und seine Frau sprang helfend ein. „Suzy, mein Lieber, Suzy, die einzige Tochter deines Studienkollegen Niko.“


„Ach ja, seit sich damals diese Suzy so über den armen Yamchu lustig gemacht hat, bist du niemals mehr mitgegangen.“


„Und wenn ich es mir recht überlege“, fügte ihre Mutter hinzu, „hat es in der Einladung doch geheißen ‚Tochter mit Begleitung‘, oder nicht? Aber ich glaube kaum, dass Yamchu da wieder hin möchte.“


„Ich würde ihn auch nicht fragen, selbst wenn ich wüsste, wo er im Moment steckt“, sagte Bulma und stach mit der Gabel nach einer besonders hartnäckigen Erbse, die immer wieder zur Seite rollte. „Ich werde mit Vegeta gehen.“


„Ach so, dann ist ja alles bestens“, ihre Mutter schien sehr erleichtert.


„Aber wenn Suzy wieder mit von der Partie ist, wird sie dann nicht auf Vegeta herum hacken...“ Ihr Vater stellte sein Bier ab und rieb sich am Kinn. „Er hat ein recht hitziges Temperament und falls er sich durch dieses dumme Mädchen beleidigt fühlt ...“


„Nur keine Sorge, Papa“, Bulma lächelte ein schmales Lächeln von der Art, dass es ihrem Vater kalt den Rücken hinunter lief, „Vegeta wird sich zusammenreißen und schön brav meinen zahmen, zivilisierten Begleiter spielen...“ Sie schnitt der Erbse mit dem Messer den Weg ab und bohrte einen Zinken geradewegs durch
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