Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) - Teil 3
Kleider die er trug, nicht das Essen, das er verputzte .... seine prinzliche Hoheit war ein überheblicher, eingebildeter, sturer Parasit und nichts weiter ... sie hatte nicht übel Lust, ihm den Anzug drei Größen zu klein zu entwerfen und dann zuzusehen wie ihm darin die Luft ausging .... Sie mahnte sich zur Geduld. Es würde ihr schon noch gelingen, diesen aufgeblasenen Saiyan zurechtzustutzen.. oh ja, sie würde ihren Plan in die Tat umsetzen, ihn noch verschärfen. Ob ihm wohl Ohrringe standen?
Vegeta verfolgte die widersprüchlichen Regungen ihres Gesichts mit wachsamen Interesse. Die Wut hatte er erwartet, irgendwie freute er sich fast darauf, dass sie auf ihn los ging. Es gefiel ihm , wie ihre Augen blitzen, ihre Brust sich bei heftigen Atemzügen hob und senkte ... unwillkürlich glitt sein Blick tiefer... halt, das war ein zu gefährliches Terrain, besser sich an ihr Gesicht halten. Doch ihr schmales Lächeln, ihr fast schon kalter Blick warnte ihn. War er einen Schritt zu weit gegangen? Sie würde doch jetzt nicht die Arbeit an seinem Anzug hinschmeißen?
Offenbar war sein Gesicht auch ein offenes Buch, denn Bulma entspannte sich und sagte nur: „Keine Angst, Vegeta. ICH halte mein Wort. In zwei Wochen ist der Anzug fertig. Das Schiff kriegst du wieder, wenn du deinen Auftrag erfüllt hast.“
Ach ja, der Auftrag. Vegeta hatte sich bemüht, nicht daran zu denken „Weißt du endlich, was ich für dich tun soll?“
Sie nickte. Da war auch wieder, dieses gefährliche, kalte Licht in ihren Augen. „Ich habe noch ein paar Vorbereitungen zu treffen. Nimm dir für Morgen nichts vor.“
„Den ganzen Tag? Ich dachte, es ginge nur um einen Abend.“
„Deine Aufgabe verlangt einfach nur ein wenig Vorbereitung, das ist alles“, sagte sie freundlich.
Vegeta hasste es, im Ungewissen zu sein. Sie spielte mit ihm und das hasste er noch mehr, aber sie war nicht die einzige, welche die Kunst der Überrumpelung beherrschte. Dieses Mal würde er ihr zeigen, dass er nicht so mit sich umspringen ließe. Schließlich war er ein Saiyanprinz und sie nur eine schwächliche Frau.. Ehe sie wusste, was er im Sinn hatte, stand er dicht vor ihr, legte beide Hände rechts und links über ihren Schultern an die Wand. Sie war gefangen. Eigentlich wollte er sie nur erschrecken, mit den Händen die Wand ein bisschen eindellen, um seinen Standpunkt klar zu machen, doch nun, da ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren und ihre Blicke sicht trafen, erschien ihm das stürmische Meergrün ihrer Augen wie ein Sog, der ihn nicht mehr los ließ...
Bulma ihrerseits konnte den Blick auch nicht von seinen schwarzen Augen wenden. Redete sie es sich nur ein, oder lag darin ein verborgener Schmerz? Ohne nachzudenken hob sie eine Hand und legte sie auf seine Wange. Die zarte Berührung ließ Vegeta zusammenzucken. Er war es doch, der hier die Fäden in der Hand hielt und nicht sie... nur aus diesem Grund (so redete er sich später ein...) beugte er den Kopf und presste seine Lippen kurz und hart auf die ihren. Es war eine Strafe für ihre Vorwitzigkeit, mehr nicht. Bulma war wie erstarrt, ihre Hand sackte herab und da alles so schnell ging, kam sie gar nicht dazu, sich zu wehren oder ihn an sich zu ziehen (natürlich hätte sie ersteres getan, so sagte sie sich später immer wieder...) . Mit einem siegessicheren Lächeln brachte er wieder Abstand zwischen sich und Bulma.
„So, damit wären wir wieder quitt.“, sagte er. „Ich nehme jetzt ein Bad, sieh zu, dass etwas Warmes auf dem Tisch steht, ich habe nämlich einen Riesenhunger.“ Zufrieden vor sich hin grinsend spazierte er in Richtung Schlafzimmer, um sich frische Kleider zu holen.
Bulma lehnte ein paar Atemzüge lang an der Wand und rang um Fassung. Wie konnte dieser Primitivling, dieser Perverse, dieser unsensible Felsklotz es nur wagen, sie dermaßen bloßzustellen. Am liebsten würde sie ihm jedes Haar einzeln ausreißen und da die Haare von reinblütigen Saiyans nicht nachwuchsen würde er für immer mit einer Glatze herumlaufen .... Sie stellte ihn sich mit kahlem Kopf a la Kililyn vor und prustete vor Lachen. Das half, die Spannung zu lösen und sie konnte wieder freier atmen. Sie betastete ihre Lippen und stellte sich vor, der Kuss hätte ein wenig länger gedauert, wäre etwas sanfter und weniger grob gewesen ... Nein, nicht daran denken, sonst bekam sie gleich wieder weiche Knie und diesem Grobian gegenüber durfte sie keine Schwäche zeigen. Nur gut, dass er nicht ahnte, welche Wirkung er auf sie hatte, offensichtlich musste Vegeta noch einiges lernen, was Frauen anging und sie war sich sicherer denn je, dass ihr Plan aufgehen würde.
Also einen Schritt nach dem anderen. Er wollte etwas zu Essen, gut, das sollte er haben. Sie sagte ihrer Mutter Bescheid und während diese noch ein paar Steaks in die Pfanne warf und die heißen Kartoffeln aus der Folie wickelte, fragte Bulma so ganz nebenbei: „Wird bei dem Abend eigentlich noch getanzt?“
Ihre Mutter sah kurz von ihrer Arbeit auf und pustete eine der blonden Locken aus dem erhitzten Gesicht. „Sicher doch, du hast doch damals mit Yamchu extra für diesen Abend Walzer geübt, weißt du noch?“
„Und ob!“ Bulma zog eine Grimasse und schaufelte eine Portion grüne Bohnen aus dem Topf auf einen Teller, „Yamchu ist mir vor lauter Nervosität den ganzen Abend auf die Zehen getreten. Ich hatte alles voll blauer Flecken und konnte kaum noch heimlaufen.“
Frau Briefs seufzte und ihre Augen bekamen einen sentimentalen Blick. „Als dein Vater und ich das erste Mal tanzen gingen, war es ganz ähnlich. Dein Vater war damals noch am Anfang, aber er hat sein ganzes Geld für ein Taxi ausgegeben, um mich heimzubringen, weil es ihm so leid getan hat.“
Bulma sah sich nach den Erbsen um, doch es waren keine mehr da. „Yamchu war immer komplett blank. Für das Taxi habe ich bezahlen müssen.“
Vegeta fühlte sich bestens. Er war so richtig ausgepumpt nach dem Training und seine Ergebnisse ließen hoffen, dass er den Trainingsrückstand in zwei, drei Tagen wieder aufgeholt haben würde. Sobald er das Raumschiff zurück hatte, würde er gleich wieder mit 100 G beginnen und sobald er wieder soweit war wie vor der Krankheit, wäre es Zeit, ein paar Planetoiden heimzusuchen. Zufrieden lehnte er sich in der Wanne zurück und malte sich aus, wie paradiesisch es sein würde, allein da draußen ... keine Frau, die ihn mit ihren Mahnungen und Forderungen nervte, er könnte wieder so sein wie zu seinen besten Zeiten als Schrecken des Universums, als er und seine Gefolgsleute .... Moment mal, hatte er da nicht etwas vergessen? Vegeta zwang sich den Gedanken zu Ende zu führen.... Freezer. Er und die paar letzen Saiyans waren zu jenen Zeiten Freezers Fußabstreifer gewesen. Die Stirn runzelnd stieg er aus der Wanne und griff nach dem Badetuch. War es schon soweit, dass er sich diese schreckliche Zeit zurückwünschte? Während er sich trocken rieb und in die Kleider schlüpfte verglich er diese Vergangenheit mit seiner jetzigen Situation und kam zum Schluss, dass es ihm noch nie so gut gegangen war wie im Moment. Was nicht heißen sollte, dass keine Steigerung möglich wäre. Wenn er erst wieder draußen war, dann würde er wieder herrlich frei sein, konnte selbst bestimmen, wann und was er futterte, verschwitzt herumlaufen so lange es ihm passte, schlafen wann und wie lange er wollte, keine Weckrufe, keine Nörgeleien, keine Ermahnungen ... Je schneller er sich vom Acker machte, desto besser. Warum war er damals eigentlich wieder zurück gekommen? Es hatte doch Spaß gemacht, Asteroiden in Trümmer zu legen und verstreute Reste von Freezers Truppen das Fürchten zu lehren. Vegeta seufzte und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar.
Natürlich wusste er noch, was ihn damals zur Umkehr gezwungen hatte: In seinem Übereifer (es war eben verdammt langweilig gewesen, auf der Reise von einem Planeten zum nächsten ...) hatte er die Inneneinrichtung des Raumschiffs ziemlich demoliert und dabei auch die Steuerung beschädigt. Zudem waren ihm Sauerstoff und Frischwasser langsam ausgegangen ... mit Ach und Krach und den hilfreichen Anweisungen von Bulmas Vater via Funk hatte er es geschafft, das Schiff mehr schlecht als Recht zurück zu fliegen. Hmmm ... er war es eben gewohnt, dass es Techniker gab, die dafür sorgten, dass alles wie am Schnürchen lief und man konnte kaum von einem Saiyan-Prinzen verlangen, dass er deren niedere Arbeiten beherrschte .... Nun gut, für die nächste Reise würde ihm sicher etwas einfallen, damit er für solche Notfälle gerüstet war.
Als er in die Küche trat und den für ihn reich gedeckten Tisch sah, vergaß er für kurze Zeit seine Pläne und schaufelte das Essen in Windeseile in sich hinein.
Bulma setzte sich mit einer Tasse Tee ihm gegenüber und machte sich in Gedanken eine Notiz, dass er auch noch eine Lektion in Tischmanieren brauchte.
Nach einer Weile schob er zufrieden die leeren Schüsseln und Teller zurück und sah Bulma fragend an. Sie gab den Blick gelassen zurück, doch als ihre Augen sich trafen fuhr sie sich unbewusst mit der Zunge über die Lippen. Vegeta schluckte, sich an die Szene im Flur erinnernd. Er war verdammt nah dran gewesen, es nicht nur bei einem kurzen Kuss bleiben zu lassen, es ihr auf die gleiche Art und Weise heimzuzahlen wie sie es ihm in seinem Zimmer gezeigt hatte. Allein der Gedanke an diesen Moment der Schwäche machte ihn wütend und bestärkte ihn in seinem Vorhaben, so rasch wie möglich eine halbe Galaxie zwischen sie beide zu bringen. Doch dazu brauchte er das Raumschiff und ehe sie das herausrückte .... Vegeta griff nach dem Becher und trank ihn hastig leer. Er wollte jetzt endlich wissen, was auf ihn zukam. Er knallte den leeren Becher auf die Tischplatte, lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und zog die