Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) - Teil 3
Augenbrauen hoch, da er recht gut wusste, wie sehr Bulma diese arrogante Pose verhasst war. Seine Rechnung ging voll auf, Bulma kochte und hatte nur den einen Wunsch, ihm sein hochmütiges Grinsen auszutreiben.
Langsam stellte sie ihre Tasse ab und schlang ihre Finger ineinander. Ruhig, sie musste jetzt ganz ruhig sein und so tun, als sei das Ganze nur eine Lappalie. „Also Vegeta, im Grunde schuldest du mir zwei Gefallen, einen für den Anzug und einen für deine Rettung.“
„Ach ja?“ Er zog die rechte Augenbraue noch höher.
Nun gut, sie konnte das auch. Entschlossen kopierte sie seine Pose mit den verschränkten Armen und dem selbstsicheren, kalten Grinsen. „Es sei denn, du willst, dass ich meine Arbeit an deinem Anzug einstelle, dann genügt natürlich ein Gefallen im Gegenzug....“
Vegeta sog die Luft scharf ein. Es war echt zum graue Haare Kriegen mit ihr. Kaum glaubte er, sie ausmanövriert zu haben, stellte sich heraus, dass in Wahrheit er in die Ecke gedrängt worden war und mit dem Rücken zur Wand stand.
„Wie ich sehe, verstehen wir uns“, erwiderte Bulma, seine Reaktion als Kapitulation auslegend. Sie wusste, dass sie es nicht zu weit treiben durfte, oder er würde so wütend werden, dass er für ihren Plan unbrauchbar war. Also entspannte sie sich, stützte die Ellbogen auf der Tischplatte ab und lehnte sich leicht vor. Ihr Kinn ruhte auf den verschränkten Fingern. Jetzt hatte sie ihn fast dort, wo sie ihn haben wollte. Noch ein kleiner Schubser in die richtige Richtung ... „Oder hast du etwa Angst davor, dass ich etwas verlange, was für dich unmöglich ist...?“, fragte sie betont unschuldig.
Vegeta schnaubte verächtlich.
Bulma lächelte sirupsüß.
Verärgert gab Vegeta seine überlegene Pose auf und beugte sich ebenfalls vor, wobei er sich mit den Unterarmen auf der Tischplatte abstützte. Er zog die Augenbrauen zusammen und versuchte sein Bestes, möglichst bedrohlich zu wirken. „Was .... ist ....... es?“ Er betonte jedes Wort, wobei er die Hände zu Fäusten ballte, um sie dann wieder zu öffnen.
Bulma sah ein, dass sie ihn lange genug auf die Folter gespannt hatte. „Morgen abend gibt der Erfinderclub, dem mein Vater angehört, sein jährliches Festbankett. Das ist ein feierliches Essen, wo man ein wenig Konversation macht. Hinterher stellt jeder Erfinder eine lustige neue Nonsens-Erfindung vor und zum Schluss wird noch ein bisschen getanzt. Alles ganz nett und ein bisschen langweilig.“
„Und was habe ich damit zu tun?“
„Nun, Papa geht mit Mama dahin und da ich an Paps Erfindung mitgearbeitet habe, will ich natürlich auch dabei sein, wenn sie vorgeführt wird. Also brauche ich einen Begleiter, einen ordentlich gekleideten Begleiter, der manierlich essen und ein bisschen tanzen kann.“
„Soll ich dir helfen, so einen zu finden?“
Stellte sich dieser Kerl absichtlich so dumm oder war einfach schwer von Begriff? Bulma musste sehr an sich halten, um ihm ihre Antwort mit ruhiger Stimme mitzuteilen, am liebsten hätte sie ihn geschüttelt und ihm ins Gesicht geschrien.
„Danke für deine Hilfsbereitschaft, aber das ist nicht nötig. Denn...“, sie holte tief Luft, „dieser nette, zivilisierte Begleiter ... das“, jetzt betonte sie jedes Wort, „bist du!“
Vegeta starrte sie einen Moment lang mit offenem Mund an, dann legte er den Kopf in den Nacken und lachte.
Bulma verlor ihre Gelassenheit und hieb mit der Faust auf den Tisch. „Was ist daran so komisch?“
„Du willst dass ich mich einen ganzen Abend lang vor einem Haufen weichlicher Erdlinge für dich zum Affen mache?“ Er wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel und wurde mit einem Schlag ernst. „Das ist doch nur ein Witz, oder?“
Bulma presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. „Mir ist es bitterernst“, sagte sie. „Morgen Nachmittag werde ich dir die Tischsitten beibringen und später üben wir tanzen.“
Nun wurde auch Vegeta sauer. „Ich bin ein Saiyan-Prinz und kein dessierter Affe.“
„Darauf wäre ich von allein nie gekommen“, fauchte Bulma zurück. Er würde sie doch nicht hängen lassen, jetzt wo ihre Mutter bereits zugesagt hatte? „Jeder zweite Satz von dir ist, „Ich bin ein Prinz. Ich bin ein Prinz.“ Aber benehmen tust du dich wie ein Bauerntrampel!“
Vegeta hatte keine Ahnung, was ein „Bauerntrampel“ war, aber auf jeden Fall war es eine Beleidigung und er hatte nicht vor, so etwas auf sich sitzen zu lassen. „Ein Saiyan-Prinz zu sein, bedeutet nicht, läppisches Erdlingsgetue nachzumachen, dass du das nur weißt!“
„Und ob ich das weiß! Für dich bedeutet es, sich besser prügeln zu können wie jeder andere, was daran besonders prinzlich sein soll...“ Sie machte eine wegwerfende Geste.
„Auf jeden Fall kann ich nicht garantieren, dass auf diesem Fest nicht dies und das zu Bruch geht, wenn du darauf beharrst, mich dorthin mitzunehmen. Immerhin bin ich ein Saiyan und du kennst meine Kraft....“ Zu spät wurde ihm bewusst, dass er auf ihre Verletzung anspielte und sofort kam ihm die Erinnerung an ihre Revanche. Um das zu überspielen, räusperte er sich vernehmlich und verschränkte die Hände. „Also vergiss diese Idee.“
„Den Teufel werde ich tun“, Bulma war ebenfalls kurz rot geworden, doch nun hatte sie sich wieder gefasst und holte zum Gegenschlag aus. Sie lächelte süß und sah ihn betont harmlos an. „Dann muss ich halt Gokou fragen.“ Sie betrachtete ihre Fingernägel, und tat so, als interessiere sie sich nicht mehr für Vegeta. „Ich bin sicher, er als wahrer Super Saiyan hat seine Kräfte viel besser unter Kontrolle....“
Verflucht. Er wusste, dass sie bluffte, aber er konnte das nicht auf sich sitzen lassen. Die Ader an seiner Stirn schwoll an und die Luft um ihn herum begann gefährlich zu knistern. „Ich habe mich weit besser unter Kontrolle, als dieser drittklassige Niemand Kakerott.“
Bulma schlug entzückt wie ein Backfisch die Hände zusammen. „Wie schön, dann steht einem gemeinsamen Abend ja nichts mehr im Wege, nicht wahr?“
Peng. Er konnte förmlich hören, wie die Falle zuschnappte. Bulma hörte es auch und nickte zufrieden. „Bekomme ich jetzt dein königliches Saiyan-Ehrenwort, dass du lernen wirst, dich zivilisiert zu benehmen und mir und meiner Familie keine Schande machen wirst?“ Die Ader an seiner Stirn schwoll weiter an. Am liebsten hätte er die Küche, das Haus, die ganze Stadt mit angrenzendem Gebirge pulverisiert, um seinem Zorn Luft zu machen.... doch er hatte sich unter Kontrolle, ganz gewiss sogar .... „In Ordnung, aber nur für diesen Abend. Und danach gehst du mir nie wieder damit auf die Nerven, verstanden!“
Bulma spürte die Anspannung unter der er stand. War sie zu weit gegangen, als sie Gokou ins Spiel brachte. Sie musste etwas tun, sonst würde er gleich explodieren, Kontrolle hin oder her.
Statt siegreich zu grinsen oder gleich mit Belehrungen anzufangen, streckte sie die Hand aus und legte sie auf seine Faust. Ihr Lächeln war warm und ehrlich. „Danke, Vegeta. Es bedeutet mir sehr viel.“
Vetetas Zorn war wie weggewischt. Wie klein und verletzlich ihre Hand auf seiner Faust aussah. Unsicher wie er reagieren sollte, wollte er ihre Hand mit seiner anderen wegschieben, doch da streichelte sie zart über seien Knöchel und sein Herzschlag setzte für einen Augenblick aus. Rasch faste er sich wieder. Sie sollte nur nicht glauben, dass sie allein dieses Spiel beherrschte.
Entschlossen legte er seine andere Hand auf die ihre, drehte ihre Hand um und fuhr mit dem Daumen außen an ihrer Handfläche entlang bis zur Spitze des kleinen Fingers. Bulma erstarrte und schnappte nach Luft, verblüfft über die Behutsamkeit seiner Berührung und elektrisiert von der Rauheit seiner schwieligen Hand. Ihre Reaktion ließ auch sein Herz schneller schlagen, doch unter Aufbietung seiner beachtlichen Selbstkontrolle schaffte er es, ihre Hand auf die Tischplatte zu drücken und aufzustehen, als sei nichts gewesen.
Ohne ein weiteres Wort schritt er aus der Küche, den Gang hinunter in sein Zimmer. Er schloss die Türe sorgsam und lehnte sich dann von innen dagegen um tief Luft zu holen. Bulma war verdammt raffiniert, intelligent und gefährlich. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie nicht der alleinige Sieger des heutigen Abends war. „Ich habe sie ganz schön außer Fassung gebracht“, dachte er grinsend. (Dass er genauso außer Fassung gewesen war, schob er beiseite) Jetzt würde sie einsehen müssen, dass man einen Saiyan-Prinzen nicht unterschätzen durfte.
Was dieses Fest betraf, er zog eine Grimasse als hätte er in eine Zitrone gebissen, so würde er sie für diesen gemeinen Trick bezahlen lassen. Doppelt und dreifach, diese Frau würde sich noch wundern....
Ende des 3. Teils