Fanfic: Destin (Ich besuchte Vegetas Vorfahren)
wurde sie und schien sich endlos über den gesamten Platz zu erstrecken. Die Äste wurden dicker, knolliger und verkrüppelter. Auf dem Boden des Ganges hatten sich die verschiedenen Blätter angesammelt und waren getrocknet. Jedes mal wenn ich auf sie trat, knisterte es und ein kühler Luftzug durchzog mich wie ein Schauer.
Nach einigen Metern hörte ich Krähen über mich kreischen und den Wind rauschen. Der Himmel war grau und Wolkenverhangen geworden und das gesamte Pfadbett, bestand aus festgetrampelter Erde und knisternden Blättern.
Da pfiff der Sturm durch den Windkanal und die vertrockneten Stämme der Hecken knarrten bedrohlich. Die Hecke musste inzwischen viel höher sein, denn der Himmel war nicht mehr durch das dicke Gestrüpp über mir zu erkennen.
Endlich kam ich ans andere Ende der verzweigten Heckenwand und stand nun auf einer Lichtung in deren Mitte eine Kuppel stand. Das runde nicht sehr spitz zulaufende Dach wurde von Holzpfeilern getragen, welche mit Efeu eingekreist waren. Überhaupt war die ganze Kuppel mit Efeu bewachsen. Diese Pflanze war das einzige was nicht verdörrt war. Bei genauerem hinsehen, erkannte man, dass die Säulen nichts nützten, sondern der Efeu die Kuppel hielt.
Die Kuppel stand auf einer kleinen Erhebung in der Lichtung. Die Heckenmauer hatte sie zu allen Seiten mindestens 200 Meter hoch eingekreist. In den Ästen der Hecke hatten die Raben und Krähen ihre Nester.
In der Kuppel stand eine Statue, die ebenfalls mit Efeu bedeckt war. Sie war von solcher Schönheit, dass ich zu dem Kuppelbau hinüberging und mir das ganze von der Nähe ansehen wollte.
Vorsichtig kratzte ich die Pflanzen von der Statue. Sie zeigte ein junges Mädchen, welche ein langes Messer in der Hand hielt. Auf der Klinge stand in verschnörkelten Buchstaben:
Stahlfeder,
das unzerstörbare Messer aus unzerstörbarem
Metall.
Als ich die Klinge berührte durchfuhr mich ein Wärmegefühl und eine liebliche Stimme flüsterte mir zu:
- Denke an die Vögel und mach schnell! –
Sofort war ich wieder da und hastete den Hügel hinunter. Dann stürzte ich mich in das endlose Gestrüpp der Mauer hinunter und verschwand im Durchgang.
Der Weg zur anderen Seite erschien mir nun viel kürzer und ich bekam beinahe Flügel. Das Mädchen welches die Statue zeigte hatte auch Flügel gehabt. Flügel, wie die eines Schwanes oder Eule. Sie war ein Engel gewesen. Und dieses Engelhafte Geschöpf entfaltete seine Schönheit dem Bildhauer, damit er sein Werk vollenden konnte.
Ja, fliegen müsste man können! In die Wolkendecke eintauchen und das schier endlose blau des Himmelszeltes erblicken. Ein Traum, den sich die Menschheit schon vor vielen Jahren erfüllt hatte. Und zwar mit den Flugzeugen.
Sogleich war ich wieder bei dem Seltsamen Baum mit dem Vogelkäfig. Lebhaft wie zuvor hüpften die Vögel umher und dachte angestrengt an meine Gedankenzüge nach, bevor ich diese Ecke des Gartens verlassen hatte. Da viel mir ein, ich wusste nicht einmal mehr warum ich die Ecke verlassen hatte. Nein, sagte ich innerlich zu mir, nein, du darfst dich jetzt nicht irre führen lassen! Auf einmal war das ganze wieder da und ich fuhr den Denkvorgang fort.
Der stille Vogel, Herr Betz im Krankenhaus. Die Früchte an den Bäumen, die Schüler. Die Bäume, die Klassen.
Ein Spiegelbild der Situation. Die Schatten hatten dies Verursacht.
Ich konnte gerade noch den Satz zuende denken, als die Schatten um mich herum schwebten und ich wieder im Gang zur Sporthalle stand und gebannt auf den Punkt sah, wo der Lehrer gelegen hatte...........
Ich ging leise durch die Pause. Den gestrigen Vorfall hatte ich vergessen. Ich merkte erst daheim, als ich in den Spiegel sah, das ich bleich war. Der Spiegel hatte mir ein verzerrtes bild meiner Selbst gezeigt. Ein bild mit heller Haut und dunklen Ringen unter den Augen. Der Gedanke daran lies mich erstaunen und ich wollte nicht mehr daran denken. Das Ganze ekelte mich an.
Ich hatte keinem etwas von meiner Entdeckung erzählt. Diese merkwürdigen Schatten hatten mich sogar in meinen träumen verfolgt. Es war als ob man nichts träumen würde, dunkle Träume. Doch trotzdem hatten mir die Schatten das Gegenteil bewiesen. Sie ahnten jeden meiner Schritte voraus und schienen allwissend zu sein.
In so einem Traum wacht man nicht einfach schweißgebadet auf, nein, man wird gezwungen ihn zu Ende zu träumen, die Qualen immer und immer wieder zu durchleben. Zitternd zog ich die Ganze Prozedur noch einmal durch und redete mir zu nicht einfach auszuflippen. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte eine Antwort auf meine Fragen haben. Gerade war ich so in Gedanken verunken, das ich nicht bemerkte wie ich geradewegs auf einen bunt bemahlten Pfosten zu stiefelte. Es krachte und ich hatte eine dicke Beule.
Als ich mich umwandte prallte ich mit einem kleinen Jungen zusammen. Er hatte blondes wirres Haar und tiefe Augenhöhlen. Ein Schauder kroch mir über den Rücken, als er bösartig zu mir hoch sah:
„Pass doch auf du Blödmann!“ Er raffte seine Kraft zusammen und drückte mich weg. Erstaunt über seine Kraft federte ich den Schlag ab und trat einige Schritte zurück. Plötzlich erhellte sich seine Mine und er kicherte grimmig:
„Ach du bist es...ha, ha, ha, ha!“
Das Lachen klang höllisch. Da blitzte etwas, etwas in seinem teuflischen Gesicht, etwas weißes. Ich erstarrte, was ich für ein paar Sekunden sehen konnte, waren lange spitze Eckzähne. Er drehte sich um und ein kalter Luftzug erwischte mich. Dieser drängte mich fast unmerklich zur Seite.
Sogar im Unterricht überlegte ich noch warum und wieso. Dass der Kerl ein Vampir war, konnte man nicht glauben. Es erschien unlogisch, komisch. Ein Witz der Natur. Er war bestimmt mit solchen Zähnen als Geburtsfehler geboren worden. Auf einmal erklang eine tiefe Stimme in meinem Kopf:
- Ja, sicher, als Vampir hat man immer lange Eckzähne bei der Geburt! –
Durch meine Denkaktion konnte ich nur wenig von dem behalten, was der Lehrer an der Tafel erzählte. Was ich wusste, war nur, das es irgend etwas von Chemie war. Zum Beispiel:
„Wenn das zusammen kommt, dann passiert nichts, aber wenn das zusammenkommt, dann explodiert es.“
Dabei schüttete er zwei komisch aussehende Mixturen zusammen und ging hinterm pult in Deckung. Es begann zu brodeln und die Schüler tuschelten irgendwas über die Zusammensetzung der Mixturen. Das Gemisch wurde nun grünlich und der Schaum trat über den Rand.
„Jetzt kein Ton, oder das ding fliegt in die Luft!“ zischte der Lehrer uns an. Sofort war alles still. Plötzlich wurde die Tür mit einem lauten knall aufgerissen und der Direktor stand mit einem fröhlichen Grinsen auf den Lippen im Biosaal. Er hatte einen karierten Sonntagsanzug an und trug dazu eine rote Krawatte. Der Biolehrer warf einen kritischen Blick auf ihn und fuchtelte wild mit den Armen, doch es war schon zu spät. Mit einem Ohrenbetäubendem Krachen explodierte das Gesöff und schleuderte die Bruchstücke des Reagenzglases durch den Raum. Es klirrte. Das Fenster war von einigen Splittern getroffen und zerbarst. Ein weiterer Hagel aus Bruchstücken von Gläsern sirrte durch die Luft. Alles war voller dichter, grüner Nebelschwaden und man konnte kaum noch die Hand vor Augen erkennen.
Es klirrte ein zweites mahl und ein Messerscharfer Splitter kam aus dem Rauch auf mich zu geflogen. Die Luft wurde zerteilt. Alles verschwamm und ich spürte einen stechenden Schmerz am rechten Ohr. Dann musste ich bewusstlos geworden sein und ich versank im nichts.
Ich ging einen Gang entlang der auf der rechten, oberen Seite kleine Fenster hatte. Es war mir, als hätte ich die Schatten durch den Nebel gesehen. Nein, es war mir nur so, ich wusste es. Ich wusste, dass ich die Schatten gesehen hatte, sie waren mit dem Direktor ins Zimmer gekommen. Der Biolehrer und der Rest mussten sie nicht bemerkt haben. Oder? Ich überlegte einen Moment. Sie mussten einfach durch sie hindurch gesehen haben.
Ich ging gerade wieder an der runden Öffnung vorbei, als ich eine Veränderung am Vogelkäfig bemerkte. An der Seite hatte er zwei gebrochene Drahte. Die bunten Vögel waren immer noch so wild, natürlich bis auf diesen, welcher den Sportlehrer darstellte. Nein, das war kein Sportlehrer Vogel. Der Echte hatte gestern noch eine andere Farbe. Der Vogel mit den Farben des Sportlehrers, lag stumm und reglos auf dem Boden. Die beiden anderen Vögel, kariert und weis, standen so wie der Sportlehrervogel erst gestanden hatte.
Ein weiterer Gedankenblitz durchzuckte mich. Der gebrochene Draht waren die Zerbrochenen Fenster im Biosaal. Der karierte Vogel, war der Direx, der Weiße, der Biolehrer mit dem weißen Kittel. Doch eines machte mir Angst, der Vogel des Sportlehrers lag auf dem sandigen Boden des Käfigs, also war der Sportlehrer.... Mir blieb das Wort im Halse stecken. Was wenn dieser nun tot war? Ein Schüttelfrost übermannte mich und ich untersuchte den Käfig nach weiteren Schäden, wurde aber nicht fündig. Plötzlich huschte eine Gestalt hinter einem Baum hervor und duckte sich in einem Busch. Es durchzuckte mich, ich war nicht alleine. Die Gestalt kam gerade hinter dem Busch hervor und versteckte sich hinter einem Baum. So kam sie fast unmerklich näher. Ich wirbelte herum um mich zu vergewissern ob noch mehrere hier waren. Hinter mir hatte sich eine finstere Gestalt am Eingang verbarrikadiert. Ich sah die Spitzen Eckzähne aufblitzen. Die Gestalt hatte sich in einen schwarzen Mantel gehüllt und trug einen alten Schlapphut. Ich atmete tief ein und bewahrte Ruhigblut.
Nun drehte ich mich wieder um und erkannte mit Schrecken den Jungen, welcher aus seinem Versteck gekommen war. Seine blonden struppigen Haare waren