Fanfic: Flöhe hüten ist leichter (P./Goten)
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„Du vergisst, dass ich höre wie ein Luchs“, beruhigte ihn Piccolo. „Wenn der kleine aufwacht und schreit, werde ich ihn ganz sicher hören, ich passe auf.“
„Gut, dann ich in die Küche gehen. Was für Brei ich kochen sollen?“
„Gute Frage, was ist denn gesund für kleine Kinder...“ Piccolo versuchte daran zu denken, was er während seiner Zeit bei den Sons ab und zu im Fernsehen in der Werbung gesehen hatte: „Gemüsebrei gemischt, Karottenbrei, Apfelmus, Spinatbrei, Grießbrei mit Honig ... das dürfte vorerst reichen. Irgendwas davon wird der Kleine schon mögen.“
„Ich schon unterwegs sein“, sagte Popo und schritt flott um die Ecke.
Piccolo war unterdessen auf der Suche nach passendem Mobiliar für ein Kinderzimmer.
Natürlich war trotz all dem unglaublich vielen Krimskrams, der sich im Laufe der Jahrhunderte in den zahlreichen Zimmern des Palastes angesammelt hatte, kein passender Stuhl zu finden. Seufzend nahm Piccolo einen normalen Stuhl und veränderte ihn mit seinen Kräften, sodass er wie ein Babystuhl aussah. Dann war ein Bett an der Reihe zur Wiege zu werden und aus einem Tisch wurde ein Wickeltisch, eine Salatschüssel verwandelte sich in eine Minibadewanne und so fort ...
.................
In der Zwischenzeit erwachte Goten. Anders als die meisten Kinder war Goten keine Spur von verängstigt. Hätte seine Mutter Zeit gehabt, eine genauere Beschreibung zu hinterlassen, hätte sie ihren Goldschatz wohl als sehr unternehmungslustig beschrieben. Wenn Goten eine vorherrschende Eigenschaft jetzt im Babyalter schon hatte, dann war es Neugier. Und das im Übermaß. Die fremde Umgebung schüchterte ihn nicht ein, sie faszinierte ihn.
So kam es, dass er statt zu weinen, weil seine Mama nicht da war, lediglich über die Bettdecke krabbelte bis das Bett zu Ende war. Der Boden schien schrecklich weit unten zu sein, doch wie schon erwähnt, war Goten kein Kind, das lange nachdachte, bevor es handelte. Wenn er sich nur ein wenig weiter hinauslehnte, die Arme nach unten streckte, dann würde er den Boden berühren können. Er streckte sich ein wenig zu weit vor und fiel aus dem Bett auf den dicken, warmen Teppich und eines der Polster, die Popo in kluger Voraussicht rings um das Bett gelegt hatte. Die Daunen schluckten den Aufprall und so hörte Piccolo nicht, wie Goten sich etwas verdutzt, aber sonst putzmunter und heil aufsetzte, und sich neugierig umsah. Das Dämmerlicht reichte aus, um einen Eindruck von der Größe des Zimmers zu geben. Von Gotens Sicht aus war es wirklich sehr, sehr groß. Er verbrachte die nächste Viertelstunde damit, in alle vier Ecken zu krabbeln und wieder zurück zum Bett, auf der Suche nach etwas Neuem, Unterhaltsamen. Da es hier einfach nichts zu entdecken gab, langweilte sich Goten bald. Doch dann kam er dahinter, dass er die Hülle der Kissen mit etwas Kraft zerreißen konnte, und es machte Spaß, das weiße, leichte Flüllmaterial herauszuziehen und herumzuwerfen. Er stopfte etwas davon probehalber in seinen Mund, aber es schmeckte nach nichts außer Staub und er spuckte es wieder aus. Nach einer Weile (etwa zehn Minuten) war auch das Spiel mit den Daunen nicht mehr lustig. Den einzigen Bereich, den Goten noch nicht erkrabbelt hatte, war die Dunkelheit unter dem Bett. Genau dahin zog es ihn jetzt. Da unter dem Bett kein Teppich die Marmorfliesen bedeckte, war das Gefühl der kalten Steine unter Gotens Händen und Knien nicht sonderlich angenehm. Rasch wollte Goten wieder ins Licht krabbeln, da berührte er eine Fliese von deren Existenz nicht einmal Dende oder sein Vorgänger wussten und es tat sich eine geheime Türe auf, durch die verlockend helles Licht in den Raum fiel. Goten war keine Motte, aber er hatte langsam Hunger und die Helligkeit versprach Abwechslung. Also krabbelte er drauf los...
.....
Derweil bei den Briefs:
„Denkst du, es war eine gute Idee, Goten zum Palast Gottes zu bringen?“, fragte Bulma zweifelnd, während sie den Kräutertee auf drei Becher verteilte.
„Wohin hätte ich ihn sonst bringen können?“ Chichi schraubte die große Dose mit der Heilsalbe auf und schuppterte daran.
„Nun ... ich hätte es mit C18 zumindest versucht. Immerhin könnte sie so ein wenig üben für ihr Baby.“
„Stimmt, aber als ich Kuririn anrief, war der Ärmste völlig mit den Nerven fertig. C18 macht sich anscheinend irre Sorgen darüber ob ihr veränderter Körper auch gut für das Baby ist.“
„Ich kann sie verstehen“, seufzte Chichi und stellte die Salbe auf das große Tablett. „Ist der Haferschleim bald soweit?“
Bulma rührte in dem Topf und nickte. „Ja, soll ich noch eine Prise Salz dazu tun?“
„Lass mich mal versuchen.“ Chichi nahm mit einem kleinen Löffel ein wenig Haferschleim aus dem Topf und kostete vorsichtig. „Hmm ... ja, aber wirklich nur eine Prise, sonst essen ihn unsere Patienten nicht.“
„Das sollen sie nur wagen!“, grinste Bulma. „Dann können sie hungern bis ihnen der Magen in die Kniekehlen hängt.“
„Es ist schon erstaunlich, dass sie selbst bei ihrer Krankheit noch dermaßen verfressen sind“, wunderte sich Chichi halblaut.
„Na, sie sind eben keine normalen Jungs“, entgegnete Bulma nicht ohne Stolz, „und Vegeta ist sowieso ein Kapitel für sich.“ Sie griff sich das Salzfässchen und streute eine Prise Satz in die dampfende Masse. „Ach ja, was wolltest du noch über C18 sagen?“
„Dass ich ihre Zweifel gut verstehen kann. Ehrlich, hast du dich nie gefragt, wie die genetische Kombination zwischen dir und Vegeta wohl funktionieren wird?“
Bulma stellte das Salz ab und schaltete die Herdplatte aus. Ihre Augen bekamen einen Ausdruck, als wäre sie mit den Gedanken weit fort. „Ehrlich gesagt ja, für einen kurzen Moment. Aber da du es mit Goku vorgemacht hast, hat sich das rasch wieder gegeben. Sag nur, du hattest Bedenken bei Goten?“
„Doch. Selbst wenn es bei Gohan keine Probleme gab, damals war ich ja so sorglos, weil wir alle ja noch nicht von den Saiyans wussten...“ Gedankenverloren füllte Chichi den Haferschleim in drei große Schüsseln. „Es war im dritten Monat, als mir so schlecht wurde, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Bei Gohan habe ich mich nicht lange mit der Morgenübelkeit herumgeschlagen, aber bei Goten wurde es dermaßen schlimm, dass ich richtig Angst hatte, etwas könnte nicht in Ordnung sein.“
„Ich erinnere mich, du warst damals etwa einen Monat im Krankenhaus, oder?“ Bulma fischte drei Löffel aus der Schublade und legte sie neben die Schüsseln.
„Ja, das war eine harte Zeit. Als die Ärzte erfuhren, dass mein Mann sozusagen ein Alien ist, haben sie mich mit Vorwürfen überhäuft, weil ich nicht eher damit herausgerückt bin. Das Argument, dass mit es bei Gohan keine Probleme gegeben hatte, haben sie nicht gelten lassen. Sie meinten, dass es sehr wohl sein könnte, dass mein Körper durch Gohan sensibilisiert wurde und jetzt bei Goten mit einer Abwehrreaktion gegen die artfremde DNA reagiert.“
„Warum hast du mir nie davon erzählt?“, fragte Bulma und häufte Zwiebackscheiben auf einen kleinen Teller in der Mitte des Tabletts. „Damals als wir dich besucht haben, hast du nichts von deinen Sorgen merken lassen.“
„Ich wollte euch nicht damit belasten, vor allem dich nicht. Du wünschst dir doch noch mehr Kinder von Vegeta, oder?“ Chichi bemerkte Bulmas roten Wangen, lachte leise und stellte die kleine Schale Kandiszucker zwischen die Becher mit dem Tee. „Außerdem hat sich nach eingehenden Untersuchungen herausgestellt, dass es wegen der DNA keine Probleme gibt, meine Übelkeit kam von den Stärkungstropfen, die mir der Dorfarzt verschrieben hatte. Goten mochte sie anscheinend nicht und hat sich gewehrt. Nach ein paar Wochen war es vorbei mit der Übelkeit.“
„Vielleicht rufst du C18 mal an und erzählst ihr davon“, meine Bulma und hob das Tablett ächzend hoch. „Denkst du, es war eine gute Idee, alle drei in einem Raum einzuquartieren?“
„Vertrau mir. Als Goku und Gohan gemeinsam die Grippe bekommen haben, bin ich nur von Zimmer zu Zimmer gerannt, den ganzen Tag lang. Ich war so fix und fertig allein von dem Gerenne, dass ich nach ihrer Genesung die Koffer gepackt habe, um mich bei meinem Vater auszuruhen. Wenn sie jetzt alle drei nach Wasser, Salbe oder Essen schreien, ist es weniger stressig, wenn wir sie gleichzeitig versorgen können, oder?“ Chichi öffnete die Küchentüre weit. „Soll ich es für dich tragen?“
„Geht schon, danke.“ Bulma balancierte das Tablett mit zusammen gebissenen Zähnen in den Flur. „Es sind ja nur ein paar Schritte. Ich schätze du hast recht. Außerdem reißt sich Vegeta echt zusammen, weil er den Jungs ein Vorbild sein will. Du hättest ihn mal erleben sollen, als er noch vor Trunks Geburt die Windpocken hatte. Einen schlimmeren Patienten kann ich mir nicht vorstellen.“
„Nun ja, es ist eben nicht einfach, wenn man in seinem Alter Kinderkrankheiten bekommt. Warum hat er sich nicht impfen lassen? Da er nicht hier aufgewachsen ist wie Goku, hat er sie nicht im Kindesalter bekommen können.“
Zwei Schritte, drei, vier... dann standen sie vor der Türe, hinter der die drei Patienten in einem abgedunkelten Raum lagen.
„Du weißt ja wie Goku auf Spritzen reagiert hat, oder?“
Chichi nickte und drückte den Schalter, um die Schiebetüre zu öffnen.
„Tja, Vegeta ist da nicht anders“, grinste Bulma flüchtig und spazierte mit dem Tablett und einem fröhlichen Lächeln in den Raum. „Na, wie geht es unseren drei Patienten?“
Ende des ersten Teils