Fanfic: Nur ein Lächeln - Teil 4

Fischgabel gehört und ihr brach der kalte Schweiß aus. Vegeta würde doch nicht wegen Suzeys dummer Bemerkung mit dem Asylanten in die Luft gehen, oder?




„Dein Freund hat wohl etwas Probleme mit seiner Selbstkontrolle“, bemerkte Safrano leicht mitleidig. Bulma sah ihn scharf an. „Du hast ja keine Ahnung, wieviel Selbstkontrolle Vegeta hat...“, dachte sie still bei sich, tat aber so, als hätte sie die Bemerkung nicht gehört und widmete sich schweigend ihrem Fisch.




Der dritte Gang verlief ohne Zwischenfälle. Vegeta hörte gar nicht mehr auf Suzeys Geplauder und nahm sich zusammen, sodass dieses Mal Teller und Besteck heil blieb.


Während sie auf das Steak warteten, holte Suzey zum nächsten Seitenhieb aus. „Was für einen Beruf üben Sie eigentlich aus, Vegeta-san? Sind sie Bauer oder Fischer...?“


Vegeta runzelte die Stirn. Versuchte diese Frau, ihn zu beleidigen? „Ich brauche keinen Beruf, ich bin ein Prinz und der stärkste Kämpfer der Welt und des Universums."




Ohhh... der Gnom litt aber gewaltig an Selbstüberschätzung. In einem Kaff mit drei Häusern war man schnell ein Prinz von gar nichts. Was die Stärke anbelangte, nun, Silberbesteck war weicher und biegsamer als Stahl, daher hätte wohl auch Yamchu oder irgendein anderer hirnloser Muskelprotz das Teil zerdrücken können.




Trotzdem tat sie so, als wäre sie beeindruckt. „Was Sie nicht sagen, Vegeta-san. Dann hat Bulma in Ihnen also einen treuen Wachhund und Leibwächter. Oder bezahlen sie auf andere Art und Weise“, dabei senkte sie vielsagend ihre Stimme, während ihr Blick noch vielsagender über seinen Körper wanderte, „für Kost und Logis?“




Der Unterton in ihrer Stimme trieb Vegeta die Röte ins Gesicht, vor allem weil er sich an die beiden Küsse erinnerte und sich vorstellte, was da noch hätte passieren können....


Für Suzey war in sein Erröten ein Zeichen von Scham und Verlegenheit und sie gratulierte sich stumm, den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Dann kam das Steak und jede Unterhaltung erwies sich als unmöglich. Sie beschloss, dem armen Idioten beim Tanz nach der Vorstellung der Erfindungen den Rest zu geben.




Bulma ihrerseits hatte sich angestrengt, um von der Unterhaltung zwischen Vegeta und Suzey so viel als möglich zu erhaschen. Ihr war auch die letzte Bemerkung nicht entgangen und als Vegeta rot geworden war, war auch ihr das Blut in die Wangen gestiegen, was Safrano, der nicht wusste, dass sein ganzes Gerede an ihr vorbei ging als Reaktion auf seine heißen Komplimente auffasste und beschloss, sie beim Tanz endgültig zu erobern.




Die Vorstellung der Nonsenserfindungen verlief so wie jedes Jahr. Die gealterten Erfinder traten nach der Reihe aufs Podest und stellten ihre Erfindungen vor. Da gab es eine singende Klobrille, eine Matratze mit eingebautem Rückenkratzer und Ähnliches. Suzeys Vater war der vorletzte (die Reihenfolge hatte man per Los bestimmt). Er rief zwei Frauen aus dem Publikum zu sich und legte beiden je ein Armband um, auf dem ein rundes Gehäuse, nur wenig größer wie eine etwas klobige Armbanduhr saß. Daran nahm er ein paar Einstellungen vor und forderte sie dann auf, das kristallne Mittelstück der „Exchanger“, wie die Teile hießen, aufeinander zu pressen. Das taten die Frauen auch mit viel Gekicher und siehe da, auf einmal waren ihre Haarfarben vertauscht. Ein erneutes Berühren der beiden Kristalle machte den Tausch rückgängig. Der Applaus war zum ersten Mal an diesem Abend wirklich enthusiastisch.




„Na, was hältst du von meiner Erfindung?“, fragte Safrano Bulma, welche ebenfalls mitgeklatscht hatte.


„Deine Erfindung? Ich dachte, dein Vater ...“, wunderte sich Bulma.




„Der?“, Safrano machte eine wegwerfende Handbewegung. „Der taugt nur noch dafür, das Geld der Firma bei Pferdewetten zu verspielen oder einem hohlköpfigen Rotschopf nach dem anderen in den Ausschnitt zu stopfen, ehe er sie ehelicht“, ging Safrano mit seinem Vater hart ins Gericht.


Bulma bemerkte, dass er bereits viermal sein Glas hatte nachschenken lassen und schrieb seine ungewöhnliche Offenheit dem Alkohol zu. „Ich würde liebend gern deine außergewöhnliche Erfindung ein wenig genauer studieren“, sagte sie und seufzte dabei theatralisch, damit er auch mitbekam, wie toll sie ihn und den Exchanger fand. Es wirkte. Von seiner eigenen Großartigkeit geblendet, fischte Safrano ein weiteres Paar Exchanger aus seiner Jackentasche. „Ersatzexemplare falls die ersten versagen“, erklärte er redselig. „Nimm sie als Geschenk an, meine teure Bulma.“




„Ich werde sie als Leihgabe ansehen“, versuchte sie seinen Enthusiasmus zu dämpfen. „Du kriegst sie zurück, sobald sich sie ein wenig studiert habe, Ehrenwort.“


Doch davon wollte Safrano nichts wissen.




Als das Licht im Saal ausging, wusste Bulma, dass nun ihr Vater an der Reihe war, seine Erfindung vorzuführen. Im Schein einer einzelnen Lampe, die auf ihn gerichtet war, zog er den Gürtel an, an dem sie den Aurengenerator befestigt hatten. Die Einstellung hatte Bulma extra auf der Fahrt nochmals überprüft und als ihr Vater auf den Knopf drückte, erschien tatsächlich ein blauer Schein um ihn herum. Im Saal machte sich andächtiges Staunen breit. Dann drehte er den Regler nach links und kleine Blitze kamen hinzu. Nach rechts gedreht gab es zusätzlich Funken und ganz nach unten gedreht wurden aus den Aurastrahlen Flammen. Zufrieden registrierte Bulma die offenen Münder von Vaters Kollegen. Doch mit einem Mal erlosch das blaue Licht. Bulma unterdrücke einen Fluch und entschuldigte sich hastig bei ihrem Nachbarn, ehe sie eine Nagelfeile und eine kleine Schere aus ihrem Abendtäschchen zog und ihrem Vater zu Hilfe eilte, der den Generator bereits aufgeklappt hatte.




„Ich habe mir schon gedacht, dass diese Schaltung Zicken machen wird“, sagte sie dabei laut genug, dass es alle hörten. „Du bist einfach etwas zu großzügig bei der Planung gewesen, Paps.“ Dann begann sie mit der Nagelfeile und der Schere an dem Gerät herumzuhantieren. „Halt ja still, oder dein schöner Anzug hat ausgedient.“ Die versammelten Erfinder lachten teils aus Schadenfreude, teils aus Mitleid, denn ein jeder von ihnen wusste nur zu gut, was es hieß, dem Vorführeffekt zum Opfer zu fallen.




„Typisch Bulma“, schnaubte Suzey verächtlich. „Selbst wenn das ein Raumschiff wäre, würde sie es mit ihrem lächerlichen Ersatzwerkzeug reparieren, egal wie lächerlich sie sich dabei macht.“


Einen Atemzug später klappte Bulma den Deckel wieder auf den Generator, drückte auf den Knopf und die Aura leuchtete wieder auf.


„Und am schlimmsten ist, dass sie wieder als die große Heldin dasteht“, knirschte sie halblaut, aber Vegeta hörte schon gar nicht mehr hin. Bulmas Talent, alles und jedes in Gang zu bringen, umzubauen und zu konstruieren war wirklich beachtlich.




Die Erfindung ihres Vaters erhielt dieses Mal auch wieder den ersten Platz, wobei Prof. Briefs bei seiner Dankesrede deutlich drauf hinwies, dass ihm der Exchanger besser gefallen hätte, als sein eigenes Projekt. Suzeys Vater machte gute Miene dazu und sprach lauthals von der Bescheidenheit als höchste Zier eines Wissenschaftlers. Dann gab er ein Signal und die Tafel war aufgehoben. Flinke Diener trugen das ganze Geschirr ab, man erhob sich und wurde in den Nebensaal geführt wo eine Kapelle bereits den ersten von vielen Walzern anstimmte. Prof. Briefs und seine Frau schwangen als erste das Tanzbein, Suzeys Vater folgte mit seiner jungen Gattin und bald war die Fläche voll von Paaren.




Vegeta gestattete sich einen tiefen Seufzer. Ein Tanz müsste reichen, dann hätte er seine Pflicht erfüllt und könnte sich nach Hause verdrücken. Doch ehe er dazu kam, sich durch die Menge zu Bulma zu wühlen, sorgsam darauf achtend, niemandem aus Versehen die Rippen zu brechen, schnitt im Suzey den Weg ab und zog ihn auf die Tanzfläche. Hier würde der Bauerntrampel den Gnadenstoß erhalten, hatte sie sich vorgenommen.




Bulma sah die beiden vorbeitanzen und erstarrte. Wie kam Vegeta dazu, statt ihrer diese Zicke von Suzey aufzufordern. Bestimmt wollte er sie damit ärgern, aber das würde ihm nicht gelingen. Als Safrano um den Tanz bat, willigte Bulma sogleich ein. Safrano war ein geübter Tänzer und sie hätte den Tanz sicher genossen, wenn sie nicht damit beschäftigt gewesen wäre, ständig ein Auge auf Vegeta zu haben. Dieser ärgerte sich, dass er durch Suzey aufgehalten wurde, doch da er ständig Bulmas Blicke im Rücken spürte (Warum konnte sie nicht einfach darauf warten, dass er sie holte? Warum musste sie sich an diesen blonden, beschwipsten Deppen halten?) , gab er sich die Mühe, jeden Schritt und jede Drehung möglichst perfekt auszuführen.




Suzey musste sich eingestehen, dass ihr Plan, den Bauerntrampel hier als solchen bloßzustellen nicht funktionierte. Dieser Vegeta hatte einen etwas harten Griff und tanzte für ihren Geschmack ein wenig zu sehr auf Distanz aber seine Schritte zögerten kein einziges Mal und er fand immer einen freien Flecken auf der ziemlich vollen Tanzfläche.




Irgendwie konnte Safrano den Tanz nicht genießen. Bulma starrte dauernd zu diesem Vegeta hinüber. Was fand sie and diesem Gnom so anziehend? Kopfschüttelnd lenkte Safrano seine Schritte zur offenen Terrassentür. „Heute ist es ein so schöner Abend und ich habe dich lange nicht gesehen, Bulma. Wollen wir ein bisschen hinaus gehen?“, fragte er, als die Musik exakt in dem Moment stoppte, als sie vor der offenen Glastüre angelangt waren. Bulma war dies nicht so recht, denn sie wollte Vegeta nicht aus den Augen verlieren, andererseits hatte Safrano ihr
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