Fanfic: Nur ein Lächeln - Teil 4
bereitwillig seine neue Erfindung überlassen und das mindeste war, ihm im Gegenzug diesen kleinen Gefallen zu tun. Durch die frische Nachtluft regten sich Safranos Geister wieder und er entsann sich seines Planes, Bulma für sich einzunehmen. Er sah hoch zum Himmel, ja Mond und Sterne und nur wenig Wolken waren zu sehen, ideal für ein wenig schmalziges Gerede von der Schönheit ihrer Augen.
Doch ehe er dazu ansetzen konnte, trat Vegeta auf die Terrasse und kam auf Bulma zu. „Wir müssen noch tanzen“, sagte er barsch.
„So spricht man nicht mit einer Dame“, Safrano wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, seine Vorzüge gegenüber diesem kurzbeinigen Landei herauszustreichen. „Aber das kann ein mittelloser Parasit wie du nicht wissen“, er fuhr sich durch seine blonde Mähne. „Wäre echt mal an der Zeit, dass du dein nutzloses Dasein in Bulmas Haushalt aufgibst, und wie ein Mann für sich selber sorgst.“
Bulma sah, wie Vegetas Zornader anschwoll. Doch, und da erstaunte er sie echt, er schaffte es, diese Beleidigung einfach zu ignorieren. „Wir sollten wirklich tanzen, Bulma. Komm endlich, der nächste Walzer fängt gleich an.“
Bulma nickte. Sie ahnte, dass er es rasch hinter sich bringen wollte, aber nach dem netten, langweiligen Tanz mit Safrano sehnte sie sich nach dem Gefühl, dass sie beim Probetanz mit Vegeta gehabt hatte. Ehe Safrano noch eine weitere Beleidigung vom Stapel lassen konnte, nahm sie Vegetas Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.
„Sie passen doch gut zusammen“, sagte Suzey bitter und reichte ihrem Bruder einen weiteren Drink. „Beide sind sie Versager.“
Gerade in diesem Moment tanzten Bulma und Vegeta an der Terrasse vorbei und konnten gerade noch Suzeys Bemerkung aufschnappen.
Vegeta holte tief Atem, Bulma spürte, wie sein Griff um ihre Taille fester wurde und sein Gesicht vor unterdrückter Wut erblasste. Sie kannte Vegeta lange genug, um zu ermessen, wie sehr ihn die Worte Suzeys gekränkt hatten und welcher Anstrengung es bedurfte, diesem ehrlichen Zorn nicht Luft zu machen.
Sie tanzten weiter und Bulma spürte, wie es in Vegeta mehr und mehr kochte. Er würde sich wieder in irgendein verrücktes Training stürzen um die aufgestaute Wut loszuwerden, das sah sie kommen. Vielleicht wieder so eine dumme Idee wie mit dem Schneesturm? Was wenn er sich wieder überschätzte und aus Dummheit in Gefahr geriet?
Es musste etwas geschehen. Und zwar rasch.
Sie beugte sich vor und flüstere Vegeta die Bitte ins Ohr, in die Nähe ihrer Eltern zu tanzen. Mit erstarrter Miene folgte er ihrer Bitte.
„Paps, Mama, ich denke, wir sollten dieses Mal früher gehen“, schlug sie den beiden vor.
Ihre Mutter sah zwar ein wenig enttäuscht drein, doch nach einem raschen Blick auf Vegeta nickte sie. „Ist gut, Liebling. Wir holen nur noch rasch die Urkunde für deinen Vater.“ Damit tanzte das Ehepaar Briefs in Richtung Speisesaal, während Bulma Vegeta durch eine weitere geflüsterte Bitte zurück zur Terrasse führte. Der Walzer war gerade wieder zu Ende. Sie konnten Suzey und Safrano im Schatten eines Zierstrauches stehen sehen. Die beiden drehten ihnen den Rücken zu und Suzey wetzte gerade wieder ihre scharfe Zunge: „Bulma hat bis heute immer noch keinen Ehemann, sie wird noch als alte Jungfer enden und dieser Vegeta glaubt tatsächlich, er sei ein Prinz. Wie sie diesen nutzlosen Idioten einem blendend aussehnend Genie wie dir vorziehen kann, ist mir echt ein Rätsel.“ Dann lachte sie spöttisch. „Sie hat offenbar einen Hang zu wertlosem Plunder.“
Da platzte Bulma der Kragen. Ehe Suzey wusste, wie ihr geschah, stand Bulma vor ihr und gab ihr eine Ohrfeige, die man bis in den Saal knallen hörte. „Du kannst von mir aus über mich lästern soviel du willst“, zischte Bulma bebend vor Wut. „Aber noch ein Wort gegen Vegeta und ich reiße dir jedes deiner gefärbten Haare einzeln aus!“
Suzey hielt sich die brennende Wange und starrte fassungslos auf die vor Wut bebende Bulma. Doch die war noch nicht mit ihr fertig.
„Vegeta ist ein echter Prinz der Saiyan und in seinem kleinen Finger steckt mehr Charakter, mehr Stolz und mehr Kraft als in zehn, was rede ich, als in hundert von deiner Sorte.“
Dann fasste sie den verdutzen Vegeta an der Hand. „Komm, wir gehen. Hier stinkt jemand geradezu vor Falschheit und davon wird mir übel.“
Vegeta ließ sich von ihr hinaus auf den Flur ziehen, wo schon die Eltern warteten. Frau Briefs hatte Bulmas Täschchen und ihre Mäntel geholt.
Auf der ganzen Heimfahrt brütete Bulma schweigend vor sich hin. Warum hatte sie diesen Saiyan eigentlich verteidigt? Ein flüchtiger Blick auf Vegeta, ihre Augen trafen sich und Bulma schaute rasch wieder weg. Eigentlich hatte Suzey Dinge ausgesprochen, die sie selbst auch ab und zu über Vegeta gedacht hatte. Aber nur wenn er sie wütend gemacht hatte, fügte sie in Gedanken hinzu.
Vegeta schaute aus dem Seitenfenster, aber die bunten Leuchtreklamen sah er nicht wirklich. Bulmas Gesicht spiegelte sich in dem Glas, und er ließ sie nicht aus den Augen. Noch nie hatte jemand für ihn derart vehement Partei ergriffen, ihn so leidenschaftlich verteidigt... In seinem Herzen erwachte ein warmes Gefühl, das er nie zuvor gekannt hatte und das machte ihm Angst. Es fühlte sich verdammt wie eine Schwäche an und er wollte nicht schwach sein, sich vor nichts fürchten. Außerdem war das ganze Dilemma heute Abend Bulmas Schuld gewesen. Genau! Hätte sie ihm nicht die Hände gebunden durch dieses dumme Versprechen, wäre dieser blonde Lackaffe nur auf der Trage aus dem Saal gekommen, wenn überhaupt ....
Ein Prinz der Saiyan bedurfte keiner Schützenhilfe einer Erdlingsfrau. Sie war keine Saiyankriegerin, nein, das war sie sicher nicht. Und sie war schwach und lästig und bestimmend. Warum also stimmte ihn der Gedanke an seine bevorstehende einsame Zeit im Weltall ihn nicht mehr so euphorisch? Das einzig Gute an Bulma war doch ihr Talent für Technik und ihr Genie. Das brachte ihn auf eine Idee, jetzt wusste er, wie er sich für den heutigen Abend bei ihr revanchieren konnte. Hätte Bulma das siegessichere, schadenfrohe Lächeln gesehen, hätten all ihre inneren Alarmglocken geklingelt.
Doch sie starrte immer noch grübelnd auf ihre Finger herab und das Schicksal nahm seinen Lauf....
Ende von Teil 4