Fanfic: Nur ein Lächeln - Teil 5 (B+V)

mal sehen...“ Bulma fasste in eine ihrer vielen Taschen des Arbeitsanzugs und schwups hatte sie eine Schere in der rechten Hand und nahm eine besonders vorwitzige Strähne als Geisel. „Ein Schritt weiter und du hast einen Bürstenschnitt ....“




Vegeta fluchte im Stillen. Obwohl er sonst durch die meisten Erdlinge hindurch sehen konnte wie durch Glas war Bulma für ihn absolut nicht zu lesen und damit ein unberechenbarer Faktor. Zähneknirschend trat er zurück. „Aber nur waschen. Wehe dir, wenn du sie parfümierst oder färbst.“


„Du kannst ja mit meinen Haaren machen was du willst“, zeigte sich Bulma durch seine Einsicht milde und großzügig gestimmt. „Schlimmstenfalls rasiere ich sie mir hinter her ab und kaufe mir ein paar schicke Perücken bis sie nachgewachsen sind.“




Vegeta war versucht, ihr die Zunge herauszustrecken wie ein kleiner Junge. Er wunderte sich über diesen Impuls. Albernheiten und Trivialitäten wie dieses Haaretauschspiel, das Tanzen und Ähnliches waren ihm frührer fremd gewesen. Beseelt von dem Wunsch, einmal endlich das Joch Freezers abschütteln zu können, hatte er Entbehrungen und Schmerzen auf sich genommen, einen schwachen Abglanz von Lebensfreude nur darin gefunden, wenn er noch Schwächeren seine Kraft aufzwingen konnte .... Irgendwie mochte er diesen Vegeta von früher gar nicht mehr so gern leiden. Jetzt in seinem Wettstreit mit Kakerott,, in dem Leben hier schien alles ein wundervolles Spiel zu sein, nach wie vor hart, aber immer wieder mit Momenten wie diesen, die den erstarrten Panzer um seine Seele aufweichten und ihm bewiesen, dass Kämpfen nicht das ganze Leben war. Da gab es noch mehr und wenn er ehrlich war, so reizte es ihn im Geheimen, sich ein wenig von diesem mehr zu kosten. Doch zuvor musste er erst einmal diese Cyborgs erledigen und danach Kakerott klar machen, wer hier der stärkste Saiyan auf Erden war und als nächstes vielleicht ....




Bulma sah ihm an, dass er mit den Gedanken woanders war. Die Schere immer noch an der Strähne angesetzt ging sie vorsichtig zur Türe hinaus, den Flur hinunter und betete, dass ihre Mutter ihr nicht über den Weg laufen würde. Dem hektischen Klappern von Geschirr und dem Zischen nach, war deren Lieblingsseifenoper zu Ende und sie tobte sich in der Küche aus. Unbehelligt gelangte Bulma ins Badezimmer (ein Segen, dass ihr Vater um diese Tageszeit meistens im Glashaus Katzen fütterte) und verschloss alle Türen sorgfältig, ehe sie den Arm sinken ließ und tief durchatmete. Ein Glück dass Vegeta nicht wusste, dass sie ihre Drohung nie im Leben in die Tat umgesetzt hätte. Ihn fürs Leben mit einer verschandelten Frisur zu bestrafen wäre doch wohl überzogen gewesen. Bulma wagte einen flüchtigen Blick in den Spiegel und erstarrte. Sie sah einfach grässlich aus. Nein, also diesen Besen wollte sie nicht länger als nötig auf ihrem Kopf spazieren tragen. Im Schrank war eine große Auswahl von Schampons und es fiel ihr schwer, sich für eines zu entscheiden. Schließlich wählte sie eines, das sie ihrem Vater mal gekauft hatte. Es hatte sich als Fehlgriff erwiesen und war nie gebraucht worden. Bulma schraubte es auf und schnupperte daran. Ein wenig wie Sandelholz, Lavendel und Minze, genau die richtige Mischung, die Wärme und Frische gleichzeitig versprach. Entschlossen legte sie ihre Kleider ab, trat unter die Dusche und weichte das Haar erst mal ordentlich ein. Dann eine gleich mal eine ordentliche Portion Schampon auf die Haare verteilt und los ging’s. Nun, insgesamt waren vier Waschungen nötig, bis Bulma sicher war, dass jedes einzelne Haar vor Sauberkeit quietschte. Erleichtert trocknete sie sich ab. Kaum zu glauben, selbst nass standen die Haare noch in den Himmel, die waren echt unverwüstlich. Auch das Trocknen ging erstaunlich rasch und erleichtert schlüpfte Bulma wieder in ihre Klamotten um in die Werkstatt zurückzulaufen. Aus der Küche roch es schon verlockend und gleich mal würde ihre Mutter zu Tisch rufen. Zu Bulmas Erleichterung hatte sich Vegeta nicht mit ihren Haaren davon gemacht und sich auch nicht an diesen vergriffen. Vielmehr hockte er vor Bulmas Computer und begutachtete die Pläne für seinen Anzug.




„Wir können zurücktauschen“, sagte Bulma laut. Vegeta drehte sich um und war froh, dass seine Haare weder lockig noch pink geworden waren. Bulma streifte ihren Exchanger über und der Haartausch wurde rückgängig gemacht. Vegeta fühlte den Unterschied deutlich. Seine Haare rochen anders, nicht unangenehm, aber eben wie die eines Erdlings. Nun ja, so würde er sie zumindest in den nächsten sechs Monaten nicht mehr waschen müssen ... Bulma erriet was er dachte und meinte: „Also wenn du deine Haare jedes Mal nach dem Training waschen würdest, würden sie immer so gut aussehen wie jetzt. Echt prinzlich eben.“




Vegeta grollte. Er hatte sich zwar daran gewöhnt sich zur Entspannung einzuweichen, aber dazu auch noch Haare waschen .. .war er denn ein eitler Erdling? Aber, irgendwie fühlte sich sein Kopf leichter an und er war versucht, sich wiederholt durch die Strähnen zu fahren, weil das saubere Gefühl einfach angenehm war. Dennoch es ging natürlich nicht an, dass Bulma einfach seine Haare ausgeliehen hatte. Wenn er das auf sich sitzen ließ, würde sie als nächstes irgendeine andere lächerliche Tauschgeschichte aufziehen, ihm am Ende seine gestählten Muskeln klauen, nur weil sie dachte, dass er mit sich zu hart umging. Er beschloss, ihr bis zu seiner Abreise aus dem Weg zu gehen. Wenn da nicht sein Anzug wäre.... „Wirst du mich für Anproben brauchen?“, fragte er und deutete auf die Skizzen.




Bulma überflog ihre Notizen und rechnete rasch nach, wie lange die erste Phase noch andauern würde. „Nicht in den nächsten fünf Tagen. Bis dahin müsste ich die Masse haben und dann fehlen nur noch ein paar Feinheiten ehe ich zum Modellieren übergehe.“


Fünf Tage also. Er würde sie zu nutzen wissen.


Dann rief Frau Briefs von der Küche her ihre Namen. Zeit fürs Mittagessen.




................




Sechs Tage später:...


Bulmas Zimmertüre war inzwischen repariert und da sie stets länger schlief als Vegeta, begegneten sie sich nur noch beim Essen. Bulma verbrachte nicht die ganze Zeit über mit seinem Anzug. Sie hatte auch begonnen, den Exchanger zu enträtseln und zu modifizieren. Safrano hatte sich nicht mehr gemeldet, also war ihm wohl egal, dass sie ihm die beiden Modelle noch nicht zurückgebracht hatte.


Seine Ernennung zum Chef der Entwicklungsabteilung war in allen Medien groß verkündet worden und der Exchanger versprach das Erwachsenenspielzeug der Saison zu werden. Daneben war der Aurengenerator leider völlig untergegangen, was Bulma aber nicht störte, sie hatte wichtigeres zu tun, als mit irgendwelchen anderen Firmen über einen Verkauf des Patentes zu verhandeln.




Als dann der Container mit dem Noctarion (so hatte Bulma die schwarze Masse getauft) angeliefert wurde, war Bulma mit den Plänen soweit, um Vegeta in den nächsten Schritt einzuweihen.


Sie schob am Abend eine Nachricht unter seine Zimmertüre durch, in der Erwartung, dass er sie am nächsten Tag gleich nach dem Aufstehen lesen und sich darauf vorbereiten würde.


„Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, ich muss bis zum Wochenende noch das Maximum an Training herausholen“, sagte er beim Betreten der Werkstatt ungnädig.


„Wenn du den Anzug nicht mehr willst, kann ich die Masse an die Armee verkaufen“, war Bulmas schnippische Antwort.




„Nun flip mal nicht gleich aus, ich bin ja da, oder?“ Vegeta verschränke die Arme. „Was also soll ich machen?“


„Ganz einfach, zieh dich aus.“


Vegetas Kinnlade fiel herab. „WAAAS?“


„Soll das Teil wie angegossen passen, oder willst du Ware von der Stange, die da zu weit und dort zu eng ist?“




„Kann das nicht dein Vater machen?“, Vegeta konnte nicht verhindern, dass er rot anlief.


Bulma verdeckte ein Lächeln mit dem Handrücken und schüttelte den Kopf. „Der ist in letzter Zeit ständig auf der Suche nach irgendwelchen Ersatzteilen für das Raumschiff. Man könnte glauben, es fällt bald auseinander.“




„Ah, du weißt es ja noch gar nicht!“, entfuhr es Vegeta.


Als Bulma daraufhin eine Augenbraue in die Höhe zog, fügte er hinzu, als sei es die nebensächlichste Sache der Welt. „Ich werde in gut neun Tagen ins Weltall fliegen, um draußen in Ruhe trainieren zu können.“


„Für wie lange?“ Warum fühlte sich ihre Kehle so trocken an? Bulma räusperte sich und hustete.


Vegeta, dessen brennende Augen keine Sekunde von ihrem Gesicht gewichen waren, registrierte ihre offensichtliche Überraschung mit Genugtuung.




„Bis zu dem Tag, an dem die Cyborgs auftauchen werden, natürlich.“ Würde sie ihn bitten zu bleiben?


Bulma fühle den Kloß in ihrem Hals immer größer werden. Was, wenn er sich da draußen übernahm? Wenn es ihm noch schlimmer erging als bei der anderen Reise. Er war zwar technisch nicht völlig unbegabt, aber .... „Bist du dir sicher, dass du es so lange da draußen aushältst?“


„Du denkst, ich könnte eine Panne haben und im Nichts stranden?“




Sie nickte und er zeigte sein übliches, schmales Lächeln, das von Überlegenheit troff.


„Du machst dir umsonst sorgen, dein Vater stellt eine Reparaturanleitung für mich zusammen, ich werde soviel Proviant, Wasser und Nahrung laden, dass ich notfalls doppelt so lange davon leben könnte und was er an Ersatzteilen vorbereitet, hast du ja gesehen. Auch an den Treibstoff habe ich gedacht. Ich warte nur noch auf den Anzug, dann bin ich weg.“




Musste er unbedingt so tun als gäbe es kein größeres
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