Fanfic: Nur ein Lächeln - Teil 5 (B+V)
Vergnügen als von hier wegzukommen? Na gut, sie würde nicht noch Öl in das Feuer seiner Selbstzufriedenheit gießen.
Betont gleichgültig zuckte sie die Achseln: „Dann hoffe ich nur, dass du dieses Mal nicht wieder die Steuerung zu Klump haust, die Stabilisatoren überlastest und die Düsen falsch einstellst. Aber als dein eigener Mechaniker wirst du das sicher in den Griff kriegen.“
„Für einen Saiyan wie mich ist nichts unmöglich“, erklärte Vegeta mit absoluter Überzeugung.
„Wenn du dich da nur nicht irrst...“, murmelte Bulma leise. Sollte er doch da draußen stranden, allein in der Dunkelheit des Alls, oder von einer Sonne verschluckt werden. Sie würde diesem sturen Trottel keine Träne nachweinen. „Dann sollten wir weiter machen. Wir wollen doch deinen schönen Zeitplan nicht über den Haufen werfen, oder?“ Der schneidende Sarkasmus in ihrer Stimme hätte sensiblere Gemüter tief getroffen, doch an Vegeta perlte er ab wie Regenwasser an seinen Haaren. Eines jedoch erreichte sie, Vegeta wurde wieder verlegen und das gefiel ihr ausgezeichnet.
„Muss ich gar alles ausziehen? Es wird ja kein Ganzkörperpanzer, der sitzen muss wie ein Taucheranzug.“
Leider nicht, dachte Bulma für sich und zeigte sich gnädig (nicht dass er es verdient hätte...) : „Du kannst deine Shorts anbehalten und meinetwegen auch deine Schuhe. Siehst du den Würfel mit den runden Löchern dort drüben?“
Vegeta nickte. Daraufhin ging Bulma zu dem angesprochenen Objekt und drückte einen kaum sichtbare Schalter. Der Würfel öffnete sich. Er war innen komplett hohl und bis auf ein paar Wärmesensoren leer. „Sobald du deine Klamotten los geworden bist, stellst du dich so in die Mitte des Würfels und spannst alle Muskeln an so stark du kannst, ich brauche die maximale Ausdehnung?“ Sie machte es vor. „Alles klar?“
„Wenn es denn sein muss...“ Vegeta sah sie scharf an. „Und was machst du während ich mich ausziehe?“
„Ich filme das ganze und schicke die Bilder anschließend dann dem Fernsehen zur Wahl des heißesten Typen des Jahres. Welche Musik hättest du für deinen Striptease denn gern?“ Wäre die Ironie in ihrer Stimme nicht gewesen, wäre Vegeta aus Verlegenheit und Wut noch röter angelaufen. So aber sah er sie nur verärgert an und Bulma zuckte die Achseln. „Schon gut, das war ein blöder Witz, gebe ich ja zu. Ich bereite am Computer die Details vor und drehe dir den Rücken zu. Zufrieden?“
Ohne seine Reaktion abzuwarten setzte sie sich an den Computer und hieb in die Tasten.
Vegeta atmete tief durch, dann streifte er seinen Overall ab und band den Gürtel auf. Bulma war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Das Bild auf dem Schirm war dunkeln genug, um das Glas wie einen schlechten Spiegel wirken zu lassen und da die größte Lichtquelle der Werkstatt genau über seinem Kopf hing, waren Einzelheiten zwar verschwommen, aber dennoch zu erkennen.
Warum klopft mein Herz so, fragte sich Bulma. Ich habe ihn doch schon nackt gesehen. Ist es, weil ich ihn heimlich beobachte? Diese Muskeln ... er quält sich so noch stärker zu werden, dabei gibt es gar nichts, das man an ihm noch verbessern müsste (zumindest äußerlich nicht....)... Sie seufzte.
Vegeta, der gerade seine Hose herunterlassen wollte zuckte zusammen. Sie sah ihn doch nicht, oder? Dank seiner geschärften Wahrnehmung erkannte er sein verschwommenes Spiegelbild im Bildschirm neben der Negativskizze des Anzugs. Diese Bulma.... Er kämpfte seine Verlegenheit nieder und stieg aus den Hosenbeinen. In den Boxershorts steckte er sich und tat, als müsse er seine Muskeln lockern. Da der Schirm leicht schräg stand, konnte er auch Bulmas Gesicht darin spiegeln sehen, auf der anderen Seite, ebenfalls verschwommen, aber die Art wie sie ihre Lippen leckte und wie ihre Hände auf den Tasten erstarrten, beschleunigte seinen Puls. Nicht vor Ärger oder Verlegenheit, sondern weil er sich wünschte, sie jetzt auf der Stelle in den Arm nehmen zu können, sie auf seiner bloßen Haut zu spüren, ihre Hände, ihr seidiges Haar und ihre Lippen... Vielleicht sollte er seinen Plan nochmals überdenken .... nein, dazu war es zu spät und der Kampf gegen die Cyborgs hatte absoluten Vorrang. Eisern kämpfte er seinen Impuls nieder und ging zum Würfel hinüber, wo er sich so aufstellte, wie sie es ihm gezeigt hätte. Seine Stimme war heiser als er ihr zurief, dass er soweit sei.
Bulma riss sich ebenfalls zusammen, doch wenn auch ihre Finger wieder rasend schnell über die Tasten huschten, ihr Blick war immer noch auf den Winkel des Bildschirms gerichtet, wo Vegeta sich spiegelte. Sie hasste es, dieses Verlangen ihn an sich zu drücken, diesen Wunsch zu spüren ob seine Haut immer noch so warm war wie sie es in Erinnerung hatte, diesen Impuls ihn doch zu bitten hier zu bleiben. Entschlossen drückte sie die Eingabetaste. Nein, sie hatte sich entschieden die Distanz zu wahren und da er sowieso fortging, was hätte es für einen Sinn, seinen Gefühlen einfach nachzugeben?
Der Würfel schloss sich. Vegeta war darin gefangen, der Kopf schaute zum oberen Loch heraus und die Hände jeweils zu einem Loch aus der Seite. Es sah lächerlich aus und das wusste er.
„Geht‘s bald weiter? Ich will nicht den ganzen Tag so verbringen!“
„Nur Geduld. Jetzt spann die Muskeln an, aber mach dabei den Würfel nicht kaputt.“
„Komische Art Maß zu nehmen“, brummte Vegeta und konzentrierte sich. Die Muskeln schwollen an und Bulma, welche die Werte der Sensoren am Bildschirm ablas nickte zufrieden. Ja, sie hatte sich in der Kalkulation nicht vertan. Sein Muskelumfang war fast genauso viel gewachsen wie sie es berechnet hatte. Noch ein Klick mit der Maus, dann konnte sie den nächsten Schritt einleiten. Sie stand auf und ging zu dem Tank mit der Harzmasse hinüber, nahm den vorbereiteten Schlauch und steckte ihn in die letzte Öffnung auf der Rückseite des Würfels. „Dann musst du ganz still stehen, es wird sich komisch anfühlen aber nicht weh tun, versprochen.“ Vegeta zog lediglich beide Brauen in die Höhe. Bulma öffnete den Hahn und das Spezialharz floss in den Würfel.
„Igitt! Was ist das?“
„Nur eine Masse für die Form, mehr nicht. Lass ja nicht locker, sonst wird der Anzug zu eng.“
Zähneknirschend erduldete Vegeta, dass er hier sozusagen in Harz gegossen wurde. Die Masse war klebrig, warm aber und irgendwie eklig. Es dauerte etwa drei Minuten bis er vom Hals abwärts darin eingeschlossen war. „War’s das?“, fragte er, als Bulma den Hahn zudrehte.
„Noch nicht ganz. Es dauert jetzt etwa eine Minute, dann ist es hart. Atme tief ein und halte solange die Luft an.“
Die Minute erschien ihm wie eine Ewigkeit. Wäre er kein Saiyan wäre er sicher im Harz erstickt, doch Bulma hatte genug Daten gesammelt, um sicher zu sein, dass sie nichts Unmögliches verlangte.
„Okay, du kannst ausatmen. Es dürfte hart genug sein.“
Vegeta ließ sich nicht zweimal bitten. Ihm war ein wenig schwindlig geworden und er war froh, dass er zumindest wieder nach Luft schnappen konnte. „Wie lange muss ich noch hier drin ausharren. Du kriegst das Zeugs doch von mir runter, oder?
„Ganz sicher. Ich habe das Harz selbst getestet. Eine Sekunde.“ Sie langte zum Knopf hinüber, der den Würfel öffnen würde. „Allerdings habe ich es nur an der Haut getestet, nicht an Stoffen ...“ Sie drückte und der Würfel öffnete sich. Das Harz haftete an den Innenflächen. Durch die Bewegung des Würfels brach es wie berechnet sauber in der Mitte dort wo Vegeta stand, sodass die Abdrücke seiner Vorder- wie Rückseite sauber in je einem Harzblock abgedrückt waren. Die Shorts allerdings überlebten es nicht ... und so kam ein splitternackter Vegeta zum Vorschein. Bulma hatte das geahnt und tat so, als bemerke sie es nicht, als er mit hochrotem Kopf an ihr vorbei huschte und eilends in seine Hosen schlüpfte.
Sie hatte sich die Dose mit dem Härter geholt und fixierte die beiden Blöcke damit, sodass es zu keinen weiteren Sprüngen und Absplitterungen kommen konnte.
„Das war alles, Vegeta“, sagte sie, ohne ihn anzusehen. „Du kannst weiter trainieren gehen, ich bin dann in acht Tagen soweit, dass du den Anzug probieren kannst und ich noch einen Tag für eventuelle Ausbesserungen habe.“
Vegeta räusperte sich. Soviel Rücksicht hätte er von ihr nicht erwartet, oder hatte er die Spiegelung falsch gedeutet und sie interessierte sich nicht für seine Muskeln und ähmm... den Rest. Das war nicht weiter schlimm, sagte er sich, aber ein Gefühl der Enttäuschung blieb doch. So egal es ihm auch sein konnte, ihre Bewunderung (falls er es sich nicht eingebildet hatte...) gab ihm seltsamerweise Kraft und er fühlte sich größer und stärker wenn sie ihn so ansah.... Ob es Kakerott ähnlich ging mit seiner Chichi? Ich bin nicht Kakerott, sagte er sich, ich brauche so etwas nicht und das werde ich mir beweisen, da draußen. Ich werde stärker werden, viel stärker und dann werde ich die Cyborgs zerlegen und Kakerott....
„Willst du hier Wurzeln schlagen?“, fragte Bulma laut. Sie war mit dem Härten fertig und begab sich wieder zum Computer, um anhand der Abdrücke die letzten Rechnungen anzustellen, ehe sie mit dem Guss der ersten der über tausend Schichten beginnen konnte. Ihr standen noch acht harte Tage bevor und das Wissen seiner Nähe, selbst wenn sie ihn nicht ansah, war keinesfalls hilfreich....
Vegeta zuckte zusammen. Hinaus geworfen zu werden, war das letzte, das er erwartet hatte. Nun gut, er hatte wirklich Besseres zu tun, als über Bulma zu grübeln. Zwei Tage noch, dann musste er das Raumschiff wieder aufgeben. Ohne ein Wort des