Fanfic: A new Era of Warriors - Kapitel 2
leid. Ich hab ernsthaft gedacht, das alles wäre ein Traum gewesen. Sonst hätte ich mich heute nachmittag ein wenig mehr beeilt und dich nicht so lange hier alleine gelassen. Fühlst du dich schon besser?" erkundigte sie sich höflich nach seinem Befinden.
„Mir geht’s gut... ich bin wieder so gut wie neu..." prahlte der Saiyajin zurück.
Ein einziger Blick in sein Gesicht verriet ihr, dass dem bei Weitem nicht so war. Er war blass, in seinen Augen zeigte sich ein fiebriger Glanz. Das und die Tatsache, dass er, obwohl es im Haus eigentlich angenehm warm war immer noch den Bademantel eng um sich trug und sich in die Wolldecke eingehüllt hatte bestätigte sie in ihrer Annahme, dass er alles andere als fit war, und dass er wahrhaftig keine, auch nicht die kleinste Schwäche zugeben konnte.
„Das sehe ich... wie sieht’s mit den Wunden aus? Ich hoffe, du bist nicht zuviel herum gerannt..."
Vegeta verzog erneut für einen kurzen Augenblick sein Gesicht... außer seinem kurzen Abstecher in die Küche hatte er fast den ganzen Tag schlafend auf dem Sofa verbracht.
„Alles okay..." antwortete er knapp.
„Möchtest du irgend etwas? Was zu Essen, einen Tee? Oder irgendwas anderes zu trinken?"
Der Saiyajin verdrehte genervt die Augen. Dieses Frauenzimmer ging ihm in dieser kurzen Zeit fast genauso sehr auf den Geist wie Bulma mit ihrer nervenaufreibend Fürsorge, wenn er sich mal wieder mitsamt dem Gravityroom in die Luft gesprengt hatte.
„Ich will nur wissen, warum ich hier bin, VERDAMMT NOCH MAL!!!"
„Schrei mich nicht so an!"
„Ich schreie an, wen ich will!"
„Aber nicht in meinem Haus!"
Demonstrativ erhob sich Zoe von der Couch und marschierte in Richtung Küche.
„Ich habe Hunger. Wenn du auch was willst, musst du’s nur sagen."
„Und ich habe gesagt..." Weiter kam er nicht, denn Zoe unterbrach ihn.
„Jaja... ich werde dir alles erkläre, soweit ich dazu im Stande bin. Willst du nun was haben oder nicht?" Das fehlte ihr gerade noch, dass sie sich in ihrem eigenen Haus - naja, dem Haus ihrer Eltern - von einem dahergelaufenen Saiyajinprinzen herum schubsen ließ. Das konnte er bei sich zu Hause machen. Auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass in Wirklichkeit seine Frau die Hosen anhatte...
„Von mir aus..." brummte es inzwischen aus dem Wohnzimmer.
Mit einem zufriedenen Grinsen öffnete Zoe den Kühlschrank und stellte zu ihrem eigenen Erstaunen fest, dass noch alles darin vorhanden zu sein schien. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass ihr eine gähnende Leere, die in etwa dem Hunger eines Saiyajins entsprach entgegensehen würde.
Nun war sie sich hundertprozentig sicher, dass der Arme wirklich krank sein musste...
Gerade als sie die Nudeln abseihte, klingelte es an der Haustüre. Verwundert hob Zoe den Kopf. Wer das wohl sein mochte? Nach einem kurzen Blick auf Vegeta, der sich auf der Couch wieder ausgestreckt hatte, ging sie langsam an die Tür und öffnete sie. Anfangs konnte sie niemanden sehen, erst als sie ihren Blick nach unten richtete, fiel ihr das Telephonat von vorhin wieder ein.
„Tommy! Dich hab ich ja ganz vergessen..."
Der Kleine stand mit einem breiten Grinsen, einem Rucksack und einer bis obenhin angefüllten Stofftüte vor ihrer Tür und sah sie erwartungsvoll an.
„Mama hat gesagt, ich soll mich anständig benehmen, mir Spielzeug mitbringen und dich gefälligst nicht nerven..." äffte er seine Mutter nach und strich sich nebenbei ein paar der vorwitzigen blonden Haare aus der Stirn.
„Das ist aber lieb von ihr, dass sie so an mich denkt... komm rein. Ich hoffe, du hast Hunger, ich hab nämlich gerade gekocht..."
„Was denn?" fragte der Junge und stiefelte an ihr vorbei in den Flur. Während Zoe die Tür hinter ihm wieder abschloss, zog er sich seine Schuhe aus und kramte seine Pantoffeln aus seinem Rucksack.
„Nudeln mit Sahnesoße... und dann hab ich noch eine leichte Suppe gekocht..."
„Wieso das denn?"
„Das wirst du gleich sehen", antwortete sie und ging an dem Kleinen vorbei in die Küche, wo sie ihre Töpfe vom Herd nahm.
„Willst du auf der Couch essen oder kommst du zu uns?" rief sie ins Wohnzimmer. Tommy folgte ihrem Blick, konnte aber nur jemanden sehen, der anscheinend auf dem Sofa lag.
„Couch", lautete die leise, einsilbige Antwort.
„Wer ist denn da zu Besuch? Ist er krank? Warum ist er denn hier?" sprudelte es neugierig aus Tommy heraus.
„Ich sagte doch, das wirst du gleich sehen." Zoe nahm einen Teller und schöpfte etwas von der Suppenbrühe hinein. Wenn Vegeta über den ganzen Tag den Kühlschrank nicht ausgeräumt hatte, dann würde er auch jetzt nichts schwereres vertragen.
Anschließend drückte sie Tommy den Teller in die Hand.
„Da, bring ihm den..."
„Ist gut..."
Langsam und darauf bedacht, nichts zu verschütten schlich der Kleine ins Wohnzimmer und stellte dort angekommen den Teller vorsichtig ab.
„Guten Appetit!" meinte er höflich.
Vegeta, der sich mühsam aufgerichtet hatte, grunzte nur etwas Undefinierbares zurück und machte sich bedächtig über den Inhalt des Tellers her.
„Meine Mama sagt immer, ich soll mich bedanken, wenn mir jemand ‘Guten Appetit’ wünscht..." wies ihn Tommy auf seine Unhöflichkeit hin.
Vegeta sah kurz auf und musterte das blonde Kerlchen, das mit einem bitterernsten Gesicht vor ihm stand. Dann senkte er seinen Kopf wieder.
„Hab ich nicht nötig. Wozu bin ich schließlich ein Prinz..."
Tommy hingegen starrte ihn nun mit großen Augen an.
„Du... du siehst aus, wie... Zoe? Wer ist das?"
Zoe trat hinter den Kleinen und legte ihm ihre Hand auf die Schulter.
„Was hast du denn als erstes gedacht?
„Ich... ich hab Vegeta gedacht... aber das kann doch gar nicht sein!"
„Ist aber so. Darf ich vorstellen: Vegeta, Prinz der Saiyajins. Ich hab ihn gestern am Strand gefunden und jetzt wohnt er erst einmal eine Zeit lang hier", erklärte sie. Tommy hatte seinen Blick immer noch nicht von dem Saiyajin gewandt. Plötzlich drehte er sich mit einem breiten Grinsen zu Zoe um.
„Das ist super!!! Glaubst du, er fliegt mal ‘ne Runde mit mir?"
„Das weiß ich nicht. Frag ihn doch mal. Aber jetzt würde ich gerne was essen. Sonst muss ich nämlich verhungern und du bist ganz alleine mit Vegeta. Und ich glaube nicht, dass einer von euch beiden kochen kann", lächelte sie zurück.
„Ich bin ja auch erst fünf!"
„Und ich hab’s nicht nötig, mir selbst was zu kochen. Notfalls esse ich den Knirps hier..." grummelte Vegeta auf der Couch und löffelte weiter an seiner Suppe.
Zoe verdrehte die Augen. Charmant wie ein Presslufthammer...
„Bevor ich’s vergesse: Vegeta, das hier ist Tommy. Er wird wohl den Abend über hier spielen, ich hab nämlich eine Menge zu tun. Ich bin sicher, er hat auch ein paar Videos dabei..." Tommy nickte bestätigend. „... dann kannst du dir mal ansehen, was ich mit Zeichentrickserie gemeint habe. Außerdem ist er dein größter Fan..."
„Stimmt nicht! Ich bin Son-Gohans größter Fan!" unterbrach sie der Kleine. Wieder rollte sie mit den Augen.
„Also, gestern war es noch Vegeta. Letzte Woche Piccolo, die Woche davor Trunks, davor Tenshinhan, weil er drei Augen hat, und die Woche davor meintest du, die Schildkröte sei am coolsten... kannst du dich vielleicht mal entscheiden?"
„Man wird doch noch mal seine Meinung ändern dürfen."
„Das darf doch alles nicht war sein!!! Könnt ihr vielleicht mal die Klappe halten? Ihr seid ja noch schlimmer als meine Familie!" knurrte Vegeta dazwischen.
„Zoe, darf ich hier bei Vegeta essen?"
„Von mir aus."
„Zoe? Gehst du morgen mit mir an den Strand? Vielleicht werden ja noch mehr angespült..."
„Das glaube ich weniger, Tommy..."
„Könnt ihr nicht einmal eure Klappe halten?"
***
Zoe sah den beiden ‘Männern’ auf ihrer Couch interessiert zu. Eigentlich hatte sie ja genug mit dem Wälzer über Verfahrensprotokolle zu tun, nur war das in etwa so spannend wie Beton beim Trocknen zuzusehen.
Vegeta und Tommy saßen mit dem Rücken zu ihr da, beide hatten den Kopf etwas schiefgelegt und starrten in den Fernseher. Delia hatte sich auch wieder zu ihnen gesellt und Vegetas Oberschenkel als Kissen für sich beansprucht. Der schien sich mittlerweile damit abgefunden zu haben, dass ihn der Hund mochte. Wenn sie nicht alles täuschte, hatte er sogar seine Hand auf ihrem Kopf und kraulte sie leicht.
Seufzend blätterte sie eine Seite weiter, ohne auch nur den Inhalt der vorherigen gelesen zu haben.
Eigentlich wäre es besser, wenn sie Vegeta in einem Gästezimmer einquartieren würde. Er würde sicher noch länger hierbleiben, und da konnte sie ihn doch nicht auf der Couch schlafen lassen.
Irgendwie glaubte sie noch immer nicht so ganz, dass das alles nicht doch ein Traum war... ein ziemlich eigenartiger noch dazu. Doch die blauen Flecken an ihrer Schulter sprachen genauso dagegen wie die Tatsache, dass Tommy ihn ja auch sehen konnte und hellauf begeistert von seinem neuen ‘Freund’ war. Neben irgendeinem Video, indem die Truppe von Son-Goku mal wieder die Welt retten musste - was anderes taten die schließlich äußerst selten - löcherte er den Saiyajin mit tausenden von Fragen, die Vegeta entweder gar nicht, mit einem knappen ja oder nein, oder mit irgendeiner Bemerkung beantwortete.
Weshalb hatte es ihn