Fanfic: Son Gokous Jenseitsabenteuer (V/G/P) - Enma ruft Enma Teil 3

gezielten Feldern damals war es ja anders, dass es bei der goldenen DVD so daneben gehen könnte, hat ja keiner geahnt, ich am allerwenigsten...*




„Euch ähnlich zu sein, wäre zuviel der Ehre“, murmelte La’ir, sorgsam darauf bedacht, den Kopf dabei keinen Millimeter zu heben, damit Getseco seine wahren Gefühle nicht an seinen Augen ablesen konnte.




„Hmmm...“ Getsecos Hand schwebte über der Schüssel mit den Würmern. „Mitunter frage ich mich, wie tief deine Ergebenheit eigentlich reicht, La’ir.“


Darauf gab es nur eine Antwort und La’ir wusste, wie sie zu lauten hatte: „Testet mich, Fürst.“




Getseco kicherte. Es war ein widerwärtiges Geräusch, das gar nicht zu seiner sonst so eleganten Erscheinung passte. Mit einer raschen Bewegung fegte er die Schale mit den Würmern von der Lehne. Scheppernd schlug sie auf dem Boden auf und die Würmer kullerten heraus. „Ich mag sie nicht mehr, La’ir. Mach sauber!“




La’ir trat gehorsam näher, sank auf die Knie und fing an, die Würmer aufzulesen. Plötzlich durchbohrte ein fadendünne Nadel seinen Handrücken. La’ir beging nicht den Fehler, Getseco fragend anzusehen. Er zog die Nadel auch nicht aus seiner Haut, obwohl sie mit etwas eingerieben war, das höllisch brannte. Statt dessen neigte er den Kopf noch etwas tiefer. „Mein Fürst?“




„Habe ich dir erlaubt, die Hände zu benutzen?“ La’ir wusste, was das hieß. Getseco spielte dieses Spiel nicht das erste Mal mit ihm. Gehorsam legte La’ir die Hände auf den Rücken, sorgsam drauf bedacht, dass die Nadel weder die andere Hand noch den Rücken berührte. Tief beugte er den Kopf hinab und schloss seine Zähne um einen Wurm.


„So ist es richtig. Jetzt iss ihn auf, iss alle auf und danach leckst du mir noch die Schüssel sauber. Wenn du brav bist, erlaube ich dir, die Nadel zu entfernen, ehe das Gift deinen ganzen Körper lähmt. Aber ich würde mich an deiner Stelle beeilen. Die Wärme deiner Hand wird die Schutzlackierung in etwa einer Viertel Stunde aufgelöst haben.“


*Es wäre leichter zu ertragen, wenn er das dämliche Kichern lassen würde*, ging es La’ir durch den Kopf, während er hastig Wurm um Wurm mit den Zähnen aufhob und hinunterwürgte. *Ein Königreich für eine Ablenkung. Wenn er sich noch länger langweilt, fällt ihm noch eine Boshaftigkeit ein.*




Als ob die Götter seine Bitte erhört hätten, flog in diesem Moment die Türe auf und eine hagere, grau gewandete Gestalt kam herein geschritten. Im Gegensatz zu La’irs Gehorsam war seine Haltung geradezu provokant überheblich.




„Gute Neuigkeiten Getseco.“ Die Stimme des bärtigen, grauhaarigen Dämons klang wie ein Reibeisen und wie immer gelang es La’ir nicht, eine Gänsehaut zu unterdrücken.


„Du klingst ja geradezu begeistert, Firozz“, amüsierte sich Getseco. „Hoffentlich sind deine Neuigkeiten unterhaltsamer als jene dieses Wurmes dort“, er wies mit der Hand nachlässig auf den Dämon, der immer noch auf seinen Knien herum rutschte.




„Kann ... dürfte ich mich entfernen, Hoheit“, winselte der Verachtete und schielte in Richtung Türe. Das hätte er besser nicht getan. Eine lässige Bewegung, der schlanken, eleganten Finger und eine hauchfeine Nadel bohrte sich in sein linkes Auge. Der Dämon jaulte auf und beging den Fehler nach der Nadel greifen zu wollen. Sssst! Sssst! steckte eine weitere in seinem rechten Augen und eine dritte in seiner Kehle. Diesmal schien eine Schutzlackierung die Wirkung zu verzögern, denn der Dämon krümmte und wand sich schreiend auf dem Boden, Geschwüre wuchsen aus seiner Haut, brachen auf und die eitrige, gelblich-grüne Flüssigkeit tropfe auf den Boden, wo sie rauchende Löcher in den grob gehauenen Gestein fraß. Der ekelhaft süße Gestank, der von dem sterbenden Dämon ausging drehte La’ir fast den Magen um, doch er zwang sich, weiterhin eilends einen Wurm nach dem anderen hinunterzuwürgen. Als nur noch einen paar davon übrig waren, gab der Dämon sein letztes Röcheln von sich.




„Und wer beseitigt diesen Dreck jetzt?“, fragte Firozz die Nase rümpfend.


Eben schnappte La’ir sich den letzten Wurm, richtete sich ein wenig auf, um ihn besser in den Mund nehmen zu können, da beugte sich Getseco vor, fasste La’ir mit seiner Rechten am Kinn und zog ihn auf die Beine. Der Wurm hing immer noch zwischen La’irs Zähnen, Getseco hob den Gesichtsschleier ein wenig an und schoss seinen Mund um das freie Ende des Wurmes, sodass seine Lippen auf denen La’irs zu liegen kamen, der seine Augen geschockt aufriss und um ein Haar den Fehler begangen hätte, zurück zu weichen. Betont langsam biss Gesteco vom dem Wurm ab, löste sich von La’ir und zerkaute den Bissen genüsslich. La’ir fiel wieder auf die Knie, diesmal eher vor Schreck als vor Demut und schluckte rasch seine Hälfte des Wurmes.




„Ist es mir nun doch gelungen, dich ein wenig aus der Fassung zu bringen, La’ir?“, lachte Getseco und leckte sich die Lippen. „Du darfst dir die Nadel aus der Hand ziehen.“


Stumm folgte La’ir dieser Aufforderung. Das Brennen ließ nach und die Wunde blutete kaum noch. Da er keine weiteren Schmerzen verspürte, hatte er das Zeitlimit wohl nicht überschritten.




„Und jetzt benütze dein Talent, um diesen stinkenden Haufen Mist wegzuräumen.“


Diesen Befehl hatte er nicht erwartet, zumindest nicht innerhalb dieser Mauern. Dennoch kam Zögern nicht in Frage. Egal wie schauderhaft ihm dabei war, er legte die Fingerspitzen beider Hände aufeinander, sodass sie ein Dach bildeten. „Extinction!“ In seiner Vorstellung wischte eine unsichtbare Hand den Kadaver des Dämons fort und vor den Augen der beiden Zuseher geschah genau das. Der erste Wisch streifte die Farbe aus dem Haufen, der nächste löste die Umrisse auf und mit dem dritten verschwanden die letzten Schatten.




Jetzt kam der schwierigste Teil. La’ir verkleinerte das Dach, näherte die Handflächen einander an und presste sie schließlich zusammen. Genau hier war bei der goldenen DVD das Unglück passiert. Diese DVD hatte sich der Auslöschung widersetzt, sodass La’ir damals mehr und mehr Kraft hatte freisetzen müssen, Kraft, die nicht mehr zu kontrollieren war und die schließlich wild in alle Richtungen wirksam wurde. Doch dieses kleine Feld hier setzte seinem Ende keinen sonderlich großen Widerstand entgegen und das sonderbare Sirren, das den Prozess begleitete, verschwand zusammen mit dem Feld. La’ir ließ die Hände sinken. „Vollbracht, Fürst.“




„Fein, fein“, sagte Firozz hastig und winkte La’ir, ihm den Platz vor dem Thron freizumachen, worauf dieser hastig zur Seite wich.


„Ach ja, du hast ja wichtige Neuigkeiten zu vermelden“, erinnerte sich Getseco.


„Spuck schon aus!“




„Koenma hat wie Ihr vorausberechnet habt, Verstärkung geholt. Wollt ihr seine „Armee“ sehen?“


„Das sind mal gute Neuigkeiten. Aber sicher, ich hoffe, es sind Leute mit denen man sich eine Weile lang amüsieren kann.“




Ohne darauf etwas zu erwidern, zog Firozz den Datenkristall des Spähers hervor und projizierte das gespeicherte Bildmaterial an die Wand seitlich vom Thron, sodass Getseco alles gemütlich mitverfolgen konnte.




„Was, nur drei?“ Getseco war enttäuscht. „Zwei Menschen und ein komischer Dämon mit Fühlern, die sollen mich aufhalten können? Wohl zusammen mit den paar Kämpfern, die Koenma in jede Schlacht schickt und die sich bislang noch nicht hierher getraut haben, ha!“




„Nicht ganz, Gesteco“, sagte Firozz. „Der eine Mensch aus Konemas Truppe, der mit dem Schwert, das uns bei der Öffnung der Grenze von Nutzen sein könnte, ist vor einer Weile verschwunden. Die anderen sind in die Menschenwelt gewechselt, der größere der neuen Kämpfer mit den schwarzen Haaren ist bei Koenma zurückgeblieben, aber wie gesagt, den einen Menschen kann ich nicht mehr orten. Es ist, als wäre er in einen Ausläufer der Extincition geraten.“




„So ein Pech aber auch!“, ärgerte sich Getseco vielleicht eine halbe Sekunde lang, dann zuckte er die Achseln. „Was solls, sobald Enmas Palast ausgelöscht ist, wird auch die Grenze nicht mehr länger bestehen. Wäre zwar gut gewesen, wenn wir vorher die Menschenwelt stürmen könnten, aber das ist nur eine kurze Verzögerung.“


Er legte sich den Zeigefinger ans Kinn. „Was treiben die zwei Neulinge und Konemas Resttruppe in der Menschenwelt?“




„Schwer zu sagen, da unsere Späher nicht folgen können. Aber ich schätze, sie stärken ihre Kräfte, um dann hierher zu kommen.“




„Das wäre endlich mal eine Abwechslung. Wir sollten ein paar der Fallen entschärfen, damit du und die anderen endlich mal etwas zu tun bekommen.“


„Wir fürchten uns alle nicht, von uns aus braucht es gar keine zusätzlichen Fallen zu geben, Getseco.“




„Umso besser, dann habe ich mehr Spaß beim Zusehen. Wie weit ist der Spiegelsaal?“


„Ihr könnt jede gewünschte Kammer einsehen, Getseco. Meine Assistenten haben die letzten Spiegel installiert.“




„Dann kann ich bloß hoffen, dass sie sich mit ihrem Training oder was sie in der Menschenwelt auch immer zu tun planen, bald fertig sind.“ Er drehte den Kopf ein wenig zu La’ir, der geduldig wartend in der Ecke stand und dagegen ankämpfte, sich wegen der ganzen Würmer übergeben zu müssen. „Freust du dich nicht auch, dass ein paar deiner Artgenossen mutig genug sind, es mit uns aufnehmen zu wollen. Vielleicht schafft es sogar einer bis hierher, sodass wir uns mit ihm unterhalten können, ehe wir ihn langsam und genussvoll .... hmm ...
Suche
Profil
Gast
Style