Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 6
Kapitel: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 6
Nur ein Lächeln
Teil 6
Mit einem Ruck hob das Raumschiff ab und raste in den Himmel. Die Druckwelle ließ alle Scheiben in der Nachbarschaft klirren.
Die Startbeschleunigung drückte Bulma tief in den Sitz und sie war dankbar, dass sie reflexartig die Sicherheitsgurte geschlossen hatte. Ihr Schrei steckte ihr noch in der Kehle und entsetzt sah sie auf dem Monitor die Wolken vorbeirasen, dann wurde es grau und schwarz und die Sterne blinkten.
Der Druck ließ nach und über dem Monitor leuchtete ein grünes Licht. Entschlossen öffnete Bulma ihren Gurt und stapfte zu Vegeta, der hektisch Zahlen in den Bordcomputer eingab.
„Was ... was hast du dir dabei gedacht, Vegeta?“, fuhr Bulma ihn an. „Dreh sofort wieder um und bring mich nach Hause!“
„Das würde zuviel Energie kosten“, sagte Vegeta, ohne von den Tasten hochzublicken. „Und jetzt stör mich nicht oder wir landen weiß der Teufel wo.“
„Dann lass mich das Ding fliegen“, gab Bulma zurück. „Ich kann dich zu jedem verdammten Stern dieser Galaxie bringen.“
Vegete drehte kurz den Kopf und ein flüchtiges Grinsen huschte über sein konzentriertes Gesicht. „Was glaubst du denn, warum ich dich mitgenommen habe.“
„Du brauchst doch keinen Navigator“, meinte Bulma kopfschüttelnd. „Mein Vater hat die von dir gewünschten Ziele bestimmt längst in den Autopilot eingegeben.“
„Stimmt, aber was wenn etwas schief geht?“, fragte Vegeta. „Nach meiner letzten Reise will ich mich so gut absichern wie möglich.“
Er gab die letzte Zahlenkombination ein, und lehnte sich zurück. Der Autopilot übernahm das Steuer und sie rasten am Mars vorbei, durch den Asteroidengürtel und zwischen Jupiter und Io hindurch.
„Jetzt mach mal keinen Aufstand Bulma. Die eine Giftspritze auf dem Fest hat mich aufmerksam gemacht, dass du fast alles mit fast nichts reparieren kannst. Also sei froh, dass ich dieses Talent von dir zu schätzen weiß.“
„Ach so? Soll ich jetzt auch noch dankbar sein, dass du mich entführt hast nur weil du einen Hilfsmechaniker brauchst?“ Bulma kochte.
„Ich brauche dich nicht nur dafür“, sagte Vegeta rasch. „Ich mag auch keine Konserven und da unten hat dein Vater ja eine kleine Küche eingebaut. In drei Stunden ist mein Vormittagstraining beendet und bis dahin hast du Zeit, mir was Feines zu kochen.“
Bulma sah aus als wollte sie ihm an die Kehle springen und genauso fühlte sie sich. „Soll ich dir auch noch deine Sachen waschen, glätten und ein paar Sonden für dein Training bauen?“
Der Tonfall hätte Vegeta warnen sollen, aber er war mit seinen Gedanken schon bei seinem ersten Ziel und sagte daher ohne lange nachzudenken: „Eigentlich brauche ich die nicht unbedingt, aber wenn dir nach dem Putzen und Aufräumen noch langweilig ist...“
„Arrgh!“ Bulma explodierte, holte zum Schlag aus und ... wurde von Vegeta gestoppt, der ihren Arm mit einer Hand locker abfing. „Niemand ...“, sagte er leise und drohend, sodass jedem anderen Angst und Bange geworden wäre, „niemand schlägt einen Saiyan ohne dafür zu bezahlen.“
Aber Bulma war nicht irgendjemand. Obwohl sie wusste, wozu er mit seinen Kräften in der Lage war senkte sie ihren zornfunkelnden Blick nicht. „Du traust dich ja doch nicht, deinen kostbaren Mechaniker zu verprügeln“, reizte sie ihn ungeniert. „Wer soll dir denn sonst dein Raumschiff wieder zusammenflicken, wenn du es beschädigst.“
Sie holte mit der freien Hand aus und da Vegeta so absolut von seiner Einschüchterungstaktik überzeugt war, reagierte er dieses Mal zu langsam und Klatsch! hatte er den Abdruck ihrer Hand im Gesicht. „Das ist dafür dass du mich nicht gefragt hast. Dafür, dass du mich nicht hast packen lassen und ich nicht einmal Wäsche zum Wechseln dabei habe. Dafür, dass ich mich nicht mal von meinen Eltern habe verabschieden können!“ Bulma steigerte sich immer mehr in ihre Wut, holte erneut aus, aber dieses Mal fing er auch ihren zweiten Arm ab. Sie hing wehrlos in seinem eisenharten Griff. Tränen sammelten sich in ihren Augen, liefen die Wangen hinab und tropften auf den Boden. Tränen der Wut, aber auch Tränen des Schmerzes und der Hilflosigkeit.
Vegeta wusste nicht, was er tun sollte. Er konnte nicht zurückschlagen. Sie anzuschreien oder zu schütteln würde die Tränenflut noch vergrößern und er hasste Tränen, besonders Bulmas. Sie war doch sonst so zäh, so unerschütterlich, so biestig. Das war ihm weit lieber, denn sie so weinen zu sehen, bewirkte, dass er sich hilflos fühlte und das wiederum machte ihn wütend. Sie sollte endlich aufhören ... so schrecklich war es nun auch nicht, mal wieder ins All zu fliegen. Sie war doch auch nach Namek geflogen mit Gohan und Kililyn. Hasste sie den Gedanken an diese Reise so sehr weil er dabei war? Der Gedanke versetzte ihm einen Stich und er ließ ihre Arme los. Sie versuchte nicht mehr, ihn zu schlagen, aber ihre Tränen wollten nicht aufhören zu fließen.
Vegeta schluckte und drehte sich von ihr weg. „Passiert ist passiert, du wirst dich schon damit abfinden. Jetzt geh runter und wasch dein Gesicht. Du siehst grässlich aus.“
Bulma schnüffelte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Sie wusste nicht, was über sie gekommen war, vielleicht der Frust der ganzen vergangen Tage, der Abschiedsschmerz, den sie mit sich herumgetragen hatte und der nun doch für die Katz gewesen war. „Schon gut, Vegeta. Ich heule nicht mehr“, sagte sie und atmete tief durch.
Vegeta atmete auf. Offenbar hatte sie sich wieder gefasst.
„Die Ohrfeige hast du dir verdient und ich werde mich nicht dafür entschuldigen“, sagte Bulma und ging zur Wendeltreppe. „Ich werde schauen, ob ich nicht irgendwo etwas halbwegs Passendes zum Anziehen finde. Aber eines sage ich dir“, sie drehte sich noch einmal kurz um, „wir werden den ersten zivilisierten Planeten anfliegen, an dem wir vorbeikommen und dann werde ich einkaufen gehen und wenn ich die halben Ersatzteile dafür verhökern muss!“
Damit kletterte sie die Wendeltreppe hinab. Vegeta sah ihr nach und schüttelte den Kopf. Es war unmöglich aus ihr schlau zu werden. Na, jedenfalls war der untere Schiffsbereich gegen die Wirkung des Gravitationskonverters abgeschirmt, sonst wäre Bulma bei hundert G echt in Gefahr. Vegeta zog den Overall zurecht und fuhr den Konverter hoch. Zeit für die erste Runde....
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Bulma warf den orangen Overall frustriert zurück in den Schrank. Offensichtlich hatte ihr Vater mehrere Modelle von Kampfanzügen hier untergebracht, auch Son Gokous. Nur leider passte ihr keines davon.
Hoffentlich trafen sie bald auf eine zivilisierte Welt. Bulma sah sich schon mit verdreckten Klamotten durch hell erleuchtete Straßen gehen und dann würde sie von den örtlichen Behörden wegen Landstreicherei festgenommen werden. Da sie kein Geld hätte, könnte sie keine Kaution zahlen und würde als Sklavin in irgendeiner Erzmine auf einem entfernten Asteroiden enden ... und das alles wegen diesem Idioten von Saiyan!
Sie starrte wütend zur Decke. Er hatte einen Schrank voll Klamotten und sie nicht einmal frische Wäsche. Nun gut, würde sie eben ihre jetzigen Sachen jeden Tag waschen, einen Waschautomaten mit Trockner hatte ihr Vater ja auch irgendwo eingebaut.
Als Vegeta drei Stunden später verschwitzt nach unten kam, um zu duschen, saß Bulma am Tisch und schlürfte heißen Kaffee, während sie eine lange, lange Einkaufsliste schrieb. Aber nicht das veranlasste Vegeta, sich die Augen zu reiben, sondern ihr Aufzug. Bulma hatte kurzerhand einen von Vegetas schwarzen Overalls angezogen (die passten in der Größe besser als Gokous Stücke). Der tiefe Ausschnitt vorne und der für ihre Figur etwas zu enge Schnitt an den Hüften ließen sie geradezu verboten aussehen.
„Du kannst dein Zeugs zu meinem in die Wäsche stopfen, dann mach den Deckel zu und drück den grünen Knopf“, sagte sie, ohne ihn anzuschauen. Sie ging gedanklich die einzelnen Posten ihrer Liste durch und kam zu dem Schluss, dass sie unbedingt noch drei Arbeitsoveralls brauchte, aber solche von der praktischen Sorte mit vielen Taschen.
Vegeta riss seinen Blick nicht ohne Mühe von ihr los und stapfte in den Baderaum. Als er frisch geduscht und umgezogen seine Sachen in die Wäschetrommel fallen ließ, sah er Bulmas Höschen und BH darin liegen. Sie hatte also unter dem Overall nichts an ... Angenommen sie würde auch noch klatschnass werden, bei der Reparatur der Kühlanlage vielleicht .... Vegeta schluckte schwer und klappte den Deckel der Waschmaschine zu. Wie sollte er sich bei solchen Gedanken nur auf sein Training konzentrieren?
Mit dem festen Vorsatz, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, drückte er den grünen Knopf und verließ den Baderaum.
„Wo ist das Essen?“, fragte er Bulma und sah sich um.
„Schlechte Neuigkeiten, Hoheit“, sagte Bulma trocken. „Ich kann zwar jedes Küchengerät auseinander und zusammenbauen, aber ich kannn nicht kochen.“
„Aber ... aber deine Mutter...?“
„Warum glaubst du, wohne ich immer noch zuhause? Weil ich den Haushaltskram hasse und lieber in der Werkstatt bin. Im Ernst, hast du mich je kochen oder backen sehen? Es ist schon schlimm genug, dass ich immer hinter dir herräumen muss....“
„Also Dosenfutter?“
„Erraten.“
In diesem Moment gellte ein Alarm durch das Schiff. Bulma und Vegeta sahen sich kurz an und hetzten dann die Treppe hinauf.
Auf dem Monitor war der