Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 6
Weltraum zu sehen, Sterne blinkten in weiter Entfernung, aber nahe, viel zu nahe für Bulmas Geschmack blinkte etwas, das der Bordcomputer als „Schiff unbekannter Herkunft“ auswies.
„Wer kann das sein?“, wunderte sich Bulma. „Überreste von Freezers Truppen?“
„Das wäre kein Problem“, murmelte Vegeta und las die Werte ein drittes Mal ab, in der Hoffnung, er möchte sich geirrt haben. „Das da draußen ist ein Phelesen-Schiff.“
„Ein was??“
„Ein Schiff der Phelesen. Oder besser gesagt von einem von ihnen.“
„Nur einer? Das Ding ist hundert mal so groß wie unseres!“ Bulma sah Vegeta scharf an. „Sind die gefährlich, diese Pheles ... irgendwas?“
„Nun ja, Freezer hat lieber mit ihnen Geschäfte gemacht, als sich mit ihnen anzulegen. Sie gelten als die größten Spieler des Universums. Auf ihrem Weg von einem Spielerparadies zum nächsten frischen ihre Kasse gern mal mit Sklavenhandel auf...“
Bulma wurde blass um ihre Nase. „Sklavenhandel? Im Ernst?“
„Sehe ich so aus, als ob ich Scherze mache?“
„Dann sollten soviel Vakuum wie möglich zwischen uns und dieses Schiff da bringen.“
Bulma setzte sich an die Steuerung und schaltete den Autopiloten ab. „Mal sehen, wo könnten wir uns verstecken?“
Vegeta ließ sich in den Sitz neben sie fallen und rief auf einem separaten Bildschirm die Sternenkarten der umliegenden Region ab. „Da hinten ist ein Gasnebel mit ein paar Brocken drin. Scheint nicht ungefährlich zu sein....“
„Dann nichts wie hin.“ Bulma blickte kurz auf die Koordinaten, übernahm sie und drückte den Regler nach vorn. Das kleine Raumschiff machte einen Sprung.
„Was machen die Phelesen? Sind sie hinter uns her?“
„Hmm....“ Vegeta beugte sich tiefer über die Konsole. „Ja .... ja, sie haben den Kurs tatsächlich geändert und folgen uns.“
Bulma fluchte und gab noch mehr Energie auf den Antrieb. Sie schossen auf den rötlichen Nebel zu.
„Sie holen auf!“ warnte Vegeta.
„Ich kann nicht schneller“, knirschte Bulma. „Dieses Schiff ist für Langstreckenflüge gebaut und nicht für Wettrennen.“
Zum Glück hatten sie die ersten Ausläufer der roten Gasnebel erreicht und tauchten darin unter. Wenn man mittendrin war, fiel es einem kaum auf, dass es ein Nebel war, denn die Konzentration der Gase war wirklich sehr gering. Viel deutlicher als die schwachen Schlieren, die dann und wann über den Bildschirm huschten waren die Asteroide, die von Faustgroßen bis zu Berggroßen Brocken reichten und je weiter sie in den Nebel vordrangen, desto dichter standen sie.
Bulma kniff die Augen zusammen und ihre Hände tanzten über die Steuerung.
Vegeta stand der Schweiß auf der Stirn und er wagte nicht, auch nur einen Ton zu sagen, um ihre Konzentration nicht zu brechen. Seine Augen glitten von Bulmas schlanken Händen zum Bildschirm und wieder zurück. Diese Frau hatte Talent zum Piloten viel eher als dieser Bruchpilot Yamchu. Alle Achtung, es war wirklich gut, dass er sie mitgenommen hatte.
„Wo ist das große Schiff?“, fragte Bulma und ließ das Schiff flink zwischen den Asteroiden hindurch flitzen.
„Kann ich nicht sagen. Die Gase verfälschen die Werte. Ist dir aufgefallen, dass man kaum noch Sterne sieht? Das Zeug ist nicht dicht, aber dicht genug, um das Licht zu schlucken.“
„Dann sollten wir uns hier nicht zu sicher fühlen. Sie können schon hinter uns sein...“
„Glaube ich nicht, denn ihr Schiff hat bestimmt mehr Mühe mit den Asteroiden als unseres.“
„Sie könnten einen Schutzschirm haben, der die Dinger pulverisiert, oder? Wie steht es, müssten wir diese Explosionen orten können?“
„Nicht unbedingt, immerhin sind wir bis auf die nächste Umgebung von den Instrumenten her so gut wie blind.“
„Das auch noch!“, seufzte Bulma. Die nächsten zehn Minuten sagte keiner etwas. Langsam nahm die Zahl der Asteroide wieder ab.
„Wie breit ist der Nebel überhaupt?“, fragte Bulma stirnrunzelnd.
und „Wie bitte? Ach ja ....“ , Vegeta sah auf die Karte. „Nicht sehr, wir sollten langsamer werden, sonst sind wir gleich wieder draußen...“
„Na toll! Hättest du mir das nicht eher sagen können?“ Bulma drosselte die Geschwindigkeit, aber es war schon zu spät. Sie umschifften zwei große Brocken und ließen die letzten Ausläufer des Nebels hinter sich.
„Verdammt!!“ Vegetas Aufschrei ließ Bulmas Nackenhaare zu Berge stehen.
„Was ist denn?“
„Siehst du da vorne, den schwarzen Flecken, der die Sterne verdeckt? Dreimal darfst du raten was das ist.“
Bulma verstand und hätte sich vor Wut am liebsten selbst geohrfeigt. Wie konnte sie so dumm sein und den Phelesen direkt vor die Kanonen (oder was immer sie an Waffen hatten) fliegen?
Die Kommunikationskonsole piepste und ein rotes Licht blinkte hektisch.
„Sieht so aus, als würden sie uns rufen.“ Bulma zögerte, dann schaltete sie den Antrieb ab und stellte auf Empfang.
„Hier ist das Schiff der Capsule Corps von der Erde. Was wollen Sie?“
„Hier ist die Kalkararin von Pheles. Wir fordern Sie auf, uns ohne Widerstand Ihr Schiff und alles was sich an Bord befindet zu überlassen. Die beiden humanoiden Lebensformen inbegriffen.“
Bulma war dankbar dass es nur eine akustische Verbindung war, so konnte sie ihre Wut noch etwas in Zaum halten. Ein zufriedenes Grinsen dieses fetten, ekelhaften, alten Sklavenjägers (so stellte sie ihn sich vor) hätte sie nicht ertragen ohne zu explodieren.
Vegeta kochte innerlich. Zwar glaubte er fest daran, dass er so ziemlich jeden in diesen Universum zu seinen Ahnen schicken konnte, aber hier war er hilflos und das machte ihn nur noch wütender.
„Wir ergeben uns“, sagte Bulma resigniert. „Öffnen Sie die Ladeluken und senden Sie uns ein Peilsignal.“
Das Phelesenschiff beendete ohne ein weiteres Wort die Verbindung. Bulma senkte den Kopf und ihre Hände zitterten. Sie hatte schon oft in ihrem Leben Angst gehabt, besonders auf Namek, aber noch nie war ihr etwas so endgültig erschienen wie dieses riesige Schiff, auf dem sich jetzt eine Luke öffnete. Auf der Steuerkonsole wechselte eine Anzeige von Gelb zu Grün. Bulma hob den Kopf und atmete tief durch und übergab die Steuerung dem Autopiloten. Der warf den Antrieb wieder an und sie flogen langsam auf das große Schiff zu.
„So ein Mist!“ Vegeta hieb mit der Faust eine Delle in den Fußboden. „Wenn ich hier nur meine Technik einsetzen könnte...“
„Erst müsstest du gelernt haben, Vakuum zu atmen“, entgegnete Bulma. „Es muss für Vegeta besonders schlimm sein, nach der Versklavung durch Freezer in diese Falle zu tappen und ich habe ihn auch noch direkt hineingesteuert“, dachte sie und ließ den Kopf wieder hängen. Ihre Augen brannten und ihrer Kehle saß ein dicker Kloß „Es, ...es tut mir leid Vegeta. Wenn ich uns nicht gerade durch den Nebel gelenkt hätte sondern in einem Bogen, wenn ich daran gedacht hätte, drin zu bleiben und uns irgendwo zu verstecken ....“
Vegeta vergaß seinen eigenen Frust. Weinte sie schon wieder? Er schluckte seine Zornestränen hinunter und griff nach ihrer Hand. Sie war so klein, so schwach und ihre Wärme gab ihm dennoch Kraft genug, ein schiefes Grinsen auf sein Gesicht zu zaubern. „Halb so wild, Bulma. Die da drüben atmen auch kein Vakuum. Irgendwie kommen wir da wieder raus.“
Bulma zog ihre Hand nicht zurück. Sein Griff war vorsichtig, als ob er einen Vogel oder Schmetterling festhalten wollte. Trotzdem waren seine Hände kühl und fest und ihre verhaltene Kraft ließ Bulma wieder Hoffnung schöpfen. Sie rang sich ein zuversichtliches Lächeln ab. „Danke, Vegeta. Ich breche schon nicht zusammen. Ich habe mit Gokou und Yamchu schon einiges mitgemacht und ich bin zäher als ich aussehe.“
In diesem Moment ging ein Ruck durch das Schiff. Der Autopilot trat auf die Bremse und das kleine Raumschiff glitt in den gewaltigen Laderaum des Sternenkreuzers. Sie waren offenbar nicht das erste Schiff, das hier herein gelotst worden war. Auf dem tauchten mehrere kleine Raumfahrzeuge unterschiedlicher Herkunft auf, die in zwei sauberen Reihen angeordnet dort standen.
Das Runde Raumschiff landete sanft zwischen zwei schnittigen Gleitern.
Bedauernd zog Bulma ihre Hand aus Vegetas Griff, und überprüfte die Verhältnisse. Nachdem die Luke des Laderaums geschlossen worden war, wurde die riesige Halle mit atembarer Luft gefüllt und es wurde auch wärmer, also durchaus erträglich für irdische Verhältnisse.
„Sie werden schon auf uns warten“, sagte Bulma, stand auf und strich sich den Overall glatt. „Je früher wir wissen, woran wir sind, desto besser.“
Vegeta nickte und Bulma öffnete die Ausstiegsluke. Sogleich draußen im Laderaum alle Lichter auf und es wurde taghell. Gemeinsam traten Bulma und Vegeta aus dem Raumschiff, kniffen die Augen zusammen und atmeten vorsichtig die trockene, kühle Luft ein.
„Herzlich Willkommen.“ Bulma und Vegeta fuhren herum und erstarrten. Das Empfangskomitee bestand aus einer Gruppe von Robotern, die mit klobigen Stäben auf sie zielten (das müssen Energiewaffen sein, dachte sich Bulma) und einer Gruppe humanoider Wesen von verschiedenen Welten. Es waren vier Männer, wobei drei in ihrer Welt bestimmt den einen oder anderen Bodybuildingtitel eingesackt hatten. Alle drei waren sie offenbar gut in Form. Bulma gönnte ihnen keinen zweiten Blick, es war der vierte Mann, der ihre ganze Aufmerksamkeit fesselte. Er war größer als die drei Muskelpakete, dabei