Fanfic: Son Gokous Jenseitsabenteuer (V/G/P) 4 - Enma ruft Enma - Teil4
siehe da, die alte Spielhalle, aus der Zeit als sie unter hunderten Bewerbern ihren Lehrling und Nachfolger herausfiltern wollte, funkelte im Licht der vielen Leuchter in alter Pracht.
„Sollen wir das auch machen?“, fragte Hiei in gelangweiltem Tonfall.
„Bist du taub auf den Ohren?“, gab Genkai zurück. „Dieser Test ist für den Grün..., für Piccolo und den Mehlsack, den er trägt.“
Piccolo bückte sich und ließ Vegeta von seiner Schulter auf den Boden gleiten. „Er heißt Vegeta und nicht Mehlsack“, sagte Piccolo. „Und er kann wohl kaum den Test in diesem Zustand machen.“
„Wo er recht hat...“, murmelte Hiei.
„Schon gut“, winkte Genkai. Sie kniete neben Vegeta nieder und presste den Daumen an eine andere Stelle seines Halses. Sogleich zuckte Vegeta zusammen und rieb sich keuchend die Kehle. „Das werde ich dir heimzahlen, du Hexe“, ächzte er und stemmte sich hoch. „Jetzt gleich!“ Seine Aura flackerte und flammte in voller Kraft auf.
“Ts...ts...“, meinte Hiei nur. „Ein Ochse kann nicht aus seiner Haut...“
„Du kleiner...!“ Vegeta fuhr auf ihn los, aber schon beim dritten Schritt verhakten sich seine Beine und er stolperte gegen einen der Apparate.
„Ich hätte dich vorwarnen sollten“, sagte Genkai, „es wird noch etwas dauern, ehe du die vollständige Kontrolle über deinen Körper zurück hast.“
Vegeta fluchte lauthals und blieb schwer atmend vor dem Spielautomaten stehen. In dem Glas des Bildschirms spiegelte sich sein bemaltes Gesicht. „Dafür...“, keuchte er und ballte die Fäuste, „...dafür ziehe ich dir bei lebendigem Leib die Haut ab, du kleiner Punk!“
„Wer ist hier der Punk?“, spottete Hiei. „wenn ich mir deine Geheimratsecken so ansehe, werde ich jedenfalls nicht der erste sein, der eine Glatze hat.“
„Pech für dich“, fauchte Vegeta, „bei uns Saiyan wachsen die Haare im Erwachsenenalter zwar nicht mehr, aber sie fallen auch nicht aus.“
„Sie wachsen nicht mehr nach?“ In Hieis Augen funkelte es verdächtig und er zog ein wenig am Griff seiner Klinge, dass ein Streifen Stahl zwischen Heft und Scheide im künstlichen Licht glänzte. „Ein Haarschnitt wäre also etwas Endgültiges...?“
„Komm nicht auf dumme Gedanken, Hiei“, warnte ihn Yusuke. „Du hast dich heute schon genug auf seine Kosten amüsiert. Wir haben nicht soviel Zeit, dass wir sie mit dummen Streichen vergeuden können.“
„Da hat Yusuke völlig recht“, stimmte ihm Genkai zu. „Fangen wir also an, eure Ki-Fähigkeiten zu Prüfen. Der Gr... ich meine Piccolo zuerst.“
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„Ich komme schon!“ Bulma schlang sich rasch ein Handtuch um die nassen Haare und lief zur Wohnungstüre.
Trunks war bei den Sons, um von Vegetas Abwesenheit abgelenkt zu werden. Bulma hatte ihm eine Koffer mit Kleidung für die nächsten paar Tage mitgegeben und Chichi in Vegetas Verschwinden und Gokus kurzen Auftritt eingeweiht. Nur zu gut erinnerte sie sich noch an Chichis Aufregung. „Und wie hat er ausgesehen, mein Goku? Geht es ihm gut? Warum kommt er nicht zu mir?“
„Langsam, langsam“, hatte Bulma sich gegen die Fragenflut gewehrt. „Er war ja nicht zum Vergnügen hier und ausgesehen hat er wie damals, als er starb. Fit und stark und keinen Tag älter.“
„Das ist ungerecht“, hatte Chichi geseufzt und sich die Haare glatt gestrichen. „Ich werde immer älter und faltiger und er bleibt jung und stark.“
Bulma war froh, dass ihr dieses Problem im Moment noch keine Sorgen machte, da Vegeta ja auch Leben und somit der Zeit unterworfen war, allerdings ... es war ihr aufgefallen, dass in den Jahren seit sie Vegeta kannte nicht ein Lachfältchen (okay, er lachte selten, aber das tat nichts zur Sache) sich in seine Haut gegraben hatte. Nun gut, er hielt sich fit durch sein Training, aber ein wenig merkwürdig war es schon...
Sie rief sich zur Ordnung und schleuderte das nasse Handtuch in das nächste leere Zimmer, fischte einen Kamm aus ihrer Hosentasche und glättete hastig die feuchten Strähnen, ehe sie die Türe öffnete.
„Hallo, Bulma.“
„Yamchu, hallo! Was machst du denn in der Gegend?“
„Meine neue Freundin ist gerade mit ihren Freundinnen beim Shoppingtrip und da dachte ich, ich schau mal bei dir und Vegeta vorbei. Wie geht es dem kleinen Trunks?“
„Der ist bei Chichi. Komm doch rein und setz dich ins Wohnzimmer. Ich trockne rasch die Haare und mache uns einen Tee.“
Bulma trug ihre Haare seit neuestem wieder kurz und stufig, was ihr ein elfenhaftes Aussehen verlieh. Daher dauerte es nur sieben Minuten, ehe sie mit einem voll beladenen Tablett ins Wohnzimmer kam, wo Yamchu ein paar eingerahmte Fotos betrachtete, welche auf der Kommode standen.
„Du hast das Bild immer noch“, sagte er leise lachend und hob einen der silbrigen Rahmen hoch.
Bulma stellte das Tablett ab und warf einen Blick auf das Bild. „Ach, das alte Ding? Sieht so aus als würde ich nostalgisch, nicht? Ich habe es vor ein paar Wochen auf dem Speicher gefunden und sofort rahmen lassen. Waren wir noch jung, damals...“
„Allerdings“, sagte Yamchu und kratzte sich verlegen lachend am Hinterkopf. „Hast du es Chichi gezeigt?“
„Nein“, erwiderte Bulma kopfschüttelnd. „Sie hat alle Bilder von Gokou in eine Schachtel gepackt. Kein einziges steht oder hängt bei ihr im Haus herum. Wenn Goten älter ist, will sie mit ihm jedes einzelne durchgehen und ihm alles erzählen.“
„Hast du sie mal gefragt, warum sie keinen Schrein für Gokou aufgestellt hat?“
„Habe ich.“ Bulma setzte stellte die beiden Becher vom Tablett auf den Tisch und goss sie mit grünem Tee voll. „Willst jetzt einen Tee oder nicht? Ich habe auch süße Reisbällchen dazu.“
Yamchu ließ sich nicht zweimal bitten. Er nahm einen kleinen Schluck von dem bitteren Tee und griff nach dem obersten der mit rotem Bohnengelee gefüllten Bällchen. Die Süße des Snacks harmonierte perfekt mit dem Tee. „Und?“, fragte er mit vollem Mund.
Bulma zog verärgert die Augenbrauen hoch. „Hat dir deine neue Freundin keine Manieren beigebracht?“
Yamchu verschluckte sich am Rest des Bällchens und musste husten. Er klopfte sich an die Brust, um wieder Luft zu bekommen. „Uff!“ Ein hastiger Schluck Tee, dann wandte er sich wieder Bulma zu. „Und was hat Chichi gesagt?“
„Dass es keinen Sinn macht, einen Schrein für jemanden aufzustellen, der gar nicht tot ist.“
„Wie? Was?“ Yamchu setzte die Tasse ab. „Aber er ist doch im Jenseits, wir alle haben seine Stimme von dort gehört. Da gibt es nichts zu rütteln.“
„Genau das ist ja ihr Argument“, Bulma nahm einen Schluck Tee, griff nach einem Reisbällchen und biss ein wenig davon ab. Während sie es langsam kaute, wartete Yamchu wie auf Nadeln, dass sie weiter erzählte.
„Was für ein Argument soll das sein? Tot ist tot. Mausetot. Gokou ist so tot, dass von ihm nichts mehr übrig geblieben ist. Punktum“, stocherte er nach.
Bulma seufzte und sah davon ab, einen weiteren Bissen zu nehmen. „Du bist ganz schön schwer von Begriff, nicht wahr? Für mich warst du auch nicht so richtig tot, als du tot warst. Ich wusste, es gibt die Möglichkeit, dich zurück zu holen und daran habe ich mich geklammert. Wenn ich einen Schrein für dich aufgestellt hätte, dann wäre das doch so, als hätte ich dich aufgegeben. Eine Zeit lang trauern, die Erinnerung hoch halten und sich dann was Neues suchen, das erwarten die Leute doch von Witwen, besonders wenn diese kleine Kinder haben wie Chichi und ständig in Geldnöten sind.“
So hatte Yamchu das noch nie gesehen. „Hmm... stimmt, da ist etwas dran. Und er ist ja nicht unerreichbar dort drüben. Immerhin kann er ja über Meister Kaio mit uns reden, wenn er will.“
„Und über Uranai Baba“, sagte Bulma.
„Wie kommst du gerade auf Uranai Baba?“, fragte Yamchu verwundert, woraufhin ihm Bulma die ganze Geschichte erzählte.
„Uii!“, Yamchu pfiff durch die Zähne, „klingt nicht gerade nach einem Spaziergang.“ Mit einem Seufzen strich er sich durch die Haare. „Kein Wunder, das Gokou mich nicht gefragt hat. Ich habe schon ewig nicht mehr richtig hart trainiert.“
„Da bist du sicher nicht der einzige. Außer Vegeta und Piccolo hat sich doch jeder des alten Teams in letzter Zeit auf die faule Haut gelegt. Ich wette Gohan, Kuririn und Muten Roshi sind auch nur noch Schatten ihrer ehemaligen Kraft.“
„Da dürfte was dran sein...“, grinste Yamchu und überspielte sein schlechtes Gewissen, indem er noch einen tiefen Schluck Tee nahm und ein weiteres Reisbällchen in seinen Mund stopfte.
In diesem Moment läutete es an der Haustüre.
„Wer kann das nun wieder sein?“, fragte Yamchu verwundert.
„Vielleicht deine Freundin, die mir die Augen auskratzen will“, scherzte Bulma und schritt zur Haustüre.
„Unmöglich!“, Yamchu folgte ihr, „sie weiß nicht wo ich bin, wir haben abgemacht, dass wir getrennt heim gehen.“
Bulma schob den Riegel zurück und öffnete die Türe. Draußen schwebte Uranai Baba auf ihrer Kugel. Hinter ihr stand ein junger Typ mit roten Haaren und einem blauen Anzug, der schon bessere Tage gesehen hatte.
„Gut, dass du da bist, Bulma“, sagte die Schwester des Herrn der Schildkröten erleichtert. „Dürfen wir herein kommen?“
„Aber ja doch. Das ist...?“, fragte Bulma in