Fanfic: Flöhe hüten ist leichter: 5. und letzter Teil
Wunder“, murmelte er gebrochen. Chichi spürte, wie er am ganzen Körper zitterte. Ergeben schloss sie die Augen. *Mein geliebter Goku, du wirst nicht mehr lange allein sein.*
Vegeta hob Bulmas Kinn ein wenig an und suchte ihren Blick. „Wenigstens wird Trunks nichts spüren und wir sind zusammen.“ Seine Lippen fanden die ihren, während sich eine einsame Träne aus einem Augenwinkel stahl und sich ihr salziger Geschmack in die leidenschaftliche Verzweiflung seines Kusses mischte.
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Goten strampelte unvermutet so heftig, dass er aus Pops Armen frei kam und auf die Erde plumpste, wo er mit dem Gesicht zu der Energiekugel sitzen blieb. Der Ball da vor ihm war wirklich supergroß und der uralte Saiyaninstinkt wurde wieder wach. Goten winkte mit den Armen und ohne, dass er sich dessen bewusst war, bat er die Erde selbst um Kraft. Durch seine ihm in die Wiege gelegte Verbundenheit mit der Natur und seinem vorgezeichneten Weg als Freund der Tiere, Pflanzen und allen Lebens wurde ihm der Wunsch gewährt und von überall her strömte blauleuchtende Kraft zu dem kleinen Halbsaiyan, die er gierig aufsog, während das Verhängnis näher und näher kam. Hätte die vernichtende Energiespähre nur etwas mehr Tempo gehabt, wäre alles vergeblich gewesen. So jedoch flammte Gotens Haar für eine Moment in einem tiefen Goldton, und die gesammelte Kraft schoss von seine Handlfächen geradewegs auf den Ball zu.
Es wäre zuviel des Wunders, wenn das ausgereicht hätte, den Ball zu zerstören. Es war jedoch genug, um ihn zum Himmel zu lenken, hinaus ins All zu katapultieren, wo er mit einem Asteroiden zusammentraf und sich die Kraft entlud, dass selbst bei Tage es für einen Augenblick so aussah, als wäre eine zweite Sonne am Himmel.
Goten war eher enttäuscht, dass der helle Ball weg war und dass ihn niemand zu ihm zurückwarf ...
Er verstand nicht, warum ihn auf einmal die beiden grünen Onkel und der schokobraune lachend und weinend abwechselnd drückten und in die Luft warfen. Das zweite war definitiv lustiger.
Seine Hände leuchteten immer noch ein wenig blau und da kein Ball mehr zum Spielen da war, streckte er sie in Richtung des Palastes. „Buum“, sagte er, das Geräusch nachahmend, das ihn aus dem Schlaf gerissen hatte.
Die blauen Energie gehorchte und schoss auf den Palast zu.
„Deckung!“ schrie Piccolo gerade noch rechtzeitig. Keine Sekunde zu früh. Der Palast wurde voll erfasst und da dummerweise zwei der tragenden Säulen dran glauben mussten, gab das ganze Obergeschoss nach und ... nun, um es kurz zu machen, nachdem der Qualm und der Staub sich verzogen hatten, standen die drei mit Goten staubbedeckt und völlig baff vor den Trümmern.
„Buum!“, sagte Goten und lachte.
Den anderen war weniger zum Lachen zumute.
„Tja Leute“, meine Piccolo und verschränkte die Arme. „Dann werde ich uns mal ein Provisorium basteln. Für eine vollständige Restaurierung reicht meine Transformationskraft leider nicht aus.“
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Als gut eine Woche später ein Hubschrauber von Capsule Corps auf der Plattform landete, staunten die Insassen nicht schlecht, als sie mitten in den Trümmern vier große Iglus entdeckten. Vor dem größten war ein sehr großer Laufstall aufgebaut und da drin saßen Piccolo und Goten und bauten Klötzchentürme um die Wette.
Kaum setzten die Kufen des Hubschraubers auf der Plattform auf, sprang Chichi auch schon heraus und eilte zum Laufstall.
„Goten, mein kleiner Liebling, deine Mama ist wieder da!“
Goten ließ es sich nicht nehmen erst noch Piccolos Bauwerk mit einem gezielten Tritt zu Fall zu bringen, ehe er zum Gitter des Laufstalls krabbelte und dort von seiner Mama herausgehoben wurde. Sie drückte und küsste ihm, bis es ihm zuviel wurde und er sich zu wehren begann.
Piccolo sah von seinem Turm zu Chichi und wie ihr die Freudentränen in den Augen standen. Mit einem stummen Seufzer stand er auf. Abschiede waren nicht sein Ding, daher räumte er nur ruhig alle Spielsachen in die dafür geschaffene Kiste. Es würde wieder still werden, hier oben. Dende war auch aus seinem Iglu getreten und nickte Chichi lächelnd zu. Er und Piccolo hatten abgesprochen, kein Wort über Gotens Leistung während des Kampfes und danach zu verlieren. Chichi war imstande, ihnen beiden die Fühler zusammenzuknoten allein weil sie zugelassen hatte, dass er in einen Kampf verwickelt wurde.
Nun wurde der Motor des Hubschraubers abgestellt und Bulma sprang heraus. „Wie geht es euch allen?“
„Danke, wieder gut“, sagte Dende. „Was ist mit den Kranken?“
„Die sind genesen und von aller Ansteckungsgefahr frei gesprochen worden“, grinste Bulma. „Vegeta erfüllt gerade ein Versprechen, das er Trunks gegeben hat und bringt ihm das Fliegen bei.“
„Was ist mit Gohan?“
„Frag ihn das selbst!“
Auf das Stichwort kletterte Gohan aus der Maschine und lief lachend auf Dende und Piccolo zu. Erst einmal war Piccolo an der Reihe und Gohan, der ihm nun schon bis zum Kinn reichte, drückte seinen alten Lehrer so fest er konnte. „Ich dachte schon, ich sehe dich nie wieder“, stammelte er und seine Augen glänzten feucht, als er zu Piccolo aufsah. „Wir alle dachten, es sei aus.“
„Das schien nicht nur euch so“, seufzte Piccolo. „Popo hat uns alle gerettet und Ten’ariah zur Vernunft gebracht.“
„Ten’ariah?“ Bulma trat neugierig näher, während Gohan nun auch Dende mit einer Umarmung bedachte. „War das der Bösewicht?“
Dende und Piccolo wechselten einen traurigen Blick. „So böse war sie gar nicht“, begann Piccolo und erzählte was vorgefallen war. „Und nachdem der Angriff außer Kontrolle geraten war, vernichtete er erst sie und den Palast und schoss dann in den Himmel. Wir haben wieder einmal Glück gehabt.“
Bulma und Chichi hatten Tränen in den Augen. „Die arme Ten’ariah“, murmelte Bulma und suchte nach ihrem Taschentuch. „All die Jahre hat sie glauben müssen, dass ihr Liebster sie grausam umkommen lassen wollte ...“
Chichi nickte und fügte hinzu. „Und jetzt, da sie es weiß, ist er schon lange tot und sie musste auch sterben. Wie traurig.“
Bulma und Chichi wechselten einen längeren Blick. „Wie wäre es, wenn ihr drei eine kleine Weltreise macht, so um euer Widersehen zu feiern?“, fragte Bulma.
„Zu welchem Zweck“, fragte Piccolo misstrauisch. Sonst war Chichi ja nicht so begeistert davon, dass ihr Sohn mit ihm zusammen war.
„Och, wir wollen nur ein paar Souvenirs“, sagte Chichi leichthin.
„Sie sind rund, orange und es gibt sieben davon“, fügte Bulma hinzu.
„Das würde den Wiederaufbau auch erleichtern, oder?“, meinte Chichi mit einem Kopfnicken zu dem Trümmern.
„Wir haben verstanden“, sagte Dende, „aber ohne den Wegweiser...“
„Keine Sorge, den habe ich mitgebracht“, lachte Bulma und warf ihm den Radar zu.
„Und was ist, wenn ich mich weigere? Ihr wollt es doch wegen Ten’ariah und Dajikaan, nicht wahr?“
„Ist das so falsch? Schließlich war es ein tragischer Irrtum, der korrigiert gehört. Aber wenn du nicht willst, gehen wir beide gern mit Gohan und Dende und überlassen dir in der Zeit Trunks und Goten.“
Irgendwie bekam Piccolo bei der Vorstellung auf beide zugleich aufpassen zu müssen, eine Gänsehaut.
Wortlos schnappte er sich den Radar und drückte auf den Knopf.
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Zwei Tage später verfinsterte sich der Himmel über der Plattform. Aus den sieben leuchtenden Kugeln erhob sich der gewaltige Drache Shen Long und fragte das Grüppchen, das sich rund um die Kugeln versammelt hatte, nach den Wünschen.
„Erwecke Ten’ariah und Dajikaan wieder zum Leben, jung und verliebt wie sie damals waren, bevor das Unglück passiert ist und schicke sie auf ihren Planeten“, wünschte sich Bulma.
Die Augen des Drachen leuchteten. „Ist leider nicht möglich“, erwiderte er. „Die beiden befinden sich zusammen im Paradies und ihr Planet ist inzwischen eine kalte, verlassene Einöde. Sie wollen nicht ins Leben zurück, danken euch aber für den guten Willen.“
„Dann lass den Palast neu erstehen, aber ohne den Dimensionsraum, in den sich Goten verlaufen hat!“, sagte Dende.
„Goten hat was?“ Chichi wurde abwechselnd blass und rot. „Warum hat das vorher noch keiner gesagt?“
Der Drache erfüllte den Wunsch ohne Verzögerung und der Palast war so schön wie zuvor.
„Habt ihr sonst noch Wünsche?“, fragte er.
Die Gruppe überlegte.
„B’ei! Vi..il B’ei!”, kam es von Goten.
„Nichts leichter als das“, sagte der Drache und ein Riesenteller Hirsebrei mit Honig und Zimt stand vor Chichi und Goten. „B’ei!“, freute sich Goten, während der Rest sich verdutzt ansah und dann in Lachen ausbrach. Der Schrecken hatte endgültig ein Ende.
Ende.
Ich bedanke mich für die Kommentare zu den Teilen 1-4 und würde mich sehr freuen zu erfahren, wie euch die Geschichte gesamt gefallen hat.