Fanfic: Nur ein Lächeln Teil 8 (B+V)
Kapitel: Nur ein Lächeln Teil 8 (B+V)
Nur ein Lächeln
Teil 8
Bulma brauchte einen Moment, um die gestammelten Worte Vegetas zu begreifen. „Soll das heißen, das komische Getränk war vergiftet?“ Siedendheiß fiel ihr ein, dass sie selbst um ein Haar davon getrunken hätte. Vegeta hatte sie gerettet. Wieder einmal.
Unter großer Mühe schaffte sie es, Vegeta aus dem Badezimmer in sein Bett zu bekommen. Sein ganzer Körper war heiß und trocken an und seine Pupillen waren unnatürlich geweitet. Sie durchsuchte die Bordapotheke, aber da war absolut nichts, was gegen unbekannte Gifte eingesetzt werden konnte. Vegeta zum Erbrechen zu bringen würde nichts mehr nützen, zu lange war es her, dass er das Gift eingenommen hatte.
Also beschränkte sich Bulma darauf, Vegeta schluckweise Tee einzuflößen und sie schaffte es auch, dass er die Aktivkohletabletten schluckte. Doch eine sichtbare Besserung wollte sich nicht einstellen. Er biss sich die Lippen blutig, um sein Stöhnen zu unterdrücken. Seine Finger krampften sich bei jeder neuen Schmerzenswelle um die Falten der Decke.
„Er wird sterben!“ Ihr war als drücke eine eiskalte Faust ihr Herz zusammen. All ihr Wissen, ihr Genie waren absolut nutzlos.
In einem seiner wenigen hellen Augenblicke hörte er sie schluchzen. Jede Bewegung schmerzte, dennoch drehte er sich mühsam um und gewahrte ihre Tränen, die unaufhörlich auf seine Decke tropften.
„Gib ... mich nicht ... so .. .schnell auf!“, keucht er. „Ich bin ... ein Saiyanprinz. ... Ich bin .. hart im Nehmen.“
Doch dann kam die nächste Welle und die Welt um ihn herum versank in rotem Nebel. Bulma legte ihre Hände auf die seinen, spürte wie er mit dem Gift um jeden Millimeter Boden kämpfte und sie schluckte ihre Verzweiflung hinunter. Sie hatte kein Gegengift an Bord, aber der Phelese hatte es.
Sie würde zurückfliegen und ihn wenn nötig auf Knien anflehen, Vegeta zu retten.
Mit diesem Gedanken ließ sie Vegeta allein und kletterte in die obere Etage. Zum Glück war es relativ leicht, den Autopiloten so zu programmieren, dass er mit Höchstgeschwindigkeit zurück flog zu jener Stelle, an der das Schiff gewesen war.
Wahrscheinliche Ankunftszeit: 30 Minuten.
Es waren die längsten 30 Minuten in Bulmas Leben. Sie wusste, dass sie danach die Energiezellen würde austauschen müssen und daran, dass das Sklavenschiff vielleicht längst auf und davon war, wollte sie gar nicht denken.
Sie ging wieder hinunter zu Vegeta. Seine Haut hatte inzwischen einen aschgrauen Ton angenommen und selbst seine widerspenstigen, schwarzen Haare hingen schlaff herab. Er hatte sich in Embryonalhaltung zusammengekrümmt. Polster wie Laken waren von seinem Schweiß durchtränkt.
Bulma versuchte, ihm etwas Wasser einzuflößen, doch er konnte nur wenig trinken, ehe ihn die nächste Welle am ganzen Körper zittern ließ.
Bulma wusch seine Körper mit feuchten Tüchern ab, wechselte vorsichtig das Laken und gab Vegeta noch ein paar zerdrückte Kohletabletten mit Tee. Es war eine Plage, ihn dazu zu bekommen, das Zeug zu schlucken, statt es gleich wieder auszuspucken.
Endlich ertönte ein Gong, das Signal des Autopiloten, dass das Ziel erreicht war. Bulma hetzte die Wendeltreppe hoch, sah auf den Bildschirm und .... starrte fassungslos auf das Trümmerfeld, das sich vor ihr ausbreitete. Viel war nicht geblieben von dem Sklavenschiff.
Am ganzen Körper bebend ließ sie sich in den Sessel fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Was auch immer nach ihrer Flucht hier passiert war, es gab kein Gegengift, um Vegeta zu retten.
So stark er auch war, selbst sein Saiyankörper verlor Schritt um Schritt an Kraft und das Gift gewann immer mehr die Oberhand. Was konnte sie noch tun? Die vielen tausend Trümmerstücke da draußen durchsuchen in der Hoffnung, dass irgendwo ein Fläschchen mit einer Aufschrift in irdischer Sprache driftete?
Sie schleppte sich mehr zur Kommunikationskonsole als sie ging. Die Verbindung zur Erde stand unerwartet schnell. Ihre Eltern hatten wohl schon auf einen Anfruf gewartet, sagte sich Bulma mit schlechtem Gewissen.
„Engelchen, geht es dir auch gut?“, fragte die Mutter besorgt. Bulma wusste, dass sie einen schrecklichen Anblick bieten musste, das Gesicht bleich vor Angst und Sorge, die Augen rotgeweint und die Haare total zerwühlt.
„Also wenn ihr wieder hier seid, werde ich mit Vegeta ein ernstes Wort zu reden haben“, sagte ihr Vater zwischen Erleichterung und Entrüstung. „Er hätte dir wenigstens Zeit zum Packen lassen sollen.“
„Ich“, Bulma atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben. „Ich wäre überglücklich, wenn er deine Predigt hören könnte, Papa ....“ Die Tränen sammelten sich erneut in ihren Augen. Sie wischte sie fort und sagte stockend, „... aber ich fürchte ... er ... er wird vorher ....“ Sie konnte es nicht über sich bringen, das Wort „sterben“ auszusprechen.
„Reiß dich am Riemen, Mädchen“, sagte Prof. Briefs. „Von deinem Gestammel wird es auch nicht besser, was immer es ist. Erzähl der Reihe nach!“
Bulma musste unter Tränen lächeln. Er hatte ja recht. Erst stockend, dann immer flüssiger erzählte sie, was seit ihrer unerwarteten Abreise passiert war.
„Das sieht nicht gut aus, Kind“, musste ihr Vater zugeben. „Wir sind alle beide keine Ärzte, aber ein Gift, das selbst einem Saiyan so zusetzt, damit ist nicht zu spaßen. Du solltest schleunigst hierher zurück kommen, damit ein richtiger Arzt ihm helfen kann.“
Bulma rieb sich die Stirn und seufzte. „Daran habe ich auch schon gedacht. Aber als wir in dem Sklavenschiff festgesessen sind, hat das uns ganz ordentlich weit verschleppt. Es wird fast 30 Stunden dauern bis wir wieder auf der Erde sind und so lange hält Vegeta nicht durch.“
Schon wieder hatte sie dieses Kloß im Hals. „Ich bin doch sonst nicht so nah am Wasser gebaut“, dachte sie und drängte die Tränen zurück.
„Selbst wenn er stirbt, Liebling, was hoffentlich nicht passiert, gibt es da nicht diese Kugeln und den Drachen um ihn wieder zu erwecken“, fragte Prof. Briefs stirnrunzelnd.
„Nicht wenn er schon einmal gestorben ist, wie Vegeta damals auf Namek. Wenn er jetzt wieder stirbt, kann ihn der Drache nicht wieder zurückholen.“ Bulma krampfte die Hände ineinander. „Mama, Papa, was soll ich nur tun?“
„Wir können dir leider gar nicht helfen“, sagte Prof. Briefs. „Ich habe zwar schon begonnen, wieder ein Raumschiff zu bauen, aber bis das fertig ist, dauert es noch Wochen."
„Er wollte dich damit zurück holen“, erklärte Frau Briefs ihrer verwundert dreinschauenden Tochter. „Ich habe ihm zwar gesagt, dass das nicht nötig ist, da Vegeta sicher auf dich aufpasst, aber es wäre nicht schlecht gewesen, wenn er dir das Gepäck so hätte nachbringen können...“
Ein schwaches Lächeln huschte über Bulmas zitternde Lippen, als sie sich vorstellte, wie ihr Vater mit einem zweiten Raumschiff nachgeflogen kam, nur um ihr die Klamotten zu bringen.
„Das was du da trägst, ist ja eigentlich nicht für dich gemacht, oder?“, fragte die Mutter. Bulma wurde sich des knappen Overalls mit dem zu tiefen Ausschnitt und der engen Hose wieder bewusst. Sie zupfte leicht an dem widerstandsfähigen Stoff. „Nein, das ist Vegetas Zeugs. Meines ist noch immer in der Wäsche.“
Bei der Nennung von Vegetas Namen wurde ihre Kehle wieder eng.
„Vielleicht fragst du mal Gokou“, schlug ihr Vater vor. „Vielleicht weiß der einen Rat.“
Bulma horchte auf. „Ja, dass ich daran nicht eher gedacht habe.“ Sie atmete tief durch. „Könnt ihr mich mit Chichis Haus verbinden?“
„Gern. Viel Glück mein Schatz“, winkte ihre Mutter ihr noch zu, drückte ein paar Tasten und das Bild wurde grau. Bulma knabberte nervös an ihren Fingernägeln. Wie lange dauerte das noch? Hoffentlich war Chichi zuhause.
Es rauschte, knackste und endlich wurde der Bildschirm wieder hell. Chichis ein wenig erhitztes Gesicht sah ihr fragend entgegen. „Hallo Bulma, rufst du etwa aus dem Weltall an?“
„Woher weißt du das?“
„Deine Mutter hat mich vor einer Weile ganz aufgelöst angerufen und gesagt, dass Vegeta dich ins Weltall mitgenommen hat. Wie kommst du da draußen zurecht?“
„Nicht besonders gut im Moment, aber das ist eine lange Geschichte. Ist Gokou in der Nähe?“
„Er, Gohan und Piccolo sind irgendwo draußen trainieren. Soll ich ihn rufen?“
„Ja bitte, es ist sehr dringend.“
Chichi nickte und ging zum Fenster, öffnete es, holte tief Luft und rief so laut, dass selbst Bulma zusammenzuckte. „Gokou, dringender Anruf für dich!“
Sie musste den Satz dreimal wiederholen, ehe Gokou reagierte. Es dauerte wieder ein paar Sekunden bis er zum Haus zurück geflogen war, seine Schuhe abgezogen hatte und vor dem Bildschirm erschien. Für Bulma dehnte sich jede dieser Sekunden wie eine Ewigkeit. Es drängte sie, wieder nach unten zu gehen. Es waren bestimmt schon fünf Minuten oder mehr, seit sie ihn allein gelassen hatte. Was, wenn alles schon zu spät war?
„Bulma, was gibts?“, fragte Gokou verwundert. „Bist du nicht mit Vegeta ins All geflogen?“
„Das erzähle ich gern ein andermal“, sagte Bulma hastig, „weißt du etwas, das gegen Vergiftung helfen könnte?“
„Vergiftung? Ist etwas mit Vegeta?“
Bulma biss sich auf die Lippen, konnte aber die Tränen nicht unterdücken, die in ihren Augen schimmerten. „Gokou