Fanfic: Nur ein Lächeln Teil 8 (B+V)
Schmerz war fort, doch über ihm hing nach wie vor die metallne Decke des Raumschiffs und nicht die gelbe Wolkendecke des Jenseits. Er hörte Bulma keuchen und öffnete den Mund, um ihr zu sagen, dass es ihm gut ging, dass er es geschafft hatte. Doch als er den Kopf drehte, blieb ihm das Wort in der Kehle stecken. Bulma kauerte gekrümmt neben seinem Bett, ihre Hand legte sich gerade um den Griff eines Hammers. Sie sah seinen wachen Blick durch den roten Nebel, der sie dichter und dichter einhüllte und lächelte erleichtert. Ihre Lippen formten ein tonloses. „Gott sei Dank!“
Die nächste Welle kam und sie krallte ihre Fingernägel in die Matratze. Er hatte es noch nicht bemerkt, sie musste sich beeilen. Sie riss sich ihren Exchanger vom Handgelenk und als er mit einem Klicken auf dem Metallboden aufschlug, weiteten sich Vegetas Augen. Er hob seine Hände vors Gesicht. Da, am linken Handgelenk trug er das Gegenstück.
„Bulma“, seine Stimme war wieder normal, wenn auch noch etwas schwach. „Bulma, hast du etwa...?!“
Krach! Der Hammer sauste auf Bulmas Gerät nieder. Sie hatte nicht sonderlich gut gezielt, aber es reichte aus, eine Kante erwischte den Kristall und er zersplitterte in tausend Teile.
Mit einem Stöhnen krümmte sie sich zusammen Der Schmerz schien sie innerlich zu zerreißen. Sie brannte, sie fror und bekam nur mühsam Luft, wie hatte das Vegeta nur ausgehalten? Der Hammer entglitt ihren kraftlosen Fingern und polterte zu Boden. Starke Hände fassten nach ihren Schultern. Sie zwang sich, den Kopf zu heben und erkannte durch den roten Nebel Vegetas verstörtes Gesicht.
„Du Idiotin!“ Seine Stimme klang vor Zorn ganz rauh. „Wie konntest du das tun? Es wird dich umbringen!“
*Ich muss ihn beruhigen* , dachte Bulma. „Es ... ist .... nicht so schlimm“, brachte sie mühsam hervor. „Frauen ... sind zäh. Wir ... halten eine ganze ... Menge aus.“
„Immun gegen Gift seid ihr deshalb noch lange nicht!“, fauchte Vegeta. Er hob sie ins Bett und befühlte ihre glühend heiße Stirn. Ihre Lippen formten ein Wort. „Was?“ Er legte sein Ohr dicht an ihren Mund. „Sag es nochmal!“
Bulma spürte, wie eine Dunkelheit nach ihr griff. Es war noch zu früh, sie wollte ihm doch noch so viel sagen. Er musste es wissen... „Go... Gokou“, hauchte sie.
Vegeta war, als schnitte ein Dolch durch seine Seele. Warum tat es so weh, sie in diesem Zustand, nahe des Todes nach seinem Erzfeind rufen zu hören.
Bulma spürte, wie er von ihr zurückwich. Ihre heiße, trockene Hand tastete nach seinem Arm. „Zettel ... auf dem Tisch ... iss alles auf, ver... versprochen?“
Dann sank ihre Hand kraftlos auf das Laken und ihre Augen schlossen sich. Sie hatte das Bewusstsein verloren.
Vegeta sah von ihr zum gedeckten Tisch hinüber. „Für mich?“ Sein Magen reagierte prompt auf den Anblick der leckeren Gerichte und begann laut zu knurren. Doch er wusste, dass er keinen Bissen hinunter bringen würde, nicht jetzt.
Er musste etwas suchen, ehe er den Zettel zwischen den Platten und Schüsseln fand.
„Komm bitte rasch wieder zu Kräften, damit Gokou deine Aura von der Erde aus spüren kann. Er wartet mit magischen Bohnen auf dieses Signal. Selbst wenn sie nicht wirken, ich bereue es nicht. Bulma.“
„Die Bohnen also!“ Vegeta griff sich an die Stirn. „Darauf hätte ich früher kommen sollen.“ Er versuchte, seine Aura durch Konzentration zu verstärken, brach aber nach nur wenigen Augenblicken in Schweiß aus. Die Vergiftung hatte ihm alle Reserven gekostet. „Gut, Bulma“, sagte er laut in Richtung Bett, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht hören konnte. „Du hast gewonnen.“
Es war kein sonderlich angenehmes Gefühl, sich den Magen vollzuschlagen, während nur wenige Schritte entfernt Bulma mit dem Tode rang. Vegeta schaufelte alles in sich hinein, ohne auch nur im Geringsten auf den Geschmack zu achten. Selbst ein halb verhungerter Gokou hätte nicht schneller essen können. Innerhalb von wenigen Minuten waren alle Schüsseln leer. Das Essen tat seine Wirkung und Vegetas Kräfte kamen langsam wieder zurück. Da er in Krankenpflege wenig Ahnung hatte, konnte er für Bulma nur tun, woran er sich erinnerte, dass sie für ihn getan hatte. Er machte ein Tuch nass und wusch ihr Gesicht ab.
Von oben hörte er eine bekannte Stimme ihren Namen rufen. War Kakerott schon da?
Vegeta rannte die Treppe hinauf und hielt inne, als er Kakerotts Gesicht auf dem Monitor erblickte.
„Vegeta!“, Kakerott sah richtig erleichtert aus. „Also hat sich mein Gefühl nicht getäuscht. Scheint so als bräuchtest du die Bohnen nicht mehr. Wie hat Bulma dich kuriert?“
„Mit dem da!“ Kakerott riss sich seinen Exchanger vom Handgelenk und warf ihn frustiert zu Boden. „Sie hat unseren Gesundheitszustand vertauscht.“
„Waaas?! Soll das heißen, dass sie jetzt ...?“ Nicht nur Kakerott, sondern auch Chichi, Piccolo und Kakerott waren geschockt.
„Genau das“, knirschte Vegeta. „Sie hat meine Vergiftung übernommen, aber sie ist kein Saiyan. Es wird sie das Leben kosten und da sie ihren Apparat zerschlagen hat, kann ich es nicht mehr rückgängig machen, verdammt!“ Er hieb mit der Faust auf die Konsole ein. Seine Augen glänzten feucht (vor Wut natürlich). „Ist meine Aura noch nicht stark genug für einen Sprung, Kakerott?“
„Sie ist sehr viel stärker wie vorhin“, bestätigte Kakerott. „Ich wollte eigentlich noch etwas warten, weil es verflucht weit ist. Kannst du noch etwas zulegen?“
„Ich versuch’s.“
Vegeta stellte sich breitbeinig hin, atmete tief durch und sammelte sich. Seine Kraft wuchs und mit einem gewaltigen Schrei ließ er die gesammelte Energie in seine Aura strömen, die hell aufflammte.
„Wunderbar!“ Kakerott legte zwei Finger an seine Stirn und ... stand einen Atemzug später neben Vegeta. „Hier... für Bulma“, schnaufte er und reichte Vegeta den Beutel mit den Bohnen. „Das ... war verdammt viel weiter wie ich gedacht habe...“
Vegeta hörte gar nicht hin, er hatte Kakerott den Beutel förmlich aus der Hand gerissen und hetzte die Treppe hinab. Bulma lag noch immer regungslos auf dem Bett, ihr Atem ging flach und ihr Puls flatterte wie ein wunder Schmetterling unter seinen Fingerspitzen.
„Bulma, bitte, wach auf!“ Er schüttelte sie leicht. „Du musst die Bohne essen, bitte!“
Bulma trieb in der Schwärze dahin, es war ruhig hier und alle Schmerz und Freude schienen nicht mehr zu existieren. Weit vorne glimmte etwas, das wie ein goldener Funke aussah und sie anzog. Dieses Licht versprach Frieden und Ruhe. Doch dann schnitt etwas durch die Schwärze, ein Ruf, ein Name, eine Stimme ... Bulma ... war sie das etwa? Sie wollte nicht gestört werden, sie wollte nicht, dass das angenehme Licht
Vegeta wusste sich nicht mehr zu helfen, egal wie laut er sie rief, sie schien schon zu weit weg zu sein. Kakerott kam die Treppe herunter. „Hat sie die Bohne schon bekommen?“
„Sie will nicht aufwachen, verdammt!“ Noch nie in seinem Leben war Vegeta dermaßen verzweifelt und frustriert gewesen.
Kakerott sah von Vegeta zu Bulmas gerötetem Gesicht und wieder zurück zu Vegeta. und erinnerte sich an die Erzählung eines jungen Schwertkämpfers und Super Saiyans „Wenn deine Stimme sie nicht erreicht, versuch es mit deinen Gedanken und deinem Herzen“, schlug er vor. „Sie mag dich doch, oder?“
Vegeta warf ihm einen scharfen Blick zu. Derartige Sprüche war er von Kakerott nicht gewohnt. „Dieses Gefühlsgeschwafel ist was für Erdlinge.“
„Bulma ist ein Erdling, oder? Habt ihr euch schon geküsst?“ Kakerotts Offenheit, die Dinge gleich beim Namen zu nennen, konnten mitunter sehr nervig sein. Vegeta jedenfalls wollte nicht darüber reden. Er funkelte Kakerott lediglich an und knurrte, was denn das Kakerott anginge.
Der grinste nur. „Dann stimmt es also. Versuch es einfach!“
Vegeta hatte kein sonderliches Zutrauen in diese Methode, vor allem weil er seinem schwarzen Herzen keine großartigen Taten zutraute. Mit einem Seufzen legte er seine Stirn auf Bulmas, schloss die Augen und versuchte, mit seinem Herzen und seinen Gedanken zu ihr durchzudringen. *Bulma! Bulma komm zurück! Ich brauche dich doch!*
Schon wieder störte etwas Bulmas Reise auf das goldene Licht zu. Dieser Ruf war anders, drängender und voller Angst. Vegeta? Wovor fürchtete er sich denn? Sie wollte nicht, dass er litt. Sie musste ihm sagen, dass es ihr gut ging, dass es schön war, zum Licht zu reisen. Der Weg zurück war wie ein Paddeln gegen einen starken Strom oder Sog, aber Vegetas Ruf war wie ein Seil, an dem sie sich Schritt für Schritt entlang zog. Da war ja auch ein Licht auf dieser Seite. Aber das war rot und bedrohlich, dort wartete Schmerz... Bulma zögerte und wandte sich wieder dem ruhigen, goldenen Licht zu. Es wäre soviel leichter, sich dahin tragen zu lassen....
Vegeta wusste nicht, wie oder warum, aber er spürte Bulmas Geist und Lebenswillen, spürte wie er erst stärker, doch nun wieder schwächer wurde und die Angst um sie griff erneut mit eisigen Klauen nach ihm. Er hatte Kakerotts Anwesenheit völlig vergessen, wenn sie jetzt ging, würde nichts sie mehr zurück holen. Eine einsame Träne rann über seine Wange und fiel auf ihre leicht geöffneten Lippen.
Salzig. Feucht und salzig. Bulma spürte einen Schmerz, der nicht ihrer war, eine Verzweiflung, die nach ihr schrie. Tränen. Vegeta. Weinte Vegeta etwa? Es war doch alles gut, er