Fanfic: Flöhe hüten ist leichter 2. Teil (nachtrag)
Piccolos Antwort, während er neben Dende her zum Bad ging. „Du musst ja recht nahe heran, um zu heilen, oder? Und soviel ich weiß, hattest du noch nicht diese Masern. Wenn es selbst Vegeta erwischt hat, ist damit sicher nicht zu spaßen. Als Gott hast du Verantwortung für alle und darfst dich keinem Risiko aussetzen.“
„Stimmt ... leider“, musste Dende zustimmen, aber er sah nicht glücklich dabei aus.
„Lass den Kopf nicht hängen“, ermunterte ihn Piccolo. „Chichis Brief klingt nicht nach einem Hilfeschrei, ich denke, diese Masern sind ziemlich üblich bei Kindern. Außerdem sind sie zäh wie Saiyans nur sein können.“
Dende seufzte und straffte die Schultern. „Danke. Ich werde mich rasch umziehen, waschen und dann ...“
„... dann machst du dich an die Hausaufgaben, die du vom Oberältesten bekommen hast. Oder bist du mit Textbuch 23 schon fertig?“
„Ni ... nicht ganz“, musste Dende gestehen.
„Dann wird es aber höchste Zeit. Ich und Goten kommen momentan recht gut zurecht. Aber es tut gut zu wissen, dass jemand wie du in der Nähe ist, wenn man ihn braucht.“
Dende wurde vor Verlegenheit ein wenig rot. Soviel Lob bekam er von Piccolo, zu dem er immer noch aufsah, sonst nicht. Mit eiligen Schritten verschwand er in seinem Zimmer, während Piccolo den schon halb verschlafenen Goten ins Bad trug.
............
Auf der Erde bei den Briefs:
„Jetzt stell dich mal nicht so an!“ Bulma drückte Trunks aufs Bett und zog ihm den Pyjamaoberteil aus. „Nimm dir ein Beispiel an Gohan, der macht Chichi keinen solchen Ärger.“
„Aber die Salbe brennt“, jammerte Trunks und versuchte, die Decke über seinen nackten Rücken zu ziehen, was Bulma geschickt vereitelte.
„Quatsch! Sie ist lindernd und der Ausschlag juckt doch, oder? Wenn ihr euch dauernd kratzt, wird das noch anfangen zu eitern und ihr wollt doch keine fünf Wochen im dunklen Zimmer bleiben, nicht wahr?“
„Gehorche deiner Mama, Trunks“, kam es von Vegetas Bett her. Ihn hatten die Masern am schlimmsten erwischt, da er bereits erwachsen war. Der Arzt hatte ein bedenkliches Gesicht gemacht und ihm doppelt so viel verschiedene Medikamente verschrieben wie den anderen.
Bulma nützte die Ablenkung und klatschte Trunks die erste Portion Salbe auf den Rücken. Obwohl Trunks nach irdischen Maßstäben ein Kleinkind war, entsprach seine Entwicklung der eines doppelt so alten Kindes. Er konnte bereits sehr gut sprechen und seine motorischen Fähigkeiten wie seine Kraft erstaunten Bulma immer wieder. Vegeta tat stets so, als wäre das alles für einen Saiyan selbstverständlich. Einzig Bulma bemerkte, wie aufmerksam er jeden kleinen Schritt in der Entwicklung seines Sohnes verfolgte und war glücklich darüber, den Glanz väterlichen Stolzes in seinen dunklen Augen schimmern zu sehen.
Währenddessen ging es Gohan nicht besser. Chichi machte ihre Sache sehr gründlich und da er dafür auch seine Hose ausziehen musste, war er für das Dämmerlicht Zimmer dankbar, da es seine Verlegenheit verbarg.
Chichi kannte keine Gnade. Sie schmierte die Salbe äußerst großzügig auf Gohans Hinterteil und der zuckte zusammen. „Ihh, das brennt wirklich, Mama.“
„Jammere nicht herum. Je rascher es hilft, desto schneller kannst du wieder ans Lernen gehen. Es macht mich krank, wenn ich daran denke, wieviel du verpasst.“
Trunks musste trotz seiner eigenen Schmerzen grinsen. Gohan war zu alt um sein Kumpel zu sein und spielte sich gern als großer Bruder auf, wenn er mal vorbei kam. Insgeheim freute sich Trunks darauf, dass er in ein oder zwei Jahren in Goten einen Freund haben würde, der nicht wie die anderen Kinder davon lief, wenn die wahre Stärke des Saiyanblutes zum Vorschein kam.
„Du, Papa“, fragte Trunks und ließ sich von seiner Mutter auf den Rücken drehen, damit diese die Salbe auf seine Brust und seinen Bauch schmieren konnte.
„Was ist?“
„Wenn wir gesund sind, zeigst du mir dann, wie man fliegt? Mama hat mir davon erzählt und ich will es lernen.“
„Hmmm...“, Vegeta tat so, als müsse er gründlich nachdenken. Bulma warf ihm einen scharfen Blick zu, den er im Halbdunkel nicht nicht bemerkte. „Okay, aber nur, wenn du brav bist und deine Mama folgst, verstanden?“
„Das werde ich Papa“, strahlte Trunks und ließ geduldig den Rest der Prozedur über sich ergehen.
„Ich werde es Goten auch eines Tages beibringen“, sagte Gohan halblaut, mehr zu sich selbst. „Papa würde das wollen.“
„Aber frühestens, wenn du die Aufnahmsprüfung in eine gute High School geschafft hast“, sagte Chichi unerbittlich. „Das kommt an erster Stelle.“
„Gut Trunks, mit dir wäre ich fertig.“ Bulma deckte ihren Sohn wieder zu und gab ihm einen dicken Kuss auf die Wange.
„Ist jetzt Papa dran?“, fragte Trunks gespannt.
„Genau, jetzt bekommt dein Papa seine Behandlung.“ Mit der Salbe in der Hand setzte sich Bulma an Vegetas Bett und schlug die Bettdecke zurück. „Hosen runter, Vegeta!“
Die Dunkelheit verbarg seine flammend roten Wangen nur ungenügend, vor allem da er sich der Gegenwart der anderen nur zu bewusst war. „Das kann ich selbst machen, Bulma“, zischte er und wollte ihr die Salbe entreißen. „Ich bin ja kein Kind mehr.“
„Aber schwach wie ein Baby.“ Sie beugte sich zu ihm herab und berührte mit ihrer Stirn die seine. „Zumindest ist das Fieber gesunken.“ Vegetas und Bulmas Augen trafen sich. Trotz des schwachen Lichtes konnte Vegta die Liebe und die Sorge ihn ihrem Blick leuchten sehen. „Du dummer Sturkopf“, murmelte sie an seinem Ohr so leise, dass nur er es hören konnte. „Goku würde darüber lachen, wie du dich aufführst.“
Das wirkte und Vegeta zog wiederstrebend seine Boxershorts bis an die Kniekehlen. Chichi beeilte sich mit dem Einschmieren von Gohan und nach einem Kuss, vor dem er sich nicht schnell genug unter die Decke retten konnte, nahm sie das Tablett und verließ das Zimmer, um es für Vegeta etwas leichter zu machen, der mit einem ergebenen Seufzer auf dem Bauch ausstreckte.
Bulma unterdrückte ein Schmunzeln und klatschte rasch die Salbe auf Vegetas Hinterteil. Nachdem dieser erleichtert seine Boxershorts wieder hochgezogen hatte, verteilte sie viel langsamer die Salbe auf seinem. Während Gohan und Trunks müde vom Essen und der Behandlung der Genesung entgegen schliefen, war Vegeta hellwach wie seit Beginn der Krankheit nicht mehr. Überdeutlich spürte er wie Bulmas Finger zart, streichelnd über die Täler und Berge seiner Rückenmuskeln glitten, als sie die Salbe einmassierte. „Dauert das noch lange“, quetschte er mühsam hervor.
„Bin ich zu grob?“, fragte Bulma scheinheilig und beugte sich tiefer, um ihn auf den Nacken zu küssen und zart in ein Ohrläppchen zu beißen, was er mit einem tiefen Atemzug quittierte, während sich seine Hände fester um das Polster krallten. Ein leises Lachen perlte durch das Zimmer. Mit einem Ruck warf sich Vegeta auf den Rücken und zog die überraschte Bulma an den Schultern zu sich herab. Seine Augen funkelten. „Warum tust du das?“, flüsterte er heiser. „So schwach bin ich auch wieder nicht, trotz der verdammten Masern.“
„Vegeta...“ Bulma neigte sich vor und küsste ihn tief und hungrig. Während er noch nach Atem rang, machte sie sich aus seinem Griff frei und stand auf. „Das ist eine Ermutigung, rasch wieder gesund zu werden.“ Er konnte sehen, dass sie ihm dabei zuzwinkerte. „Dann können wir weitermachen, ohne dass ich dabei Angst um deine Gesundheit machen muss..“, hauchte sie kaum hörbar und drückte ihm den Salbentopf in die Hand. „Den Rest kannst du allein machen, sonst vergesse ich mich noch. Die Salbe hole ich später ab.“ Damit huschte sie zur Türe. Im Licht, das aus dem Flur hereindrang hob sie warnend den Zeigefinger: „Danach wird brav geschlafen oder ich muss den Onkel Doktor bitten, dir eine Spritze zu geben.“ Und schon war sie fort.
Vegeta verfluchte seine Schwäche und die Masern und überhaupt die Tatsache, dass er, ein ausgewachsener Saiyanprinz, sich mit so etwas herumschlagen musste. Jemand sollte diesen Viren oder was es auch war mal Respekt beibringen.
Aber an dieser Salbe führte nun einmal kein Weg vorbei, denn allein der Gedanke, sich mit einer Nadel piksen lassen zu müssen, schickte kalte Schauer über seinen Rücken. Da war es viel angenehmer, daran zu denken, dass es nach überstandener Krankheit einiges nachzuholen gab ...
Ende des zweiten Teils