Fanfic: Koma Teil 6
etc.in Eisskulpturen verwandelt. Detailliert und absolut naturgetreu standen und saßen im Wohnzimmer Bulma, die Tränen aus Eis auf der Wange hatte, Son-Gohan, heimlich unter dem Tisch lesend, Son-Goku, Eistörtchen verzehrend, Piccolo, ärgerlich die Stirn runzelnd, Son-Goten, gelangweilt gähnend, Videl, Pans Haare kämmend und natürlich Pan, die sich dagegen kräftig wehrte.
Kyoko verschlug es den Atem. Sie kannte den Zauber, der Lebewesen in Eis verwandelte. Sie fühlten, sahen, hörten alles, aber konnten sich nicht bewegen. Und wenn sie begannen zu schmilzen... würden sie die Schmerzen ertragen müssen, ohne sich wehren zu können.
„So grausam... wie kann sie so grausam sein...“, flüsterte Kyoko fassungslos.
„Was ist hier geschehen?“, fragte Trunks.
„Kaori hat sie alle in Eis verwandelt...“
Trunks antwortete nicht. Er hatte es gewusst. Er hatte gewusst, dass sie Eis sind. Aber es ist ein Unterschied, ob man glaubt, etwas zu wissen, oder ob jemand, der es wissen muss, es bestätigt.
„Können...“ Trunks spürte, wie es ihm immer schwerer fiel zu sprechen. Er zwang sich mühsam dazu, seinen Abscheu zu überwinden und weiterzureden. „Können wir sie wieder zurückverwandeln... Kyoko... kannst du sie zurückverwandeln?“
Weinend schüttelte sie den Kopf.
„Nein. Das kann nur Kaori, da sie den Fluch auch gesprochen hat. Ich kann nur eines für sie tun. Geh etwas zurück...“
Trunks wich etwas zurück. Kyoko hob ihre Hände und drehte die Handflächen so, dass sie auf den Raum zeigten.
„Erfriere!“, befahl Kyoko in die Stille hinein. Sofort bildeten sich an den Wänden Eiskristalle. Von überall her wucherten Gletscher, bis der gesamte Raum und alle darin befindlichen Personen von klarem kaltem blauen Eis umgeben waren.
„So werden sie nicht schmilzen. Wir werden Kaori irgendwie dazu bringen müssen, sie zurückzuverwandeln.“
„Und wenn Kaori es nicht tut?“, fragte Trunks, obwohl er die Antwort nicht wissen wollte.
Kyoko drehte sich zu ihm um. „Denk nicht daran“, flüsterte sie und griff nach ihrem Herzen. Sie ließ die Hand sinken. Kein Herzschlag. Keine Wärme. Kein Schmerz. Nur in ihrer Einbildung.
„Lass uns gehen. Kaori ist nicht hier.“
„Wie- woher weißt du das?“, rief Trunks Kyoko nach, die den Gang schon zur Hälfte zurückgegangen war.
„Ich könnte es spüren. Ihr Hass tut mir weh.“ Er schluckte eine weitere Frage hinunter. Sie klang so traurig, so verzweifelt. Wenn er doch nur etwas tun könnte!
„Du kannst mir hierbei nicht helfen, Trunks“, sagte Kyoko. „Mit Kaori muss ich alleine fertig werden. Aber du kannst bei mir bleiben und mir Mut geben.“
„Kyoko?“ Trunks war sich nicht sicher, aber hatte sie etwa...
„Ja, Trunks. Ich kann deine Gedanken lesen.“ Sie lächelte ihn an. „Mach dir nichts draus. Ich mache das nur selten. Und du hast sicher keine Geheimnisse vor mir, hm?“
„Nein, aber... ich wusste das gar nicht.“ Trunks’ Mund war trocken. Er wusste ja so wenig! Wie konnte er eine Frau lieben, die er gar nicht kannte? Ganz einfach, sagte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Weil sie dich auch liebt. Und ist das nicht die Hauptsache?
„Ja, das ist sie“, sagte er laut. Kyoko lächelte wissend. Trunks war nicht überrascht darüber, dass sie nicht verwirrt wirkte.
„Hör mal“, begann Kyoko nachdenklich. „Ich kann sie nicht finden, wenn ich nicht weiß, was sie bezweckt. Ihre Aura ist gelöscht. Sie tut etwas, um ihrem Ziel näherzukommen, aber ich weiß nicht, was, wie, warum und vor allem: Wo. Aber du sagtest, sie hätte Vegeta angemacht?“
Trunks nickte ernst. „Er ist nach einem Streit mit Bulma gegangen. Sie wollte ihm nicht glauben, dass er sie liebt.“
„Wir müssen ihn suchen.“
„Er ist im Gebirge“, sagte er. „Seine Aura ist sehr stark. Ich nehme an, er trainiert mal wieder. Wir können schnell bei ihm sein.“ Mit einem Seitenblick auf den Flur, aus dem sie gekommen waren, fragte er: „Und sie werden nicht schmilzen?“
„Nicht, solange ich lebe...“, antwortete sie langsam.
Trunks beschloss, darauf nicht weiter einzugehen. „Ich glaube, wir sollten Verstärkung holen“, sagte er. „Kuririn und C18 und Tenshinhan könnten uns im Kampf gegen Kaori helfen...“
„NEIN!“, rief Kyoko hektisch. „Ich meine...“ Dann wurde ihr klar, dass sie geschrieen hatte. „Oh Gott, tut mir leid“, sagte sie verzweifelt und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Tut mir leid“, flüsterte sie. „Aber ich will nicht noch mehr Unschuldige da hinein ziehen. Sie könnten nichts gegen meine schreckliche Schwester tun, außer zu... sterben... Das könnte ich mir nie verzeihen...“
Trunks nahm sie behutsam in den Arm. „Ist schon gut. Ich verstehe, was du meinst. Wir werden das anders machen. Wir finden schon einen Weg. Wir schaffen das schon...“
Währenddessen feierte Kaori bereits den nächsten Schritt zu ihrem endgültigen Sieg.
Lautlos setzte das Paar auf dem verkohlten Gras auf. Sie gingen ein paar Schritte. Der verbrannte Boden knirschte, wenn sie ihn berührten. Beiden war klar, dass das nur das Werk Vegetas sein konnte. Trunks nickte mit dem Kopf nach rechts.
Die beiden gingen langsam auf Vegeta zu. Er sah seinen Sohn böse an. Man konnte ihm ansehen, dass er sehr verzweifelt war. Seine Haare waren struppig, sein Anzug schwer beschädigt. Er wirkte wie ein wildes Tier in Gefangenschaft. Zum ersten Mal hatte Kyoko Angst vor ihm. Würde er Trunks etwas antun wollen? Würde er ihm nicht glauben? Was, wenn er aus seinem Käfig ausbrach, den man Gesellschaft nannte, und wieder lebte wie es eines Saiyajin-Prinzen würdig war?
„Vater“, sagte Trunks tonlos. Dann besann er sich und fügte in versöhnlicherem Tonfall hinzu: „Wir wurden beide getäuscht.“
Sie spürte, wie Vegeta aufmerksam wurde. Auch wenn er es nicht gerne zugegab, Vegeta hielt sehr viel von seinem Sohn. Und er vertraute ihm. Mehr als jedem anderen.
„Was soll das heißen?“, schnauzte Vegeta unhöflich. Dann zeigte er auf Kyoko. „Und wer ist die da?“
Trunks sammelte Luft, um entrüstet einzuwerfen, dass er seine Frau doch inzwischen erkennen müsste. Kyoko jedoch hielt seine Stimmbänder Kraft ihrer Gedanken fest. Er brachte keinen Ton heraus. „Lass mich reden“, hörte er ihre Stimme in seinem Kopf. „Ich werde ihn schon überzeugen. Ihr dürft euch jetzt nicht streiten, wenn wir eine Chance gegn Kaori haben wollen.“
Er nickte und schickte ihr seine geistige Zustimmung.
„Es wäre zu kompliziert, dir jetzt die gesamte Geschichte zu erklären. Du solltest zur Kenntnis nehmen, dass ich die wahre Kyoko bin, und nicht das Wesen, das mit meinem Körper herumläuft“, sagte Kyoko in scharfem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.
Zur allgemeinen Verwunderung lächelte Vegeta nur gelassen, als er das hörte.
„Das dachte ich mir schon“, meinte er und grinste dabei von einem Ohr zum anderen. Nur Kyoko hat diesen verwöhnten Saiyajin (er warf einen Seitenblick auf Trunks, der rot wurde) jemals zum Schweigen gebracht. Ich bin froh“, gab er zu, „meine Meinung über dich nicht ändern zu müssen aufgrund eines dummen Vorfalls im Gravitationsraum. Ich habe dich immer sehr geschätzt.“
Staunend nahm Kyoko zur Kenntnis, dass Vegeta die Wahrheit sagte. Dass er sie mochte... Kein Wunder, dass er Kaoris Angebot nicht angenommen hatte.
Warm lächelnd nahm sie ihn in den Arm. „Ich bin froh, dass du so denkst, Schwiegervater“, sagte sie. Etwas verwirrt tätschelte er ihr auf den Rücken und zuckte ratlos mit den Schulter. Trunks wurde ein bisschen eifersüchtig (Er wurde rosa und sein Kopf begann zu dampfen wie ein Teekessel. „Boo will Schokolade!“, schrie er laut und verwandelte seinen Vater und Kyoko in Schokoladentafeln... *g*), er ließ sich jedoch nichts anmerken.
„Also, Vegeta“, begann Kyoko und kam damit zum eigentlichen Grund ihrer Suche zurück. „Wir müssen dringend erfahren, was Kaori vorhat, um sie stoppen zu können. Hat sie dir gegenüber irgendwas erwähnt?“
Vegeta dachte einen Moment lang nach. „Ich meine zu glauben... äh... ich meine, ich glaube, sie will das Universum beherrschen.“
„Na toll“, grummelte Trunks. „Wir haben es nicht nur mit einer Verrückten, sondern auch noch mit einer größenwahnsinnigen Verrückten zu tun.“
Kyoko schüttelte den Kopf. „Sie ist nicht größenwahnsinnig. Mit den richtigen Helfern kann sie es problemlos schaffen.“
Vegeta und Trunks sahen sie an. „Was soll das heißen?“, fragten sie wie aus einem Munde.
„Es gibt keinen Zauber, der andere dem eigenen Willen unterwirft. Aber es gibt auf dieser Welt genügend böse Wesen, die ihr folgen würden, um ihre eigenen Wünsche wahrzumachen. Sie braucht nur solche, die in der Lage sind, dafür zu sorgen, dass ihre Gesetze eingehalten werden. Mit ihrer Macht... könnte sie heute den Dark Kaioshin und morgen den Kaioshin erledigen. Dann wäre sie die unumschränkte Herrscherin über alles. Der Herr der Unterwelt wäre kein Hindernis. Ihre schrecklichen Helfer würden alle unterdrücken. Dann gäbe es kein Entkommen mehr.
Wir sind die letzte und die einzige Festung, die ihrem Angriff standhalten könnte.“
„Ah“, ertönte da eine kalte, schreckliche Stimme hinter den dreien. „Wie es aussieht, hat sich meine Schwester befreit und sogleich den Ernst ihrer Lage erkannt.“
Zeitgleich wirbelten Vegeta, Trunks und Kyoko herum. Und mit schrecklicher Gewissheit sahen sie die Erfüllung ihres Schicksals gekommen.
„Wie- wie konntest du hierher kommen, ohne dass wir dich bemerkt haben?“, fragte Vegeta, erstaunt und wütend