Fanfic: Son Gokous Jenseitsabenteuer (V/P/G)5 - Enma ruft Enma Teil 5
Kapitel: Son Gokous Jenseitsabenteuer (V/P/G)5 - Enma ruft Enma Teil 5
Enma ruft Enma
Teil 5 – Prüfungen
Umgeben von einer Schar glutäugiger Dämonen, die allesamt wie grauhäutige Gorillas ohne Fell aussahen, schritt Getseco den Flur hinunter. Er hatte sich bereit erklärt, einem Turnier der 88 besten Kämpfer unter den neuen Rekruten zuzusehen.
„Firozz...“, sagte er leise, noch ehe er um die Ecke bog und tatsächlich stand der hagere Dämon keine zwei Schritte vor der Türe, welche zur Arena führte.
„Dein Gespür übertrifft wieder einmal alles“, sagte Firozz und deutete eine spöttische Verbeugung an. „Wie du befohlen hast, wird Marami gegen den Sieger antreten.“
Gestsecos Augen blitzten unter dem Schleier auf. „Dann wird es nicht ganz so langweilig...“
„Was ist mit La’ir? Soll ich ihn auch auf die Liste setzen?“
Getseco machte eine wegwerfende Geste. „Nachdem er gestern von den Würmern gekostet hat? Das wäre viel zu fad...“
„Wie du meinst.“ Firozz winkte zweien von den Wächterdämonen, die Türe zu öffnen. Die Arena war ganz aus Onyx gebaut, nur der Kampfbereich selbst bestand aus vulkanischen Glas. Die Dämonen auf den Rängen erhoben sich bei Getsecos Eintreten. Ganz vorne, eine Reihe hinter den Ehrenplätzen zog sich La’ir mühsam hoch und versuchte, sein grünlich-graues Gesicht im Schatten der Kapuze zu verbergen. Er stank nach kaltem, krankem Schweiß und seine Kutte war mit Falten und Flecken übersäht.
Hoheitsvoll schritt Getseco die Stufen hinab. Als er neben La’ir stand mustere er dessen schweißüberströmtes Gesicht kurz. „So bist du nutzlos, La’ir... geh in dein Zimmer und nimm drei Schluck von der lila Essenz, die ich dir habe bringen lassen. Dann sieh zu, dass dein menschlicher Gestank nicht mehr meine Nase belästigt.“
La’ir senkte den Kopf tiefer und tiefer. Es war nicht zu leugnen, dass Getseco es prächtigst verstand mit scheinbar netten Gesten Hoffnung auf eine erträgliches Leben zu nähren, um sie bei der nächsten Gelegenheit wieder grausam zu zertreten.
Während er so rasch als möglich dem Befehl nachkam und unter spöttischen Pfiffen und Buh-Rufen die Arena verließ, ließen sich Getseco und Firozz auf den Ehrenplätzen nieder. Firozz enthielt sich einer Bemerkung über La’ir, da er Getseco gut genug zu kennen glaubte, um dessen meisterliches Spiel mit Zuckerbrot und Peitsche schweigend würdigen zu können.
Für lange Unterhaltungen war ohnehin keine Zeit, da ein Gong den Beginn es Turniers ankündigte.
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„Warum kann ich nicht sofort los?“ Gokou verstand die Verzögerung nicht. „Ich bin top in Form, seht her!“
„Du bist wie Yusuke“, beschwerte sich Koenma. „Soviel ich weiß hast du gestern abend jedenfalls gefuttert wie ein Scheunendrescher und geschnarcht, dass man dich im ganzen Palast hören konnte. Beim Frühstück hast du jedenfalls auch nichts anbrennen lassen.“
„Nun ja...“ Gokou kratzte sich am Kopf und grinste, „wenn man ein paar Jahre lang nichts zu Essen bekommen hat, ist das Jenseits hier geradezu paradiesisch.“ Er schlug mit der Faust in die offene Hand. „Wann kann ich jetzt endlich in die Hölle.“
Koenma seufzte und knipste seine Bildschirme der Reihe nach an. Ein schmaler Pfad war zu sehen, der über eine tiefe Schlucht führte zu einem gewaltigen Tor, das fast so hoch war wie ein Berg. „Das ist der Eingang zur Hölle. Egal wieviel Kraft du hast, es kommt nur der hinein, der entweder einen offiziellen Besuchsausweis hat, oder rechtmäßig von mir verurteilt worden ist.“ Koenma deutete auf einen Beutel, der vorne auf seinem Schreibtisch stand. „Mach den mal auf!“
Gokou tat es und zog verwundert ein weißes Hemd, einen schwarzen Anzug, schwarze Halbschuhe, weiße Socken sowie zwei kleine, gelbe Hörner hervor.
Ehe er nachfragen konnte, erklärte Enma: „Das ist deine Ausrüstung für den offiziellen Besuch in meinem Namen. Ich habe die ganze Nacht Beziehungen spielen lassen, um einen Passierschein für heute zu bekommen. Du musst dir die Hörner vorne auf die Stirn kleben, dann rasieren wir deinen Kopf kahl und ...“
„Nein!“
„Wie bitte?!“
„N – E – I – N!“ Gokou ließ das Hemd fallen und legte seine Händen schützend über seinen Kopf. „Ich bin ein Saiyan, meine Haaren wachsen nicht mehr!“
„So haarige Dämonen und Teufel gibt es aber nicht. Als mein Vertreter darfst du natürlich nicht als Mensch auftauchen. Den Heiligenschein behalte ich solange hier.“ Koenma winkte mit dem linken Zeigefinger und zu Gokous erstaunen schwebte sein Heiligenschein folgsam zu Koenma hinüber, der ihn in einer Schublade verstaute. „Also eine Tonsur ist das mindeste, was wir dir verpassen müssen, anders geht es nicht.“
„Und was wäre, wenn wir die Sache mit dem Passierschein einfach vergessen?“ fragte Gokou. „Ist es genau so kompliziert, von Euch verurteilt zu werden?“
„Das ist mit einem gestempelten Formular erledigt“, sagte Koenma langsam. „Aber dann werden sie dich je nach deinen Verbrechen ebenfalls foltern und quälen.“
„Das halte ich schon aus, ist ja nicht für immer, oder?“
Koenma kratzte sich am Kinn. „Hängt davon ab, ob du entkommen kannst, oder nicht.“ Er zog ein rotes Stempelkissen und einen roten Stempel aus einer anderen Schublade. „Geh mal nach draußen und sag denen, ich brauche eines von den 09 Formularen.“
„Wird erledigt!“
In zwei Minuten war Gokou wieder hier. „Das muss es wirklich in sich haben“, meinte er und legte das Blatt vor Enma auf den Tisch. „Es ist völlig leer, aber sie haben mich angeschaut, als wäre ich ein Ungeheuer.“
„Einen Moment...“ Koenma legte eine Hand auf das Blatt und auf einmal erschienen Zahlen, Schriftzeichen und viele leere Kästchen auf dem Blatt. „Solche Formulare sind auf mich und meinen Vater geeicht. Wäre ja nicht auszudenken, wenn jeder Beliebige so etwas ausfüllen und abschicken dürfte. Äußerst vorsichtig tauchte er eine Feder ein und begann die leeren Zeilen und Kästchen sorgfältig auszufüllen. Gokou ging um den Tisch herum und versuchte über Koenmas Schulter mitzulesen, was er schrieb. Doch die Schriftzeichen kamen ihm nicht bekannt vor. Jedoch hörte er ein leises zischen, wann immer die rote Flüssigkeit das Blatt berührte. Es gab keine Schmierer und Spritzer, vielmehr schien sich die Flüssigkeit in die Oberfläche des Blattes zu fressen.
„Ich hoffe, du bist auf das Schlimmste gefasst“, sagte Enma mit einem Ernst, der nicht so recht zu seiner Baby-Gestalt passte. „Ich sorge dafür, dass du in die gleiche Abteilung der Hölle kommst wie Doguro und es gibt für Menschen kaum einen schlimmeren Flecken. Daher“ er kreuzte das letzte Kästchen an und griff nach dem schwarzen Stempel, den er kräftig auf das rote Kissen drückte, ehe er ihn unten auf das letzte freie Feld des Blattes presste. „daher stempele ich dich hiermit zum Massenmörder.“
Gokou schluckte. „Und was passiert jetzt?“
Koenma fischte eine flache Schachtel aus der Schublade und legte sie auf den Schreibtisch. Als er sie öffnete, sah es aus, als wäre sie völlig leer, doch Koenma nahm eine Pinzette und fischte eine hauchdünne Folie heraus. „Leg deine Hand hierhin“, sagte er und nickte in Richtung Schreibtischplatte.
Gokou gehorchte und Koenma legte die Folie auf seinen Handrücken. „Das tut jetzt etwas weh...“ Die Warnung kam keine Sekunde zu früh, die Folie verschmolz richtig mit Gokous Haut, das brannte und biss, dass Gokou an sich halten musste, um nicht mit der freien Hand nach der Folie zu greifen. Doch dann war der Spuk vorbei. Gokou hob die Hand vor sein Gesicht und betrachtete den Handrücken im Licht. „Man sieht nichts...“
„Das ist ja auch der Zweck“, sagte Koenma. „Leg die Hand nochmals dahin!“
Es folgte ein Druck mit dem Stempel. „Das wird auch ein bisschen weh tun..“, sagte Koenma noch, doch da war der Stempel schon auf Gokous Handrücken gepresst. Es brannte wie Säure und Gokou riss die Hand fort, um auf die schmerzende Stelle zu pusten und sie durch die Luft zu schwenken. „Was ist denn das für ein höllisches Zeug?“ fragte er Koenma, nachdem der Schmerz nachgelassen hatte.
„Blut“, war Konemas lapidare Antwort. „Genauer gesagt, das Blut meines Vaters. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme, damit niemand außer uns beiden solch eine Strafe verhängen kann.“
Er sprang vom Stuhl und wuchs zu seiner Teenager-Gestalt. Zwei Schritte zur Wand, ein Druck an die richtige Stelle und die Täfelung glitt zur Seite. Dahinter wurde ein Safe sichtbar. Statt eine Zahlenkombination einzugeben, drückte Koenma seine Hand auf das runde Feld in der Mitte der Türe. Es summte und der Safe öffnete sich. Im Inneren war es völlig finster, mehr noch, selbst das Licht, welches vom Raum in den Safe fiel, wurde von dieser Schwärze verschluckt. Koenma streckte seine Hand in die Finsternis und als er sie wieder herauszog, hiet er einen fingernagelgroßen, schwarzen Kristall zwischen den Fingern.
Enma schnippte ihn in Gokous Richtung und er folg diesem genau mitten auf den Kopf, wo er in den dichten Haaren verschwand. „Was ist das?“, fragte Gokou und fuhr sich durch die Haare, um den Kristall zu fassen zu bekommen.
„Lass das!“ Koenma schloss den Safe und wurde wieder zum Baby. „Das ist Doguros Passierschein nach draußen.“
Er hüpfte auf seinen Stuhl, lehnte sich vor und verschränkte die Hände.