Fanfic: Nur ein Lächeln- Teil 9
Zuschauer dort (zumindest bevor sie gegen Schluss der Endrunde die Flucht ergriffen...). Diese armen Teufel hier würden den Kampf sicher nicht genießen, egal was ihnen geboten wurde.
„Es ist ein weiter Weg hinunter“, stieß Leeka ihn an. Sie war nicht von seiner Seite gewichen und saß auch jetzt nicht bei ihren Leuten.
Vegeta riss sich zusammen. Zwar war dieser Cauwlif nur etwa so stark wie Radditz, aber wenn er die Saiyans aufrütteln wollte, musste er ihnen etwas bieten. Vegeta machte sich nicht die Mühe die Stufen hintunter zu steigen. Er flog. Nicht nur Leeka blieb bei dem Anblick der Mund offen stehen.
Auch Cauwlif war sichtlich erschrocken, als Vegeta mit der Eleganz eines Raubtieres vor ihm landete und sofort zum Angriff überging. Es war ein kurzes Vergnügen. Ein Fausthieb direkt ans Kinn, und der große Saiyan flog in hohem Bogen aus dem Ring.
Vegeta legte etwas mehr Kraft in seine Faust und hieb auf den Steinboden des Ringes ein. Es gab einen Krach, eine Staubwolke verdeckte kurz die Sicht, dann war vom Ring nichts mehr übrig als ein tiefer Krater.
Als Cauwlif wieder zu sich kam, waren die Seedas längst wieder verschwunden und die Saiyans umringten ihren Prinzen.
Vegeta hörte sich ihr Gewinsel um Verzeihung nur kurz an. Seine Entscheidung war längst gefallen.
„Ich werde nicht hier bleiben“, sagte er laut, sodass es auch Cauwlif hören konnte. „Wer von euch wirklich den Geist eines Saiyans hat, wird dieses faule, nutzlose Leben hier ab sofort aufgeben und an den Äquator ziehen, dort in den Wäldern sein Essen selbst jagen und von morgens bis abends nur noch trainieren. Ein wahrer Saiyan kennt nämlich nur ein Ziel in seinem Leben, und zwar das Ziel, seine Kraft zu vergrößern, um immer stärkere Gegner zu besiegen. Selbst ohne Freezer hat das Universum sicher noch genug Gegner zu bieten. Hier werdet ihr weiterhin immer mehr zu dekadenten Schwächlingen und Versagern. Ich soll der König von so einem Haufen werden?“ Er lachte verächtlich. „Lieber lasse ich mich von ein paar Fröschen krönen als von euch Jammerlappen. Ihr könnt meinen Rat annehmen oder auch nicht, mir ist das egal. Ich habe ein Ziel und für das will ich wieder hinaus ins All und dort draußen weiter trainieren.“
„Aber ...“, Leeka verstand die Welt nicht mehr, „ich bin die einzige weibliche Saiyan. Mich nimmst du doch mit, oder? Nur ich bin würdig die Mutter deiner Erben zu sein, denn kein Blut eines anderen Volkes kann starke Nachkommen garantieren.“ Vegeta sah sie an. Sie war schön, sie war stark, ihm ergeben und sehr loyal. „Wie bist du aus dem Sklavenschiff entkommen?“, fragte er.
„Auf einmal war da ein goldenes Licht“, erzählte sie, verwirrt, dass er jetzt davon anfing, „mein Stempel ist abgefallen und ich war wieder Herrin meines Körpers. Ich habe das Schiff nach diesem Schuft durchsucht, ihn gefunden, ihm beide Beine und ein paar Rippen gebrochen. Dann habe ich eine Fluchtkapsel klar gemacht und den Maschinenraum zerstört. Ehe das Schiff explodierte, bin ich entkommen.“
„Was ist mit den anderen? Mit den anderen erwachten Sklaven. Wer hat es außer dir noch geschafft?“
Sie zuckte die Schultern. „Niemand, glaube ich. Die waren viel zu verwirrt und auf der Suche nach ihren Freunden und Familien.“
„Du hättest warten können, bis sie auch entkommen sind, ehe du das Schiff ins Vakuum jagst, oder?“
„Wozu? Es waren ja keine Saiyans.“
Vegeta seufzte. Als Kämpferin war Leeka nicht zu verachten, wenn sie erst ein paar Jahre hartes Training hinter sich hatte, aber als Mutter seiner Kinder (falls er überhaupt mal welche wollte) wünschte er sich jemanden, der ihnen das zu geben vermochte, was ihm als Kind so sehr gefehlt hatte: Wärme und Liebe. Seine Kinder sollten nicht in derselben Gefühlskälte aufwachsen wie er. Bulma kam ihm in den Sinn. Wärme und Liebe, ja in der Familie Briefs, auf der chaotischen Erde gab es mehr als genug davon.
„Ich kann keine Ablenkung brauchen und außerdem denke ich gar nicht daran, mich an irgendeine Frau fix zu binden. Tut mir leid. Du solltest dich eher deinem Training widmen zusammen mit den anderen.“
Da er das wirklich so meinte, verstand Leeka und trat enttäuscht zurück. „Wir sind Eurer noch nicht würdig, Prinz Vegeta. Werdet ... werdet Ihr wieder mal vorbei kommen?“
„Trainiert hart, sodass ich eure Kraft bis zum fernsten Stern spüren kann. Wenn ich mein großes Ziel erreicht habe, dann komme ich wieder und werde mich jedem von euch zum Kampf stellen, um euch zu testen.“
Eigentlich war Vegeta froh, dass er hier nicht als König auftreten musste. Was sollte er auch mit so einem Titel und den damit verbundenen langweiligen Pflichten. Ihm waren schon diese Ansprachen ein Gräuel, Kakerott gegenüber brauchte er nie so viele Worte, sie verstanden sich meist auch so. Kakerott zu schlagen, die Cyborgs auszuschalten ... diese Ziele durfte er nicht aus den Augen verlieren.
Irgendwie schienen ihm die übrigen zwanzig Saiyans nicht gram zu sein, dass er sie wieder verließ. Jedenfalls versuchte keiner, ihn umzustimmen, als er sich vor dem Tor von ihnen verabschiedete und zum Raumschiff flog hatte er dennoch das Gefühl, dass selbst der sture Trottel Cauwlif seinen Rat befolgen würde.
Wieder im Raumschiff, gab er erneut jene Koordinaten ein, die er von Anfang an im Sinn gehabt hatte. Während das Raumschiff durch die Atmosphäre raste, warf er einen letzten Blick zurück auf Neu-Vegeta. Es sollte sein letzter sein. Noch ahnte niemand, dass viele Jahre später ein gewisser Buu wahllos Planeten im ganzen Universum angreifen und vernichten würde, darunter auch NeuVegeta mitsamt seiner friedlichen Bevölkerung und einer kleinen Saiyankolonie am Äquator ...
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Einen Monat später landete ein leicht beschädigtes Raumschiff im Garten der Familie Briefs. Vegeta öffnete die Luke und sah sich um. Er hatte seine Ankunft nicht angekündigt und auch sonst die ganze Zeit über Funkstille gehalten, weil er keine Ablenkung wollte. Nun hatte er den ersten Schritt auf sein Ziel geschafft. Jederzeit konnte er nun zum Super Saiyan werden. Bulma würde Augen machen. Doch ausgerechnet von ihr war nichts zu sehen.
Vegeta stieg aus, streckte sich und genoss die Frühlingsluft. Die Kirschbäume würden bald blühen, es roch nach Neubeginn und Versprechungen.
Er schloss die Schleuse und ging auf das Haus zu, da öffnete sich die Türe und Yamchu trat heraus. „Habe ich es mir doch gedacht, dass das nur deine Aura sein kann“, sagte Yamchu. „Lange nicht gesehen, Vegeta.“ Durch seinen freundlichen Tonfall in die Irre geführt, reagierte Vegeta viel zu spät und Yamchus Faust traf ihm mit aller Wucht am Kinn. Der Saiyan stolperte zwei Schritte rückwärts. „Was soll das, verdammt noch mal? Bist du lebensmüde?“, fuhr er Yamchu an und stutzte, denn Yamchu traten Tränen des Zorns in die Augen.
„Vegeta, du Idiot!“, zischte er. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich auf deine Überlegenheit pfeife, wenn du Bulma das Herz brichst. Wie konntest du nur?!“
Er schüttelte die Fäuste, dann wandte er sich von Vegeta ab und ging zum Gartentor. „Sieh zu, dass du retten kannst, was du mit Füßen getreten hast.“
„Wie meinst du das?“, rief ihm Vegeta nach. „Heult sie sich wegen mir die Augen aus?“
Yamchu drehte sich ein letztes Mal um, Hoffnungslosigkeit und Resignation in seinen Augen. Er lachte bitter. „Nein, Vegeta, es ist viel, viel schlimmer ...“
Ende von Teil 9
Schlussbemerkung: Ich wollte mit diesem Kapitel eine Frage beantworten, die ich mir selber schon oft gestellt habe. Wenn Vegeta die Wahl gehabt hätte, zwischen einer weiblichen Saiyan und Bulma, was hätte ihn bewegen können, sich für Bulma zu entscheiden?
Bitte lasst mich wissen, ob euch das Kapitel gefallen hat.