Fanfic: Powerscholl 2

obwohl ich keine Kraft mehr besaß an die Oberfläche wollte. Nach etwa drei Versuchen wurde ich von einem kleinen Wasserfall in die Tiefe gerissen. Alles schäumte, meine Wunden schmerzten und als ich gegen einen Felsvorsprung geschleudert wurde, verlor ich das Bewusstsein völlig. Der Schmerz flammte nur noch einmal kurz auf, doch dann war alles vorbei. Ein weiteres Mal versuchte ich mich aufzubäumen, leider gehorchte mein Körper nicht. Es war als würde ich mir selber beim sterben zuschauen würde als ich in einen ruhigen Bach gespült wurde. Das Wasser war klar, die Wasserpflanzen wiegten sich langsam in den Wellen und ich war nicht dabei. Ich war in einer Art Traum gefangen. Auch spürte ich ein leichtes brennen auf der Haut. Ich sah was um mich herum geschah, wollte das Lebensnotwendige tun um zu überleben, aber scheiterte jedes Mal. Alles war nur verschwommen, wie bei den Schatten. Über dem Wasser stand eine hellblaue Schicht aus Staubpartikeln, auf welche die langsam aufgehende Sonne schien. Auf dem sandigen Boden huschten Flusskrebse umher und wühlten den boden auf. Ausgerechnet jetzt erinnerte ich mich an den beißendem Geruch des Rauches im Biologiesaal. Ich wünschte mich wieder in die Schule zu den netten Lehrern. Würde ich wirklich wieder daheim ankommen? Mich verlies jeglicher Mut und ich dachte an Verfolger, Drecul, den Türsteher und etwa1 Millionen Vampire, die nach mir suchten.




Ein rütteln an meiner Schulter weckte mich. Ich befand mich an einem Strand zwischen mächtigen Korallenriffen. Mein ganzer Körper fühlte sich wie aufgescheuert an und meine Arme und Beine waren von nassem Sand beklebt. Ich drehte den Kopf und blickte meinem Retter geradewegs ins Gesicht. Ein alter Mann mit vielen Falten und einem Lächeln im Gesicht kam mir ins Blickfeld. Sein Gesicht war von Wetter und Wind gegerbt. Neben dem Kerl stand ein kleines Mädchen mit dunklen Haaren. Als sie erkannte das ich sie bemerkt hatte, klammerte sie ängstlich an das rechte Bein des Alten. Dieser war klein und stützte sich gekrümmt auf einen knorrigen Spazierstock. Das Mädchen war etwa sieben Jahre alt und konnte unmöglich das Kind des Opas sein. Doch eines hatten die beiden gemeinsam, sie besaßen die gleichen spitzen Eckzähne, doch im Gegensatz zu denen von Drecul waren diese viel harmloser. Auch besaß der Großvater einen dichten Rauschebart und eine Glatze.


„Hallo sie, geht es ihnen gut?“ fragte er und strich sich mit der freien Hand durch den Bart. Mit dem Stab deutete er auf meine Wunden, welche in Vielzahl vorhanden waren.


„Das legt sich schon in ein paar Tagen. Auf Dauer können wir Vampire ja nur von Silber verletzt werden!“


Ich senkte meinen Blick auf die blankgeputzten Stiefel des Mannes und erschrak. In dem lackierten Leder spiegelte sich mein Gesicht. Das Blut gefror mir in den Adern. Das Bild was ich sah, war unbeschreiblich, meine Haut war heller geworden und die Augen verschattet. Tiefe Augenhöhlen ließen starken Gewichtsverlust vermuten. Dennoch saß noch jedes Gramm wie vorher. Auch die Wangenhöhlen waren ausgeprägter als vorher. Der Mund war seltsam rot. Der Kontrast zum restlichen Gesicht lies sich sofort erkennen. Nun öffnete ich vor Erstaunen den Mund. Die selben Eckzähne wie bei den anderen waren nicht zu übersehen. Mit klopfendem Herzen schluckte ich und fragte schließlich und ziemlich zittrig:


„Das bin ich?“




Ich wachte in der Hütte des alten Mannes auf. Das blütenweiße Federbett auf dem ich lag, fühlte sich überhaupt nicht weich an. Es war kalt. Hart und fest. Wie, als hätte ich auf einem Brett geschlafen. Rechts von mir stand ein Kleiderständer aus dunklem Ebenholz an welchem ein schwarzer Mantel hing. Weiter hinten im Raum war ein Wappen mit einer feuerspuckenden Fledermaus darauf zu erkennen. Das Wappen hatte man auf ein Schild gemahlt, hinter welchem zwei überkreuzte Breitschwerter befestigt. Die link wand war mit Totenschädeln von Vampiren besetzt. Das musste Trophäen von den großen Kriegen der alten Zeit sein. Die Eckzähne wirkten länger und unheimlicher als die Zähne des Opas. Eine Ähnlichkeit von Drecul war nicht auszuschließen. Neben der dicken Tür stand ein Regal mit Büchern und Schriftrollen. Das trockne, gelbliche Papier, erinnerte mich an längst vergangene Zeiten. Die Bücher schienen verstaubt, während die Rollen vergoldet waren und im Licht, welches durch ein Fenster in der Decke hereinfiel, geheimnisvoll glänzten. Ich schwenkte den Blick wieder auf den Mantel. Es war die Bekleidung, die der Türsteher getragen hatte. Was wenn dieser ich gefunden hatte? Blitzartig merkte ich, dass ich hier nicht sicher war. Schnell stand ich auf und lief auf den Mantel zu. Beiläufig streifte ich ihn mir über und machte einen Schritt auf den Schrank zu, dann nahm ich eine Schriftrolle und lies sie unbemerklich in der Tasche verschwinden. <Diebstahl!> flüsterte eine Stimme in meinem Kopf, doch ich beachtete sie nicht länger und konzentrierte mich auf meine Ausrüstung. Dabei fiel mein Blick auf das Wappen. Ein Gedanke kam mir: Sicherheit! Da erschien mir das Schwert an der Wand gerade recht. Ich schnallte es mir auf den Rücken und sprang zur Tür. So schnell es gehen konnte musste ich weg von hier. Erst jetzt erinnerte ich mich an den Tag davor, ich hatte in den Badezimmerspiegel gesehen und mich gewundert warum ich so aussah, bleich. Diese Farbe hatte ich aber dann erst bekommen, als ich die Schatten zum ersten Mal gesehen hatte. Wie konnten sie mich zu einem Vampir machen? Der Verwandlungsprozess musste recht langsam voran gegangen sein, da ich die ausschlaggebenden Merkmale erst später erkannt hatte. Es war einfach passiert, ohne Schmerzen, ohne Gegenleistung. Oder war diese Welt vielleicht die Gegenleistung? In meinem Unterbewusstein hatte ich mich für Mensch oder Vampir entscheiden müssen. Auf letzteres hatte ich mich eingelassen und ich musste dieses Leben meistern.


Ich öffnete die Schwere eisenbeschlagene Tür und ein helles Licht kam mir entgegen. Um nicht geblendet zu werden, hielt mir schützend die Arme vors Gesicht. Ich musste mich in der Vampirwelt befunden haben. Wahrscheinlich funktionierte die Vampirwelt wie ein Aufladegerät für Batterien. War ich in der Vampirwelt, hatte ich als Vampir beinahe unendlich Kraft, aber war ich außerhalb, war ich verletzlich. Ich trat ganz durch die Tür und verschwand im gleißenden Licht.


Als ich draußen war und mich umdrehte, war statt der Hütte ein Haufen aus Steinen und gesplitterten Holzbalken. An manchen Stellen waren sie mit Moos bewachsen. Etwas glitzerte zwischen den Trümmern. Ich bewegte einige Steine und rollte sie bei Seite. Im Staub lag unversehrt ein goldener Ring. Ich zog ihn herauf, säuberte ihn und hielt ihn ins Licht. Auf der Forderseite war eine Feuerspuckende Fledermaus zu erkennen. Sorgfältig war sie in den Ring eingraviert. Er hatte starke Ähnlichkeit mit dem Ring, den das Mädchen gestern an der Hand getragen hatte. Gestern war er mir nicht aufgefallen. Beschwörend steckte ich den Ring an meinen Finger und wartete. Nichts geschah.


Ich fühlte mich hier viel schwächer als in der Hütte. Das kam, weil ich die Vampirwelt verlassen hatte und wieder in der Menschenwelt war. Also konnte ich nur in der realen Welt etwas gegen die Vampire ausrichten. Die Reste der Hütte standen auf einer Roten Felsklippe über den Wellen. Das Meer donnerte gegen den Stein als sei er eine Trommel und es der Schlegel. Das Breitschwert fühlte sich jetzt auch viel schwerer an als vorher. Ich schüttelte den Kopf. Das ganze kam mir ziemlich komisch vor. Ich rannte den Hang in den Wald hinunter um mich leichter vor den gefahren aus der Luft zu schützen. Wenn man auf das Gras trat, gab es sofort nach. Es war sehr hohes Grün, völlig verwildert und an keinen Stellen war auch nur etwas Pflege zu erkennen. Als ich den Wald erreicht hatte, musste ich verschnaufen, denn das Gewicht des Breitschwertes zog mich zu Boden. Warum gab es in dieser Hütte kein leichteres Schwert oder zumindest ein Messer? Ich stützte mich an einer Hohen Tanne ab und kramte die Schriftrolle, welche ich bis jetzt völlig unbeachtet gelassen hatte wieder hervor.


Die Buchstaben waren merkwürdig und nicht zu entziffern, dennoch verstand ich auf seltsame Weise den Text und lies mich von ihrer Magie tragen. Leise wiederholte ich die Formel und fühlte wie eine riesige Kraft in mir hervor brach und sich immer mehr verstärkte. Meine Augen begannen wie Feuer zu lodern. Mein Verstand und mein Herz kreischten nein, doch mein Instinkt trieb mich an die Formel immer und immer wieder zu sprechen. Ich wurde lauter und immer lauter, bis daraus ein Schrei wurde. Jetzt verkrampfte ich mich in ein Bündel aus reiner Kraft. Das Breitschwert schien nichts zu wiegen und es wurde von mir einfach nicht beachtet. Mir wurde heiß und immer heißer, es schien mir fast, als würde ich glühen. Meine Gesamte Kraft wurde auf einmal in einer riesigen Schockwelle aus Energie freigesetzt. Die Büsche und Bäume fingen Blitzschnell Feuer und zerfielen wie auf Kommando zu Asche. Die Schockwelle breitete sich wie eine Gigantische Explosion in alle Richtungen aus. Der ring begann immer mehr zu leuchten und zu brennen. Das heiße Metall brannte sich in meine Haut und fraß wie Säure. Der Schmerz durchwühlte mich und ich versuchte ihn, den Ring, loszumachen, doch ich musste die Aufbäumende Pose beibehalten bis alles um mich herum zu Asche geworden war. Es misslang mir ein Versuch nach dem Anderen. Meine Kräfte schwanden und flohen um dem zerstörerischen Tun der Magie zu helfen. Nicht die Magie brauchte Hilfe, sondern ich. Ich wurde bewusstlos und mein Gleichgewichtssinn versagte. Die kraft hatte sich verflüchtigt und mich unter dem Gewicht des Breitschwertes alleine gelassen. Kraftlos sank ich zusammen. Der Mantel war etwas angesenkt. Verzweifelt und den
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