Fanfic: Powerschool5

lehnte. Der Baum brach mitten entzwei und Holzsplitter stoben durch die Luft. Obwohl Benedikt blitzschnell zurück wich, wurde er von den Splitern im Auge getroffen. Er fühlte einen stechenden Schmerz und schloss blitzschnell die Augen, aber es war zu spät, er hatte sein Augenlicht für immer verloren. Der Reiter zog seine Krallen aus dem Stamm und stürzte mit bösartigen Schreien auf den nun blinden Magier zu. Benedikt tastete sich umher und bekam die Wanke zerkratzt. Der Schmerz den er in diesem Moment spürte, war nichts gegen den, welchen er in seinem Herzen verspürte als er sein Augenlicht verlor. Er würde für immer Blind sein. Im niedersausen sprach er es leise aus: „Für immer!“ Schon wurde er wieder zerkratzt und er schrie abermals, diesmal lauter als vorher: „Für immer!“ Auf einmal erfasste ihn ein Geist der Erlösung, und er schrie in voller Lautstärke indem er sich aufbäumte: „Für immer!!!!!“


Der Reiter zog sich ängstlich zurück, doch der nun wütende Zauberer, der noch so viel schönes auf der Welt sehen wollte, stürzte sich auf ihn, ergriff einen am boden liegenden Ast und stach in den dunklen Schatten unter der Kapuze. „Ich zeige dir wie es ist für immer blind zu sein!“ brüllte er aus reinem Hass und stach abermals zu. Der Schwarze jaulte auf und wich zurück zu seinem Pferd, dass plötzlich über den Stamm gesprungen kam und mit einem dumpfen Krachen auf dem Boden aufprallte. Die Nadeln am Boden zerstoben und der Nebel verflüchtete sich. Der Springer schwang sich auf sein vorbeireitendes Ross und verschwand so schnell er gekommen war im Gebüsch.


Erschöpft sank Benedikt zusammen. Er hatte ihm sein Augenlicht genommen, dachte Destin und traute sich erst jetzt wieder aus seinem Versteck. Der Gedanke einen blinden Führer zu haben wollte ihm nicht recht in den Kopf. Das einzige was Destin wusste, war dass er nach Nord - Ost musste um zu den Zwergen zu gelangen. Er war erstaunt darüber, dass er Benedikts Schicksal wie selbstverständlich empfand.


Plötzlich machte ihm etwas angst. Ihm wurde klar, dass er das Erbe seines Vaters angetreten schon längst angetreten hatte, er empfand das alles wie ein Spiel. Es war ihm klar, dass er nicht länger mit Benedikt zusammen sein durfte. Er würde ihn mit seiner bloßen Anwesenheit gefährden. Erst jetzt merkte er, dass er weinte. Er weinte nicht aus Angst oder Leid, sondern aus Hass. Aus Hass über sich selber. Als er der Umgebung lauschte, erkannte er die schwache Stimme Benedikts: „Destin...Destin! Komm her mein Junge...!“ Destin gehorchte ihm und wischte sich die Tränen ab, als er sich hinsetzte und seine Hand nahm. Es wurde ihm bewusste, dass er das gleiche wie bei seiner Mutter tat. Der blinde Magier wartete einen Moment bevor er fortfuhr und flüsterte dann: „Ich brauche dich, mein junge! Du musst mich schnell...zu den Zwergen bringen...ich glaube...mit mir geht es...zu ende...!“ Er musste husten und sprach dann unter Qualen weiter: „Bin eben...zu alt für...solche Spielchen!“ Wieder hustete er und diesmal quoll ein Blutstrom aus seinem Mund. Destin drückte seine Hand und steuerte beruhigend bei: „Stirb nicht mein Freund, stirb nicht!“ Es folgte keine Antwort und Benedikts Muskeln entspannte sich, als ob er bereit währe für eine bessere Welt. Zu Destin’ s Erstaunen, setzte der Magier noch mal zum, Sprechen an, aber so leise und zart, dass der Junge nur Wortfetzen aufschnappte: „Bitte...vergiss was...ich gesagt habe...“ Dann sackte er endgültig zusammen.




Destin hatte Benedikts Leiche in seinen Schlafsack gewickelt und trug ihn auf dem Rücken nach Zwergenburg. Der Weg war eben und überall standen bunte Blumen, doch Destin hatte kein Auge für dies. Er dachte an seinen toten Freund. Komischerweise hatte er keine Schuldgefühle und trug keine Trauer. Er nahm es einfach so hin. Für ihn war es, als hätte Benedikt nie existiert. Nun da der Zauberer aus seinem Gedächtnis gestrichen war, dachte er an den Fortlauf seiner Reise nach, die ihm jetzt irgendwie Unsinnig erschien. Was sollte er tun wenn er beiden Zwergen war? Die Leiche abliefern und auf nimmer wiedersehen verschwinden? Was würde er ihnen sagen? Und überhaupt, wie sprechen Zwerge?


Diese und viel mehr Fragen brannten in seinem Kopf.


Nach 3 Stunden Wanderung zu den Erdbewohnern, fragte er sich, ob er überhaupt auf dem richtigen Weg sei. Doch als er kleine Leute mit Landwirtschaftsgeräten, den Boden umpflügen und die Felder bestellen sah, wusste er wo es ihn hingeführt hatte. Er war so glücklich darüber, dass er den Weg zu ihnen gefunden hatte, dass er auf der Stelle zusammensackte und bewusstlos liegen blieb.




Er wachte in einem kalten Raum auf und bemerkte, dass er auf einer Holzbank lag. Es war dunkel. Nur durch einen Riss in der Mauer fiel fahles Tageslicht herein. Sein Magen knurrte und sein Kopf dröhnte. Er hatte einen Alptraum hinter sich.
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