Fanfic: Powerschool6

schleunigst auf und zogen nach Süden durch einen großen Tannenwald. Ein Wächter der Zwerge wollte sie bis zur Südküste begleiten. Sein Name war Karl-Heinz und es war der Wächter, welcher Destin aus dem Verlies gezogen hatte. Auf ihrem Weg schien keine Sonne, denn die Wolken überdeckten den ganzen Himmel und es sah nach einem Gewitter aus. Nebelschwaden zogen sich über den Boden und blieben an Grashalmen und Ästen hängen. Der Wald schien unheimlich und schier endlos. Sie machten kaum Geräusche, da die nassen Nadeln unter ihren Füßen weich wie Schnee waren und bei jedem Schritt nachgaben. Im Westen hörten sie die Rufe der Wölfe und fühlten sich dadurch angespornt den Weg schneller zu nehmen als sie es bei Sonne tun würden.


Vor ihnen war eine Reihe aus dem Waldgrün spitz aufragender Felsen, die vom Nebel umspült wurden zu erkennen. An ihren Füßen, standen meist kleine Teiche und Weiher, deren Wasser in grünem Licht sumpfig schimmerte. Die Felsen war bis zu 2 Metern mit Moos und Flechte bewachsen und der Rest stand steil im Rauch des Nebels.


Die Wanderer führten kein recht angeregtes Gespräch, denn die Mäntel waren sehr nass durch den Tau geworden und ließen sich nur schwer hinterher ziehen.


Nun kamen sie in den düsteren Teil des Waldes, wo auch Laubbäume aufragten. Dieser Walt nannte sich eben wegen den Teichen unter den Felsen, Weiherwald. Es war ein sehr sumpfiges Gebiet und nur unleicht zu durchqueren. Die Stille drückte die Freunde zu Boden und lies sie nur langsam vorankommen. Das Gewicht der Mäntel lastete noch immer auf ihnen und als es Nacht wurde, kam die Kälte. Auch jetzt war kein Himmelskörper zu sehen. Keine Sterne, kein Mond, keine Sonne. Immer hielt die Wolkendecke stand. Zum Glück kamen sie schnell aus dem Waldstück heraus, wobei sie sich nach Süd-Ost gehalten hatten, denn die einzige Fähre nach Süden war bei den Fischerhütten. Der Wald aus dem sie heraus traten, war düster und schwarz. Der Himmel hatte sich zwar etwas aufgeklärt, war aber immer noch nicht Sternenprächtig. Die silberne Mondsichel war die einzige Lichtquelle und alle Schatten wurden Länger. Vor ihnen lag ein breiter Fluss und danach das berüchtigte Schwarzschloss. Es nannte sich Schwarzschloss, weil es bis auf Dach und Tür aus schwarzem Stein gehauen war. Um es rankten sich viele Legenden. Hier sollte einmal eine mächtige Burgherrin gelebt haben, die zwei Geschöpfe des Waldes gefangen gehalten hatte. Manche erzählten sogar, es seien die zwei Auserwählten, Dämona und Toni. Außerdem sollten die schwarzen Reiter hier ein und aus gegangen sein und die Herrin umgebracht haben. Ihr Geist soll heute noch durch die Keller des Gemäuers Irren und nach den Auserwählten suchen.


Jetzt betraten sie einen Feld weg, der nah am Wald entlang geführt hatte. Über einem tiefer gelegenen Sumpfgebiet, wallte der Nebel wie ein weißer Teppich.


Plötzlich vernahmen sie den Aufprall eines Hufes. Destin drehte sich um und sah in die bedrückende schwärze des Waldes. Nichts geschah. Der Schweiß trat ihm auf die Stirn und er ging ängstlich weiter. Wieder ein Hufschlag und das Wiehern eines Pferdes diesmal hörten es auch die anderen, doch als sie sich umdrehten, war nichts zu sehen. Ihre Herzen fingen an lauter und hektischer zu schlagen. Aus Angst entdeckt zu werden, gingen sie zügicher und Destin kam kaum noch nach. Das Hufgetrappel begann wieder mit dem Wiehern eines Pferdes und setzte diesmal nicht aus als sie sich umdrehten. Immer noch war nichts zu sehen, doch die Geräusche kamen näher und näher. Bald hatten sie das Gefühl der Reiter sei schon an ihnen vorbei geritten, aber weit und breit war nichts zu sehen. Auf einmal hörte es sich an, als kämen die Töne von links näher, verschwanden aber dann wieder im nichts und sie tauchten rechts von neuem auf.


„Da will jemand ein Spielchen mit uns treiben!“ brummte der stämmige Zwerg und fasste nach dem Griff seiner Streitaxt. „Nein, es sind die Geister der verstorbenen!“ berichtigte Benedikt und zog sich den Hut tiefer in die vernarbte Stirn. Sein Geist wurde feiner denn je, seit er blind war, denn er achtete nicht mehr auf das was er sah, sondern auf dass was er riechen, hören und fühlen konnte. Der Geruch der Reiter war moderich, aber dieser roch rauchig. Er bekräftigte seine Aussage mit einem nicken und das Herzklopfen legte sich etwas.


Jetzt hörte es sich an als würde jemand sein Schwert aus der Scheide ziehen und damit auf jemanden einschlagen. Auch das war nicht zu sehen. Schreie der Getroffenen wurden lauter und hallten über die nächtliche Ebene. Benedikt dachte eine riesige Schlacht würde hier geschlagen aber die anderen versichertem ihm, dass niemand da war und ihn die Geräusche trügen.


Trotz ihrer Erkenntnis begannen sie zu rennen, wobei der Zwerg Benedikt stützen musste. Seit er Blind war, trat er sicherer auf und achtete vorsichtiger auf den Boden. Sie wollten in den Ruinen des Schwarzschlosses übernachten. Die Mauern würden ihnen genug Schutz für eine Nacht geben, wenn sie die Geister nicht verfolgten.


In der Burg war es kühl und Grasbüschel ragten aus Mauerspalten. Allerlei Tiere hatten hier ihr Zuhause gefunden. Fledermäuse und Raben wohnten in Nestern, welche auf den morschen Dachbalken der Türme platziert waren. Um die Burg war ein tiefer Graben gezogen worden und die Zugbrücke lag zersplittert auf dem Grund. Einst war Wasser im Graben gewesen, doch nun lagen nur Fischskelette als Erinnerung herum. Moos und Farne wuchs auf den zerbrochenen Stücken. Als sie über den Graben und in der Burg waren, bestaunten sie die alte Bautechnik und die hohen Torbögen. Mitten im Burghof entzündeten sie ein Feuer und erkundeten das Gelände, wären dem Zwerg auffiel, dass das Fallgitter noch Intakt war.


„Was ist da mit?“ fragte er die Wanderer. „Fühlt ihr euch sicher genug, oder soll ich das Gitter herunterlassen?“ „Ja mach mal zu! Mir ist immer noch nicht ganz geheuer von den Geistern!“ antwortete Benedikt und setzte sich auf den rauen Steinboden. Den knorrigen Wanderstock legte er neben sich und packte sein Abendbrot, ein Apfel und ein Stück Brot, aus.


Destin und der Gnom hatten sich von der Gruppe getrennt und redeten miteinander, wobei sie durch die Gemächer und Hallen der längst verlassenen Ruine schlichen. Der erste Raum war die Empfangshalle, der zweite, der Thronsaal und der dritte das Schlafgemach der Schlossherrin. In keinem Zimmer waren noch Gold oder Diamanten zu sehen.


„Die haben aber ganz schön geräubert!“ meinte Albert und nickte. „Irgendwo muss doch noch was sein!“ fügte er dann bedächtig hinzu. „Was meinst du?“ fragte Destin Ahnungslos. „Na Gold, Perlen, Schmuck und Geschmeide, sei doch nicht so schwer von Begriff Junge!“


„Aha!“ feigste Destin und sah den Gnom grimmig an, wobei er die Hang auf den Knauf seines Schwertes legte. Albert berührte ebenfalls seinen Dolch, doch als Destin schon am herausziehen seines Langschwertes war, sagte der Heiler beruhigend: „Ruhig, ruhig! Sachte, war ja nicht so gemeint!“ Ohne es zu merken, waren sie immer weiter gerade aus gegangen und standen nun vor marmornen Wendeltreppe. Skeptisch beäugten sie diese und kamen dann zu dem Entschluss sie zuerst nach oben zu gehen.


Oben angekommen sahen sie sich auf dem Dachboden um. Kram, der wahrscheinlich schon seit Jahren hier herum lag, zierte den Boden und stopfte das Zimmer völlig aus. Alles war voll Staub und Spinnennetze hingen in den Ecken, aber keine Fliege rührte sich.


Plötzlich raschelte etwas im dunkeln und drei Fledermäuse, die an der Decke hingen, flogen kreischend auf und davon. Es raschelte wieder und ein Rosiger Luftzug umspülte sie, als würde er durch sie durchfahren und verschwand dann im Treppenschacht. Das es eines der vier Dämonen der Vampirwelt war, wurde ihnen nun klar, denn das rosige Geschöpf, welches keinen Körper besaß, wurde von einem hell leuchtenden Schleier umfasst. Eines dieser Wesen wurde vor 12 Jahren von dem legendären Tom umgebracht. Noch heute wurde er in den Geschichtsbüchern als Held bezeichnet. Ich hatte damals die Veränderung in ihm wach gerufen. Die Stahlfeder müsste immer noch auf Drecul’ s Balkon liegen, wenn Petrus sie nicht gefunden hatte.


Auf einmal drang eine tiefe, brummige Zwergenstimme zu ihnen hinauf:


„Gnom, Destin, da ist jemand den ich nicht kenne und Benedikt nicht sieht!“ Sofort stürzten sie den Turm hinunter und rannten durch die Zimmer. Sie hatten den Dämon ganz und gar vergessen. Destin war so schnell gerannt, dass sein Umhang wie wild geflattert hatte. Im Hof angekommen redete Karl-Heinz weiter: „Gerade als ich das Fallgitter herunter lassen wollte, natürlich auf Befehl Benedikts, da...“ Benedikt unterbrach ihn mitten drin: „Befehl? Hah, du hast mich doch gefragt!“ „Na gut, also da war dieser Mann plötzlich da. Er ist zwar ein Vampir, aber ziemlich nett!“ Damit zeigte er auf Herrn Gotthard, der gerade um die Ecke geschlichen kam. „War früher ein Mensch, bin jetzt ein Vampir. Kannte Benedikt, der nun leider tot ist, ziemlich gut! War sein Lehrer!“ sagte er lächelnd und schüttelte Destin und Benedikt die Hand. „Lehrer“ fragte Destin plötzlich erstaunt. „Ja, Lehrer in der Schule!“ beantwortete Gotthard seine Frage. „Schule?“ „Oh Gott, du weist nicht was gemeint ist stimmt’ s? Also, eine Schule ist was, wo man hingehen kann um etwas zu lernen!“ „Lernen?“ „Ich geb’ s auf!“ schnaufte der Lehrer und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie schüttelten sich immer noch die Hand. Auf einmal fuhr Gotthard ihn an: „Jetzt lass halt endlich los!“ Destin griff nach seinem Schwert. „Ja, ist ja gut, he, he, äh, ja!“ beschwichtigte ihn der Lehrer und winkte dankend ab. Destin grinste dämlich und setzte sich neben Benedikt ans Feuer.
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