Fanfic: Powerschool12

doch von allen Anderen wurde Ruhe und Kraft ausgestrahlt und in einem kurzen Moment schien es Warior so, als ob der mit den hektischen Bewegungen schon wusste, was auf sie zukam. Unruhig klopfte dieser mit den Fingern auf die Tischplatte, beobachtete alles und jeden haargenau und sogar las der Wirt mit einem Krug kam, lies er seine Augen kurz zur Tür, zu der Theke und wieder zurück auf den kantigen Mann schielen. Das ganze ging so schnell, dass Warior überhaupt nichts über dessen Augenfarbe berichten können würde, wenn ihn jemand danach fragen würde, doch sogleich wusste er, dass die Wahrscheinlichkeit so eine Frage zu erhalten ziemlich niedrig war. Also nahm er vorerst einen kräftigen Schluck, wobei er seine Lippen durch die Schaumkrone in das gelbe Gesöff tauchte. Wieder sah er zu dem seltsamen Kerl und diesmal bemerkte er es:


„Was guckst du so?“ stotterte er und fühlte sich ertappt.


„Nichts, ich...“ kurz überlegte er die Antwort, „...du scheinst heute so verstört!“ Nun erkannten auch die anderen was Warior schon längst aufgefallen war.


„Ja, was ist mit dir?“ hakte Savamir, auch einer von Warior’ s Brüdern, forschend nach.


„Ist es vielleicht wegen Warior?“ schaltete sich Badenius fragend ein, „Als er noch nicht hier war warst du viel ruhiger!“


„Es ist nicht wegen ihm, sondern wegen dem da...“ schlotterte Kalikor, winkelte den Arm sachte an und streckte den Zeigefinger langsam in die Richtung, in welcher es völlig dunkel war. Gerade wollte sich Warior umdrehen, da hielt ihn sein Bruder zurück:


„Bist du verrückt? Nicht umdrehen!“ nach einem kurzen Verschnaufen fragte er tuschelnd und mit ruhiger Stimme: „Was siehst du, Kalikor?“ Dieser antwortete nicht sofort sondern zog die Verbündeten noch näher in einen kleinen Kreis zusammen.


„Da drüben sitzt ein Mann im Schatten!“ flüsterte er als wäre es das fürchterlichste der Welt, doch im gewissen Sinne hatte er recht, denn außer ihnen, der Familie des Wirtes und dem Mann war keine andere Seele in der Stube.


„Und? Was ist daran so besonders?“ fragte der blonde leise und zuckte leicht die Achseln.


„Er hat so eine besondere Haut...“ er stockte, „...wie verbrannt...und in seinen Augen leuchtet das Feuer der Erde...“ Fragend sahen sich alle an und rückten sich wieder in ihre erste, gelangweilte Position. Jeder von ihnen wusste was es jetzt hieß, sofort fingerte Gisildur ein Stückchen Pergament, ein Gläschen Tinte und eine Schreibfeder hervor und der mit dem zweiten Schwert nahm ihn in die Hand. Nach ein paar Minuten hatte er einige, fast unleserliche Worte darauf gekritzelt und reichte die Geräte zu dem, welchen sie gehörten. Sofort warf Warior einen Blick auf den Zettel und vergas gleich alles, denn dieser Schreiber musste wahrscheinlich so unter Druck stehen, dass die Buchstaben ein völlig anderes Wort ergaben, doch Gisildur sah man an, dass er es trotzdem lesen konnte. Kurz verbesserte er die Worte, reichte den Zettel in die Runde und so wusste jeder worauf zu achten war und was sie zu befürchten hatten. Das unheimliche Wesen in der Ecke war wohl ein Wesen aus der Hölle und gerade griff es mit schwarzen, spinnendürren Fingern nach einer Feldflasche und trank gierig daraus. Ein leises Nuscheln begleitete sein anschließendes Rülpsen und seine Gestalt war von einem schwarzen Fetzen umrahmt, der offensichtlich als Umhang diente und sein Gesicht bis auf eines der zwei rotglühenden Augenfunken verdeckte, den Zweiten konnte man nur erahnen und einige schluckten. Bald würde Isribus hier eintreffen und ihre Runde wäre aufgeflogen, also musste der Treffpunkt geändert werden. Der mutige Gisildur schielte mit den Augen zu einem tief in die Wand eingelassenen Spiegel, die zwei vom Orden des Drachen nickten, verabschiedeten sich und verließen eiligen Schrittes den Raum. Gerade wollte das Schattenwesen aufspringen, es hatte sich schon auf seine zwei verkohlten Arme gestützt, als es sich eines besseren besann und sich wieder auf die Bank fallen lies. Da wo es saß war es ziemlich dunkel und weit entfernt von den anderen Menschen, so das keiner richtig mitkriegen würde was mit ihm war, doch Kalikor hatte das Glück mit Adleraugen gesegnet worden zu sein hatte gleich alles aufliegen lassen. Bevor Gisildur richtig loslegte, Warior sah die ganze Zeit nur erstaunt zu, winkte er den dürren Wirt zu sich. Dieser beugte sich mit em Tablett auf den Arm zu ihm runter und der Krieger flüsterte ihm beschwörend ins Ohr:


„Wer ist das da?“ Der Gastgeber des Hauses reagierte ganz anders als Warior es sich vorgestellt hatte und antwortete nur kühl und fast leichenblass:


„Das ist der Tot, er ist hier um mich zu holen! Also last ihn in ruhe, ich will keine Aufregung in meinem kleinen Lokal!“ gleich nach dieser Auskunft verschwand er wieder in der Küche Gisildur legte die Stirn in Falten:


„Ich glaube der hat meine Frage nicht verstanden!“ Etwas später meinte er schließlich zu Warior und Savamir gewandt:


„Haltet euch bereit! Die Flucht ist noch nicht zu ende!“ er legte einen Flüsterton ein, „Draußen warten die beiden anderen auf Isribus! Sie geben uns in ein paar Minuten ein Zeichen! Siehst du?“ fragte er wieder Warior, „Der Spiegel da oben ist eigentlich ein Fenster. Nur von der Küche kann man herein sehen! In diesem Moment observiert uns der Wirt! Badenius wird ihn ausschalten und seinen Platz einnehmen. Wir dürfen keine zusätzliche Aufmerksamkeit auf uns lenken und wir werden auch jetzt wieder getrennt flüchten, wie zuerst vom Schloss!“


„Du meinst das da ist ein Späher?“ fragte Warior interessiert und beugte sich näher an ihn heran.


„Genau!“ stimmte ihm dieser zu und nickte. „Also los, Savamir, du zuerst!“ Nach dem einige Zeit verstrichen war und sie noch weitere viel sagende Blicke getauscht hatten, stand die genannte Person plötzlich auf und strebte auf die Tür zu. Nun da die Mehrzahl der seltsamen Buben nach draußen verschwunden waren, machte sich das Wesen aufrecht und leichtfüßig ebenfalls nach Draußen auf und würdigte die anderen Ritter keines Blickes.


„Verdammt!“ pfiff Gisildur verärgert durch die Zähne, „Der Kerl hat Wind gekriegt und wartet nun im Wald auf uns. Hoffentlich haben sich die anderen gut versteckt!“ Warior hatte nichts gesagt, denn große Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und hätte er gesprochen, hätte man seinen ängstlichen Ton sicher herausgehört. Fast zitternd stand er nun auf und schob knarrend den einfachen, hölzernen Stuhl beiseite.


„Was hast du vor?” flüsterte der ältere entsetzt und schien ebenfalls reichlich verunsichert. Warior gab keine Antwort, verlies das Gebäude durch die hintere Küche, Gisildur war unfähig seinem jüngeren Bruder etwas zuzurufen und blieb stocksteif stehen. Der Wirt lag gekrümmt in einer Ecke des Raumes, seine Schürze war blutbefleckt und seine Beine seltsam verdreht. Die anderen waren also schon hier, dachte er wenigstens etwas beruhigt und er fühlte förmlich, das sein Körper viel zu angespannt war um richtig zu reagieren. Sein Haar war völlig von Schweiß verklebt, lag dicht an, Warior’ s Atem ging stoßweise und voller Befürchtungen wendete er den Blick von der Leiche ab. Er legte seine Hand an die nur angelehnte Tür und vernahm ein leises, aber eindringliches Quietschen, innerlich explodierte seine Angst und er schloss tief atmend die Augen. Für den Moment der Finsternis sammelte er Kraft um die Tür zu öffnen ohne gleich wieder ein lautes Geräusch zu hören. Ihm wurde plötzlich gewahr, dass er gerade etwas im Sand hatte scharren hören und vorsichtig öffnete er die Lider für einen Blick durch die Ritze der Tür. Was er sah waren nur leicht vom Wind gerührte Blätter und Farne und wieder begann sein Herz hektischer zu schlagen. Alles um ihn herum wurde still, nur der Herzmuskel pumpte was er hergeben konnte und das Klopfen in seinem inneren wurde immer lauter, so dass er sich nicht mehr auf das äußerliche konzentrieren konnte. Wie in einem blinden Trauma drückte er die Tür mit der Schulter auf und stolperte, fiel sogar fast, ins kühle Gras. Es war viel kühler als drinnen, von überall her lauerten gefährliche Schatten und sein Herz setzte für die Dauer von einer ihm endlos lange erscheinenden Minute aus. Als er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte lies er einfach los, entspannte willenlos seine Muskeln und sackte ohne auch nur ein überflüssiges Geräusch zu machen ins Gras. Ein Nebel der Bewusstlosigkeit breitete sich in ihn aus und legten seine Gedanken lahm, das Fenster zur Außenwelt wurde geschlossen.




Wie lange lag er wohl schon hier? Er wusste es nicht mehr blieb einige Sekunden liegen, bis die Erkenntnis ihm wie ein Pfeil durch den Kopf schnellte, er war hinter der Küche des Bauern zusammengesackt und hatte keine Ahnung was dann weiter geschehen war. Was hatte Gisildur gesagt? In den Wald immer in Richtung Osten, dass wusste er noch und so richtete er sich vorsichtig auf und ein leichtes Frösteln schüttelte ihn. Während er versuchte seine Fassung wiederzuerlangen, erblickte er eine Schemenhafte Bewegung im Gebüsch vor ihm. Gerade hatte er zwar wo anders hingesehen, doch aus dem Augenwinkel erschien ihm die Bewegung langsam und weit ausgreifend. Da! Gerade dachte er, er hätte ein rotes glühen zwischen den Esten einer Eiche gesehen und schaltete Schlagartig. Zuerst taumelte er nur los, dann aber schüttelte er den Kopf und grub mit jedem Schritt die Zehen haltend in den Boden um nicht wieder umzukippen. Ein verschwommenes Knurren kam aus den Büschen hinter ihm und diesmal war er von Panik getrieben. Blind stürmte er auf die Stämme zu, setzte über einen Baumstumpf hinüber und kroch hastig unter einem halbverrotteten, querliegenden Stamm hindurch. Äste klatschten ihm wie
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