Fanfic: Nur ein Lächeln (V+B)- Teil 10

Zimmer.“




Sie lächelte ihn bittend an, bis er seufzend aus dem Zimmer schlurfte. Ihrer Meinung nach hatte Bulma ihren Starrsinn ausschließlich von ihm geerbt, genauso wie ihr Genie. Hoffentlich fand sich Vegeta in der Stadt zurecht ohne gleich wieder eine halbe Katastrophe heraufzubeschwören.


Vegeta wusste nichts von ihrer Sorge um diverse Gebäude und sonstige Dinge in der Stadt. Er hatte sich im Raumschiff frische Kleider geholt und sich rasch geduscht und umgezogen. Mit dem Blatt in der Hand flog er über die Stadt und achtete nicht im Geringsten auf die Leute, die mit offenem Mund zu ihm hinauf starrten. Mütter zogen ihre Kinder beiseite und erklärten ihnen, dass das bestimmt wieder ein Reklamegag sei oder dass hier ein schlechter Film gedreht würde, wobei sie selbst allerdings vergeblich nach Kameras, Hubschrauber und langen Schnüren Ausschau hielten.


Nach längerem hin und her, beschloss Vegeta, einfach zu fragen. Am besten kannten sich doch diese Leute in der Stadt aus, die mit den gelben Wagen namens Taxi durch die Stadt flitzten.




An so einem Taxistand landete er und ging ohne große Umschweife sofort auf den ersten Fahrer zu. „Wo ist das?“, fragte er und hielt ihm den Zettel hin. Der Fahrer, der auch der Meinung war, dass der fliegende Mann in schwarz zu einem Superheldenfilm gehörte (und dort bestimmt den Bösewicht mimte) blickte sich verstohlen nach einer Kamera um. Dass keine zu sehen war, bestätigte nur seinen Verdacht, dass die Filmfirma auf diese weise zu kostenlosen Statisten kommen wollte. Die Adresse auf dem Zettel passte auf eine Straße am anderen Ende der Stadt. Ob der komische Typ wohl eine Minikamera in seiner Stehfrisur versteckt hatte? „Ich weiß wo das ist, soll ich Sie dahin bringen?“, fragte er freundlich. „Mein Taxi ist das günstigste und schnellste in der Stadt.“




Vegeta zögerte. „Ich habe kein Geld dabei, eine Wegbeschreibung reicht.“


„Ach was, Geld“, der Taxifahrer linste zu einem Wagen hinüber, der verdächtig langsam vorbeifuhr. Ob der Dicke mit dem Hut vielleicht der Regisseur war? „Man bekommt nicht jeden Tag Gelegenheit, jemanden durch die Stadt zu fahren, der fliegen kann.“




Menschen waren einfach undurchschaubar, stellte Vegeta mal wieder fest. Sonst war ihnen Geld doch das Wichtigste überhaupt und jetzt das. Aber ihm sollte es recht sein. Er nahm das Angebot mit prinzlicher Herablassung an und setzte sich ins Taxi. Während der Fahrt fiel ihm auf, dass der Fahrer immer wieder in den Rückspiegel blickte, auch wenn es gar nicht nötig war und sich ab und zu mit der Hand durch die Haare fuhr, als müsse er seine Frisur richten.




Der Taxifahrer wiederum frage sich, was für ein komisches Drehbuch das wohl war, wo der Superschurke sich im Taxi zu seinem Tatort führen ließ, ohne den Fahrer zu bedrohen oder einzuschüchtern. Die Autos hinter ihm wechselten immer wieder ab.




Es war nicht ersichtlich, welche davon zum Filmteam gehörten und welche nicht.


„Ich dachte der Wagen sei schnell“, kam es von hinten. „Statt dessen schleichen wir hier im Schneckengang durch die Gegend. Ich bin nicht zum Sightseeing hier, ich hab’s eilig!“




„Schon gut“, beruhigte der Fahrer. Wenn in der Frisur wirklich eine Kamera klebte, war es vielleicht sogar eine Lifesendung. Das ganze Land könnte sehen, wie gut er fuhr und eine bessere Werbung gab es kaum. Also los! Das Taxi beschleunigte mit einem Ruck und der Taxifahrer riss das Lenkrad herum, sodass sie auf die Überholspur schlitterten. Dort fuhr recht flott in seinem ersten Sportwagen ein pickelgesichtiger Junior, der nicht schlecht erstaunt schlecht war, plötzlich ein rasendes, hupendes, blinkendes Taxi an der Stoßstange hängen zu haben.




Das gelbe Gefährt weckte natürlich seinen Ehrgeiz und er dachte nicht daran auch nur einen Zentimeter langsamer zu werden.




Dem Taxifahrer stand bereits der Schweiß auf der Stirn. Sein Fahrgast klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. „Fenster auf!“




Der Tonfall ließ keinen Widerspruch zu (zumindest nicht, wenn man sein Rentenalter erleben wollte...). Kaum war die linke Scheibe lautlos nach unten geglitten, lehnte sich Vegeta weit hinaus und zielte mit der Hand auf den Sportwagen.




Der junge Spund sah die Gefahr natürlich nicht kommen, wer lässt sich schon von einem fuchtelnden Herrn mittleren Alters einschüchtern, nur weil er ein paar Muskeln hat? Das Grinsen verging ihm allerdings, als aus der leeren Hand ein Ball aus gelb leuchtender Energie auf seinen Wagen zugeschossen kam. Ein rascher Schlenker nach rechts und der Sportwagen schoss förmlich von der Straße, raste über den Rasen des nahe gelegenen Park und versank gluckernd im Ententeich. Der Fahrer konnte sich unverletzt und fluchend ans Ufer retten, wo er seine schlammigen Klamotten und das Auto beweinte, für das noch 30 Raten offen waren...




Dem Taxifahrer war mittlerweile ganz anders geworden. Bleich und angespannt raste er mit seinem dubiosen Fahrgast durch die Straßen und Gassen und war erleichtert wie noch nie in seinem Leben, als er schließlich vor einem sehr teuren Apartmentkomplex hielt. „Hier ist es.“ Sagte er und linste vorsichtig in den Rückspiegel. Der gemeingefährliche Verrückte (den Gedanken an eine Lifesendung hatte er mittlerweile zu Grabe getragen) bedankte sich nicht einmal, sondern stieg einfach aus und ging auf das Gebäude zu. Der Fahrer spielte mit dem Gedanken, die Polizei zu rufen, aber da er den Typen ja ohne Entgelt durch die Stadt kutschiert hatte, konnte man ihm das ja als Mithilfe auslegen und so trachtete er einzig danach, möglichst viele Straßenkreuzungen zwischen sein Taxi und diesen Block zu bringen.




Vegeta hörte wie das Taxi mit aufheulendem Motor davon jagte, aber seine Aufmerksamkeit galt den Türschildern. „Pulatio Manhip“, stand dort in eleganten goldenen Lettern.




Vor der Eingangstüre stand ein bulliger Mann in einer scheußlich knalligen Uniform und verschränkten Armen. Es sah nicht aus, als ob er freiwillig zur Seite treten würde, wenn man ohne Terminbestätigung Zutritt verlangte. Normalerweise hätte Vegeta ihn mit dem kleinen Finger in den Schlaf geschickt, aber sein eigentliches Ziel war ja, Safrano und Bulma unauffällig aufzuspüren. Seufzend trat er zurück auf die Straße. Das Flachdach schien ein besseres Ziel als die Eingangstüre. Außerhalb der Sichtweite des Portiers flog Vegeta schnell wie ein Windstoß hinauf. Von dort war es ein leichtes, die Türe zum Treppenhaus aufzubrechen und in den zweiten Stock zu gelangen. Hier gab es mehrere Türen und Vegeta hatte keine Mühe die richtige zu finden. Doch was nun? Er konnte diese Türe natürlich zu Kleinholz verarbeiten, aber dann hätte er sich den Umweg über das Dach sparen können.




Zwischen dem Apartment des Professor Manhip und dem eines gewissen Steuerberaters Treuschau war der Gang stark verbreitert und durch ein Fenster schien die Sonne auf eine Ledercouch und einen Designercouchtisch mit Illustrierten und Comics. Offenbar konnte man sich hier niederlassen, wie in einem Wartezimmer.




Vegeta kam das Fenster gerade recht, es ließ sich geräuschlos aufschieben. Er kletterte auf das Fensterbrett und sah nach unten. Da dies die Rückseite des Gebäudes war, befand sich unten ein kleiner Garten und dahinter ein Fluss. Keine unliebsamen Zuschauer in Sicht, Vegeta atmete auf und sprang. Er schwebte mit dem Rücken an der Hauswand vorsichtig zum Fenster des Professors. Dieser war ein Freund von buschigen Balkonpflanzen unbekannter Herkunft, wodurch es für Vegeta ein leichtes war, sich dahinter zu verstecken. Der erste Raum, das Vorzimmer war leer, aber gleich der nächste sah wirklich aus wie die Praxis eines Seelenklempners. Die berüchtigte Couch war hier aus grünem Leder und Bulma hatte sich darauf ausgestreckt. Professor Manhip, ein windiger Kerl mit Wieselgesicht, gewachstem Schnurrbart und Toupet saß auf einem Ledersessel gleich daneben, während Safrano ein paar Schritte entfernt auf einem Sofa saß und mit zufriedenem Lächeln das ganze beobachtete.




„Fühlen sie sich nicht besser, Fräulein Briefs? Jetzt wo sie allen Schmerz hinter sich gelassen, alle Sorgen und Probleme auf ihren treuen Verlobten Safrano abgewälzt haben und nur noch das tun können, was Ihnen die meiste Freude bereitet, nämlich entwickeln und forschen ...“




„Ich hatte ... Frieden“, sagte Bulma stockend. „Es war so ruhig. Doch jetzt ... er ist wieder da.“


Vegeta schluckte. Also hatte er doch eine Wirkung auf sie.




„Das ist nur jetzt am Anfang so. Bald ist er wieder fort und Sie können Ehefrau und Mutter werden, fühlen sie sich nicht glücklich bei dem Gedanken, dass der treusorgende Safrano immer an Ihrer Seite sein wird? Vergessen sie diesen Barbaren Vegeta und schauen Sie nur nach vorn. Safrano ist ihre Zukunft, ihr Leben, ihre Liebe ...“ Bei jedem Wort klang die Stimme des Professors beschwörender, sanfter und selbst Vegeta musste an sich halten, um nicht zustimmend zu nicken.




Bulma jedoch reagierte auf die Stimme des Professors wie stets und ihre Augen wurden noch leerer. „Safrano ist alles“, sagte sie tonlos.




Zufrieden nickte Safrano im Hintergrund und stand auf. „Das dürfte wieder mal reichen. Den Rest werde ich erledigen, sobald dieser lästige Pygmäe verschwunden ist.“ Zu Bulma gewandt sagte er freundlich. „Geh hinaus und warte im Vorraum auf mich, Schatz. Ich muss nur noch dem Professor danken.“




Gehorsam erhob sich Bulma und ging hinaus. Sobald die Türe hinter ihr ins Schloss gefallen war, fiel die Maske der Freundlichkeit von Safrano ab und er verzog angewidert das
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