Fanfic: Dark Angels
auf, ein kalter Windzug ließ die Kerzen ausgehen. Der Reihe nach musterte sie ihre Gefolgsleute, einen nach dem anderen. In jedem Gesicht sah ssie die gleiche Ausdruckslose Miene. Benommen taumelte sie ein paar Schritte zurück, sank auf die Knie. Oinaota kippte mit einem seltsam dumpfen Geräusch von seinem Schemel, und erst jetzt, jetzt wurde ihr das kleine runde Loch in seinem Hinterkopf bewusst, einige Blutsreste klebten zwischen seinem Haar. „Tot? Alle ... tot?“ Sie hauchte die Worte mehr. Als das sie sie sprach. Torai stieß einen wimmernden Laut aus. „Ja, Königin, einer schöner Anblick, nicht wahr?“ Der seltsame Besucher stand unvermittelt an ihrer Seite. Ein Schluchzen war die Antwort. „Ihr gebt mir Recht? Oh, ich lieb dieses Verzweifelte, dieses Panische in Ihren Augen! Sie wissen wem sie das alles zu verdanken haben, oder etwa nicht?“ Die Neugier in dieser fremden Stimme klang genauso seltsam, wie die unnatürliche Stille. Bemüht weder ängstlich noch entmutigt auszusehen, schüttelte Niriria den Kopf. Die goldenen Locken reflektierten die aufgehende Sonne. „Nun ...“, hob der Sprecher erneut an, „es gibt da einen Prinzen, er heißt Vegeta. Zur zeit ist er auf meinem Planeten und terrorisiert kleine Fischerdörfer, besser gesagt, er löscht sie restlos aus. So etwas kann man nicht ungesühnt lassen ...“ Die Ruhe, mit der der Fremde zu ihr sprach, versetzte die Königin nahezu in Todesangst. „Schlaft gut, Königin Niriria. Schlaft für immer in der Hölle!“ Ein teuflisches Lachen erfüllte für einen Moment den Raum, dann war da nichts mehr, gar nichts mehr.
Ein greller Blitz erhellte für ein paar Sekunden lang die benachbarten Planeten. Ein gigantischer Knall holte selbst den letzten Dorftrottel aus dem Bett. Alle Stämme sahen instinktiv in den Himmel, ein gleißender Blitz nahm ihnen für Sekunden die Sicht. Dann ... nichts. Ein alteingesessener Teil des Firmaments war plötzlich verschwunden. Ein ganzer Planet fehlte plötzlich. Der Name des Planeten? Revokrad.
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Es war kühl als Vegeta sein Ziel, die Großstadt Aradeth ereichte. Die Sonne war schon längst am Horizont verschwunden, nahezu alle Fenster der Wolkenkratzerähnlichen Hochhäuser waren hell erleuchtet. Auf den verlassen Straßen tummelten sich die Stadtkatzen, mit scheppernden Blechdeckeln, maunzenden Geräuschen und fauchigen Kämpfen, wusste jeder der Umgebung um ihre Anwesenheit Bescheid. Vegeta hatte sich einen alten zerlöcherten Mantel übergeworfen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, die Hände in den tiefen Taschen vergraben. Mit den flachsblonden Haaren, den seltsamen Augen und der dunkleren Hautfarbe würde er jedem Njasa sofort auffallen. ´Nur eine Hand voll ... Pff, meine Hand hat nur zehn Finger, sieht das hier so aus, als würden hier nur zehn Leute wohnen?` Mit gesenktem Kopf schritt er rasch die Straßen entlang, irgendwie musste er das Quartier des Königs finden.
Plötzlich drangen einige vergnügte Schreie, Jauchzen und typisch weibisches Gequatsche an sein Ohr. Verwundert hob er den Kopf. Das zu seiner linken war hell erleuchtet, besser gesagt, es wurde von verschiedensten Neonscheinwerfern angestrahlt. Über dem Eingang waren einige Neonbuchstaben angebracht, allerdings sahen sie so seltsam fremdartig aus, dass Vegeta nicht einmal ansatzweise verstand, was sie wohl bedeuten könnten. An den Fenstern hingen Mädchen und Frauen. Von ihnen rührten die seltsamen Geräusche her. Ihre Bekleidung ... Vegeta empfand sie als etwas sehr ... freizügig. Die jungen Dinger kreischten und winkten ihm vergnügt zu. ´Was soll das denn?` Am Eingang des ganzen stand ein untersetzter Mann, die schwarzen Haare mit einer Menge Gel an den Kopf geklatscht, gekleidet in Lacksachen. Er winkte ihm mit öliger Freundlichkeit zu, rieb sich die Hände und begann ihn mit irgendwelchem für Vegeta außerplanetarischem Kaudawelsch voll zulabern. Nach gut 5 Minuten der Prozedur wurde es Vegeta zu bunt, statt weiter zu zuhören, hob er den Blick erneut zu den Frauen, musterte sie eine nach der anderen. Sie unterschieden sich nicht sonderlich. Korsett, schrille Stimme, reichlich Schminke, das waren wohl die auffallendsten Merkmale. Nur ein Mädchen war dabei, sie war anders, anders gekleidet, andere Ausstrahlung, anderer Gesichtsausdruck. Die schwarzen Haare fielen strähnig über ihr Gesicht, verdeckten ihre schwarzen Augen. Sie war auch nicht so mit Make-up aufgeputscht und Vegeta kam es so vor, als würde sie traurig sein. Eine unvermittelte Bewegung im Hintergrund des Raumes zog Vegeta’s Aufmerksamkeit auf sich. Schnelle hin und her schlenkernde Bewegungen, ungleichmäßig, geschmeidig. Nach längerem Hinsehen stellte der Prinz fest, dass sie von dem Mädchen ausgingen. Ihr ... Affenschwanz? Doch, es war tatsächlich ein Affenschwanz, der sich nun elegant um ihre schlanke Hüfe legte. Eines der anderen Mädchen zog spielerisch daran, sie biss die Zähne zusammen, es schien ihr wohl weh zu tun. Kopfschüttelnd wandte sich Vegeta von dem komischen Geschöpf ab und ging seiner Wege. Der Öl-Kopp-Heini rief ihm noch eine Menge hinterher, doch der Prinz machte sich nichts daraus. Es war ihm egal.
„verdammt, wieder ein Kunde weniger, dabei bin ich sicher, die Mädels hätten ihm gefallen ...“ Wütend ging er wieder in sein Geschäft, in sein Bordell.
Das sollte Vegeta’s einzige Begegnung mit einem solchen Haus bleiben, doch das Mädchen, der Prinz war sich fast 100%tig sicher, dass er sie, irgendwann, irgendwo wiedersehen würde. Vielleicht morgen, vielleicht erst in einem Jahr.
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Zwei Tage später hatte der Prinz der Dark Angels sein Ziel endlich erreicht: Der Regungssitz des Herrschers über den unbenannten Planeten. Es war ein großes größtenteils mit Glas verkleidetes Gebäude, gut 20 verschiedene Stockwerke, den Keller und den unterirdische Bahnanschluss nicht mitgezählt. Jedes einzelne Geschoss wiederum bestand aus vielen verzweigten Gängen, die zu Zimmern führten, die sich äußerlich rein gar nicht unterschieden: Schwarze Holztür, kleines Schild an der Seite und das war’s. Nach anfänglichen Orientierungsproblemen, gelang es Vegeta endlich sich eine Uniform zu beschaffen, mit einiger Mühe hineinzuschlüpfen, sich ein kleines elektronisches Übersetzungsgerät zu besorgen und sich dem erstbesten Trupp von „Büro-Heinis“ anzuschließen. Die Kolonne führte ihn in eines dieser Schwarz-Türen-Zimmer, das sich, sehr zu seinem Erstaunen, als riesiger Saal entpuppte. Die Fenster waren sehr weit oben eingelassen, so dass alles Licht von der Decke herzuströmen schien – Ein sehr praktischer Lampenersatz. Die Männer in den Anzügen verteilten sich gleichmäßig in dem runden Raum, drückten sich an die weiß gestrichene Wand.
Gut fünf Minuten später öffnete sich die Tür erneut, ein groß gewachsener Mann trat ein. Er trug die Haare lang, ähnlich wie die Dark Angels, hatte sie hinten zum Zopf gebunden und eine kleine Brille vor den dunklen Augen. Genau wie die anderen hatte er einen tiefschwarzen Anzug an, ein seidiger Schimmer la darauf. Der einzige Unterscheid schienen die goldenen Streifen zu sein, die sein Jackett zierten. ´Eigentlich gar nicht mal so unsympathisch ...` Vegeta begann allen ernstes langsam zu überlegen, ob er ihn nicht doch lieber als Geisel nehmen sollte, anstatt ihn auf der Stelle kalt zu machen? Die nächsten Sekunden änderten seine Meinung allerdings gewaltig, denn in seiner hand hielt der komische Kerl eine Schnur, eine lange, elastische Leine. Mit einem kurzen Knurren zog er daran. Die (mittlerweile bereits bekannte) Tür schwang erneut auf, ein Mädchen taumelte herein. Um die Handgelenke hatte man ihr die Nylonschnur gebunden. Die blutigen Einschnitte sprachen Bände, sie wurde wohl oft so hin und her gestoßen, gezerrt oder getreten. Sie trug lediglich einen dunkelroten Lendenschurz und dazu ein SEHR kurzes Top, ebenfalls in rot. Gut zu der Farbgebung passten die normalerweise schwarzen Augen, sie waren rot und verquollen – Weinen. Vegeta sah das Mädchen lange an, er kannte sie, ja, aber noch nicht sehr lange. Ihre schwarzen Haare verdeckten ihr schmales Gesicht. Der Prinz suchte krampfhaft nach der richtigen Erinnerung, da, plötzlich, wieder diese rasche Bewegung, das sanfte Schlenkern, der Affenschwanz. ´Sie?! Was macht die denn hier?` Um ihn herum entstand ein allgemeines Volksgemurmel, als die Kleine den Raum betrat. Einige pfiffen oder begannen leise zu lachen. Mit einer raschen Handbewegung brachte der Mann, den Vegeta eben noch als NETT empfunden hatte, die Menge zum Schweigen. Langsam, so als empfinde er mit jedem neuen Schritt die Genugtuung der Bewunderung, schritt er durch den Saal, zu einem kleinen Podest und begann dort mit seiner Rede. Er sprach über Geldwäsche, ökologische Probleme und allen möglichen anderen Quark. Vegeta indes überlegte, ob er erst den Herrscher killen und dann die Stadt in die Luft jagen, oder beides zusammen tun sollte. Ein war klar, irgendwie würde er, der Prinz beides herbeiführen. Dabei ruhte sein Blick unverwandt auf dem Affenmädchen.
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„Und nun, meine Damen und Herren, werde ich langsam zu dem Interessanten, der heutigen Sitzungen kommen. Wie wir alle wissen, terrorisiert der Prinz von Revokrad seit einiger Zeit unsere Dörfer.“ ´Reden die über mich? Nein, wer könnte denn sonst noch ganze Dörfer mit einem Schlag vernichten?` Bei diesem Gedanken musste er lächeln. Der Herrscher sprach weiter. Das Affenmädchen kauerte am unteren Ende der Plattform, während sich das Ende der Nylonschnur noch immer in der Hand des Herrschers