Fanfic: Dämmerung (5)
Kapitel: Dämmerung (5)
So das ist nun das letzte Kapitel von `Dämmerung`. Ich hoffe euch wird das Ende gefallen.
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Ein leises Zischen wurde hörbar als Goten seine schweißnasse Faust
durch die Luft stieß. Nach dem Hieb blieb er stramm und steif stehen,
doch seine Finger zitterten angespannt. Schweiß perlte von seiner
Stirn und er bebte unter heftigen Atemzügen. Die Augen konzentriert
zusammengekniffen, stellte er sich seinen Feind vor der Faust vor und
schlug wieder nach ihm. In seiner Vorstellung wich der Gegner aus,
sprang zurück und landete federnd leicht. Goten sprintete ihm
hinterher, stieß sich mit seinen muskulösen Beinen ab und überschlug
sich, um hinter seinem imaginären Gegenüber zu landen. Wieder
attackierte er die Luft und setzte dem unsichtbaren Feind hart mit
einer gekonnten Schlagkombination zu. Total in sich gekehrt, schloss
Goten die Augen und atmete die leisen Geräusche seiner Bewegungen
ein.... Jede Faser seines Leibes spannte sich an, als Füße und Hände
durch die Luft wirbelten, kurz machte der Saiyajin einen Satz nach
hinten, kam auf dem vibrierenden Boden auf und ließ sich auf den
Rücken fallen, um sich schließlich mit einer eleganten kraftvollen
Schraube in die Höhe zu drehen, den Kopf zu seinem Untergrund
gewandt. Zuletzt hob er ab, bog sich geschmeidig in der Luft und
landete in seiner Ausgangsposition.
Doch er fand nicht das was er suchte. Er fand nicht die innere Ruhe
nach der er sich sehnte.
Keuchend in seiner Kampfstellung verharrend, blinzelte er den Schweiß
aus seinen Augen und öffnete den Mund leicht, um seinem rasselnden
Atem Platz zu gewähren.
Sein feuchtglänzender Oberkörper zuckte unter der übermäßigen
Anstrengung. Normalerweise trainierte er bei solch einer Schwerkraft
nur, wenn er die Supersaiyajinstufe anwandte. Doch er gewährte sich
keine Erleichterung des Trainings.....Es schien als wollte er sich
bis zum Umfallen antreiben.
Wieder spannte er die Sehnen seines Sprunggelenkes an, ging leicht in
die Knie und schnellte schließlich aus dem Stand in die Luft. Kurz
nicht sichtbar für das normale menschliche Auge schwebte er zur
Decke, sah die Umwelt an sich vorbei rinnen wie Farbe, die er
verwischte. Und schließlich breitete er die Arme aus, stürzte mit dem
Bauch voran herab, einem Raubvogel gleich, die Finger gespreizt. Vor
seinem geistigen Auge tauchte wieder sein Gegner auf, den er angriff;
doch plötzlich verlor er all Konzentration in einem einzigen
Atemzug.....
Die Person, die er sich vorstellte....
War sein Vater!
Goten riß die Augen weit auf und starrte sein vorgestelltes Ziel an.
"NEIN!!" brüllte er und fiel....
"NEIN!!!"
Grelles Licht umschloß seinen Körper, heiß und züngelnd wurde sein
freigelassenes Ki sichtbar.....
Als Goten die Stille um sich bemerkte, saß er auf dem Boden. Seine
Haare waren golden und standen noch mehr in die Höhe als sonst.....
Neben ihm war ein Krater im Boden des Gravitationsraum, zweifellos
von einem Energieblast geschaffen.....von seinem eigenen...
Doch es entsetzte ihn nicht, dass er selbst nicht bemerkt hatte wie
er geschossen hatte...kurz abwesend, nicht bei sich gewesen zu
sein....
Es erschreckte ihn nicht...
Kalt starrte er in das schwarze Loch....
Es rauchte wie die Wunde an Vegetas Brust....
Als Goten den Gang entlang schlurfte war sein Kopf leer. Nur Bilder
schwebten vor seinen Augen, Bilder, die er nicht begreifen
konnte....oder wollte. Er hätte geweint, hätte er sich dazu fähig
gefühlt. Doch keine Träne trat in seine trockenen Augen, keine Blässe
kroch über seine Haut. Er war ruhig, wie ein Fels, grausam ruhig und
besonnen. Wie betäubt blieb der Junge eine Weile vor Trunks Tür
stehen und sank in seine eigene graue Welt.....Eine Welt, die er
zuvor noch nie betreten hatte. Er versetzte sich in einen
tranceartigen Zustand, nur, um zu vergessen, jene Bilder zu
vergessen, die er nicht begriff....
Ein Stechen zuckte durch seinen durchtrainierten Körper, und er wurde
sich bewusst, warum er wieder zu sich kam..... Aus dem Türspalt vor
ihm drang blaues Licht..... So blau wie das Licht, dass er gesehen
hatte als Vegeta sich aufgeladen hatte.
Mit einem Mal begann Gotens ganzer Körper zu zittern und sein Herz
pumpte in außergewöhnlicher Schnelligkeit Blut durch seinen erhitzten
Leib.
Ein unbemerktes Lächeln bebte auf seinen Lippen und er griff rasend
schnell zur Türklinke, deren kaltes Eisen auf seiner heißen Haut
brannte.
Vegeta!
Vegeta!!
Als Goten die Tür aufstieß bahnten sich Freudentränen einen Weg über
seine Wangen.....
Doch kein überwältigend helles Licht strahlte in dem Zimmer. Er
konnte nur Trunks erkennen, mit dem Rücken zu ihm, gebeugt an seinem
Tisch sitzend.
Langsam richtete sich Trunks auf und horchte, um zu erkennen, wer
hinter ihm war.
"Go...Goten?" hauchte er beinahe tonlos. Goten brachte keine Bewegung
zustande, auch wenn sein Körper gleichzeitig nach Flucht und Wärme
verlangte. Trunks drehte sich um und sein Ex-Partner schrak zusammen.
Trunks war leichenblaß, hatte dunkle Ränder unter den Augen und sein
Haar hing ihm strähnig ins Gesicht. Er war fix und fertig, dem
Zusammenbruch nah, das konnte Goten sofort erkennen.
"Trunks..." flüstere der schwarzhaarige Saiyjain, nachdem er sich ein
liebevoll besorgtes >Koi< verkneifen konnte. Erst jetzt erkannte er,
dass Maschinenteile vor Trunks auf dem Tisch lagen. Hunderte
verschiedene und zumeist schrecklich verunstaltete Objekte, die Goten
an diesem Tag schon einmal gesehen hatte.
Es war Vegeta "Herz".
"Reparierst du es?" fragte Goten kühl, ohne die geringste emotionale
Regung in der Stime....
Trunks´ unsicherer Blick wanderte zu seiner Arbeit.
"Ich...versuch es...." stammelte er und fuhr sich mit einer zittrigen
Hand durchs Haar.
Goten fühlte einen hartnäckigen Kloß in seiner Kehle. Er beobachtete
die Bewegungen seines Geliebten, wie er sich abmühte, Ruhe zu
bewahren.
"Ich.....bin mir sicher....du...." begann der Jüngere, doch er
brachte es nicht fertig, weiter zu sprechen. Zaghaft näherte er sich
Trunks und blieb stumm neben ihm stehen. Das bläuliche Licht der
Lampe war die einzige Helligkeit spendende Quelle im Zimmer, alles
andere war verdunkelt.
"Wo ist Onkel Vegeta?" fragte Goten mechanisch. Trunks überlegte
kurz, als habe er die Worte seines Gefährten nicht verstanden und
deutete dann unkontrolliert hinter sich.
"Im Keller. Angesteckt. Versuche den Stromkreis in ihm intakt zu
halten...."Goten war verwirrt über die Trägheit der Worte, die der
Saiyajin sprach. Wieder zuckten die Pupillen Trunks´ über die
Ansammlung kleiner Objekte und Schraubenzieher.
"Chibi..." krächzte er plötzlich, sah Goten aber nicht an, der ihn
gespannt musterte.
"Es..."
Gokus Sohn winkte ab und lächelte bitter.
"Sag es nicht. Ich weiß...es ist auch meine Schuld. Ich hätte es ja
nicht zulassen müssen.",
sanft streichelte Goten Trunks´ Schulter und bemerkte wie naß der
Stoff seines T-Shirts war.
Trunks war schweißüberströmt, aber auch Tränen hatten seine Kleidung
befeuchtet.
"Vater.... wird....nicht....ich.....schaffe...es
nicht....Goten....ich schaffe es nicht..." wimmerte Trunks, plötzlich
zerbrechlich und ängstlich wirkend Goten kniete sich neben ihm und
drückte Trunks´ klamme Finger.
"Koi..." antwortete er beruhigend und fühlte tiefe Erleichterung
darüber, dass er diesen Spitznamen ohne Schmerz aussprechen konnte.
"Nicht verzweifeln. Du kannst ihn reparieren, ich weiß es. Verstehst
du? Ich glaube an dich. Mein großer, starker Prinzensohn...." Ein
aufmunterndes Lächeln spielte auf Gotens Gesicht. Trunks blickte mit
Tränen in den Augen auf.
"Wieso hat Goku....ich verstehe es nicht...."
"Bitte Koi. Sag nichts mehr, ja? Bitte....."
"Es tut mir so leid.....ich liebe Vater.....ich liebe ihn...und ich
wollte ihn beschützen....Ich liebe ihn so....." Der letzte Funken
Selbstbeherrschung flackerte und erlosch. Trunks kippte vorne über,
preßte sein Gesicht auf Gotens Schulter und weinte leise in sich
hinein....
"Widerstand negativ. Überlastungsquote gleich Null."
"Gratuliere, meine Herren. Das Experiment ist uns vollkommen
geglückt."
Ich hörte wie Hände zusammengeschlagen wurden, triumphierendes
Gelächter umhüllte mich, das