Fanfic: Das Geschenk Teil 3 (Pic./Gohan)

Kapitel: Das Geschenk Teil 3 (Pic./Gohan)

Das Geschenk Teil 3




Da fiel Gokou das Video ein. „Vielleicht ist er ja im Wohnzimmer und schaut sich das Ding an“, dachte er halblaut und machte sich auf den Weg dorthin.




Der Fernseher lief immer noch, obwohl kein Bild sondern nur schwarz-weiß-Geflimmer zu sehen war. Von Son Gokou jedoch keine Spur. Gokou runzelte die Stirn. ChiChi konnte sehr unangenehm werden, wenn Gohan nicht pünktlich zu den Mahlzeiten auftauchte. Er könnte alle Lieblingsplätze seines Sohnes abklappern, oder aber.... Gokou schloss die Augen und suchte die Umgebung nach Gohans Aura ab. Sie war da, also hatte er sie nicht gelöscht. Gokou konzentrierte sich, setzte die Momentane Teleportation ein und ... stand in der Luft, gerade einen Schritt seitlich des dicken Astes, auf dem Gohan wie ein Häufchen Elend kauerte. Vor Schreck wäre Gokou um ein Haar gefallen, ehe er sich auf seine Levitation besann.




„Gohan?“, fragte er vorsichtig und legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter. „So kenne ich dich gar nicht. Was ist nur los?“




Gohan hob den Kopf und sah seinen Vater an. Die Augen waren rot verschwollen, und in den Augenwinkeln blitzen noch ungeweinte Tränen. „Papa ...“, der Kleine holte tief Luft, „...wie...?!“


„Wie was?“, fragte Gokou sanft.




„Wie konnte Piccolo das nur tun...?!“ Obwohl der Gohan die Frage nur flüsterte, zuckte Gokou zusammen.




„Was denn tun?“, fragte Gokou verwirrt.




„So viele Menschen, meine Freunde, er hat... er hat sie alle getötet und dabei gelacht. Ich wusste, dass er der Oberteufel ist und dass ihr früher gegeneinander gekämpft habt, aber .... aber ....“ Er holte nochmals tief Luft. „Ich hätte nie gedacht, dass Piccolo genauso schlimm war wie Freezer ...“




„Woher...?“, begann Gokou seine Frage, doch dann fiel ihm die Antwort selber ein. „Das Video!“


Gohan nickte. „Da ist alles drauf, alles! Wie er die Hauptstadt zerstört, wie er die Menschen quält, kleine Kinder, alte Leute, einfach alle .... „ Der Kleine schüttete sich. „Es ist furchtbar...“




Gokou schluckte. Das war ein hartes Stück. In seinem Inneren kroch eiskalte Wut hoch. Wut auf jenen, der Gohan dieses Geschenk geschickt hatte. Gokou war niemals eifersüchtig auf die Freundschaft zwischen Gohan und Piccolo gewesen, war er doch selbst oft lange Zeit nicht bei seiner Familie, so wusste er in Piccolo einen Mentor, der ein wachsames Auge auf Gohan hatte. Wenn dieses Video schuld daran sein sollte, dass diese Freundschaft zerbrach ..... Goldene Energie umflutete Son Gokou und seine Haare nahmen das bleiche Gold der Saiyans an, das Schwarz seiner Augen wechselte zu grün, kalt und hart wie polierte Jade.




Gohans Augen weiteten sich und er rutsche ein Stück von seinem Vater fort. „Papa....?“


Gokou zwang seinen Zorn in die Schranken und wechselte wieder in seine normale Gestalt. Er hockte sich zu seinem Sohn auf den Ast und legte den Arm um dessen Schultern. Jetzt kam es darauf an, dass er die richtigen Worte fand. Er war froh, dass ChiChi nicht in der Nähe war, sie hätte womöglich Öl ins Feuer gegossen, war sie doch gegen die Freundschaft ihres Sohnes mit Piccolo.


„Gohan, erinnerst du dich noch an Raddiz?“, fragte Gokou behutsam. Sein Sohn wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und sah seinen Vater fragend an. „Der Saiyan, der mich damals entführt hat?“




„Richtig. Er war doch mein Bruder, also steckt in uns dreien das gleiche Blut, das Erbe eines gewalttätigen Volkes. Als mein Großvater mich als Baby fand war ich bereits gewaltbereit. Wäre ich nicht so böse auf den Kopf gefallen, hätte ich die ganze Menschheit, inklusive deiner Mutter ausgelöscht.“




Gohan sah ihn entsetzt an. „Papa, das hättest du doch nie?“


„Oh doch, Gohan. Der Zufall hat mich davor bewahrt. Du weißt doch, was alles passieren kann, wenn du mal ausrastest. Wir beide, wir sind im Grunde wie Vegeta. Und wir haben noch nicht einmal die Ausrede, die böse Hälfte von irgendwem zu sein, so wie Piccolo.“


Nun sah Gohan nachdenklich drein. „Also habe ich kein Recht, ihn zu verurteilen, nicht wahr? Hast du ihn darum laufen lassen, nach dem Turnier damals...?“


„Nicht nur deshalb“, grinste Gokou. „Ich habe schon damals gespürt, dass dieser junge Piccolo nicht der gleiche ist, wie jener, der fast die Welt zerstört hat.“




Er drücke seinen Sohn leicht an sich. „Das ist eine ganze Menge zu verdauen, ich weiß. Ich würde sagen, wir gehen jetzt zum Essen, ehe deine Mutter das Schloss zerlegt.“




Ein schwaches Grinsen huschte über Gohans Gesicht. „Das würde sie wirklich, nicht wahr? Am besten sage ich ihr nichts über das Video, es würde sie nur aufregen“




„Das sehe ich auch so“, stimmte Gokou zu und konzentrierte sich.




Einen Atemzug später standen sie hinter dem Rinderteufel im Speisesaal.




„Da seid ihr ja!“, sagte dieser erleichtert, „ChiChi hat schon das ganze Personal auf die Suche schicken wollen.“ Er musterte die beiden. „Was ist passiert?“




„Da ChiChi nicht in der Nähe ist ...“, Gokou sah sich rasch nach allen Seiten um, „kann ich es dir ja sagen, vielleicht hast du ja eine Ahnung, wer dahinter stecken könnte.“




In raschen Worten umriss er den Inhalt des Videos und die Wirkung auf Gohan.




„So ein ...!!!“, entrüstete sich der Rinderteufel. „Hör mal gut zu, Gohan, der alte Piccolo war echt ein Monster, keine Frage. Doch sein Sohn hat offenbar einen guten Kern und nachdem, was ich von Gokou gehört habe, mag Piccolo dich echt gern, sonst hätte er sich kaum für dich geopfert, oder? Das und nur das, sollte dir wichtig sein. Menschen verändern sich, Namekianer und Saiyans auch. Wenn Bulma Vegeta nur danach beurteilt hätte, wie der früher gewesen ist, kannst du Gift drauf nehmen, dass sie ihn niemals in ihr Haus gelassen hätte...“




Gohan sah seinen Großvater ernst an und nach einer Weile nickte er. „Das stimmt schon, ....“ Immer noch war ein Rest Zweifel in seinem Blick zu lesen.




„Schlaf am besten drüber“, riet ihm der Rinderteufel und holte tief Luft: „ChiChi! Sie sind hier! Gokou hat ihn gefunden, sie haben beide nur die Zeit vergessen!“




Gokou zuckte zusammen, wohl wissend, über wessen Haupt sich das Gewitter nun entladen würde...


Gohan bemühte sich um ein zerknirschtes Gesicht und starrte auf den Boden, was ihm eigentlich ganz recht war, so würde seine Mutter nicht die geröteten Augen bemerken....




....................................




Piccolos Fühler zuckten, als er des „Dragon Balldiebes“ ansichtig wurde. Ein gewaltiger Drache mit purpurnen Schwingen segelte mit schwerfälligen Flügelschlägen nur wenige hundert Meter vor ihm durch die Lüfte. In seinen Klauen trug er einen geschlagenen Hirsch in dessen Geweih etwas orange funkelte. Piccolo kontrollierte den Radar. Kein Zweifel, das musste der Dragon Ball sein. Es wäre natürlich ein Leichtes, den Drachen vom Himmel zu holen, aber zuerst einmal breitete sich unter ihnen ein von Klüften und Schluchten zerrissenes Karstgebirge aus und wenn der Dragon Ball aus dem Geweih fiel, würde er in einen der unzähligen Spalten verschwinden und nur mühevoll wieder zu finden sein. Also sagte sich Piccolo, dass es besser sei, zu warten, bis der Drache mit seiner Beute gelandet war. Natürlich hatte seine Entscheidung gar nichts damit zu tun, dass der Drache aussah wie eine ausgewachsene Version jenes Spielkameraden, den Gohan so ins Herz geschlossen hatte....


Jedenfalls dauerte es nicht lange und der Drache steuerte auf eine Höhlenöffnung zu. Piccolo gab Gas, um den Drachen nicht aus den Augen zu verlieren.




Als er auf dem Felsvorsprung vor der Höhle gelandet war, war der Drache bereits in deren dunklen Schlund verschwunden. Piccolo horchte. Von weit drinnen kam ein feines Fiepen, ein Geräusch, das er von Gohans Drachenfreund kannte aus jener Zeit, als dieser noch fast ein Nestling gewesen war. Keine Frage, der Drache fütterte seine Brut. Piccolo schlich sich in die Höhle, vorsichtig und langsam, bestrebt weder den Drachen noch seine Nestlinge auf sich aufmerksam zu machen. Durch einen breiten Riss im Gewölbe fiel das Tageslicht genau auf das Drachennest. Zwei Nestlinge hockten darin, sie waren noch ein gutes Stück kleiner als Gohans Freund damals gewesen war, als der kleine Saiyan ihn beim Waldbrand gerettet hatte. Der große Drache, offensichtlich die Mutter, riss große Fleischbrocken aus dem Hirsch und warf sie der hungrigen Brut in den Rachen. Soweit Piccolo beobachten konnte, blieb der Kopf und das Geweih eher unbeachtet, kein Wunder, sehr viel Fleisch war da ja nicht dran. Doch dann trat einer der Nestlinge zufällig mit der Klaue auf das Geweih, das mit lautem Knacksen protestierte, schließlich nachgab und zerbrach. Der Dragon Ball verlor seinen Halt und rollte auf den leicht abfallenden Boden Piccolo genau vor die Füße. Die Augen des Nestlings hatten das orange Ding mit dem einzelnen Stern drin verfolgt. Piccolo bückte sich danach, und als er den Kopf hob, blickte er genau in die erstaunten, aber keineswegs ängstlichen Augen.




Der kleine Drache, er sah aus wie der jüngere Bruder von Gohans Drachen, gab ein fragendes Fiepen von sich, was die Aufmerksamkeit der Mutter auf den grünen Eindringling lenkte. Piccolo fand, dass es Zeit war, sich zu verabschieden. Er und die Drachenmutter wechselten einen langen Blick, die Kräfte des jeweils anderen abschätzend. Das Starrduell dauerte nur ein paar Sekunden, dann entschied die Drachenmutter, das grüne Ungeziefer zu ignorieren, sie
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