Fanfic: Das Geschenk Teil 4 (Pic./Gohan)
Kapitel: Das Geschenk Teil 4 (Pic./Gohan)
Das Geschenk
Teil 4
„Fehlt nur noch der mit den vier Sternen“, sagte Piccolo halblaut zu sich selbst. Er wusste, dass dieser Dragon Ball etwas Besonderes für Gokou darstellte. Der Radar zeigte ganz klar nach Südosten.
Piccolo wischte sich über die Augen. Seit er mit seiner Suche nach den Dragon Balls begonnen hatte, hatte er sich keine Pause gegönnt. Obwohl er es sich nur ungern eingestand, so hatte das Fliegen und alle anderen Aktionen ziemlich viel Kraft gefordert.
„Wenn ich sie erst alle habe, dann kann ich mich für ein Weilchen aufs Ohr hauen“, dachte er und flog nach Südosten.
Unter ihm breitete sich der Ozean aus, nur ab und zu gab es ein paar verstreute vulkanische Inseln.
Nach dem Radar zu urteilen war der letzte der Dragon Balls aber nicht auf einer Insel, sondern im Meer selbst zu finden.
„Dann los!“, murmelte Piccolo und schuf eine Energiesphäre um sich herum, die wie eine Taucherglocke wirkte. Unter Beobachtung des Radars tauchte er in die warmen Fluten ein. Und warm es unter Wasser wirklich, um nicht zu sagen heiß. Denn die Vulkane auf den Inseln waren nur wenige, verglichen mit jenen, die ihren Schlund noch unter dem Meeresspiegel öffneten. Ölig schwarze Rauchwolken quollen aus Rissen und Spalten. Es brodelte und kochte, zischte und dampfte, dass einem Angst und Bange werden konnte. Der letzte Dragon Ball hatte sich ausgerechnet den geologisch aktivsten Flecken der Erde zum Versteck gewählt.
Piccolo rief zusätzlich eine Faustgroße Energiekugel als Lichtquelle herbei, doch das klare, blaue Leuchten wurden rasch von der Dunkelheit ringsum verschluckt. Stück um Stück sank Piccolo tiefer. Der Dragon Ball konnte nicht weit sein.... Da vorne, am Rand eines Vulkanschlotes, blitzte es orange-golden. Erleichtert lenkte Piccolo seine Energiekugel dorthin, steckte die Hand nach dem letzten Dragon Ball aus, da erzitterte der Meeresboden, bäumte sich auf und der Dragon Ball rollte in die zähflüssige Lava im Inneren des Kraters.
„Verdammt!“, fluchte Piccolo. Er sandte einen Energiestrahl in die Lava und es gelang ihm, den Dragon Ball zur Hälfte freizulegen. Mehr Energie wagte er nicht einzusetzen, aus Angst den Dragon Ball zu beschädigen. Jetzt noch etwas Konzentration .... Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn als er seine telekinetischen Kräfte einsetzte, um den Dragon Ball aus der Lava zu heben. Es war nicht so anstrengend wie die Aktion mit der Sanddüne, aber dort war er noch frischer gewesen und die Lava war nicht so leicht bereit, den Dragon Ball wieder herauszurücken. Zudem war es eine diffizile Sache, denn er wollte ja nicht die umgebende Lava auch noch mitnehmen, sondern die Kugel allein. Vollauf mit dem Dragon Ball beschäftigt, erkannte Piccolo nicht, dass sich unter ihm der Druck immer mehr aufstaute. Gerade als er den Dragon Ball soweit in die Höhe gehoben hatte, dass er ihn packen konnte, erbebte der Boden erneut und eine Fontäne aus Lava und kochendem Wasser brach unter ihm hervor. Sie erfasste seine Energiesphäre, die dieser rohen Kraft nicht gewachsen war und zersprang. Piccolo schrie vor Schmerz, als er in dem Gemisch von Lava und Wasser and die Wasseroberfläche geschleudert wurde. Nur unter Aufbietung all seiner Disziplin gelang es ihm im letzten Moment eine neue Schutzsphäre zu schaffen, mit deren Hilfe er sich weit genug von der Fontäne entfernte. Am Strand einer der vielen kleinen Inseln ließ er sich keuchend vor Schmerz in den feuchten Sand fallen und verlor das Bewusstsein. Der Dragon Ball entglitt seinen verbrühten Händen und rollte ins Meer zurück ....
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Gokou materialisierte mitten auf der Wohnplattform des Quittenturmes.
„Hallo, Meister Quitte! Seid Ihr da?“ rief er und sah sich suchend um.
„Natürlich bin ich da, Gokou“, hörte er die wohlbekannte, ruhige Stimme und aus dem Schatten einer Säule trat der alte Kater mit seinem Stab.
„Du klingst, als wäre etwas Schlimmes vorgefallen....?“
„Ihr habt wirklich ein gutes Gespür, Meister Quitte“, sagte Gokou und erklärte in aller Eile, was vorgefallen war.
„Das ist wirklich schlimm. Hmm...“ Meister Quitte zupfte an seinem Schnurrbart. „Ich gebe dir gern ein paar magische Bohnen, aber ob sie bei einer Krankheit helfen, die den Geist betrifft, kann ich nicht sagen.“ Er ging zu dem Tonkrug, wo die Bohnen drin waren und holte eine Pfote voll daraus hervor, die er in einen kleinen Beutel gab. „Hier Gokou, die Bohnen. Ich hoffe sehr, dass sie Gohan helfen können.“
„Vielen Dank, Meister Quitte“, sagte Gokou und schloss die Hand fest um den Beutel. Wiederum legte er die beiden Finger auf die Stirn, konzentrierte sich und war verschwunden.
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Die Sonne stand schon tief im Westen, als Piccolo die Augen aufschlug. Der schwülwarme Wind trieb den schwefeligen Gestank der Vulkane heran. Hustend rappelte sich der Namekianer auf. Seine Regeneration hatte die Brandwunden und anderen Verletzungen geheilt. Soweit, so gut, doch wo war der Dragon Ball? Piccolo legte die Stirn in Falten und versuchte sich zu erinnern. Er hatte den Dragon Ball gepackt, dann die Explosion und dann ... ? Der Radar war ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht hatte die Wucht der Explosion beides aus Piccolos Hand gerissen? Zumindest war der Sack mit den anderen Dragon Balls noch da, Was nun? Piccolo zerbiss einen Fluch auf den Lippen, dann sammelte er sich. Wenn er sich nur genau daran erinnern könnte, wie und wo er den Dragon Ball verloren hatte ..... Es war nicht seine Art, einfach nur vor Verzweiflung die (nicht vorhandene) Haare zu raufen, also nahm er seine Meditationshaltung ein und versetzte sich in Trance. Nach und nach sank er in die tieferen Schichten seines Bewusstseins hinab und fing an, neue Kräfte zu konzentrieren. Die unfreiwillige Ruhepause hatte ihm gut getan, seine Erschöpfung war wie weggeblasen und es gelang ihm, die Geschehnisse bis zu seiner Ohnmacht lückenlos zu rekonstruieren.
Als er wieder die Augen öffnete, wusste er, wo er zu suchen hatte. Die Energiesphäre, die ihn dieses Mal umgab bestand aus mehreren Schichten, nur für den Fall, dass noch einer der Schlote da draußen Schluckauf bekommen sollte.
Piccolo watete durch die Wellen, weiter und weiter hinaus, bis das Wasser über der Sphäre zusammenschlug. Die Sichtverhältnisse waren leider nicht die besten, das Wasser noch von den Folgen des Ausbruchs getrübt, aber Piccolo ließ sich nicht beirren. Seine Augen suchten jede Korallenspalte, jedes Moränenloch ab und endlich, die ersten Sterne standen bereits am Nachthimmel, fand er den Dragon Ball in einer großen Seeanemone. Die mit hochgiftigen Nesselzellen besetzten Fangarme schreckten ihn nicht, er langte blitzschnell zu und ehe die Anemone zucken konnte, hatte er den Dragon Ball bereits in seinen Besitz gebracht. Endlich hatte er alle sieben. Piccolo stieg zur Wasseroberfläche auf und steckte den Dragon Ball zu den anderen, die zu leuchten begannen. Jetzt musste er nur noch ein paar kleine Vorbereitungen treffen und dann würde er den Wunsch aussprechen, den er in Gedanken bestimmt schon zwanzig mal formuliert hatte....
Der beste Ort für den Wunsch war bestimmt Gottes Palast, so hoch über den Wolken würde die Verdunkelung, die mit dem Erscheinen des Drachen einherging, keine allzu große Aufmerksamkeit auf sich ziehen und der Palast war weit genug von Gohans Heim und dem Bratpfannenberg entfernt, dass der Kleine nichts von der Anrufung Shen Longs mitbekommen würde. Nicht unzufrieden mit sich und seinen Plänen flog Piccolo mit den Dragon Balls in Richtung Quittenturm.
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Gokou und ChiChi saßen am Bett ihres Sohnes und beobachteten jede Regung in Gohans blassem Gesicht mit ängstlicher Besorgnis. Besonders Gokou zerriss es innerlich, dass er einfach so hilflos zusehen musste, wie sein Kind litt.
Die Bohnen hatten nicht gewirkt und jetzt wusste Gokou nicht, was er sonst noch tun könnte. Er hatte bereits alle Freunde Gohans informiert, bis auf Piccolo, der nicht aufzufinden war. Was auch immer Gohans Geist zerfraß, er würde es allein bezwingen müssen. Draußen wurde es bereits dunkel und noch immer war keine Besserung eingetreten.
ChiChi umklammerte Gohans Hand, als könnte sie ihm von ihrer Kraft abgeben. Längst war ihr lautes Jammern verstummt, ihr Gesicht, mit den rotgeweinten Augen war noch blasser als jenes ihres Sohnes.
„Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, ChiChi!“, sagte Gokou und legte ihr den Arm um die Schultern.
In diesem Moment öffnete sich leise die Tür und Kililyn trat ein, ein Tablett mit zwei Bechern balancierend. „Ich denke, ihr zwei könnt einen Schluck Kaffee gebrauchen“, sagte er. „Irgendwelche Veränderungen?“
Gokou schüttelte nur den Kopf. Er nahm die beiden Becher vom Tablett und reichte einen davon ChiChi. Diese ließ nur widerwillig Gohans Hand los und nahm einen kleinen Schluck.
„Es muss etwas geben, das wir unternehmen können“, sagte Kililyn, den das hilflose Warten ebenso frustrierte. „Wenn ich denke, dass morgen Gohans Geburtstag ist....“
„Habt ihr schon an die Dragon Balls gedacht?“, fragte Muten Roshi von der Tür her. Sein Gesicht war viel ernster als sonst.
„Es geht doch um eine Krankheit“, sagte Kililyn, „und da kann der Drache nicht helfen, soviel ich weiß.“
„Aber es steckt eine böse Macht dahinter“, entgegnete der Herr der Schildkröten. „Wir haben auch beim Oberältesten der Namekianer mit diesem