Fanfic: Das Geschenk Teil 5 (Pic./Gohan)

Kapitel: Das Geschenk Teil 5 (Pic./Gohan)

Das Geschenk




Teil 5




ChiChi stand am Fenster, ein Taschentuch fest mit ihren zitternden Händen umklammernd. Rund um Gohans Bett versuchten die Ärzte ihr möglichstes, sein erlöschendes Leben zu erhalten. Einer der Ärzte schrie nach einem Nervenstimulierenden Medikament, eine Schwester reichte ihm die Spritze. Der Rinderteufel hatte einen Arm um seine Tochter gelegt, und betete stumm um Rettung. Der Herr der Schildkröten hatte seinen Stab so fest gepackt, dass erste Sprünge erschienen und sandte seine Gedanken fragend zu Gokou aus. Keine Antwort. Dann erlosch in der Ferne die Aura des Drachen und er fragte sich bange, ob Gokou vielleicht zu spät gekommen war.




In diesem Augenblick ging ein Aufschrei durch die Ärzte und ChiChi ließ das Taschentuch fallen, die Augen riesig und das Gesicht kreidebleich. Ihr Vater wollte sie tröstend an sich drücken, da erklang von Gohans Bett her eine helle Stimme.




„Mama? Mama wo bist du, ich habe Hunger!“




Die Tränen der Erleichterung flossen ungehemmt, als sich ChiChi glücklich lachend durch die Schar der entgeisterten Ärzte wühlte und ihren genesenen Sohn in die Arme schloss. „Mein Engel, mein Schatz, du bist wieder gesund!“




„Was war denn los, Mama?“, fragte Gohan verwirrt? „Ist irgendwas mit mir passiert? Wo sind Opa und Papa, und warum bin ich im Krankenhaus?“


„Mir scheint, für Sie gibt es hier nichts mehr zu tun“, sagte der Herr der Schildkröten und lotste die verwirrten Ärzte aus dem Zimmer. Zwar protestierten sie heftig, wollten noch Untersuchungen durchführen, aber in der Stimme des alten Herrn lag eine Autorität, der sie sich unbewusst beugten.


„Gohan, an was kannst du dich zuletzt erinnern?“, fragte der Rinderteufel mit feuchten Augen.


„Hmm...“, Gohan legte einen Zeigefinger ans Kinn und starrte zur Decke. „Ich war in meinem Zimmer und da war plötzlich dieser Fremde und dann... dann weiß ich nichts mehr.“


„Den Fremden, kannst du ihn beschreiben?“, fragte der Herr der Schildkröten neugierig.


„Ich habe ihn nur ganz kurz gesehen, merkwürdig war nur, dass er keine Aura hatte, sonst hätte ich ihn eher gespürt....“




„Wie jetzt auch!“, erklang es gedämpft durch die geschlossenen Scheiben. Die Köpfe aller drehten sich dem bleichen Irider zu, der draußen vor dem Fenster schwebte. Gelassen hob dieser eine Hand und das Glas barst.




Mit einer Geschwindigkeit, die man seiner massigen Gestalt gar nicht zugetraut hätte, sprang der Rinderteufel vor das Bett, und breitete die Arme aus, um seine Tochter und seinen Enkel gegen die Glassplitter abzuschirmen.




Der Herr der Schildkröten baute sich vor dem Rinderteufel auf und errichtete eine Schutzbarriere, die noch Schlimmeres verhinderte, denn der Kraft des Eindringlings fiel auch ein Teil des Mauerwerks zum Opfer. Im Sichtschutz dieser Wolke aus Staub und Schutt schwebte Ramagi mit einem überlegenen Lächeln auf den schmalen Lippen herein. Den Schild des alten Mannes wischte er mit einer Bewegung seiner Linken beiseite und feuerte einen Energiestoß auf ihn ab, der Muten Roshi gegen die Wand schleuderte. Der Schildkrötenpanzer auf seinem Rücken verhinderte das Schlimmste, aber er war durch den Aufprall zu benommen, um sich Ramagi erneut zu stellen.


Dem Rinderteufel, der sich ungeachtet der blutenden Schnittwunden an seinen Armen in Angriffspose stelle, gönnte Ramagi auch nur eine nachlässige Geste, der kränklich grüne Energiestrahl fraß sich in die Schulter von Gohans Großvater, der sich daraufhin nur noch vor Schmerzen stöhnend am Boden wälzte.




„Bleib brav hinter mir, Gohan“, sagte ChiChi mit jener Entschlossenheit in der Stimme, die allen Müttern eigen ist, welche ihren Nachwuchs verteidigen. „Du Ungeheuer wirst mir büßen, was du mit meinem Vater und Gohan angestellt hast. Stell dich, du Monster!“




Sie baute sich ungeachtet seiner immensen Überlegenheit drohend vor ihm auf. Seine Lippen zuckten verächtlich und er richtete seine Hand auf die vor Zorn bebende ChiChi. Doch diese wartete nicht auf seinen Angriff sondern ging selbst in die Offensive über, was ihn doch sehr überraschte. Es gelang ihr sogar, ihm einen Tritt vor die Brust zu versetzen, doch damit hatte sie auch schon ihr Pulver verschossen. Ramagis Energieblitz riss sie von den Füßen und schleuderte sie gegen die Tür, wo sie bewusstlos zu Boden sackte.




„Mama!!“, schrie Gohan und beim Anblick des Blutfadens, der aus ihrem Mundwinkel rann, baute sich ein Riesenzorn in ihm auf. Blaue Funken sprühten aus seinen Haaren und winzige Blitze zuckten in seiner goldenen Aura und in seinen Augen loderte es.




Ramagi zog die feinen Augenbrauen zusammen. In diesem Kind steckte wirklich viel mehr, als es zunächst den Anschein hatte. Trotzdem, seine Kraft war der des Jungen immer noch überlegen und nun wo keiner ihn mehr stören konnte, würde er endlich sein Werk vollenden....


Just in diesem Moment materialisierten hinter ihm Gokou und Piccolo. Mit wenigen Blicken überschauten sie, was sich hier abgespielt haben musste.




„ChiChi!“ Gokou war im Nu an ihrer Seite. Sie stöhnte leise, als er sie hochhob und auf Gohans Krankenlager bettete. Gohan sah ängstlich in ihr Gesicht, doch sein Vater zauste ihm tröstend die Haare. „Deiner Mama geht es zwar nicht gut, aber ich habe ja noch immer die Bohnen.“ Er fischte drei aus dem Beutel an seinem Gürtel und reichte sie Gohan. „Gib allen dreien je eine. Ich verlass mich auf dich.“




Während dessen hatte Piccolo Ramagi keine Sekunde aus den Augen gelassen. Die Art wie er die Arme verschränkt, sein Gegenüber ohne sichtbaren Ausdruck von Zorn musterte, konnte Gokou nicht täuschen. Er kannte Piccolo lange genug, um die kaum wahrnehmbare Anspannung zu spüren und den brodelnden Zorn, der seinem eigenen um nichts nachstand.


„Du bist zu früh, Ramagi“, sagte Piccolo. „Wir haben etwas Anderes ausgemacht. Die drei Tage sind noch nicht um und das hier ist nicht die Schlucht....“




Ramagi zuckte die Achseln. „Einem Namekianer gegenüber muss ich mein Wort nicht halten.“


„Du kennst den Kerl, Piccolo?“, fragte Gokou erstaunt.




„Kennen ist zuviel gesagt“, erklärte Piccolo widerwillig. „Er tauchte kurz nach dir in der Schlucht auf und hat es offenbar auf mich abgesehen.“ Piccolo konzentrierte sich wieder auf den Irider. „Was willst du von Gohan?“




„Eigentlich nichts“, sagte Ramagi. „Aber da er dir viel bedeutet, wollte ich erreichen, dass er dein wahres Ich erkennt und dich hasst.“




„Hast du dieses Video geschickt?“, fragte Gohan vom Bett her, wo er ChiChi eine der Bohnen in den Mund legte. Unter den wachsamen Augen ihres Sohnes kaute sie langsam und schluckte das magische Heilmittel hinunter.




„Was für ein Video?“, fragte Piccolo irritiert.


„Eines über dein Vorleben“, sagte Gokou mit vorsichtigem Blick auf ChiChi. „Es zeigt die schlimmsten Szenen der Untaten deines Vaters und auch wie du im Turnier mit mir umgesprungen bist.“


Piccolo erblasste und sah zu Gohan hinüber, der sich voll und ganz auf seine Mutter konzentrierte, bei der die Bohne rasch wirkte. Von der Sorge um sie befreit, warf Gohan einen zornigen Blick auf Ramagi und einen um Verzeihung heischenden auf Piccolo. „Bitte sei nicht böse, Piccolo, aber ich.... nach dem Video habe ich....“, er wurde rot vor Verlegenheit, starrte auf seine Finger herab und brachte kein Wort mehr heraus.




Vergeblich versuchte der Namekianer den Schmerz zu verbergen, der bei Gohans Worten durch sein Innerstes schnitt. „Gohan...“




Der Irider grinste zufrieden. Seine Anstrengungen waren also nicht vergeblich gewesen.


„Du unterschätzt meinen Sohn“, tönte es vom Bett her, wo sich ChiChi langsam aufrichtete. Sie schlang ihre Arme um Gohan und drückte ihn an sich. „Er ist zwar noch ein kleiner Junge und war sicher durcheinander, aber so ein drittklassig zusammengestückeltes Band wird ihn nicht an demjenigen zweifeln lassen, der ihm das Leben gerettet hat.“




Nicht nur Ramagi, auch Gokou und Piccolo starrten ChiChi verblüfft an. Sie ließ Gohan los und drehte ihn in Richtung Piccolo. Gohan hatte immer noch hochrote Wangen, aber er wich dem Blick seines grünhäutigen Freundes nicht aus. Dessen Schmerz verflog, als uneingeschränkte Zuneigung und Vertrauen in Gohans Blick lesen konnte.


Gohan hüpfte vom Bett und rannte um den immer noch wie erstarrt dastehenden Ramagi herum zu Piccolo, der mit einem Lächeln auf ihn hinab sah und ihm die Hand kurz aufs Haar drückte, ehe er ihn in Richtung Rinderteufel hinüber schob. „Danke, Gohan ....“, murmelte er dabei so leise, dass nur er und der Junge es hören konnten.




„Soviel zu deinem tollen Plan“, Gokou trat dem Irider mit weit mehr Gelassenheit gegenüber als er tatsächlich empfand. „Wenn du unbedingt einen Kampf willst, kannst du ihn haben, aber nicht hier.“


„Nein, Son, misch dich da nicht ein. Er ist mein Gegner“, sagte Piccolo.


„Er ist unser aller Gegner“, ächzte der Rinderteufel und bewegte vorsichtig die Schulter. „Danke Gohan, die Bohne hat echt geholfen.“




„Jetzt noch Muten Roshi“, sagte Gokou. Folgsam lief Gohan zum Herrn der Schildkröten hinüber, der von dem Aufprall doch mehr als nur Kopfschmerzen abbekommen hatte und dankbar die Bohne zerkaute, um seine gebrochenen Rippen und die verstauchte Wirbelsäule zu kurieren.


„Danke, Leute, aber der Typ hier ist eine Nummer zu groß für euch zwei“, sagte Gokou ohne den Irider aus den Augen zu lassen.




„Und
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