Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 13

Kapitel: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 13

Nur ein Lächeln




Teil 13




Vegeta fror. Er krümmte sich unter der Bettdecke zusammen und schlang die Arme und seinen Körper. In seinem wirren Traum rannte er durch einen schwach beleuchteten Tunnel, in dem Eiszapfen von der Decke hingen. Seltsamerweise konnte er wieder sehen und es war kein Problem den riesigen Zapfen, von denen manche bis zum Boden reichten, auszuweichen. Sein Atem hing in kleinen Wolken vor seinen blau angelaufenen Lippen. Er rieb seine Hände, hauchte sie an und wünschte sich, er wäre nicht ohne Kampfanzug hierher gelangt. Der Gang wurde schmaler und die Decke niedriger. Bald konnte er nicht mehr rennen, sondern musste vorsichtig laufen, um nicht gegen einen Eiszapfen zu knallen. Er versuchte sich mit seinen Fäusten einen Weg zu bahnen, aber sie glitten durch die Eiszapfen hindurch, als wären diese nur Visionen. Kaum jedoch versuchte er mit dem ganzen Körper durch einen Zapfen zu laufen, erwies sich dieser härter als selbst der beste Stahl. Um einen brummenden Schädel und ein paar blaue Flecke reicher, machte Vegeta einen Bogen um jeden Zapfen. Doch da es immer enger und enger wurde, blieb er schließlich stehen. Vor ihm standen die Zapfen zu dicht, als dass er weiter gekommen wäre. Ein Energieangriff brachte das gleiche Ergebnis wie seine Faustschläge. Die Energiekugeln gingen durch das Eis hindurch, waren also total wirkungslos. Enttäuscht wandte sich Vegeta um, um zurück zu laufen, doch da wuchsen vor seinen Augen weitere Zapfen aus der Decke und er war gefangen. Frustriert versuchte er ein paar Ausbrüche, wurde sogar zum Super Saiyan, vergeblich. Die Wand an die er sich lehnte war von einer Eisschicht überzogen, er bibberte und fror am ganzen Körper. Vollkommen mutlos hockte er sich hin, zog die Knie an seine Brust und schlang die Arme um seine Unterschenkel. Den Kopf auf seine Knie gelegt ergab er sich in das Unvermeidliche. Die Kälte fraß sich tiefer und tiefer in sein Innerstes. Bald würde sie sein Herz erreicht haben, dann konnte er schlafen, endlich schlafen für immer ...




Bluma erwachte von einem ungewohnten Geräusch. Sie wälzte sich herum und versuchte schlaftrunken herauszufinden, was das war. Es dauerte seine Zeit, bis ihre noch nicht sehr munteren Gehirnzellen die Information freigaben. Jemand klapperte mit den Zähnen. Es gab außer ihr nur noch einen Jemand in diesem Bett. Das war Vegeta. Also klapperte Vegeta mit den Zähnen. Bulma streckte die Hand aus, um ihn wach zu rütteln, damit er damit aufhörte, doch kaum legte sich ihre Hand auf seine nackte Schulter zuckte sie zurück. Er fühlte sich eiskalt an. Sie legte die Hand auf ihre eigene Wange. Nein, sie war warm und sie fror kein bisschen. Vegeta würde doch nicht etwa krank werden? Da sie noch immer nicht so richtig wach war, tat sie einfach, was ihr als erstes einfiel. Sie rückte ganz nah an ihn heran, legte ihre warme Wange auf seinen Rücken und schlang die Arme und seine Mitte. Die Decke zog sie zurecht, dass sie beide von Kopf bis Fuß eingehüllt waren. Dann schloss sie die Augen und versuchte, wieder einzuschlafen.




Vegeta spürte mit einem Mal, wie sich von seinem Rücken her Wärme in ihm ausbreitete und sich seine Erstarrung löste. Zwar war er immer noch sehr müde, aber er raffte sich auf, dem Eisgefängnis die Stirn zu bieten. Ein Tritt gegen die dicken Eiszapfen traf auf einmal auf Widerstand und der Zapfen barst. Überrascht, aber auch unglaublich erleichtert zerschlug Vegeta Zapfen um Zapfen. Mittlerweile war sein ganzer Körper angenehm warm und als er sich in einen Super Saiyan verwandelte, verströmte seine goldene Aura genug Wärme und Energie um die Zapfen in weitem Umkreis zu schmelzen. Er war endlich wieder frei und konnte sich ausruhen. Erschöpft aber zufrieden hockte er sich wieder an die Wand und überließ sich dem Gefühl der Sicherheit, das von den Armen ausging, die ihm umfangen hatten... Moment mal, welche Arme? Mit einem Schlag war Vegeta hellwach. An seinem Rücken spürte er etwas weiches, warmes, das sich an ihn schmiegte. Er tastete danach und strich über Bulmas Arme, Haare und ihren Rücken, was sie mit einem gedämpften, unverständlichen Murmeln quittierte und sich daraufhin noch enger an ihn kuschelte. Zu seinem eigenen Erstaunen fühlte er nicht das Bedürfnis, sie aufzuwecken oder weg zu schieben. Statt dessen schloss er einfach die Augen und dachte daran, dass es schon einmal so gewesen war, damals auf der Erde nach seinem Abenteuer im Schneesturm. Offenbar hatte Bulma gespürt, wie elendig er gefroren hatte und ihm daher von ihrer Wärme gegeben. Sie war schon ein sonderbares Mädchen, mal wehrhaft und biestig, dann wieder anschmiegsam und leidenschaftlich. Irgendwann, das nahm er sich vor, ehe er wieder in den Schlaf hinüber dämmerte, irgendwann würde er sie verstehen lernen ...




...............




Der Schiffscomputer registrierte die fremden Sensoren und versuchte, eine Barriere aufzubauen, doch es war bereits zu spät. Die uralte Intelligenz war erwacht und sandte ihre Spione aus, um die Eindringlinge zu enträtseln. Der Bordcomputer war nicht schwer zu knacken und gab die Informationen willig heraus. Was die neu erwachte Macht auf diese Art und Weise erfuhr, bestätigte ihren Verdacht, dass die Fremden genau jene Muster waren, auf die seit Jahrhunderten gewartet hatte. Die Zeit war endlich reif und die Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen. Über die schiffsinternen Systeme erfasste die alte Macht die Wärmemuster der beiden Lebensformen und begann mit der letzen und entscheidenden Analyse.




...............




Bulma erwachte durch das stumme Vibrieren ihres Armbandkommunikators, den sie nach dem Bad wieder übergestreift hatte. Sie hatte eigentlich keine Lust dem Weckruf zu folgen, es war einfach so gemütlich, sich an Vegetas warmen Rücken zu kuscheln und seinen tiefen, kräftigen Atemzügen zu lauschen. Welcher Albtraum ihn in der Nacht auch geplagt haben mochte, er war besiegt und der Schock verflogen.




Zufrieden schloss Bulma die Augen. Noch ein paar Minuten, dann würde sie aufstehen ...


„Autsch!“, entfuhr es ihr halblaut bei dem Nadelstich-Stromstoß, den ihr der Kommunikator verpasste. Warum musste das Gerät auch so gerissen sein und mit dem Bordcomputer gemeinsame Sache machen? Der wusste natürlich ganz genau, dass sie noch nicht aufgestanden war.




Seufzend löste sich Bulma von Vegeta und rutschte zum Bettrand hinüber. Ein Druck auf das Sensorfeld und die gedämpfte Beleuchtung schien auf ihr verschlafenes Gesicht. Es half alles nichts, die Reparaturen würden sich nicht von selbst erledigen.




Auf Zehenspitzen schlich sie erst ins Bad, ums ich anzuziehen und sich etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen und dann in die Küche, wo sie eine Riesenkanne Kaffee kochte und ein Blech voll Fertigteigbrötchen backte. Nach zwei großen Tassen Kaffee und drei Brötchen fühlte sie sich menschlich genug, um an die Arbeit zu gehen. Als sie aus der Küche trat, erwachte gerade Vegeta vom Duft des Kaffees und der Brötchen. Seine Hand tastete nach Bulma.




„Ich bin schon auf, Vegeta“, sagte sie unsicher, ob sie wieder auf kühle Distanz schalten oder endlich ihre wahren Gefühle zeigen sollte. „Wie geht es dir heute morgen?“




„Ganz passabel“, sagte er mit einem schiefen Grinsen. „Ist der Kaffee schon fertig?“




„Steht schon auf dem Tisch. Du kannst vorher ins Bad, ich habe dir frische Kleider herausgelegt.“


Die Alltagskonversation glich einem Tanz auf rohen Eiern. Keiner der beiden wagte sich an das heikle Thema ihrer Gefühle füreinander heran. Vegeta fürchtete sich immer noch davor sich ihr gegenüber offen und verwundbar zu zeigen und Bulma zögerte, weil sie Angst hatte, dass er aus purem Stolz und Trotz ihr die kalte Schulter zeigen würde.




„Übrigens habe ich einen Riesenhunger. Wirf mir ein paar Würstchen und Rühreier in die Pfanne.“ Er stemmte sich hoch und orientierte sich an ihrer Aura, sowie dem Geräusch tropfenden Wassers, das durch die geöffnete Badezimmertüre zu ihm herüber drang. Es gelang ihm ohne große Schwierigkeiten, die Dusche zu finden und auch der Korb mit der frischen Wäsche stand gut ertastbar auf der Waschmaschine.




Als er sich bis zum Frühstückstisch durchgekämpft hatte, stellte ihm Bulma kommentarlos den Teller mit den bereits zurecht geschnittenen Würstchen und dem Rührei hin und schob den Korb mit den Brötchen in Griffnähe.




Dann klapperte sie mit dem Geschirr beim Abwaschen, damit er nicht das Gefühl hatte, dass sie jeden seiner Handgriffe überwachte.




Für ihn war das Frühstück weit weniger eine Plage als er erwartet hatte, irgendwie ging das Essen und Trinken ohne größere Pannen über die Bühne.




„Wird es lange dauern?“, fragte er nach dem letzten Schluck Kaffee und stand langsam auf. „Ich werde unterdessen draußen im Freien ein paar Übungen machen.“




„Gut, dann bist du mir nicht im Weg“, sagte sie heiter und räumte den Tisch ab. „Du wirst auf dich aufpassen, oder?“




„Seh ich aus, als bräuchte ich ein Kindermädchen?“, gab er zurück.




„Man wird doch wohl noch fragen dürfen“, langsam platzte Bulma der Kragen. Es hatte sie schon gewurmt, dass er nicht einmal bitte und danke für das Frühstück sagen konnte. Dieser sture Holzkopf, wann würde er endlich lernen, dass ihm durch ein bisschen Höflichkeit keine Zacke aus der Krone fiel? Sie holte rasch den Stab, den sie vorbereitet hatte und drückte ihn Vegeta in die Hand.


„Damit geht es leichter.“




Er packte den Stab so fest, dass dieser in der Mitte brach und schleuderte die Teile mit angewidertem Gesicht in den Raum.


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