Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 13

Geschafft. Wenn sie jetzt noch die Energiezellen wechselte, wären sie theoretisch startbereit. Theoretisch.




Bulma sammelte das Werkzeug wieder ein, räumte die ausgetauschten, unbrauchbaren Teile in eine spezielle Kiste für die Widerverwertung zuhause ,schrubbte sich die ölverschmierten Hände und wechselte den Overall. Ihr Magen knurrte vernehmlich. Sicher hatte auch Vegeta nichts gegen einen Imbiss einzuwenden. Sie kletterte nach oben in den Steuerraum und kontrollierte die Monitore. Die Satelliten hingen immer noch in einer Traube über ihnen in der Stratosphäre. Sie machten immer noch keine Anstalten anzugreifen. Und Vegeta? Bulma suchte die Bildschirme für die nähere Umgebung ab, konnte ihn aber nicht entdecken. Merkwürdig. Vor einer Stunde, als sie das letzte Mal nach dem Rechten geschaut hatte, war er noch da draußen gewesen und hatte von ihr verlangt, dass sie eine gefüllte Wasserflasche durch die Wartungsluke nach draußen fallen ließ.


Wo war er hin? Etwa wieder zurück zu seinem alten Schiff? Ihr fiel ein, dass er da ja noch ein paar persönliche Habseligkeiten haben musste, schließlich hätte diese außerplanmäßige Reise so etwas wie ein Umzug werden sollen. Fest entschlossen sich erst später Sorgen zu machen, tauschte Bulma die Energiezellen aus und schob den Regler nach vorne, alle Anzeigen auf grün.


Da Vegeta nicht in der Gefahrenzone war, gab Bulma den Code für einen Probestart ein. Sie würde den Antrieb kurz auf volle Leistung hochfahren und die Werte speichern. Danach, erst danach, würde sie Vegeta suchen gehen. Für den Fall des Falles, dass sie trotz der Bedrohung über ihren Köpfen einen Notstart riskieren mussten.


Der Antrieb reagierte wie gewünscht und sie bemerkte, dass ihr Versuch den Satelliten nicht verborgen geblieben war. Sie rückten enger zusammen und ihre Waffen sammelten Energie. Seufzend brach Bulma den Probestart ab und fuhr den Antrieb wieder zurück. Solange diese verdammten Wächter da oben hockten, war an eine Flucht nicht zu denken.


Sie hatte ihren Teil getan, hoffentlich hatte Vegeta eine brauchbare Idee, wie sie weiter vorgehen sollten. Bulma spielte mit dem Gedanken, den Arbeitsoverall gegen etwas Saubereres zu tauschen, aber da draußen im Staub würde das sowieso keine Rolle spielen. Sie verließ mit dem Lift das Schiff und sah sich um. Vegetas Schritte hatten sicher Spuren im Staub hinterlassen, doch da immer ein leichter Wind um die Ruinen pfiff, war von ihnen längst nichts mehr zu sehen.


Bulma formte ihre Hände zu einem Trichter. „Vegeta!“, schrie sie so laut sie konnte. „Hör auf mit dem Blödsinn und komm her!“




Keine Antwort. „Vegeta! Ich finde das gar nicht komisch. Der Antrieb läuft wieder, also komm aus deinem Versteck!“




Wieder nichts. Langsam wurde Bulma nervös. Sie stellte sich vor, dass Vegeta vielleicht in den Ruinen in irgendein uraltes Kellerloch gefallen war und jetzt irgendwo bewusstlos verblutete. Nein, so durfte sie nicht denken. Sie schüttelte entschlossen den Kopf und stapfte in Richtung von Vegetas Schiff. Dabei besah sie sich eine Ruine nach der anderen genauer. Da von den meisten Gebäuden nur noch Reste der Mauern standen, bot sich nirgendwo ein Versteck, in dem Vegeta hätte sein können. Bei seinem Schiff angekommen kletterte sie hinein, wunderte sich, wo der Kadaver des Raubtieres hingekommen sein mochte und durchsuchte alle Ebenen, soweit sie zugänglich waren.


Fehlanzeige. Kein Vegeta.




Wo konnte er nur sein? Langsam aber sicher geriet Bulma in Panik. Sie hätte ihn niemals allein nach draußen gehen lassen sollen. Wäre doch nur bei ihr im Schiff geblieben ... „Vegeta! Ve..ge..ta!“ Egal wie laut sie rief, in welche Richtung sie sich dabei drehte, keine Antwort durchbrach die Stille, die mächtig an ihren Nerven zerrte. Auch wenn er verletzt, auch wenn er ... sie musste sich zwingen, den Gedanken zu Ende zu führen ... auch wenn er tot war, es musste doch eine Spur von ihm geben, er musste irgendwo liegen oder kauern. Bulma schlang die Hände ineinander und rang um Kraft und Selbstbeherrschung. Wenn das alles vorbei war, wenn sie beide wieder sicher zuhause wären, würde sie anfangen Socken zu stricken, Stiefmütterchen zu züchten oder Stilleben zu malen, kurzum etwas total Langweiliges tun und es in vollen Zügen genießen... Das hier war genug Aufregung für zehn Leben.




Bulma fasste sich wieder und begann die Umgebung beider Schiffe systematisch nach einem Hinweis auf Vegeta abzusuchen. Eine Stunde verstrich und noch eine. Ihr Mund war staubtrocken und das Atmen fiel ihr schwer. Erschöpft kehrte sie kurz in ihr Schiff zurück, um etwas zu trinken und um sich eine Schutzbrille zu holen, da ihre Augen von dem Staub brannten und juckten. Eine zweite für Vegeta packte sie auch noch ein. Als sie wieder im Freien war und unter dem Schild ihrer Schirmmütze zum Himmel blinzelte, kam ihr ein Gedanke, wie sich die Satelliten vielleicht in die Irre führen ließen. Zwar bedeutete die Umsetzung ihrer Idee, dass sie die weitere Suche nach Vegeta etwas verschieben musste, aber ein Gefühl sagte ihr, dass sie eine schnelle Flucht besser jetzt als später planen müsse.




Bulma lief mit langen Schritten hinüber zu Vegetas Schiff, kletterte hinein und untersuchte die Reste des Antriebs. Ihr Plan war nicht ohne Risiko, aber etwas Anderes wollte ihr im Augenblick nicht einfallen. Sie verband alle nötigen Kabel, holte sich noch ein paar Ersatzteile und schraubte innerhalb von einer halben Stunde ein Gebilde zusammen, welches das Schiff zwar keinen Zentimeter vom Boden heben, aber das in etwa gleiche Energiemuster wie der echte Antrieb erzeugen würde. Alles was sie jetzt noch tun musste, war die Überreste des Bordcomputers für den Notbetrieb klar machen und einen Countdown eingeben. Der Weg zurück zu ihrem eigenen Schiff erschien ihr viel länger als sonst und sie war völlig außer Atem, als sie in den Lift wankte und in die Küche fuhr. Eine viertel Stunde später, knapp vor Ablauf der Frist kam sie wieder ins Freie und kontrollierte den Chronometer auf ihrem Armbandkommunikator. Die Hand am bewussten Schalter auf der Hülle zählte sie halblaut die Sekunden. Vier ... drei ... zwei .... jetzt! Im gleichen Augenblick wie auf dem Wrack der falsche Antrieb zu dröhnen begann, verschwand Bulmas Schiff mit einem Plopp in der Kapsel.




Zufrieden hob Bulma die Kapsel auf und steckte sie ein. Schade nur, dass sie nicht feststellen konnte, ob die Satelliten den Köder geschluckt hatten. Wenn sich die Energiezellen planmäßig an und abschalteten, würde der falsche Antrieb noch ein paar Tage lang hoch und runter gefahren werden, jedenfalls lange genug, um die Killersatelliten bei der Stange zu halten.




Fehlte nur noch Vegeta. Bulma zog die Rasterkarte der Umgebung heraus, die sie vom Bordcomputer hatte ausdrucken lassen. Den und den Bereich hatte sie schon abgesucht, blieb noch jener dort und der da unten. Mit Hilfe eines auf diesen Planeten justierten Kompasses bestimmte Bulma dir Richtung und zog los.




Sie brauchte nicht allzuweit zu suchen. Kaum betrat sie das noch am besten erhaltene Gebäude der Stadt, es hatte immerhin zwei Stockwerke und ein fast komplettes Dach, stolperte sie über Vegetas Wasserflasche.




Ihre Hände bebten leicht, als sie die Flasche aufhob uns schüttelte. Leer. Vielleicht hatte er sie einfach so weggeworfen, weil nichts mehr drin war? Sie biss sich auf die Lippen. Nein, das hätte er nicht getan. Eher wäre er zum Schiff marschiert und hätte lauthals um Nachschub geschrien und dabei die leer Flasche geschwenkt. Diese eng an die Brust gedrückt kämpfte Bulma die aufkeimende Verzweiflung nieder. „Vegeta! Wenn das alles ein blöder Scherz ist, rede ich nie wieder ein Wort mit dir, verstanden?!“ Ihr Rufen hallte von den Steinwänden wieder. Ihr fiel ein, dass ihre Drohung in seinen Ohren eher ein Versprechen war, beklagte er sich doch immer, dass sie eine Plaudertasche wäre. „Du ... du Idiot!“, flüsterte sie und zog die Nase hoch. „Von mir aus kannst du zu Fuß nach Hause laufen.“ Nicht gerade ein Spaziergang angesichts der Tatsache, dass zwischen dieser Welt und der Erde Vakuum herrschte.




Auch diese Drohung verpuffte ins Leere. Sie drehte sich um und wollte das Haus umgehen, da fiel ihr ein, dass sie das zweite Stockwerk ja auch noch untersuchen wollte. Kaum jedoch war sie ein paar Schritte auf die noch immer recht stabil aussehenden Steintreppe zugegangen, da begann unter ihren Füßen der Boden zu beben. *Nur raus hier, ehe das Teil einstürzt!* Doch sie kam nicht so weit. Gespenstisch lautlos öffnete sich ein Spalt zwischen ihr und der Tür, wurde breiter und breiter. Der Angsschrei blieb ihr in der Kehle stecken. Die Treppe schien auf einmal unendlich weit weg zu sein. Gerade als sie die Hand auf das kunstvoll gemeißelte Geländer legte, bäumte sich unter ihr der Boden auf und sie stürzte. Vor ihren vor Schreck geweiteten Augen tat sich genau unterhalb der Treppe ein weiterer Spalt auf und mit dumpfem Grollen und Krachen stürzte Stufe um Stufe in die gähnende Schwarze Leere.




„Nein!“ Der Schrei erstarb in ihrer Kehle, denn während das Loch, welches die Treppe verschlungen hatte, sich wieder schloss als wäre nichts gewesen, spürte sie, wie unter ihr der Boden wegbrach. Die Wasserflasche glitt ihr aus den Händen und polterte hinab, sie klammerte sich angstvoll an einer Ritze im Steinboden fest, doch dieser zog sich weiter und weiter zruück, während ihr ganzer Körper bereits über dem Abgrund baumelte. So musste es auch Vegeta ergangen sein. Vielleicht lag sein zerschmetterter Körper gerade unter ihr. Die Kraft in ihren Fingerspitzen ließ nach und sie fiel ... fiel ins Nichts.




Es war seltsam, aber jetzt, da es
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