Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 13
geschehen war, verspürte sie keine Furcht mehr. Was auch immer geschehen würde, sie konnte es nicht mehr ändern. Man sagte, dass in der Stunde des Todes, das ganze Leben vor dem geistigen Auge des Sterbenden ablaufen würde, aber ihr Geist schien sich nur um jene Bilder zu kümmern, wo Vegeta mit dabei war. Besonders der letzte Moment, als sie ihm fast die Wahrheit gesagt hatte, war in ihrem Gedächtnis festgebrannt. Es reute sie jetzt, dass sie es ihm nicht mehr sagen konnte, nie wieder ....
Da plötzlich schien sie eine unsichtbare Kraft zu bremsen, ihr Körper stürzte nicht mehr, er schwebte sacht tiefer und tiefer, wie ein Blatt das der Wind von der Krone eines Baumes zu Waldboden trägt.
Endlich, es schienen Minuten vergangen zu sein, spürte sie festen Boden unter ihren Füßen. Sie war unten, wo immer das war und sie war am Leben.
„Du hast dir aber Zeit gelassen“, kam eine ironische Bemerkung aus einem Winkel rechts von ihr. Es war das Wunderbarste, das sie je gehört hatte. Sie stolperte durch die Dunkelheit und fiel ihm regelrecht in die Arme. „Vegeta...“ Ihre Hände tasteten sein Gesicht ab, seine Arme, seine Schultern.
„Bist du verletzt?“
„Nicht wirklich. Nur ein paar Schrammen.“
„Wo?“
„Sieht man das nicht? In meinem Gesicht und an den Händen. Ich dachte, dass ich dieses dämliche Loch sprengen kann, um hinauszukommen.“
„Hier unten ist es so dunkeln, dass ich nicht einmal meine eigenen Hände sehe“, lachte Bulma erleichtert. „Sag bloß du weißt nicht, was passiert wenn man so tief unten einen Hohlraum in die Luft jagt.“
„Na ja, ich war ziemlich wütend ...“
„... und hast dein Gehirn ausgeschaltet“, fügte sie hinzu. „Sonst noch eine Idee, wie wir hier wieder raus kommen?“
„Du bist das Genie vom Dienst, nicht ich“, gab er ruppig zurück, aber seine Hände lagen immer noch auf ihren Schultern und es schien nicht so, als wollte er sie allzu bald wieder loslassen. Das stimmte sie weich und nachgiebig. Sie hätten beide bei dem Sturz sterben können, die Chance es ihm zu sagen wäre für immer vergeben. Zum Teufel mit ihrer eigenen Verwundbarkeit! Sie würde es eben riskieren, dann wüssten sie beide endlich, woran sie waren.
„Vegeta.“ Etwas in ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen. Es war derselbe furchtsam-entschlossene Tonfall, den sie im Schiff angeschlagen hatte, ehe der Alarm losging.
„Ja?“
„Schon seit einer ganzen Weile .... Ich .... ich habe mich ...“, sie streckte die Arme aus und legte sie um seine Schultern und schmiegte sich an ihn. Das warme Spiel seiner Muskeln unter dem Overall, die Lebendigkeit, die Kraft, die von ihm ausging ließen ihr Herz schneller schlangen. Sie wollte ihn nicht wieder loslassen. Nie mehr, auch wenn er sie jetzt zurückwies... Vielleicht ging es leichter, wenn sie es ihm ins Ohr flüsterte, statt es laut auszusprechen. „Vegeta, ich li...“
„Herzlich willkommen.“
Bulma und Vegeta fuhren auseinander und starrten in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.
Übergangslos wurde es hell.
Nur wenige Schritte vor Bulma stand ein junger Mann mit langen, blonden Haaren, die er im Nacken lose zusammengebunden hatte. Seine braungebrannte, muskulöse Gestalt überragte sie beide um mindestens einen Kopf. Das klassische Profil, die weiße Toga und die goldenen Sandalen sahen etwas sonderbar aus, angesichts der Situation und der Umgebung in der sie sich befanden
„Was zum Geier ...“, knurrte Vegeta und sondierte den Sprecher. Keine Aura., also einer von der raffinierten Sorte. Vegeta biss die Zähne zusammen und stellte sich in Angriffspose. „Wer bist du und was willst du hier?“
„Ich möchte euch zu eurem Quartier bringen“, lächelte der junge Mann. „Bitte folgt mir.“
„Nicht ohne uns zuvor ein paar Fragen beantwortet zu haben“, sagte Bulma und verschränkte die Arme. „Wo sind wir hier gelandet und wer schickt dich?“
„Ihr seid hier im Herzen des Planeten Irhyd und ich bin der Beauftragte Großen Hüters. Ihr braucht keine Angst zu haben, der Große Hüter hat eure Ankunft mit Wohlwollen bemerkt und möchte euch eure Wünsche erfüllen. Ihr braucht nur mir zu folgen und ihr werdet alles erfahren und alles verstehen.“
„Das klingt viel zu einfach für meinen Geschmack.“ Vegeta verschränkte die Arme und zog die Augenbrauen zusammen.
Bulma war im Grunde sogar ein wenig erleichtert, dass sie ihr Geständnis noch ein wenig aufschieben konnte und gab sich einen Ruck.
„Wir sollten ihm folgen, Vegeta. Hier rumzustehen bringt uns keinen Schritt weiter.“ Ihre Hand tastete nach seiner. „Wir gehen zusammen, ja?“
Der Fremde sah es und nickte. „Es ist nicht weit und ihr werdet erstaunt sein.“
Noch während er sprach tat sich hinter ihm lautlos eine Tür auf, durch die er in der Dunkelheit gekommen sein musste. Ein beleuchteter Gang lag vor ihnen. Vegeta runzelte die Stirn. Sah er nicht aus wie jener, wo er im Traum fast erfroren war. Bulma drückte seine Hand und machte den ersten Schritt. Eigentlich wollte Vegeta seine Hand aus ihrer ziehen, da er keinen Führer brauchte. Doch dann spürte er das leise Zittern ihrer Finger. Offenbar saß ihr der Schreck des Sturzes immer noch in den Knochen und er wollte ja nicht, dass sie hysterisch wurde. Also gab er den sanften Druck zurück. Vegeta gab es nicht gern zu, aber es fühlte sich gut an, so Hand in Hand zu gehen fast wie ein ...
Er kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu denken. Sie waren etwa zwanzig Meter weit gegangen, da spürte er einen leisen Luftzug und eine wohltuende Wärme, wie Sonnenlicht strahlte auf sein Gesicht.
„Das ... das ist unglaublich!“ Bulma blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. Als sie durch die Türe am Ende des Ganges geschritten waren, hatte sich vor ihnen eine Landschaft ausgebreitet, die aus einem Urlaubskatalog zu stammen schien. Ein blauer Himmel spannte sich dort, wo eigentlich eine Höhlendecke sein musste. Eine Sonne leuchtete anstelle von Lampen und unter ihren Füßen war weißer Sand. „Hörst du es, Vegeta? Hörst du das Meer?“
Ja, da war das Geräusch von Wellen, der Geruch nach Feuchtigkeit, Salz und Fisch. „Wie kommt ein Meer in den Untergrund dieser Welt?“, fragte er laut.
„Der Große Hüter hat dieses Habitat für euch geschaffen“, erklärte ihr Führer bereitwillig. „Es wurde den Informationen eures Bordcomputers entnommen, wo es als „romantisches Urlaubsziel“ beschrieben wird.“
„Warum hat dieser Hüter ein „romantisches Urlaubsziel“ für uns geschaffen? Und wie kommt er an die Informationen unseres Computers?“, fragte Bulma verwundert und zugleich wachsam.
Hinter ihnen schloss sich lautlos die Türe.
„Der Große Hüter wollte wissen, welche Umgebung ihre Spezies als anregend empfindet.“
„Anregend, wofür?“, bohrte Vegeta nach. „Um uns zu befragen?“
„Aber nicht doch. Von eurem Bordcomputer weiß der Große Hüter bereits alles, was es zu wissen gibt und auch ihr beide wurdet eine ganze Weile lang beobachtet., damit die Umgebung perfekt ist.“
„Wofür?“, hakte Vegeta nach. „Wozu dieser Aufwand?“
„Weil diese Umgebung förderlich für die genetische Reproduktion warmblütiger Säuger der Spezies des Weibchens ist.“
Bulma fiel die Kinnlade herab. „Repro ... Säuger... Weibchen...? Sind wir in einem Zoo?“
„Laut seinen Berechnungen bezüglich der Tragezeit und des Alters des Weibchens, werdet ihr beide für die nächsten zwanzig Jahre eurer Zeitrechnung in diesem und anderen Habitaten verbringen, bis die Quote von 23 Nachkommen erfüllt ist. Der Große Hüter erweist euch die Ehre diejenigen zu sein, die eine neue Population intelligenter Säuger auf Irhyd begründen.“
Ende des 13. Teils
Ich freue mich auf eure Kommentare. Bitte lasst mich wissen, ob ich die Story nicht zu lange hinziehe. Irgendwie habe ich noch keine Lust, sie jetzt enden zu lassen, aber es kommt auf euch an...