Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 14
Kapitel: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 14
Nur ein Lächeln
Teil 14
Bulma starrte ihren Führer entgeistert an. „Drei – und – zwan – zig“, sie betonte jede Silbe, „Nachkommen?“ Da der schöne, junge Mann mit keiner Wimper zuckte, schluckte sie. „Das ist doch nicht etwa dein Ernst, oder? Ich habe in meinem Leben keine Kinder eingeplant.“
Vegeta, der etwas Ähnliches hatte sagen wollen, hielt inne. Sie wollte keine Kinder - generell nicht oder nur, weil er als „Zuchtbulle“ ausersehen worden war? Die zweite Möglichkeit schmerzte.
„Der große Hüter hat damit gerechnet, dass eine intelligente Säugetierspezies ihre Weibchen nicht zur Produktion von mehr als zehn Nachkommen ermutigt, aber in diesem Falle hat er alles vorbereitet, um die Fruchtbarkeit des Weibchens ideal auszunutzen. Leider ist es ja nicht mehr im frühesten Fruchtbarkeitsalter.“
Bulma spürte, wie das Blut ihr mehr und mehr zu Kopf stieg. „Ich will meine Fruchtbarkeit aber gar nicht ausnutzen lassen, verstanden? Ich bin ein fühlendes, denkendes Wesen und keine Zellkultur in einem Reagenzglas. Außerdem“, fügte sie etwas leiser und sehr gekränkt hinzu, „können Frauen auf der Erde Kinder bekommen bis sie über 50 sind. Und davon bin ich noch weit entfernt.“
„Mal angenommen, wir würden diese Kinder alle bekommen“, sagte Vegeta langsam.
„Vegeta!“ Bulma starrte ihn mit knallrotem Kopf an, „wie kannst du nur ...“
Er hob die Hand und schnitt ihr das Wort ab. „Angenommen, der Plan deines Hüters gingen auf. Warum sollten unsere Kinder hier bleiben, wo doch die Erde unsere Heimat ist?“
Der Führer schien einen Moment zu überlegen. Zufällig sah Bulma, wie an dem breiten Armreif, der auf den ersten Blick aus gehämmerter Bronze gemacht schien, winzige, kaum sichtbare Lichter blinkten. Sie sog scharf die Luft ein und nahm den Typen sehr genau in Augenschein. Ja, ... es war offensichtlich, wenn man wusste, worauf man zu achten hatte.
„Die Aufzucht der Jungen Säugetiere übernimmt der Hüter. Er wird dafür passende Wärterinnen erzeugen, die den Jungen alles beibringen, was sie über Irhyd wissen müssen, sodass die erneute Besiedelung beginnen kann.“
„Das ist doch Wahnsinn!“, platzte Bulma heraus. „Denkt dieser Hüter wirklich, dass ich ihm auch nur ein Kind überlassen würde? Wenn hier jemand meine Kinder aufzieht, dann ich.“
Ehe sie sich versah, stand der Führer hinter ihr. „Ich, Eros, werde persönlich dafür sorgen, dass deine Jungen in seine Obhut gelangen.“ Ohne sichtbare Anstrengung, ergriff er ihre Arme und drehte sie nach hinten, sodass sie sich nicht mehr rühren konnte.
„Nimm sofort die Hände weg!“, keuchte Bulma und trat ihm mit aller Kraft auf die Zehen. Wiederum keine Reaktion. Obwohl ihr vor Schmerzen die Tränen in die Augen stiegen, konnte sie
verschwommen sehen, wie Vegeta auf sie zuschoss. Ein Luftzug streifte an ihrem Kopf vorbei und dann war der Schmerz verschwunden. Sich den Unterarm reibend, drehte sie sich um und sah, dass Eros (er musste Namen wie Aussehen aus der Datenbank des Raumschiffes übernommen haben) an einer Palme lehnte und sich das Kinn rieb. Die kleinen Lichter an seinem Reif flackerten hektisch. Vegeta stand vor Bulma mit blitzenden Augen, seine Brust hob und senkte in rascher Folge vor unterdrückter Wut. Er wandte den Kopf in die Richtung, wo er Bulmas Aura spürte. „Habe ich ihn erwischt, Bulma?“
„Ja, du hast gut gezielt.“ Sie sah ihn an. „Kannst du wieder sehen, Vegeta?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe nur anhand deiner Aura abschätzen können, wo er steht. Verdammt, wenn ich sehen könnte, wäre er längst Hackfleisch.“
„Unterschätze ihn nicht“, murmelte Bulma leise, nur für seine Ohren bestimmt. „Er ist kein Lebewesen, sondern ein hochentwickelter Roboter.“
„Ah, das erklärt die fehlende Aura.“
Mittlerweile hatte der Große Hüter die Daten von Vegetas Angriff ausgewertet und leitete die Reaktion ein. Eros kam mit raschen Schritten zurück und ehe Vegeta reagieren konnte, hatte Eros ihn schon im Klammergriff und quetschte seinen Brustkasten zusammen.
„Lass ihn los!“ Bulma hob einen Stein auf und schlug damit auf Eros ein. Der blieb völlig unbeeindruckt, lediglich seine synthetische Haut bekam leichte Risse. Dennoch ließ er Vegeta plötzlich frei, der daraufhin keuchend in die Knie sank.
„Vegeta, bist du schwer verletzt?“ Bulma wollte sich zu ihm hinab beugen, doch er winkte ab.
„Geht schon, so leicht erledigt mich niemand.“
Die Fäuste in die Hüften gestemmt, baute sich Bulma vor Eros auf. „Warum hast du das getan? Ich denke, ihr wollt uns beide für eure lächerliche Zucht einsetzen.“
„Das Männchen ist nicht unbedingt notwendig“, erklärte Eros von ihrem Zorn ungerührt. „Es gäbe auch die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung, wie der Hüter aus der Datenbank eures Raumschiffes weiß. Wenn man das Männchen ein paar Mal gemolken hat, ist auch eine Fortpflanzung ohne seine weitere Mithilfe möglich.“
Vegeta, der das ganze natürlich mit angehört hat, stand auf und ballte die Fäuste. „Dann probier mal, ob du mich gegen meinen Willen „melken“ kannst. Ich bin ja kein Fisch.“
„Das ist korrekt“, gab der Roboter ohne jede Regung zu. „Daher verzichtet der Hüter auf eine gewaltsame Entnahme des nötigen Materials und überlässt es ihren niedrigen Instinkten, sich aktiv an der Erhaltung ihrer Art zu beteiligen.“
Vegeta entspannte sich kaum merklich. „Gut für euch, sonst hätte ich die ganze Anlage hier in Schutt und Asche gelegt.“ In diesem Moment knurrte sein Magen vernehmlich.
Bulma blickte auf das Armband des Roboters, auf den noch immer ein wenig bleichen Vegeta und fasste einen Entschluss: „Zuerst mal solltet ihr, du und dein Hüter, wissen, dass man einen ausgehungerten Mann nicht zu Höchstleistungen treiben kann. Wir zwei wertvollen Zuchtobjekte brauchen jetzt erst mal ein feines Mal in gepflegter Umgebung. Ich für meinen Teil werde kein Picknick am Strand veranstalten.“
„Wie gesagt, ihnen stehen mehrere Habitate zur Wahl. Wir haben auch ein häusliches Szenario vorbereitet.“ Er deutete auf eine kleine Hütte, die zwischen den Palmen stand.
„Das sieht nicht sehr luxuriös aus“, mäkelte Bulma. „Ich will Sand weder in meinen Haaren noch auf dem Tisch.“
„Folgt mir nur!“ Eros ging voran zur Hütte und machte die Türe weit auf.
Bulma fasste Vegeta an der Hand. „Ich will da nicht allein rein, bitte“, sagte sie und zog ihn mit. Er ließ es geschehen, weil er sich nicht sicher war, worauf ihre plötzliche Kooperationsbereitschaft abzielte.
Kaum waren sie durch den Eingang getreten, fanden sie sich nicht etwa in einer kleinen, schmutzigen Hütte, sondern in einer prächtigen Villa wieder. Alles blitzte und blinkte vor Sauberkeit. Eros lenkte seine Schritte zu einer weiteren Türe, und als sie aufschwang, befand sich dahinter ein wunderschön gestalteter Raum mit einem prächtig gedeckten Tisch. Wandbehänge erzählten von romantischen Momenten und von irgendwoher klang Geigenmusik. Das Essen duftete verführerisch und so ließen weder Vegeta noch Bulma sich lange bitten. Eros verhielt sich wie ein diskreter Kellner eines Firstclass Restaurants, goss ihre Gläser mit blutrotem Wein voll und hob die Deckel von den Platten, damit sie sehen konnten, welche Leckereien sie erwarteten. Es gab gefüllte Rebhühner, Crepe mit Spargel, Butternudeln mit Trüffel und viele andere Köstlichkeiten. Da Bulma sich mahnend räusperte, nahm sich Vegeta zusammen und erinnerte sich an ihre Benimmlektionen. So richtig genießen konnte er das Essen nicht, schon deshalb nicht, weil er sich stets bewusst war, wie ungeschickt er sich anstellte. Eros machte sich nützlich und schnitt sein Essen in mundgerechte Portionen, was Vegeta erst recht aber als am Ende Himbeermousse mit einer Creme aus Minze und weißer Schokolade geboten wurde, war Vegeta noch weit entfernt davon, satt zu sein.
Nachdem auch Bulma ihre Serviette beiseite gelegt hatte, und sich erhob, wandelte sich die Geigenmusik zu Walzerklängen. Vegeta erinnerte sich an ihren Tanz und das Gefühl der Leichtigkeit und des Schwebens, das er dabei erlebt hatte.
Doch ohne Augenlicht, war daran nicht zu denken. Er wollte sich bereits abwenden, da spürte er Bulmas Hand auf seinem Arm. „Hier ist ein großer, leerer Raum, Vegeta. Ich vertraute deiner Führung, bitte.“
Eros hob ohne große Mühe den Tisch auf, ohne dass auch nur ein Glas umkippte und trug ihn aus dem Raum.
Bulma fasste Vegetas rechte Hand und legte sie auf ihre Hüfte, und fasste seine Linke mit ihrer Rechten, während sie ihre Linke auf seinem Oberarm ruhen ließ. „Du erinnerst dich doch noch daran, oder? Eins, zwei, drei und eins, zwei, drei und...“
Und ob er sich erinnerte. Seine Füße fanden automatisch den Rythmus wieder. Eins, zwei, drei ... jedesmal, wenn er einer Wand zu nahe kam, zog sie warnend an seinem Ärmel und er wechselte die Richtung. Eins, zwei, drei...
Schließlich musste Bulma außer Atem inne halten. Vegeta war nicht danach, seine Hand von ihrer Hüfte zu nehmen, vielmehr zog er sie fester an sich. Bulma entzog ihm ihre Linke und legte sie auf seine Brust, dorthin, wo sein Herz schmerzhaft heftig schlug. „Vegeta...“, ihre Stimme bebte und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Vegeta ... ich will hier weg, ich will nach Hause, mit dir zusammen endlich wieder nach