Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 16
wäre.
„Hast ... hast du dich genug ausgetobt, Vegeta?“, fragte er zögernd und suchte die Augen seines Gegenübers. Der milchige Glanz war daraus verschwunden. Es brannte wieder eine Flamme darin, wenn sie auch klein war. „Ich wollte dich echt nicht beleidigen, aber ...“
Vegeta landete, holte aus und schmetterte ihm die Faust ans Kinn, dass es ihn ein paar Schritte weiter nach hinten trieb.
„Aua! Was soll das, waren wir nicht fertig?“ Kakarott zwang seine Schmerzen nieder und machte sich auf den nächsten Angriff gefasst. Ein weitere Schwinger, allerdings auf seinen Magen gezielt und nicht auf sein Gesicht. Kakarott blieb die Luft weg und er brach in die Knie. Vegeta holte zu einem weiteren Gewaltschlag aus, doch dann, Kakarott wollte sich eben zur Seite werfen, ließ er den Arm sinken.
„Warum?“
Vegeta ging an Kakarott vorbei zum Klippenrand und starrte hinaus auf das Meer. „Warum hat sie das getan?“
Kakarott rappelte sich mühsam auf und rieb sich den Magen. Er tat nicht so, als wüsste er nicht, worum es ging, schließlich hatte ihm Frau Briefs alles haarklein erzählt.
„Sie wollte ihr Versprechen einlösen, das ist alles“, quetsche er zwischen den Zähnen hervor. Vegetas letzter Schlag hatte wirklich gesessen. Zwei gebrochene Rippen, mindestens ...
Vegeta drehte sich nicht zu ihm um. „Das weiß ich selbst, du Idiot!“, kam es harsch von Vegeta. „Warum hat sie mich nicht mitgenommen?“
„Nach all dem was du in letzter Zeit durchgemacht hast?“ Kakarott betastete sein Kinn, um zu erfühlen, ob es vielleicht gebrochen war. Nein, schien nicht so und es saß auch kein Zahn lockerer als zuvor. „Bulma hat halt gesehen, wie begeistert du dich auf deinen Trainingsraum gestürzt hast und du wärst ihr das draußen sicher keine große Hilfe gewesen, oder?“
Vegeta ballte die Fäuste so fest, dass die Knochen knackten. „Trotzdem hätte sie nicht einfach so gehen dürfen, nicht nachdem wir...“
„Nachdem ihr was?“, bohrte Kakerott nach, „he, Vegeta, warum wirst du auf einmal so rot? Hast du Fieber?“
Vegeta setzte zu einer Erwiderung an, doch dann winkte er nur ab. „Ist doch egal, Kakarott.“ Sein Blick wanderte wieder hinaus auf das wogende Blaugrün. „Ich weiß nur eines...“, er spannte seine Muskeln und die Sehnen an seinen Fäusten traten hervor, „... nie wieder lasse ich zu, dass mir jemand zu nahe kommt. Liebe“, er spuckte das Wort aus, als wär es etwas Abstoßendes, „Liebe ist nur eine Einladung an das Schicksal, sein Schlimmstes zu tun.“
Mit einem gewaltigen Schrei, in dem all sein Frust und sein Zorn gesammelt war, riss er die Arme in die Höhe und seine gewaltige Energie schoss wie eine Feuersäule in den Himmel. Danach brach er keuchend in die Knie. „Ich bin der Prinz der Saiyan. Das ist alles was zählt“, flüsterte er erschöpft. Seine Hände jedoch krallten sich in das weiche Erdreich auf dem er kniete.
„Bist du fertig?“, fragte eine gepresste Stimme hinter ihm. Schwankend kam Vegeta wieder auf die Beine und wandte sich um. Nur eines Armelsänge vor ihm stand ein sichtlich wütender Kakerott, in dessen Augen ungeweinte Tränen brannten.
*Also geht es ihm doch nahe*, schoss es Vegeta durch den Kopf. Plötzlich, ohne jede Vorwarnung holte Kakerott weit aus und knallte Vegeta eine Ohrfeige ins Gesicht, die diesen rückwärts über den Klippenrand beförderte. Vegeta sah nur noch Sterne und fiel wie ein Stein in die brausende Brandung. Das kalte Wasser schlug über ihm zusammen. Tiefer und tiefer sank er hinab in die lichtlose Tiefe...
Kakerott stand am Klippenrand und erwartete, dass Vegeta wutschnaubend aus dem Wasser schießen würde, schließlich hatte die Ohrfeige für jemanden, der so viel einstecken konnte wie Vegeta keinesfalls K.O Qualität. Schweigend zählte Kakarott die Sekunden, und legte sich schon eine Ausweichstrategie zurecht, um den ersten Angriff ins leere laufen zu lassen.
Als bereits fünf Minuten verstrichen waren, ohne dass ein Enerigestrahl die Brandung teilte, wurde Kakerott unruhig. Sollte Vegeta sich aufgegeben haben? Vielleicht war er unglücklich aufgeschlagen und noch immer ohne Bewusstsein.
Kurzentschlossen sprang Kakerott hinab. Doch gerade, als seine ausgestreckten Hände die Wasseroberfläche berührten, brach Vegeta von unten durch die Wellen. Sogleich stoppte Kakerott seinen Fall und stellte sich dem triefenden Saiyan entgegen.
„Bist du so scharf drauf, von mir zerlegt zu werden, Kakerott?“, schäumte Vegeta und wirbelte im Kreis, dass die Tropfen nur so in alle Richtungen schossen.
„Pass doch auf!“ Kakerott riss die Arme vors Gesicht, um seine Augen vor dem Salzwasser zu schützen. Doch darauf hatte Vegeta nur gewartet, wirbelte auf ihn zu und verpasste ihm einen gewaltigen Tritt in die Magengegend.
„Uhhh!“ ächzte Kakerott, krümmte sich und wäre um ein Haar nun seinerseits ins Wasser gefallen. Mit Vegeta auf den Fersen flüchtete er nach oben. Kaum hatte er genug Abstand zwischen sich und den Klippenrand gelegt, wirbelte er herum und blockte Vegetas nächsten Schlag ab.
„Das reicht, Vegeta!“, keuchte er. „Ich wollte dich nur aus deiner Selbstmitleidstour reißen, du Sturkopf. Du solltest dir an Prof. Briefs ein Beispiel nehmen!“
„An dem alten Zausel? Wieso?“, Vegeta ließ die Arme sinken und musterte Kakerott aus schmalen Augen. Irgendetwas führte Kakerott im Schilde, das konnte er riechen.
„Weil“, Kakarott gab vorsichtig seine Abwehrhaltung auf, „weil Bulmas Vater noch nicht aufgegeben hat.“
Vegeta packte Kakerott am Halsausschnitt seines Overall„Wie meinst du das? Er hat mir selbst gesagt, dass sie tot ist und er keinen eigenen Dragonballradar bauen kann!“
„Du brauchst nicht gleich so wild zu werden“, wehrte Kakerott ab und befreite sich aus seinem Griff. „Fest steht jedenfalls, dass er wie wild an seinem neuen Raumschiff baut und er hat sicher nicht vor, damit einen Spazierflug zum Saturn zu machen.“
Vegetas Neugier („Hoffnung“ wagte er es nicht zu nennen) war geweckt. „Das sehe ich mir an!“ Schnell wie der Blitz brauste er davon.
Kakerott wischte sich über die Stirn. „Hoffentlich irre ich mich nicht“, murmelte er und folgte Vegeta.
Dieser landete soeben vor dem Haus der Briefs, stürmte ohne zu klopfen oder sich die Schuhe auszuziehen durch den Flur in die Werkstatt und riss dort die Tür weit auf. Tatsächlich, da stand ein neues Raumschiff. Das Design unterschied sich deutlich von den früheren Modellen. Statt einer Kugel stand hier ein langgezogener, abgeflachter Tropfen schimmernd wie aus flüssigem Silber. Herr Briefs stand vor einem Terminal, von dem einige armdicke Leitungen zu einer quadratischen Öffnung am Bauch des Raumschiffs führten. Jetzt erst sah Vegeta den mit goldenen Lettern aufgetragenen Schriftzug am Bug des Schiffes. „Bulma’s Hope“ stand dort geschrieben.
„Was... was geht hier vor?“ fragte er heiser.
Herr Briefs hob den Kopf und Vegeta war überrascht auf seinem Gesicht weniger verzweifelte Trauer als vielmehr beängstigende Entschlossenheit zu lesen. „Wonach sieht es denn aus?“, fragte Herr Briefs ruhig.
„Nach einer Rettungsaktion für etwas, das“, er musste sich zwingen, es laut auszusprechen, „das verloren ist.“
„Ich weiß selbst, dass ich meine Tochter nicht mehr retten kann“, sagte der Professor und seine Stimme bebte leicht. „Aber ich habe mich soweit durch die Materie gearbeitet, dass ich sicher bin, die Fragmente des Dragonballradars aus den Trümmern fischen zu können. Bulma würde sich wünschen, dass ihre Freunde die Dragonballs finden können, falls jemandem beim Kampf gegen die Cyborgs etwas zustößt.“
„Und du denkst, du kannst...?“
Herr Briefs richtete sich auf. „Immerhin habe ich die Capsule Corps gegründet. Ich brauche nur ein paar Bruchstücke, damit ich weiß, wo ich meine Forschungen ansetzen muss und bis die Cyborgs hier sind, haben wir einen neuen Dragonballradar.“
Vegetas Blick wanderte zu dem schnittigen Raumkreuzer. „So eine Reise ist für einen alten Mann wie dich viel zu gefährlich.“
„Ähmm..“, räusperte sich Bulmas Vater und rückte die Brille zurecht. „Du kannst ohne Zweifel super kämpfen, aber was das Steuern von Raumschiffen anbelangt, bin ich dir über, Punktum. Außerdem könntest du nicht mal eine Schraube wechseln, wenn bei dem Schiff unterwegs was kaputt gehen sollte.“
Zähneknirschend trat Vegeta einen Schritt zurück. „Na gut, aber ich komme mit!“
„Mein Junge“, Herr Briefs trat vor ihn hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter, „das musst du dir nicht antun... ich werde auch sie wieder heimbringen, ob ich den Radar nun finde oder nicht. Ich habe volles Verständnis, dass du dem nicht gewachsen bist...“ Damit war er bei Vegeta aber an der falschen Adresse.
„So etwas haut mich nicht um“, sagte Vegeta grimmig, „da habe ich schon ganz andere Todesarten gesehen.“
Forschend sah im Herr Briefs in die Augen und nickte dann. „Wenn das so ist, dann sei morgen pünktlich um acht draußen auf dem Rasen.“
Mit diesen Worten schlurfte Herr Briefs wieder zu seiner Arbeit zurück. „Jetzt stör mich nicht länger, ich habe noch einiges zu tun...“
Vegeta ging langsam aus der Werkstatt. Er konnte kaum glauben, dass er sich wieder zu einer solchen Reise gemeldet hatte. Was war nur in ihn