Vegeta und „Tischlein deck dich!"




Ein Abend in der Capsule Corporation:




„Bulma, wie kannst Du Trunks nur so einen Mist erzählen!" Wie jeden Abend hatte Bulma den kleinen Trunks ins Bett gebracht und ihm vor dem Einschlafen ein Märchen erzählt. An diesem Abend hatte sie „Tischlein deck dich!" für ihn ausgewählt. Vegeta, der zufällig am Kinderzimmer vorbeiging, blieb stehen und hörte zu. Dann konnte er sich einen Kommentar nicht verkneifen. "Wieso Mist? Das ist überaus lehrreich und wird von anerkannten Pädagogen für Kinder in Trunks Alter empfohlen!" verteidigte sich Bulma.


"Pah, so ein Schwachsinn! Was soll denn der Junge bei dieser Geschichte lernen? Da kommt ja noch nichtmal ein anständiger Kampf vor und außerdem ist die Story vollkommen unrealistisch! Damit verblödet er doch nur!" Vegeta ließ sich nicht beirren.


"Dann mach es doch besser, Mr. Supervater!"


"Au ja, Papa, erzähl du mir doch eine Geschichte!" schaltete sich nun auch Trunks ein.


"Quatsch, sowas ist Weiberkram!"


"Ach, erst große Töne spucken und dann kneifen wenns ernst wird! Du bist ein Feigling, Vegeta!" Bulma wußte ganz genau, wo sie bei ihrem Gefährten ansetzen mußte, um ihren Willen zu bekommen.


"Bitte, bitte, Papa!"quengelte Trunks.


Das Gequengele von Trunks machte Vegeta absolut nichts aus, aber das Bulma ihn einen Feigling nannte, dass konnte er nicht auf sich sitzen lassen.


"O.k., o.k.," begann er " da waren drei Jungs, die sollten...."


"Papa, wie hießen denn die drei?" Trunks wollte es ganz genau wissen.


"Das ist doch egal! Also die drei...."


"Papa, das ist nicht egal! Wie soll ich die drei denn auseinanderhalten?"


"Also gut, die drei heißen Piccolo, Kakarott und Vegeta, die drei sollen also...."


"Das ist aber nicht sehr einfallsreich!" nörgelte Bulma.


"Schnauze Weib! Das ist meine Geschichte, und daher kann ich die Jungs nennen wie ich will! Und jetzt unterbrich mich nicht! Also Piccolo, Kakarott und Vegeta sollten für die böse Hexe Chichi..."


"Papa, das finde ich jetzt nicht gut! Wieso nennst du die böse Hexe Chichi?"


"Weil die Geschichte realistisch sein soll! Also die sollten für die böse Hexe Chichi eine Ziege in die Berge bringen, damit sie sich mal wieder richtig den Bauch vollschlagen kann. Eigentlich war es ja unter der Würde der drei von der Hexe Befehle entgegenzunehmen, aber da sie ohnehin in den Bergen trainieren wollten nahmen sie das Vieh halt mit. Während die drei trainierten fraß das Vieh mindestens soviel wie Kakarott normalerweise. Als die drei es dann abends bei der Hexe Chichi ablieferten, tat das blöde Vieh, als ob es kurz vor dem Hungertod stehen würde, und..."


"Haha! Das kenne ich!" gluckste Trunks "Die gleiche Masche ziehst Du bei Mama auch immer ab!"


"Ach, das ist ja interessant!" Bulma warf ihrem Gefährten einen finsteren Blick zu.


"Das stimmt so, gar nicht, Bulma" verteidigte sich Vegeta.


"Aber Papa, fast jeden morgen, wenn Mama im Labor ist, fliegst Du nach MacDonalds, kommst mit ca. 50 Big Mäc wieder, verputzt die und wenn Mama 2 Stunden später wieder aus dem Labor kommt....."


"Trunks, du bist eine alte Petze! Und außerdem will ich Dir jetzt ein Märchen erzählen und nicht über meine Eßgewohnheiten diskutieren. Also die Ziege machte vor Chichi einen auf Hungertod und die war darüber so wütend, dass sie die Piccolo, Kakarott und Vegeta vor die Tür setzte. Nicht, dass die drei das hätten hinnehmen müssen, aber da Chichi nicht nur eine böse Hexe sondern auch eine alte Nörgeltante war, waren sie froh, von ihr wegzukommen. Und so schliefen sie die nachts im Freien und tagsüber trainierten sie. Nach einem halben Tag merkten sie, dass ohne Moos nix lost ist. Kein heißes Bad, nur über Lagerfeuer Gegrilltes, keine BigMäcs und die Kampfanzüge erneuerten sich auch nicht von alleine. Kakarott fand das alles nicht so schlimm, aber vor allem Vegeta wollte auf den gewohnten Luxus nicht verzichten. Also beschlossen die drei, sich zu trennen und in der Stadt ihr Glück zu versuchen.


Kakarott fand bei einem Tischler Arbeit und so hobelte und hämmerte er was das Zeug hält. Nach einer Zeit hatte er aber darauf keinen Bock mehr und fand im Nachhinein das Leben bei der Hexe Chichi doch gar nicht so übel. Immerhin konnte er da immer trainieren und brauchte weder aufräumen noch sein Essen selber kochen. Also kündigte er, um sich auf den Weg zu ihr zu machen. Als kleines Abschiedsgeschenk brachte ihm sein Boss eine neue Technik bei: die Tischlein-Deck-Dich-Attacke! Dazu mußte er einen Tisch, den ihm der Tischler vererbte, hinstellen und "Tischlein deck dich!" rufen und schon war der Tisch reichlich mit leckerem Hapa-Hapa gefüllt. Das war für Kakarott natürlich der Oberhammer. Er packte sich den Tisch and ab ging die Post. Unterwegs machte er nochmal an einer Pinte Halt und dort zu übernachten und sich in Ruhe zu überlegen, wie er die böse Chichi dazu bewegen konnte, dass er wieder bei ihr einziehen durfte. Da Kakarott schon immer total naiv war, konnte er es natürlich nicht lassen, in der Kneipe seine neue Technik zu zeigen. Das war total beknackt! Der Wirt, Yamchu, war so ein geldgeiler Kragen und während Kakarott nachts schlief, tauschte er den Tisch gegen einen anderen aus. Als Kakarott dann am nächsten Tag bei Chichi eintrudelte um ihr seine neue Technik vorzuführen passierte natürlich absolut null! "Du Versager! du Nichtsnutz, meinst du mit so billigen Tricks kannst du bei mir landen? Verzieh dich bloß!" keifte sie ihn an und er zog total gebügelt von dannen.


Piccolo machte sich bei einem Müller breit! Aber auch er, das Weichei, wollte nach einiger Zeit unerklärlicherweise wieder zu der bösen Hexe zurück und kündigte. auch er bekam eine neue Kampftechnik als Abschiedsgeschenk: die Esel-Streck-Dich-Attacke! Dazu mußte er den Esel Kuririn, den ihm sein Boss vermachte, mit sich rumführen und wenn er "Esel streck dich!" zu ihm sagte, scheißte der Esel Geld ohne Ende..."


"Vegeta, bitte nicht solche Ausdrücke vor dem Jungen" ermahnte Bulma ihn.


"O.k., kackte der Esel Moos wie nix. Wie der Zufall so will übernachtete Piccolo in der selben Pinte wie Kakarott und da er, als er beim Wirt Yamchu die Zeche bezahlen will, seine neue Technik anwendete, tauschte der Wirt des nachts die Esel aus. Und ebenso wie Kakarott konnte er bei Chichi mit seinem Vieh null reißen und konnte gefaltet wieder abziehen.


Vegeta hingegen vertrieb sich die Zeit bei einem Drechsler. Aber ihm wurde mit der Zeit langweilig und bekam tierisch Bock darauf, sich mal wieder mit der Hexe Chichi zu zoffen und ihr zu zeigen, wo der Hammer hängt. Auch er erlernte als Abschiedsgeschenk eine neue Technik: die Knüppel-Aus-Dem-Sack-Attacke!"


"Vegeta die beherrschst du ziemlich gut!"merkte Bulma leicht errötend an.


"Ja, nicht war!" Vegeta grinste breit.


"Papa, das versteh ich jetzt nicht! Was meint Mama damit?" wollte Trunks wissen.


"Ähem, also das ist so..." druckst Vegeta peinlich berührt, Trunks und Bulma sahen ihn neugierig an, vor allem Bulma war gespannt, wie Vegeta aus der Nummer wieder ´rauskommen wollte.


"...also, das erzähl ich dir ein andermal, wenn du alt genug bist! Jetzt aber weiter mit der Story! Also Vegeta erlernte die neue Technik, die darin bestand, dass er einen Sack, den er von seinem Boss bekam, öffnete und "Knüppel aus dem Sack!" rief und dann so ein Mordsprügel aus dem Sack sprang und losknüppelte wie ein Irrer. Auf dem Weg zu Chichi macht er intelligenterweise keine Zwischenstops in irgendwelchen Pinten, sondern wollte auf dem direkten Wege zu der Hexe. Unterwegs traf er erst Kakarott, der sich bei ihm ausheulte und dann kam auch Piccolo hinzu, der ebenfalls losjammerte. Es war kaum auszuhalten. Da beschloß Vegeta, seine Kumpels zu rächen und zog mit ihnen zu Yamchus Pinte. Dort ließ er dann zwar nicht die Katze sondern den Knüppel aus dem Sack und nachdem der Prügel allen so richtig auf das Fressbrett gehauen hatte, rückte Yamchu fast freiwillig den Tisch und den Esel wieder raus. Dann zogen die drei zurück zu Chichi und führten die neuen Techniken vor. Von der Knüppel-Aus-Dem-Sack-Attacke war sie nicht so begeistert, zumal sie dagegen allergisch war! Mann, gab das einen grün-blauen Ausschlag bei ihr! Aber daraufhin war sie, war sie nicht mehr so zickig und die drei konnten wieder bei ihr einziehen. So, Ende im Gelände! Jetzt wird gepennt, Trunks!" schloß Vegeta.


"Aber Papa, was wurde denn aus den dreien?"


"Also, Piccolo fand irgendwie das Leben unter freiem Himmel doch nicht so schlecht und zog wieder aus. Er lebte dann eremitengleich an so Wasserfällen, wo er in Seelenruhen trainieren und meditieren konnte. Kakarott, das Weichei, bleib bei Chichi und ließ sich weiter tyrannisieren."


"Und was ist mit Vegeta?" wollte Trunks wissen.


"Der hielt das nicht lange bei Chichi aus. Er zog in die Welt, suchte sich eine Gefährtinund bekam einen Sohn."


"Tolle Geschichte, Papa! Erzählst Du mir morgen wieder eine?"


"Moment! Ich war noch nicht fertig! Wenn Dende es so will, wird er gleich seine damals gelernte Technik anwenden, wenn sein Sohn nicht langsam mal schläft und aufhört, ihn mit Fragen zu nerven!"


"Gute Nacht, Papa!" Trunks hatte verstanden, ließ seinen Kopf auf das Kissen sinken und schloß die Augen.


Bulma und