Fanfic: Die Vergangenheit kann man nicht begraben VI

erblickte eine zweite Gestalt, weitaus kleiner, die das große Schwert abgefangen hatte.


Sie hatte schwarze Ninjakleidung an und kniete auf dem Boden, den rechten Arm vorstreckend und einen kleinen Dolch in der Hand haltend.


Ranma war anscheinend in der Bewegung verharrt und blickte ungläubig auf das Mädchen, das da vor ihnen hockte.


Leoni hatte in der Schockminute Marlon an die Seite gezogen und drückte ihm nun ein Stück Stoff auf die Wunde. Trotzdem blickten beide auf, um sich das Geschehene noch mal genauer anzusehen.




„Akane?“ Ranma hauchte den Namen nur, so unglaublich fand er das gerade Passierte. Doch schnell fand er sich wieder, denn die Gestalt hatte nun begriffen, wen er da vor sich hatte.




„Da bist du ja.. Können wir es endlich zuende bringen...“




„Takeru.. Niemals wirst du dein Vorhaben zuende bringen!“ Mit einer Handbewegung deutete sie Josh, abzuhauen, was dieser auch tat. Schwankend bewegte er sich zu Leoni hinüber.




„So, du kennst also meinen Namen. Aber das tut nichts zur Sache.“ Er stürmte auf sie zu, gehobenen Schwertes, doch er traf ins Leere.


Akane befolgte Masarus Training. Jede Bewegung hatte sie sich genau eingeprägt. Takeru konnte sie nicht treffen. Zu schnell war sie für ihn geworden.


Im Inneren hing Akane immer noch der Erinnerung an die Feuerdämonen nach. Sie dachte an Masaru, an Shobori und an die Geschichte von Kagome. Der Schmerz saß tief in ihr, auch wenn Shobori inzwischen aufgehört hatte zu weinen. Sie spürte ihn nur noch schwach. Er war zu weit weg.




~ ~ ~ Flashback ~ ~ ~




Akane saß an einem Abend allein mit Masaru am Kaminfeuer des Hauses. Shobori war schon lange eingeschlafen, doch sie redete immer noch mit ihrem ‚Bruder’. Sie hatte die Zeit schon völlig vergessen, als ihr die Frage nach Kagome wieder einfiel. Sie wollte ihn mit der Frage nach seiner toten Schwester nicht verletzen, doch nagte dieser Gedanke schon die ganze Zeit an ihr.


Masaru war bei ihrer Frage leicht zusammengezuckt, doch dann fing er an zu erzählen.




„Es ist schon lange Zeit her. 19 Jahre um genau zu sein. Ich war noch sehr klein, als es passierte und sie war nicht viel älter, als ich.


Sie verlief sich eines Tages in unseren Wäldern und wurde seit diesem Tag verfolgt. Am Anfang wollte ihr niemand glauben, doch dann sah man die vermummte Gestalt mit eigenen Augen.


Leider war es zu spät. Einen Abend später wurde sie durch seine Klinge getötet.


Wir haben irgendwann erfahren, wer er war. Auch, dass er einen Sohn bekam. Einer genauso geisteskrank, wie der andere.“




Masaru erzählte noch eine Menge mehr. Über die Klinge, mit der Kagome getötet worden war und wie lange sie nach dem Täter gesucht hatten. Als sie ihn fanden, konnte sein Sohn fliehen. Doch suchen sie immer noch nach selbigen, um ihn für seine Taten zur Rechenschaft zu ziehen.


Sein Name war Takeru.




~ ~ ~ Ende Flashback ~ ~ ~




Am Anfang war Akane sich nicht sicher gewesen, aber nun hatte er ihr den Namen selbst bestätigt. Der Gesuchte stand vor ihr, der Typ, den Masaru schon so lange suchte. Suchte, um zu verstehen, warum sein Vater und er töten.




Wut stieg in ihr auf. Seine verdammte Sippe war daran schuld, dass Shobori so traurig war.


Hasserfüllt stürmte sie auf Takeru zu und griff ihn an.


Sie drehte sich, als sie ihn plötzlich hinter sich spürte, griff nach seinem Arm und schleuderte ihn über sich hinweg.


Immer wieder kamen ihr Masarus Worte ins Gedächtnis zurück.


‚Kämpfe niemals mit Wut und Hass! Du wirst verlieren!’


Aber was sollte sie nun tun? Sie konnte die aufsteigende Wut nicht mehr zurückhalten.




Ranma sah sich den Kampf genau an. Er würde eingreifen, sobald Akane in zu großer Gefahr schwebte. Doch sie war immer noch schnell und Takeru musste eine Menge von ihr einstecken.




Plötzlich schnellte das Schwert wieder vor und durchtrennte den Stoff auf Akanes Kopf. Er fiel an den Seiten herunter und legte ihre Haare frei.


Ranmas und auch die Augen der anderen weiteten sich.


°Rote Strähnen? Ein Rot, wie Feuer?° Erst jetzt fiel Ranma das Leuchten in Akanes Augen auf, dass nicht normal zu sein schien. Da war kaum noch etwas von dem warmen braun, dass er kannte und liebte..




Doch wieder wurde er von seinen Gedanken befreit, denn Akane stürzte. Schnell sprintete er los. Er sah noch die Klinge niederfahren, doch konnte er sie dieses Mal erreichen. Er riss sie zur Seite und fiel mit ihr auf den harten Boden.




„Akane.. Alles okay?“ Er sah sie an und sie nickte ihm schüchtern zu.


Langsam war Takeru auf die beiden zugetreten.




„Also wollt ihr zusammen sterben? Sehr schön, das könnt ihr haben!“ Das Grinsen erschien wieder in seinem Gesicht und er hob das Schwert leicht an.


Akane und Ranma lagen zusammengekauert auf dem Boden. Sie konnte es nicht glauben, all das, was sie getan hatte und nun das Ende?




Doch was war das? Ein eigenartiges Gefühl bemächtigte sie. Etwas, dass sie noch nie zuvor gespürt hat.


Sie konnte aber nicht mehr darauf eingehen, denn plötzlich schoss eine Flamme über die beiden hinweg und fegte Takeru auf den Boden, wo er ohnmächtig und mit schlimmsten Verbrennungen liegen blieb.




Ranma drehte sich erschrocken um, genauso wie Akane. Doch wo war das Feuer hergekommen?




Leoni kam auf sie zugelaufen und auch die anderen beiden schleppten sich rüber zu Akane und Ranma.




„Wo, wo ist das hergekommen?“ Leoni sah Akane fragend an, doch diese zuckte nur mit den Schultern.




„Ich weiß nicht!“ Das Gefühl, dass sie vorher gespürt hatte, war immer noch da. Nur noch stärker. War es etwa?




„Na, wofür hast du mich denn? Glaubst du, ich lass dich Stoffelchen alleine?“ Akanes Augen weiteten sich. Normal hätte sie sich über das Wort aufgeregt, aber da stand er. Der kleine Drache hatte sich auf den verbrannten Körper gestellt und hob triumphierend die Tatze!


„Ich bin gut, was? Das war nur ein kleiner Hauch!“ Shobori richtete sich zu voller Größe auf, was aber eigentlich nicht sonderlich viel war.




„Akane, was ist das?“ Leoni und der Rest blickte verwirrt zu dem kleinen Wesen, dass sich gerade von seinem Schützling knuddeln ließ.




„Shobori, aber du solltest den Ort doch nicht verlassen!“ Sie lächelte ihrem kleinen Freund herzlich entgegen und erntete eine Antwort von einer Stimme, die ihr auch sehr bekannt war.




„Ich habe den Zauber von ihm genommen!“ Naru, die Eule von Masaru flatterte auf den Boden und setzte sich neben die beiden. „Eigentlich dürfen wir das nicht offenbaren, aber als ich die kleine Heulsuse gesehen habe, musste ich was tun. Nun kann er bei dir bleiben!“




Akane lächelte noch mehr.


Aber wenn Naru hier war, dann konnte Masaru doch auch nicht weit sein. Und tatsächlich: Wie aus dem Nichts stand er plötzlich da. Ihre Freunde kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus.




„Akane, wenn ich vorher gewusst hätte, von wem du da verfolgt wirst, hätte ich anders gehandelt. Aber Takeshi schien sich erst jetzt an deine Erzählung über deinen Verfolger erinnert zu haben. Tut mir leid. Wir werden ihn mitnehmen. Er wird dich nie wieder zu Gesicht bekommen!“ Akane nickte ihm zu und sah, wie Takeru von zwei anderen Feuerdämonen davongetragen wurde. Mittendrin öffnete er die Augen und sah Masaru und Akane an.




„Warum?“ Er quälte sich das Wort heraus und hielt nur mühsam die Augen offen.




„Weil DEIN Vater MEINE Schwester Kagome getötet hat. Vor 19 Jahren. Und nun versuchst DU wieder MEINE Schwester zu töten. Das werde ich dir nie verzeihen!“ Damit wurde Takeru weggetragen und Masaru drehte sich noch einmal zu Akane um.




„Leb wohl, Onii-chan. Dieses Mal wohl für immer. Vergiss uns nicht!“ Er nahm sie ein letztes Mal in den Arm und verließ das Gelände der Schule. Einen Moment später ließen nur noch die Verletzten auf einen Kampf schließen.




„Ach, das war soooo traurig! Aka-chan, findest du nicht auch?“ Shobori drehte sich heulend zu Akane um, die hatte Ranma aber gerade ihre ganze Aufmerksamkeit geschenkt. Der kleine Drache zog eine Schnute und ging auf die beiden zu.




-----*°*-----




„Da bist du ja wieder! Ich hab dich so vermisst! Ach, Akane..“ Strahlend nahm Ranma sie in die Arme. Doch irgendwie wehrte sie sich.




„Was ist denn?“ Erschrocken sah Ranma sie an.




„Es ist.. Willst du mich überhaupt noch? Sieh mich an, meine Augen.. Du mochtest das braun so gerne. Und nun.. Sie sind mehr grün als alles andere..“ Traurig senkte sie den Blick auf den Boden. Doch dann spürte sie zwei Finger unter ihrem Kinn, die ihren Kopf wieder nach oben hoben und sie zwangen in Ranmas Gesicht zu schauen.




„Akane, ich liebe dich! Du bist mir wichtiger als alles andere. Das ist mir so klar geworden, als du weg warst. Ja, ich hab das braun in deinen Augen gemocht. Aber trotzdem: Ich liebe dich so, wie du bist. Mir sind deine Augen doch egal. Hauptsache du bist wieder da und gehst nie wieder weg. Das würde ich nicht aushalten.


Mach dir darum keine Gedanken, du bist da. Nur das ist wichtig!“


Langsam hob er ihren Kopf noch ein wenig und näherte sich ihren Lippen.




„Hey, hey!!!!!“ Ranma schreckte zurück, als er etwas hartes im Gesicht hatte. Shobori stand angriffslustig auf Akanes Schulter und ballte die Fäuste.


„Aka-chan ist meins! Und ich teile nicht!“ Ranma schob eine Augenbraue hoch und sah Akane fragend
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