Fanfic: Majunga-Das Land der Träume

Kapitel: Majunga-Das Land der Träume

Hi,




hier ist nun die Story die aus "Maya & Chiaki" endstand. Der Handlungsstrang ist ein ganz neuer und die Beziehungen der Charaktere untereinander ist etwas anders.


Das ist das erste Kapitel und das ganze soll mal ein "richtiges Buch" werden. Ob´s klappt und ob es gut genug ist weiß ich nicht.




Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spaß beim Lesen!!!!






Es war ein wunderschöner Juni-Morgen, die Vögel zwitscherten und die Sonne strahlte am wolkenlosen Himmel. Der Wind spielte leicht mit den türkisen Vorhängen am geöffneten Fenster. In einem großen Bett lag die 15-jährige Maya Kudo noch in ihren tiefen Träumen. Ihr lief eine einzelne Träne die Wange hinunter und ein leiser Seufzer drang ihr über die Lippen. Seit kurzen hatte das Mädchen immer den gleichen traurigen Traum, an den sie sich nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern konnte. Auf dem Nachtisch, neben ihrem Bett, stand ihr Wecker. Er hatte die Form einer Katze und war ein Geschenk zu ihrem Geburtstag in der vergangenen Woche gewesen.


Maya drehte sich gerade auf die andere Seite, als der Wecker seine Aufgabe erfüllte und klingelte. Langsam schlug sie die Augen auf und wischte sich mit der Hand durch ihr Gesicht: „Schon wieder habe ich im Schlaf geweint. Was ist nur mit mir los?“ Mit diesen Gedanken wollte sich das Mädchen noch mal unter ihre Decke kuscheln, als ihr Blick auf den Wecker fiel. „Was, schon halb acht? Oh nein, ich komme zu spät!“ Mit diesen Worten sprang Maya aus dem Bett und huschte zügig ins Bad. Schnell wusch sie sich und eilte wieder in ihr Zimmer. Sie ließ ihren Blick in die Runde schweifen, sie war froh, dass ihr Vater ihr erlaubt hatte, sich ihr Zimmer selber einrichten zu dürfen. Das Zimmer war ganz in türkis und weiß gehalten, das waren ihre Lieblingsfarben. An der rechten Wand stand ihr Schreibtisch mit dem PC, links unter dem Fenster die weiße Couchgarnitur mit dem Glastisch davor. Direkt neben der Tür war ihr Kleiderschrank. Daneben stand ihr liebstes Stück: der Schminktisch ihrer Mutter. Yashiro Kudo war schon sehr früh gestorben, mit gerade mal neunzehn Jahren. Sie hatte vor Mayas Geburt als Fotomodel gearbeitet und deshalb waren hier auch so viele Bilder von ihr an den Wänden. Dadurch hatte Maya stets das Gefühl, ihre Mutter wäre immer in ihrer Nähe. Ihr Vater Keiichi Kudo war Arzt und der Chef der Shinzoo-Privatklinik.


Das Mädchen hatte gerade ihren Kleiderschrank erreicht, als sie schon ihr Nachthemd auf den Boden gleiten ließ. Schnell zog sie ihre Schuluniform an; diese bestand aus einem dunkelblauen Faltenrock mit passender Weste und einer weißen Bluse.


Nachdem Maya den Reißverschluss von ihrem Rock geschlossen hatte, setzte sie sich an den Schminktisch um sich ihre blonden Haare zu kämmen. Während sie mit der Bürste durch ihre Haare strich, fiel ihr Blick auf das Foto, das neben den beleuchteten Spiegel stand. Es zeigte eine glückliche junge Familie: Yashiro, Keiichi und Maya. Das Bild war bei Mayas drittem Geburtstag aufgenommen worden, kurz vor dem Tode ihrer Mutter.


Ihre Haare fielen ihr in weichen Naturlocken weit in den Rücken hinab. „Siehst du Mama, ich habe jetzt genauso lange Haare wie du,“ flüsterte das Mädchen und betrachtete sich im Spiegel. „Aber heute kann ich sie nicht auflassen,“ dachte sie und flocht sich einen Zopf, den sie unten mit einer blauen Schleife zuband. Da fiel ihr Blick auf ihre Armbanduhr, es war schon kurz nach acht. Schnell nahm das Mädchen ihre Schultasche und verließ ihr Zimmer. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, ging sie durch die Diele bis zu Treppe. Ihr Zimmer lag genauso wie das Bad und das Schlafzimmer ihres Vaters im ersten Stock. Auch hier an den Korridorwänden hingen unzählige Bilder von Yashiro, Maya und Keiichi.


Der dicke Teppich dämpfte jedes Geräusch, als sie die letzten Stufen hinunter sprang. Dann ging sie nach rechts zur Küche, wo ihr Vater schon am Frühstückstisch saß. Sie lief zu ihm hin und küsste ihn auf die Wange. „Morgen Papa,“ begann Maya, als sie ihr Pausenbrot in die Schultasche packte, „ich komm später nach Hause. Heute erfahre ich, ob ich bei den japanischen Meisterschaften in der rhythmischen Gymnastik teilnehmen kann.“ „Dann wünsche ich dir ganz viel Glück. Sollen wir morgen was zusammen unternehmen? Da habe ich nämlich frei.“ Keiichi nahm noch einen Schluck Kaffee und sah seine Tochter fragend an. „Oh ja. Können wir zum Tokio-Tower gehen? Da waren wir schon so lange nicht mehr.“ Maya war von dieser Idee sofort sehr begeistert. „Sie sieht ihrer Mutter wirklich von Tag zu Tag immer ähnlicher,“ dachte Keiichi, als er sah, wie sie sich freute.


„So, jetzt muss ich aber los,“ mit diesen Worten verabschiedete sich das Mädchen und ging zur Haustür. Dort zog sie sich ihre Straßenschuhe an und lief eilig los. Ihr Schulweg führte sie durch das Shiba-Einkaufszentrum. Am Schaufenster des Aoki-Schmuckgeschäftes blieb Maya stehen. In der Mitte der Auslage lag auf einem dunkelblauen Samtkissen ein traumhafter Kristallanhänger. Er war in der Form eines Herzens geschliffen und an einer silbernen Kette befestigt. „Der ist ja toll. Ich werde Papa fragen, ob er ihn mir kauft.“ Das Mädchen war richtig in Gedanken versunken, als ihr plötzlich jemand einen Klaps auf den Rücken gab. Sie zuckte leicht zusammen und drehte sich herum. Hinter ihr stand ein Junge mit einem dunkelblauen Anzug und weißen Hemd, das war die Uniform ihrer Schule: der Biwa-High. „Was soll das? Lass mich in Ruhe,“ entschlossen versuchte sie sich an den Jungen vorbei zu drücken. Fast hatte sie es geschafft, als er plötzlich ihren rechten Arm zu fassen bekam und sie zurück riss. Dann drückte er sie mit dem Rücken an das Schaufenster und hielt sie an den Schultern fest. „Du gefällst mir,“ er sah sie mit seinen rehbraunen Augen fest an. Maya erwiderte sprachlos seinen Blick, süß sah er ja aus, mit seinen dunkelblonden Haaren, die ihm wild ins Gesicht hingen. „Was bildet der sich eigentlich ein?“ Bei diesen Gedanken riss sie sich mit einem Ruck los und lief ohne ein weiteres Wort zu sagen davon. Der Junge sah ihr noch etwas nach: „Ich habe dich schon so lange gesucht und jetzt habe ich dich endlich gefunden, Maya-chan!“




Nach einigen Minuten kam die Biwa-Highschool in Sicht. Es war eine hochangesehene Schule mit einer sehr langen Tradition. Sie war eine der wenigen Schulen in ganz Japan, wo nur Kinder wohlhabender Eltern angenommen wurden. Es musste jährlich ein ziemlich hohes Schulgeld bezahlt werden, dazu kamen noch die extrem schweren Aufnahme- und Versetzungstests. Aber dafür waren die Mittel- und die Oberstufe auf einem Schulgelände.


Der Schulhof war von einer hohen Mauer umgeben und über dem Tor hing ein gusseisernes Schild mit dem Namen der Schule. Maya hatte gerade den Schulhof betreten, als ihr Blick auf die große Uhr fiel, die über den Eingang ins Hauptgebäude hing. „Oh, das wird aber knapp,“ dachte sie und beschleunigte wieder ihre Schritte. Schon kam sie an der großen Eingangstür an und sie öffnete diese mit Schwung. Im Inneren des Gebäudes lief Maya schnurstracks zu der Treppe an der linken Seite und stieg diese, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, schnell hoch. Kurze Zeit später war das Mädchen in der dritten Etage angekommen. Auf den Flur war niemand zu sehen, als Maya an ihrem Klassenraum ankam. Vor der Tür holte sie noch mal tief Luft und betrat dann den Raum.


„Hi Maya, da du hast aber Glück gehabt. Frau Nekoi ist noch nicht da,“ mit diesen Worten kam ein schwarzhaariges Mädchen auf sie zu. Das war Sasami Monou, ihre beste Freundin. Die beiden Mädchen trainierten auch zusammen im Verein für rhythmische Gymnastik. Maya fiel ein Stein vom Herzen, es wäre sonst das dritte Mal diese Woche gewesen, wo sie zu spät gekommen wäre. Als sie ihre Tasche auf ihren Tisch hinlegte, fragte sie: „Du Sasami, wo steckt denn unsere Lehrerin?“ „Soviel ich weiß, soll heute ein Neuer kommen. Der scheint aber zu spät dran zu sein,“ antwortete Sasami und setzte sich auf ihren Platz. Maya wollte gerade noch etwas sagen, als die Klassentür geöffnet wurde und die Lehrerin den Raum betrat. Frau Nekoi war die Klassenlehrerin von Maya und unterrichtete die Fächer Englisch und Mathematik. „So, alle auf euren Platz. Hier ist ein neuer Mitschüler: Chiaki Minazuki,“ dabei deutete sie auf den Jungen, der hinter ihr die Klasse betreten hatte, „seit nett zu ihm.“ Maya glaubte ihren Augen nicht zu trauen, das war der Junge, den sie vor einigen Minuten im Einkaufszentrum getroffen hatte. Das Mädchen sank in sich zusammen und sie fühlte, dass ihr das Blut ins Gesicht schoss. An den Jungen gewandt, sagte die Lehrerin: „Chiaki, dahinten neben Maya ist noch ein Tisch frei, setz´ dich bitte dahin.“


„Hoffentlich erkennt, er mich nicht,“ dachte Maya versuchte sich hinter ihrem geöffneten Mathebuch zu verstecken. Chiaki ging durch die Reihen und als er bei seinem Platz ankam huschte ein flüchtiges Lächeln über sein Gesicht. Da saß sie, die er schon so lange gesucht hatte: Maya Kudo. Er wußte nicht den genauen Grund, warum er das Mädchen suchen sollte, aber es schien sehr wichtig zu sein.


Nachdem sich den Junge gesetzt hatte, begann Frau Nekoi die Anwesenheitsliste zu kontrollieren. Maya warf einen flüchtigen Blick in Richtung des neuen Mitschülers und bemerkte, das er sie genau beobachtete. Schnell schaute sie wieder in ihr Buch. „Ich muss ihn nur ignorieren. Der Typ nervt,“ dachte das Mädchen und versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren.


Eine Lautsprecherdurchsage riss Maya aus ihren Gedanken: „Achtung, Kudo-san und Monou-san aus der Klasse 3-1, bitte kommt sofort in das Büro des Direktors. Die Ergebnisse der Vorausscheidungen sind gerade gekommen.“
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