Fanfic: Zwischen Himmel und Hölle
Kapitel: Zwischen Himmel und Hölle
Ich versuche jetzt eine etwas längere FF zu schreiben. Kleiner Tipp: Hört während ihr den Teil lest traurige Musik, so wie z. B hab ich beim schreiben angehört: Nick Cave & The bad Seeds and Kyle Minogue Where The Wild Roses Grow oder Enya... so was eben... das erzeugt die richtige Stimmung.
Nehmt euch die Zeit Ne CD in die Stereoanlage zu schieben. Achja und seid nicht zu streng ist meine erste längere Story....
Zwischen Himmel und Hölle
Kapitel 1, erster Akt, Prolog: Erinnerung
Sie verblaßt. Die Erinnerung.
So langsam und schleichend, das es mir nur klar wird wenn die Berge und der Wind davon singen. Wenn ihr leises Lied in meiner Seele klingt, wie eine süße Melodie aus alten Zeiten.
Und doch ... sehe ich noch immer, die sich in der leichten Brise biegenden Weiden. Höre den dunklen Ruf der einsamen Eulen der durch jede noch einsamere Nacht hallt. Ich spüre noch die längst verheilten Kratzer auf meinen Armen, die mir die knorrigen Äste der Eichen zufügten.
Die alten Eichen die mich grüßten und mir jedesmal von neuem Geschichten erzählten, wenn ich mich in den kleinen Wald traute, der die vom ewig grauen Himmel erblaßten korngelben Felder umschloß. Die Eichen die stolz ihre Wunden präsentierten, die dem drängen des Sturmes die Stirn boten und deren leises Flüstern man hören konnte wenn man nur sein Ohr stark genug an ihre rauhe Rinde presste. Sie berichteten von Kriegen und Leid und ... manchmal von Glück und Frohsinn. So viele Geschichten. Soviel gesehen und erlebt. Stiller Beobachter, deren leises Weinen durch die Welten und Zeiten zu hören ist. Man muss nur... hinhören.
Ich spüre noch immer das kühle Naß, des kleinen von glitzernden Lichtern durchwirkten Sees. Sehe die Farne die sich wie Mütter mit ihren kleinen Kindern im eiskalte Wind wiegen, der die Gedanken geschwind weit fort weht. Er trägt die Träume der Menschen durch die Zeit und weint mit den Bäumen, wenn er um ihre von schweren Gedanken umhängten Häupter weht, wenn sein Ruf die Asche der brennenden Häuser weit fort trägt, und seine Wispern in meinem Herz erklingt.
Doch vermochte er nie die Wolken am grauen Himmel zu bewegen, die schwer über meiner kleinen, verzerrten Welt hingen. Konnte nie die Tränen von meinen Wangen wischen, die sich stetig ihren Weg bahnten, wann immer ich allein war und der Welt lauschte. Aber ich war dankbar für den Schmerz, der in bunten Farben durch mein Gemüt tanzte und mir die Gefühle dieser Welt näher brachte.
Wenn ich die Augen schließe sehe ich, die Umrisse des alten Waisenhauses, der mit Stroh beschichteten Scheune. Ich sehe die fahlen Lichter des Kerzenscheins in den Fenstern, sehe die alte Mrs. Binger gebeugt über ihre Stickerei, die sie ihr Leben nicht fertigbrachte. Ich ließ ihr keine Zeit... das Bild wäre sicher schön geworden.
Ich riechen den süßen Duft des modrigen Holzes, höre ihr Lachen und ihre vergnügten Schreie. Ich spüre die harten Holzdielen unter meine Zehen, fühle den bröckelnden Putz unter meinen gespreizten Fingern. Bröckelnd... so wie damals anfing alles auseinanderzubrechen...
Manchmal... verstehe ich selbst nicht... warum ich nicht wahrnahm was um mich geschah. Warum ich sie nicht aufhielt. Warum ich es zuließ, das ich Fragen stellte...
Das die wilden Rosen vor unserem Haus verwelkten, deren Blüten getränkt waren vom Blut der Welt, das ihre Kinder an jedem Tag von neuem vergießen... das der Wind nicht mehr flüsterte. Das die Bäume ... kalt wurden. Das der See still lag und die Farnen zu schwach waren um zu bestehen.
Das alles Leben verging so wie sich die Zweifel in meine Seele gruben, das ich nicht mehr hörte was mir die von Wunden gegerbten Bäume zuriefen.
Das ich nicht mehr den sanften Duft der Regentropfen auf dem erhitzten Asphalt schmeckte, nicht mehr das lachende Gesicht der alten Mrs. Binger sah, gebeugt über die Blumenbeete, mit der Harke in der Hand, sich schwerfällig vor und zurück bewegend .... , lachende Kinder auf den Wiesen tollend, im nie dagewesenen Sonnenschein spielend, ihre Stimme durch die Luft hallend, ihre Rufe in meinen Gedanken verblassend... Wie ein altes Bild das nicht die Zeit überwindet...
das ich nicht mehr ... lebte, nicht mehr glaubte...
Alles das verschwindet und verliert sich... ich verliere mich. Wer ich bin? Niemand. Ich war mal jemand. Ein Traum. Ein Traum der zu zerplatzen begann an einem einfachen weiteren Herbsttag, an dem die wilden Rosen sich rankten um die Stöcke vor dem alten Waisenhaus, der Wind die Blätter aufwirbelte und der See still und schillernd dalag.
Ich schwöre mir mit meinem ganzen Herz und meiner leeren Seele, das ich nie den Tag vergessen werde als ich in das alte Krankenzimmer stürmte, wie ein Wirbelwind alles um mich zum schwanken bringend. Und da in den ewig leeren Betten diese Jungen und das Mädchen lagen. Mit Schrammen übersät, bewußtlos und ungefährlich. Und doch ... spürte ich das von ihnen etwas ausging, etwas das anders war.
Sie sagten das sie sich nur noch erinnerten an einen Autounfall und fragten nach ihren Kameraden... Ich konnte ihnen keine Antwort geben... auf keine ihrer Fragen. Sie töteten alles.
Das kleine Mädchen mit dem seltsamen Haar drang in meine Welt, splitterte sie mit ihren Fragen, bis nichts mehr übrig war. Der eine Junge kehrte die Scherben auf und hielt sie mir vor die Nase. Der Andere lachte über mich und beglückwünschte mich dazu, nun endlich frei zu sein. Wie töricht....
Nein nicht frei.... ich war tot. Der Tod war in mir. Er hatte sich längst in meine Seele geschlichen... Und eine Mauer errichtet... aus Eis. Er schlich durch mein erkaltetes Blut. Pumpte durch meine Adern. Huscht über meine klammen Finger. Legte sich wie eine knochige Hand um mein gefrorenes Herz, zerdrückte es, zerquetschte es, die Eissplitter stachen mich, ich konnte es fühlen... hört ihr ich konnte fühlen, wie sie mich von innen her aushöhlten, alles zerschlugen und zerschnitten. Ihr habt mich getötet! Und doch glaubt ihr, ihr hättet mich gerettet.
Äußerlich bewegte ich meine Lippen aber in mir erklang kein Ton, meine Bewegungen verursachten nicht einmal einen Lufthauch, ich gehörte nicht länger in diese Welt, ich durfte nicht hier sein, ich war längst flüchtig wie eine Sekunde in der Beschaffenheit der Zeit. Ich lebte und doch war ich tot.
Und mit mir starb alles. War ich doch immer das pulsierende Zentrum meiner Wirklichkeit.... brachten sie mich zum erfrieren.
Jetzt bin ich frei und doch... gefangen, mehr als je zuvor....
Ich werde euch meine Geschichte erzählen....
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Regenbogengedicht,
Zauber aus sterbendem Licht,
Glück wie Musik zerronnen,
Schmerz im Madonnengesicht,
Daseins bittere Wonnen...
Blüten vom Sturm gefegt,
Kränze auf Gräber gelegt,
Heiterkeit ohne Dauer,
Stern der ins Dunkel fällt;
Schleier von Schönheit und Trauer
Über dem Abgrund der Welt.
Es macht nichts wenn ihr jetzt noch nicht viel versteht.... ich weiß der Teil ist nicht besonders gut...aber es wird noch spannend... denke ich.. ach was weiß ich...
T-T Ich bemühe mich, wirklich
Aber ich bin so launisch.... hast du ja gemerkt Gorilla... kann mich ganz leicht beeinflussen wenn ich in dieser seltsamen Stimmung bin. Melancholie. ( Ich würde dich aber nicht als niedrige Lebensform bezeichnen, wir Menschen sind doch die Allerglücklichsten, den wir haben die Möglichkeit wenigstens eine Winzigkeit von unsere Bestimmung abzuweichen, wenn wir Fragen stellen und uns über die Trübe des Lebens und des Trotts erheben. Oh nein.... ich rutsche schon wieder hinein. Melancholie....
War es ein Fluch oder ein Segen uns die Gabe zu lassen die das Denken und Fragen stellen mit sich bringt...
Ich bitte um ganz viele Kommentare! Auch Kritik! Es wäre wirklich schön wenn ihr nicht so schreibfaul seid.... ich bin da sehr... na wie soll man sagen... abhängig. Je mehr ich bekomme desto mehr steigert sich der Drang noch mehr zu bekommen und ich schreibe weiter... außerdem kann ich dann sicher sein, das sich jemand Gedanken macht.
PS: ich widme diesen Teil allen einsamen in ihre Welt zurückgezogenen Menschen. Behaltet eure Träume! Und danke allen die sie lesen und mir Kommis schreiben.