Fanfic: Les Âmes

suchen jetzt Mama!“ Der Junge blieb stehen, zeigte mit seinen kurzen Ärmchen auf Vegeta und äugte seine Mutter verdattert an.


Bra lachte, packte ihren Sohn und wuschelte ihm ein paar Mal durch die schwarze Mähne. Dann verschwand sie mit ihm im oberen Geschoss.


Vegeta’s Augen verengten sich zu zwei schmalen Schlitzen. Wieso, wieso in Dende’s Namen wollte ihn heute einfach niemand wahrhaben? Was sollte die Show? Er fasste einen Entschluss.


>Hinterher!<




„Hi, Mum, guck mal , wen ich dir mitgebracht hab!“


Gut gelaunt drückte Bra die Türklinke hinunter und betrat den Raum. Wollte ihn betreten. Wie angewurzelt blieb sie plötzlich auf der Türschwelle stehen. Ihre Muter saß auf einem großen Doppelbett, hatte rot unterlaufene Augen und weinte. Sie schluchzte ununterbrochen, konnte sich gar nicht beruhigen.


„Ma, was ist denn?“


Plötzlich entdeckte sie Trunks. Ihr Bruder saß auf einem Hocker neben dem Bett, hatte den Kopf gesenkt. Sein Blick richtete sich irgendwo nach innen. Irgendwo ins Nirgendwo. Er war blass, seine Lippen bewegten sich, doch es drang kein Laut an Bra’s Ohren.


Neugierig lugte Vegeta in den Raum. Seine Familie. Geknickt gebrochen, bekümmert. Was sollte das werden? Wo sollte das hinführen?


Bulma hob mühselig den Kopf, musterte Bra. Dann fiel ihr Blick auf den kleinen Vegeta. Der kleine Sohn ihrer Tochter. Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen, sie schluchzte. Ganz als hätte sie der Anblick des Kleinen schmerzlich an irgendetwas erinnert. Aber an was? Verdammt noch mal, an was?


Der Kleine wuselte neugierig durch das Zimmer, blieb vor Trunks stehen und spielte mit dessen Hand. Ein kleines Lächeln spielte um dessen Lippen. Weiter ging’s. Auf zu Bulma, auf zu Oma! Der Kleine kletterte auf das Bett, kroch unter die Decke, tauchte wieder auf und sah Bulma fragend an.


„Ähmm ... äh ...Darf ich vorstellen? Das ist Vegeta, dein Enkel.“


Bulma sah den Kleinen an.


„Vegeta ...“, hauchte sie kraftlos. Es klang fast wie das Rascheln der Blätter während des Herbstes, nicht mehr als ein Flüstern. Lächelnd zog sie den Kleinen an sich.


„Bleib hier, bleib für immer bei mir ...“. Mit diesen Worten auf den Lippen schlief sie ein, Vegeta fest an sich gedrückt.


„Komm Trunks, lass sie lieber allein. Ich mach jetzt Tee und dann erklärst du mir in einfachen, kurzen Sätzen, was hier eigentlich abgeht.“


Bra zerrte und zurrte an ihrem Bruder herum, bis dieser sich endlich von seinem Hocker erhob und mit ihr den Raum verließ.




Leise drückte sie die Klinke hinunter.


„Hum ... ohne ein Geräusch! Das war gut!“


„Hey, Hallo, würdet ihr jetzt wohl so freundlich sein und mir zuhören?“


„So, was willst du für einen Tee, Bruderherz? Kamille? Hagebutte ...“


„Haaloho?!“


„ ... Kräuter oder doch schwarz? Such dir was aus, ich koch ihn dann!“


„HALLO!“


„Huh? Wieso zieht’s hier so, Trunks? Und überhaupt, irgendwie ist es neuerdings ziemlich kalt in der CC!“




Trunks schlürfte in Gedanken versunken die Treppe hinunter. Es konnten keinen schönen Gedanken sein. So wie er aussah ... War vielleicht irgendwer gestorben? Irgendwer den sie kennen musste? Kopfschüttelnd ging sie ihrem Bruder hinterher. Und Vegeta? Ja, der stand noch eine ganze Weile allein vor dem Zimmer und sinnierte über der Sturheit der verdammten Weiber. Schauspielern konnten sie alle ganz ausgezeichnet. Pff!




Ein schriller Schrei hallte durch die Gänge der CC. So laut, so herzzerreißend, dass selbst Tote davon wieder aufgewacht wären. Dr. und Mrs. Briefs zum Beispiel.


>Das war doch Bra! Trunks, was hast du nun schon wieder angestellt?< Mit düsterer Miene, als wäre er die Schlechte Laune selbst tappte Vegeta ins Wohnzimmer.


„Trunks, du ... Ach nee, nicht schon wieder!“


Am unteren Ende der Treppe angekommen, bot sich dem Prinzen ein Bild, dass er in den letzten Stunden so oft gesehen hatte, dass er nicht mehr ausstehen konnte. Eine weinende Frau, die sich an irgendeinen Mann klammert und herzergreifend schluchzt. Diesmal war es Bra, die auf der Couch saß und sich die Augen ausheulte.


Langsam aber sicher wurde es Vegeta doch etwas unheimlich. Was ging hier vor? Seine ganze Familie wurde von einer Minute auf die andere melancholisch, niemand wollte ihn ansehen, mit ihm reden oder anderwärtig mitteilen, dass er ihn zur Kenntnis genommen hatte. Nur der kleine Enkel, Vegeta, schien ihn zu mögen und auch wahrzunehmen. Und ... was war das eigentlich? Wieso hatte er, der Prinz der Vielfrasse plötzlich keinen Hunger mehr? Verflucht! Heute war echt der Wurm drin! (Normalerweise hätte es jetzt ein schnippisches Kommentar meinerseits gegeben, aber das passt hier echt nicht rein.)


Langsam ging Vegeta auf seine Tochter zu, legte ihr behutsam den Arm um die Schulter.


„Was ist los, Prinzessin? Sag doch was!“


Wie schon so soft an diesem Tag reagierte Bra nicht. Eine Träne tropfte auf Vegeta’s Handrücken.


„Bra, ich weiß nicht, warum du und deine Mutter und alle anderen plötzlich so tut, als würde es mich nicht mehr geben, aber bitte rede mit mir. Sag was, ein Wort, nur ein einziges!“


Unerwartet hob Bra den Kopf, sah sich suchend nach allen Seiten um.


„Trunks, hast du das gehört? Das war doch ... Paps.“


Trunks lächelte. Ein trauriges Lächeln. Er öffnete den Mund und wollte etwas erwidern, doch plötzlich verwandelte sich die traurige Mine der jungen Frau in etwas anderes, sie bekam Angst, wurde fast hysterisch. Panisch presste sie die Handflächen auf die Ohren. Sie wollte nichts hören, gar nichts. Weder von ihrem Bruder noch von sonst wem.


„Lass mich in Ruhe! Bleib wo du bist und mach es nicht noch schlimmer!“


Wen sie jetzt damit meinte blieb offen. Aber sowohl Trunks als auch Vegeta schwiegen.


Nach einer Weile beruhigte sich Bra endlich wieder. Sie sah müde aus, so müde, als hätte sie nächtelang kein Auge zugetan. Und sie zitterte.


„Bra, was ist?“


„ ... kalt ...“


Trunks seufzte. Es war schwer für sie, für sie und für die ganze Familie, oder besser, für den Rest der Familie. Behutsam nahm er seine Schwester in den Arm und trug sie in eines der oberen Zimmer, deckte sie zu und wünschte ihr eine gute Nacht. Keine Antwort. Bra schlief.




... Darüber brach die Nacht an ...




>Wir haben Vollmond ... wie schön er ist. So rund und prall, wie eine Pizza. Seltsam, heute habe ich irgendwie überhaupt keinen Hunger, genauso wie alles heute seltsam ist. Der Mond ... warum verspüre ich nicht dieses Kribbeln, wie sonst. Dieses Kribbeln, das den Übergang in den Oozaru-Status ankündigt. Wo ist es. Und was ist eigentlich mit Bra und Trunks ... und mit Bulma los? Sie sind so komisch, als wollten sie mich nicht sehen. Nur Vegeta, der mag mich wohl ... Mhh ... Es ist Nacht, es ist Vollmond, ich hab keinen Hunger, verwandle mich nicht in einen Oozaru und müde bin ich auch nicht, dabei müsste es schon lange nach 12 sein ... 12 ... Geisterstunde ... bin ich ein Geist? ... Quatsch!<




Leise schloss sich die Tür hinter ihm. Die CC lag dunkel und verlassen da, hinter keinem der zahlreichen Fenster brannte Licht. In der Küche rumorte es, das eintönige Summen des Kühlschranks. Sonst war es still, totenstill.


Wie ein Schatten schlich sich Vegeta durch das schlafende Haus, geräuschlos, immer an den Wänden entlang. Durch’s Wohnzimmer, die Treppe hoch ins zweite Geschoss.


>Ich muss mit Bulma sprechen, sofort!<


Da war sie, das Ziel, die Tür zu Bulma’s Schlafzimmer. Vegeta zitterte, er wusste nicht so recht warum, es war ganz einfach so. Bemüht ruhig zu bleiben, drückte er die Klinke hinunter und betrat das Zimmer. Das Fenster war weit geöffnet, die weißen Gardinen bauschten sich leicht im Nachtwind. Der Mond schien durch das Fenster hinein , tauchte alles in sein gespenstisch anmaßendes silbernes Licht. Vegeta ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Alles ruhig, bis ... Der Prinz hielt den Atem an, kalter Schweiß trat auf seine Stirn.


>Was ... Wieso?<


Bulma saß kerzengerade im Bett, die Lippen aufeinander gepresst. Sie war blass, im Licht des Mondes weiß, so weiß wie ein Laken. Ihre Augen lagen tief in ihren Höhlen, sie wirkten viel dunkler als gewöhnlich, das weiße Nachthemd bewegte sich sanft in der Briese, die durch das Fenster eindrang.


>Ein Gespenst!<, schoss es Vegeta durch de Kopf. >So weiß und die schwarzen Augen ... wie ein Totenkopf ...<


„Bulma? Ich bin’s nur, ich wollte mit dir reden.“


Sie starrte ihn an. Ihn? Nicht irgendetwas hinter der Tür auf dem Flur? Leise schloss Vegeta die Tür hinter seinem Rücken und ging langsam zu dem großen Bett.


>Die ... Tür bewegt ... sich?<


„Bulma ... was ist los, sag es mir.“


Sie blieb stumm.


>Ist das der Wind, der da draußen in den Bäumen vor sich hin säuselt? Oder ...<


„Na los, komm schon, sag.“


> ... höre ich seine Stimme? Werde ich verrückt?<


Bulma antwortete nicht, sondern starrte weiter vor sich hin. Vegeta seufzte, sah sie an und beschloss mal wieder richtig nett zu ihr zu sein ... zärtlich. Sanft nahm er sie in den Arm. Bulma begann zu zittern.


„Rede doch mit mir.“


>Wieso wird es plötzlich so kalt ...<


„Bulma?“


>... ich hab Angst.<


Ein Schluchzen kam über ihre Lippen.


„Vegeta ... wo bist du jetzt ... hilf mir doch ...“ Sie flüsterte, leise ganz leise. Ihr kleiner Enkel schlummerte friedlich neben ihr. Der Prinz sah sie an. Was sollte das? Er
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